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Therapie (es ist kompliziert)

Winternacht

Aktives Mitglied
Zuerst einmal dieser Beitrag könnte Triggern!

Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht was genau ich mit diesem Thema bezwecken will, ob ich mir jetzt konstruktive Hilfe, ein offenes Ohr oder einfach nur was von der Seele schreiben will, ich weiß es nicht.
Und vielleicht für alle die es nicht wissen ich habe eine DIS, das heißt ich bin eine multible Persönlichkeit mit mehreren Anteilen und habe keine Psychosen!
Wir hatten jetzt unsere 100te Stunde in der Therapie. In dieser Stunde die seit Wochen vorbereitet war öffnete sich ein Anteil in der Therapie und erzählte Einzelheiten von dem was damals passiert war. Ich war selbst nicht mit dabei, ich bin für den Alltag zuständig und unterstütze andere Anteile bei ihrer Therapie wo ich nur kann aber ich merke die Auswirkungen dieser Stunde, in jeder Sekunde.
Normalerweise bin ich fast immer da und wenn nicht dann bekomme ich Rückmeldung was passiert ist. Jetzt war ich einfach für ein paar Tage weg, andere waren da, ich habe keinen Kontakt wie sonst zu ihnen. Selbst zu Gänseblümchen der immer so nah bei mir ist besteht gerade kein Kontakt.
Ich fühle so vieles was nicht ich bin. In meinem Kopf ist es so laut wie nie, obwohl ich rein gar nichts höre, keine vertrauten Stimmen der anderen, kein gar nichts. Ich bin sexuell übererregt, jede kleine Berührung meiner Klamotten macht mich an, das belastet mich sehr. Ich will aus irgend einem Grund alle sozialen Beziehungen kaputt machen die ich habe obwohl ich mich einsam und verlassen fühle, ich habe starken Ritzdruck und das Bedürfnis meine Pulsadern aufzuschneiden, ich bin so müde und kaputt wie schon lange nicht mehr, meine Erinnerungen verschwinden sehr schnell und ich kann mich kaum noch an den letzten Tag erinnern, mein Oberkörper ist voller blauer Flecken und ich weiß nicht woher die kommen, ich fühle mich eingesperrt und will weglaufen weiß aber nicht wohin und wovor. Heute morgen bin ich irgendwo im nirgendwo nach vorne geswitcht und war total betrunken, nachdem ich einen langen Spaziergang nach Hause hatte, schrieb ich meiner Therapeutin ob wir einen Termin machen können der früher ist als am Donnerstag.
Ich bin gerade hoffnungslos überfordert mit der Situation, alle Skills und Strategien die wir uns im Vorfeld an dieses Gespräch zurecht gelegt haben helfen gerade nicht. Ich möchte gerade nur ganz viel darüber schreiben und wissen das es andere lesen und verstehen wie es mir gerade geht. Ich weiß das all das was ich gerade fühle nicht ich bin und das es Intrusionen der anderen Anteile sind, es macht es aber trotzdem nicht besser oder umgänglicher gerade für mich.
Ich will diese Traumatherapie und ich werde sie mit tragen weil es wichtig für uns alle ist um weiter zu kommen!!!
Ich bin gerade nur sehr überrascht und überfahren wie heftig diese Reaktion auf die Traumatherapie schon nach der ersten Stunde ist. Ich hoffe inständig das es besser wird oder das ich ein paar Tipps oder Hilfestellungen bekomme um damit besser umgehen zu können oder einfach nur zu wissen das mein Leid gerade nicht ungehört bleibt und Menschen das lesen was mich gerade beschäftigt.
Ich versuche gerade ganz viel Zeit hier im Forum zu verbringen um den Fokus auf etwas anderes zu lenken, um beschäftigt zu sein damit ich vorne bleibe. Es macht mir gerade wirklich Angst das ich nicht mehr wie sonst die Kontrolle habe vorne zu sein aber ich weiß das es andere gibt die übernehmen wenn ich nicht da bin.
Und bitte seid versichert das ich mir nichts antun werde, die Nummern und Hilfestellungen in meinem Ort sind alle bekannt und ich/wir wissen wo die Grenzen sind, da braucht ihr euch wirklich keine Sorgen zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kristen

Mitglied
Hallo Winternacht, das klingt nach einer sehr belastenden Zeit, die du gerade durchmachst. Ich habe keine DIS, manche Dinge die du beschreibst kommen mir trotzdem bekannt vor. Nur halt in abgeschwächter Form.
Ich finde es total mutig, dass du so ruhig und besonnen (!) damit umgehst, obwohl du so aufgewühlt bist und es einen wahrscheinlich total fertig macht immer weg zu sein und den Halt zu verlieren(?). Halte bitte weiter durch und vielleicht hilft es dir ja, dass du für andere ein Vorbild bist sich auch mit ihren kleineren Traumata auseinander zu setzen.
Danke auf jeden Fall für deinen Bericht und ganz viel Kraft zum Durchhalten, für die Situation gerade und für die Traumatherapie generell!!
 

