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"Tief" nach positiven Erlebnissen?

C

ceciliaasefras

Gast
Wenn mir etwas schönes widerfährt, dann habe ich natürlich gute Laune. Allerdings fällt meine Stimmung danach sehr rapide ab und ich bin noch schlechter gelaunt als vorher, oft ohne erkennbaren Grund bzw. schreibe ich dann negativen Kleinigkeiten eine höhere Gewichtung zu.

Weiß jemand was ich meine und woran das liegt? Ich glaube schon mal davon gehört zu haben, dass das ein ähnlicher Effekt ist, wie nach einem Drogentrip wieder runterzukommen. Man hat Entzugserscheinungen, weil dem Körper das Dopamin/Serotonin fehlt oder so ähnlich. Kennt das jemand und kann man das eigentlich irgendwie minimieren? Also dass die Stimmung nicht so stark schwankt oder man sich länger an etwas freut?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Kennt das jemand und kann man das eigentlich irgendwie minimieren? Also dass die Stimmung nicht so stark schwankt oder man sich länger an etwas freut?
Hallo ceciliaasefras,
ich denke, dass das viele Menschen kennen
(nicht alle, da gibt es Unterschiede). Wie du
schreibst, vermute ich auch, dass da die Hirn-
botenstoffe eine Rolle spielen: verstärkte
Ausschüttung, dann "Mangel" an den Rezep-
toren.

Man kann es schön mit Schokolade testen:
Eine Tafel dunkle Schokolade (oder eine halbe),
darauf folgt ein Hoch, am Tag darauf aber eine
leicht gedrückte Stimmung. Mit Alkohol und
vielen anderen Drogen scheintes ganz genau
so zu gehen. Auch mit Extremsport. Da braucht
es ja auch "immer mehr", damit noch ein Kick
eintritt.

Mein persönlicher Trick geht so, dass ich mir
bei schönen Erlebnisse eine "überschäumende"
Freude nur hin und wieder gestatte; ich denke
mir dann z. B. "das kann schnell wieder anders
laufen" oder ich denke an Menschen, denen es
gerade nicht so gut geht. Umgekehrt genauso
bei negativen Erlebnissen und Stimmungen. Ich
weiß ja, dass sie meist nur kurzlebig sind. Mit
der Zeit habe ich gelernt, mir selbst eine gewis-
se "Basisstimmung" bewusst aktivieren zu
können. Indem ich dankbar bin etwa, für alles,
was gut ist im Leben. Oder indem ich über meine
eigene Person hinausdenke, mich an Kleinigkeiten
bewusst freue, mich mit anderen mitfreue usw.

Das ist aber ein lebenslanges Training, wie mir
scheint, weil eben die Stimmungen, die wie von
selbst im Kopf entstehen, sehr dominant und nur
schwer zu "überstreichen" sind.

Was hast du denn schon herausgefunden?
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Ich kenne das auch. Ich habe mir dann einfach angewöhnt, mich emotional nicht zu sehr in sowas hineinzusteigern. Wenn ich etwas Schönes erlebe, genieße ich es, verbuche es als schön, sage mir aber immer, dass das auch wieder vorbeigeht und andere Zeiten kommen. Das Leben ist immer ein steter Wechsel der Gefühle und Stimmungen, das mache ich mir permanent klar.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Ceciliaasefras,

das kenne ich von mir nicht. Ich weiß nur, dass wir durch unsere Gedanken unsere Gefühle lenken können. Wenn wir positive, aufbauende Gedanken haben, dann fühlen wir uns gut, wenn wir negativ denken, kritisieren, pessimistisch denken, dann fühlen wir uns auch so.

Wir haben es in der Hand, unsere Gefühle von negativ auf positiv zu polen, indem wir z.B. Dankbarkeit praktizieren, also Dinge aufzählen, für die wir dankbar sind oder wenn wir an etwas denken, was uns ein schönes warmes Gefühl im Herzen gibt: ein Baby, jemanden, den wir lieben, ein Katzenvideo gucken etc.
In diesen Momenten steigt unsere Energie, wir schwingen positiver und ziehen auch positivere Dinge an.

Das ist sehr schön beschrieben in den Büchern:
1. Lynn Grabhorn: Aufwachen, dein Leben wartet
2. Esther & Jerry Hicks: die Sara Trilogie
3, Rhonda Byrne: The secret

Viele meinen, dass wir unseren Gefühlen ausgeliefert sind, aber das stimmt nicht. Wir haben durch unsere Gedanken in der Hand, wie wir uns fühlen, wie wir ein Ereignis beurteilen. Natürlich ist das in einigen schweren Fällen schwer, bei Schicksalsschlägen, aber im normalen Alltag kann man das gut probieren. Man muss einfach mal etwas sein Denken beurteilen: wenn wir bei schönen Dingen direkt negativ denken, dass sie ja eh nicht halten, dann können wir sie nicht so genießen. Wenn wir hingegen uns bedanken, dass uns etwas Schönes widerfährt, dann können wir uns länger daran erfreuen.
lg, Nina
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Mir fielen im Nachhinein noch zwei bzw. drei
Sachen ein:

1. Bei rasch wechselnden Stimmungen ohne er-
sichtlichen Grund kann ein Lithiummangel vor-
liegen, den der Arzt gut messen und den man
dann selbst (mit lithiumreichen Heilwässern wie
Hirschquelle oder Fachinger) ausgleichen kann.

2. Durch Musik lässt sich eine Stimmung sehr
rasch modifizieren; jedoch hat hier jeder so seine
eigenen Favoriten.

Und 3. Wenn es mir mal zu gut geht und ich das
ändern möchte, muss ich nur eine Weile im
Magazin "Spiegel" lesen, das ist wie eine Art
Depressivum für mich.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Ich kannte diesen Effekt auch lange. Könnte bei mir persönlich damit zusammengehangen haben, dass mein Selbstbild verkorkst war: Dass ich mehr oder weniger halbbewusst dachte, gewisse schöne Dinge stünden mir nicht zu.
Im Rahmen der Tiefenpsychologie wurde mir das bewusst. Peu-à-peu wurde es dann besser, als ich mit mir in den inneren Dialog ging.
 

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