Winternacht

Aktives Mitglied
Ich bin in Moment auch extrem verwirrt, ich habe ein neues Buch angefangen zu lesen -Das verfolgte Selbst Strukturelle Dissoziation Die Behandlung von chronischer Traumatisierung- ich habe erst die ersten 60 Seiten hinter mir aber das hat irgendwie schon gereicht um alles noch mal auf den Kopf zu stellen was ich mir vorgestellt habe wie es abläuft.
Eigentlich dachte ich das es erst mal so ablaufen wird das die traumatisierten Anteile ihre Therapie machen damit sie besser damit fertig werden. Doch in diesem Buch steht das sowohl ANP(Alltagsanteil(Anscheinend normale Perönlichkeit)) als auch EP(traumatisierter Anteil(Emotionale Perösnlichkeit)) in der Therapie eine wichtige Rolle spielen.
Der ANP als jemand der eine Phobie gegenüber den Traumata hat und nicht wahrhaben will das diese passiert sind und der EP der begreifen muss das dass Traum auch ein Ende genommen hat und es auch ein Leben danach gibt.
Ich muss wiederwillig zugeben das dieses Buch Recht hat. Also ich kümmere mich, soweit es in unseren Ramen möglich ist auch um die traumatisierten Anteile und versuche auch zu begreifen das diese Traumata auch mir angetan wurden aber da ist so eine Mauer die mich nicht wirklich begreifen lässt, nicht wirklich fühlen lässt was passiert ist. Ob das jetzt ein teil der strukturellen Dissoziation ist das ich es nicht begreifen kann und diese Dissoziativen Barrieren erst abgebaut werden müssen oder ob es die Phobie dahingehend ist das es passiert ist, das es auch mir passiert ist weiß ich nicht. Vielleicht ist es auch ein bisschen vom beiden.
Ich versuche das alles emotional zu begreifen und zu verstehen aber ohne eine Resonanz von außen verstehe ich das emotional alles nicht wirklich...
Ich weiß gerade nicht wirklich was richtig und falsch ist, was passiert ist und was nicht, wo ich anfange und aufhöre und andere anfangen.
Es ist alles so kompliziert, verworren und undurchsichtig.
Vielleicht ist es ja gut das wir gerade, trotz aller Widerstände diesen Weg gehen und uns dem stellen was da kommt egal was da kommt.
Ich habe heute meine Gruppe wieder öffentlich gemacht, einfach weil ich mich nicht mehr so sehr dafür schämen will was ein Anteil denkt und schreibt. Es ist Teil der DIS und Teil der Traumatisierung und ich will versuchen dazu zu stehen was mit mir und uns allen passiert ist und was es aus uns gemacht gemacht hat.
Aber auch da weiß ich nicht ob es das richtige ist, es ist nur ein Versuch das richtige zu tun...
Ich weiß gerade auch nicht ob es Sinn macht was ich gerade hier schreibe, es ist einfach nur das was ich ungefiltert fühle und empfinde...
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Es ist von außen betrachtet so krass, wie klug deine Psyche war und ist, dass sie so einen komplexen Umgang gewählt hat, um zu überleben, aber es ist sicher auch grade in Phasen wie jetzt sehr herausfordernd, wenn dann die innere Kommunikation nicht gut funktioniert und Chaos herrscht. Ich finde immer so toll und bereichernd, was du (bzw. dein ANP - wie magst du angesprochen werden bei sowas?) im Forum schreibst. Da wirkt es auf mich auf jeden Fall immer so, dass du super präsent bist und es toll drauf hast, sowohl rational als auch emotional zu kommunizieren und Themen darzustellen.

Es ist sicher voll herausfordernd, das eigene Innenleben in so einem Buch zu finden und du weißt sicher selbst, dass es auch wichtig ist, zu schauen, was du da grade gut aushalten kannst von dem was du liest, und wann du vielleicht eine Pause brauchst, weil es zu sehr aufwühlt. Kein Buch hat zu 100% Recht und ein bisschen innerer Widerspruch ist sicher auch manchmal gut.

Hat deine Therapeutin schon geantwortet, ob ein Termin vor Donnerstag möglich ist?
 

Callia80

Aktives Mitglied
Ich habe dich gelesen.

Hast Du eine schützende Instanz? Einen Beschützer der sich die Kontrolle mit Dir teilen kann?

Waren es vielleicht traumatische Inhalte die unter einem Schweigegebot war und ihr dadurch durcheinander gekommen seid?

Ich habe lange Traumatherapie gemacht und es gab alles. Krisen, Chaos usw. Dennoch halte daran fest, heute weiß ich, es hat sich gelohnt. Ich habe bei weitem noch nicht alles aufgearbeitet, aber im Moment möchte ich auch nicht mehr. Die Integration des Traumas kam irgendwann. In Jedem Anteil, teilt sich ja auch nochmal Tat mit Erleben

Nach jeder Integration eines Traumas ging es mir Hundeelend, weil es eben verknüpft ist und eine ganz andere Tragweite bekommt.

Leider kann ich dir nicht viel mehr schreiben, aber bleib dran und Gib nicht auf, es lohnt sichntrotz dieser Krise!
 
Zuletzt bearbeitet:

Winternacht

Aktives Mitglied
Es ist von außen betrachtet so krass, wie klug deine Psyche war und ist, dass sie so einen komplexen Umgang gewählt hat, um zu überleben, aber es ist sicher auch grade in Phasen wie jetzt sehr herausfordernd, wenn dann die innere Kommunikation nicht gut funktioniert und Chaos herrscht. Ich finde immer so toll und bereichernd, was du (bzw. dein ANP - wie magst du angesprochen werden bei sowas?) im Forum schreibst. Da wirkt es auf mich auf jeden Fall immer so, dass du super präsent bist und es toll drauf hast, sowohl rational als auch emotional zu kommunizieren und Themen darzustellen.
Danke! Ich gebe mir auch immer sehr viel Mühe dabei. :)
Du reicht völlig. Wir sind mehr als nur ein ANP, insgesamt sind wir 3 Alltagsperönlichkeiten, wobei einer auch traumatisiert ist. Da stimmt es z.B. nicht was das Buch schreibt. Der eine Anteil ist irgendwie so ein zwischen Ding von ANP und EP.

Es ist sicher voll herausfordernd, das eigene Innenleben in so einem Buch zu finden und du weißt sicher selbst, dass es auch wichtig ist, zu schauen, was du da grade gut aushalten kannst von dem was du liest, und wann du vielleicht eine Pause brauchst, weil es zu sehr aufwühlt. Kein Buch hat zu 100% Recht und ein bisschen innerer Widerspruch ist sicher auch manchmal gut.
Ja, diese Erfahrung habe ich schon oft gemacht und es manchmal wirklich sehr erschreckend so "überführt" zu werden. Ich habe das Buch vor knapp einer Woche zur Seite gelegt, weil es genug Input für den Moment war und sich das alles erst einmal legen muss.
 

Winternacht

Aktives Mitglied
Ich habe dich gelesen.

Hast Du eine schützende Instanz? Einen Beschützer der sich die Kontrolle mit Dir teilen kann?

Waren es vielleicht traumatische Inhalte die unter einem Schweigegebot war und ihr dadurch durcheinander gekommen seid?

Ich habe lange Traumatherapie gemacht und es gab alles. Krisen, Chaos usw. Dennoch halte daran fest, heute weiß ich, es hat sich gelohnt. Ich habe bei weitem noch nicht alles aufgearbeitet, aber im Moment möchte ich auch nicht mehr. Die Integration des Traumas kam irgendwann. In Jedem Anteil, teilt sich ja auch nochmal mit Erleben

Nach jeder Integration eines Traumas ging es mir Hundeelend, weil es eben verknüpft ist und eine ganz andere Tragweite bekommt.

Leider kann ich dir nicht viel mehr schreiben, aber bleib dran und Gib nicht auf, es lohnt sichntrotz dieser Krise!
Danke das du mich gelesen hast! <3

Ich glaube der Beschützer ist da wenn ich nicht da bin. Er hat auch mehr Einblick ins System als ich und weiß auch mehr was abgeht. Ich vertraue ihm das er sich Hilfe holt wenn es zu heftig wird und ich gerade nicht da bin. Ihm geht es gerade nicht gut weil er derjenige ist der sich geöffnet hat.

Ich vermute sehr stark das dass was gerade passiert mit Schweigegeboten zu tun hat, ich weiß das uns damals gedroht wurde nichts zu sagen und das es auch einen Anteil gibt der vehement alles verteidigt und für gut befindet was damals passiert ist. Vor allem diese Intrusionen mit dem Weglaufen, dem selbst verletzen und dem drängen die Pulsadern aufzuschneiden fühlt sich sehr danach an.

Es ist wirklich sehr ermutigend deine Sichtweise zu lesen und zu sehen das es was gebracht hat, diese Hoffnung habe ich auch das es irgendwann leichter wird und es macht mir gerade etwas Mut weiter zu machen. Danke!
 

Callia80

Aktives Mitglied
Puh, es ist so kompliziert und schwierig und das auferlegte Schweigen. Vielleicht brauchst du jetzt ganz viel realen Bezug? Ich weiß ja nicht ob du noch in irgendeiner Weise Kontakt zu diesen Menschen hast. Wenn nicht und du sicher bist, viel im Hier und jetzt verankern und dennoch würde ich das Thema erstmal Ruhen lassen, bis ihr wieder die Möglichkeit habt stabil und ohne Kontroll und Zeitverluste durch den Alltag zu kommen. Auch Pausen können wichtig sein.

Vermutlich hast Du das Schweigegebot überschritten, damit einen anderen Anteil ausgelöst, klar Du handelst entgegen dem was Du "darfst". Kannst Du mit dem Anteil sprechen? An und Ernstnehmen? Ihm sagen, dass auch er Teil von euch ist und auch er das erlebt hat, auch wenn er sich autonom fühlt?

Es freut mich, dass ich dir Hoffnung machen konnte.
 

Winternacht

Aktives Mitglied
Hat deine Therapeutin schon geantwortet, ob ein Termin vor Donnerstag möglich ist?
Ich habe ihr erst heute geschrieben, ich werd dann Montag frühestens eine Antwort bekommen denke ich.


Puh, es ist so kompliziert und schwierig und das auferlegte Schweigen. Vielleicht brauchst du jetzt ganz viel realen Bezug? Ich weiß ja nicht ob du noch in irgendeiner Weise Kontakt zu diesen Menschen hast. Wenn nicht und du sicher bist, viel im Hier und jetzt verankern und dennoch würde ich das Thema erstmal Ruhen lassen, bis ihr wieder die Möglichkeit habt stabil und ohne Kontroll und Zeitverluste durch den Alltag zu kommen. Auch Pausen können wichtig sein.
Ich glaube da könntest du Recht haben, es ist sehr wichtig das wir stabil genug dran gehen.
Es war jetzt ein erster Versuch da tiefer rein zu gehen aber es erschreckt mich schon sehr was für Auswirkungen das gerade hat, damit hatte ich nicht gerechnet.

Vermutlich hast Du das Schweigegebot überschritten, damit einen anderen Anteil ausgelöst, klar Du handelst entgegen dem was Du "darfst". Kannst Du mit dem Anteil sprechen? An und Ernstnehmen? Ihm sagen, dass auch er Teil von euch ist und auch er das erlebt hat, auch wenn er sich autonom fühlt?
Ich kann über einen anderen Anteil mit ihm kommunizieren, es ist halt nur wirklich, wirklich sehr schwierig da verständnisvoll zu sein bei dem was er von sich gibt.
Ich versuche ihn zu verstehen, ihn anzunehmen und zu begreifen das auch er Teil der DIS ist und genau so ein Recht hat da zu sein wie ich und jeder andere auch. Zu verstehen das auch täterloyale Anteile eine Funktion haben, es ist halt verdammt schwierig.
Wer das aber jetzt genau ist der oder die gerade diese Intrusionen verursachen das weiß ich nicht wirklich.
Es kann sein das er es ist der einfach den Täter schützen will aber auch das es andere sind die Angst haben, noch eingeschüchtert durch dir Drohungen sind und Angst vor Bestrafungen haben.
Vielleicht ists auch was von beiden.

Soweit wir wissen besteht kein Täterkontakt mehr und das auch schon seit Jahren. Ich bin mir da zu 99% sicher das es keinen Kontakt, in welcher Form auch immer, mehr gibt.

Ich werd morgen mal versuchen einen langen Spaziergang zu machen und mich und uns ein wenig in der Natur zu erden und zu verankern. Im hier und jetzt bleiben ist immer eine gute Idee danke für die Erinnerung! :)
 

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