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Teufelskreis

G

Gast

Gast
Hallo,
seit rund vier Wochen habe ich wieder angefangen mir Gedanken über Selbstmord zu machen, nachdem ich letztes Jahr sehr häufig daran gedacht habe. Jetzt ist es schon soweit, dass ich täglich und auch mehrmals darüber nachdenke.
Mein Problem warum ich so denke ist, dass ich mich einfach einsam und alleine fühle. Ich habe sehr gute Freunde und auch Freundinnen, aber ich habe seit über einen Jahr das Gefühl keine Bande mehr zu ihnen zu haben. Ständig bin ich panisch davor meine Freundschaften verlieren zu können. Deshalb kann ich nicht mehr, wie es früher einmal definitiv der Fall war, Freundschaften loslassen, weil ich kein Vertrauen mehr habe, weder in mich noch in die Freundschaften selbst. Das hängt damit zusammen, dass ich schon immer jemand war, der viel für Freundschaften "gearbeitet" hat, d.h. sich gemeldet, Wochenendaktivitäten, etc. ausgemacht, einfach nur nachgefragt wie es jmd anderen geht. Diese Interesse und diese Energie war aber im Grunde bei fast jeder meiner Freundschaften nur einseitig von mir ausgehend, sodass ich im Laufe der Zeit immer mehr das Gefühl bekam, unwichtig, uninteressant und ungeliebt zu sein. Letztes Jahr war ich die meiste Zeit depressiv, hab mich betrunken und hab für kurze Zeit unzählige Tabletten geschluckt. Ich habe allerdings auch immer wieder versucht Kontakt zu meinen Freunden und Freundinnen herzustellen. Allerdings haben sich bestimmte Menschen sich auch aus meinem Leben distanziert, ohne dass ich eine Ahnung hatte warum das so war, weil ich mich immer bemüht habe, Freundschaften zu pflegen. Erst im Dezember hat meine beste Freundin (und für mich einer der wichtigsten Menschen im Leben) sich mir wieder etwas angenähert, nachdem sie meinte, nach einen Brief von mir, verstanden hat was ich brauche. Zuneigung und Nähe, oder wie ich es ausdrücken würde, das Spüren dieser beiden Dinge und von Interesse. Mit dieser neuentdeckten Aufmerksamkeit konnte ich wieder etwas mehr Energie gewinnen und konnte endlich den Teufelskreis, aus meinen Problemen nicht mehr heraus zu kommen, durchbrechen. Bis Mitte Januar haben wir dann auch viel miteinander unternommen und auch viel geredet. Aber spätestens seit Ende Januas / Ende Februar ist das alles wieder zurückgegangen und ich fühl mich wieder allein und hilflos zugleich. Seit Anfang Februar habe ich schließlich wieder Selbstmordgedanken bekommen, wie damals im letzten Jahr. Ich habe mich nicht geritzt oder sonstwie selbst verletzt, wenn man von den Tabletten und den vielen Alkohol einmal absieht. Ich hänge auch an diesen Leben, weil ich eigentlich ein sehr lebensfroher Mensch war / bin ... mit dem man immer viel Spaß haben konnte. Mittlerweile fühl ich mich außer Stande Freude zu fühlen. Erst vor ein paar Tagen, habe ich eine wichtige Prüfung in der Universität bestanden, aber freuen kann ich mich nicht darüber, weil mir die Menschen mit denen ich mich freuen könnte, die sich mit mir freuen könnten fehlen. Ich habe Angst mit meiner besten Freundin darüber zu reden, weil ich sie nicht unter Druck setzen möchte bzw. sie nicht einengen möchte, aber ich spür einfach, dass ich sie brauche um wieder soviel Energie zu bekommen um aus diesem Teufelskreis selber herauskommen zu können. Diese Energie bekomme ich aber nur durch eben eine gewisse Nähe, Aufmerksamkeit, Zuneigung. Eine Freundin, die mir diese Dinge "regelmäßig" geben könnte habe ich leider nicht, und fühle mich auch deshalb sehr unbestätigt. Trotz meiner Angst mit meiner Freundin darüber zu reden, habe ich mit ihr heute Abend ausgemacht, um darüber zu reden. Weil ich weis, von nichts kommt nichts. Das mit den Selbstmordgedanken werde ich ihr nicht erzählen, weil es nur zuviel Druck auf sie ausüben würde. Ich hänge auch an meinem Leben und bin mir sicher, dass diese Gedanken nur eine Aufmerksamkeitslösung sind. Obwohl ich das weis und obwohl ich weis, dass Selbstmord oder der Versuch keine Lösung sein kann, denke ich immer häufiger darüber nach. Vielleicht kann mir hier ja jemand einen Impuls geben, anders zu denken oder diese Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Seit November gehe ich auch zu einer Psychologin, die mir zwar für die Theorie etwas weiterhelfen konnte, aber ich kann diese Impulse einfach nicht in der Praxis umsetzen. Ich fühl mich auch nicht in der Lage meine Gedankengänge so einfach zu ändern, weil ich denke, dass ich es richtig mache. Das meine Art Freundschaft zu führen besser ist, als sich monatelang nicht gegenseitig zu melden und sich zu "vergessen". Diese Gedanken über Freundschaft spiegeln mich im Prinzip wieder, deshalb fällt es mir so schwer "anders" zu denken, weil ich mich selbst damit, das, an was ich glaube, aufgeben würde.
Ich hoffe sehr, dass ihr vielleicht einen Tipp, einen Gedankenimpuls oder Ähnliches geben könnt, um mir weiterzuhelfen und dass euch diese Beschreibung genügt, um euch ein grobes Bild von mir und meinem Problem machen zu können. Ich weis langsam wirklich nicht mehr weiter!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,
gut, dass du jemand hast, der dich in dieser heiklen Phase begleitet!
Was ich zum Thema gelernt habe, das du vielleicht noch nicht weißt: Suizidgedanken hängen häufig mit Mineralstoffdefiziten zusammen (Zink, Lithium). Zink gibts in Austern, Rindfleisch oder Cashewkernen - und natürlich in Mineraltabletten ... und man verliert viel davon z.B. durch Stress, Alkohol, Drogen oder auch bestimmte Medikamente. Lithium findet sich in manchen Heilwässern, z.B. Staatlich Fachingen, Heppinger, Hirschquelle. Würde dir gerne raten, dich einmal zwei Wochen zinkreich zu ernähren und lithiumreiches Wasser zu trinken und dabei zu beobachten, ob es dich an frühere, gute Zeiten erinnert, als du noch keine solche Gedanken hattest. Denn das ist doch sicher dein Ziel, oder?
Gruß, Werner
 
G

Gast

Gast
Danke Werner für deine schnelle Antwort!
Du hast sicherlich Recht wenn du sagst, dass es eines meiner Ziele sei diese Gedanken zu "abschalten" zu können und wieder so wie früher unbefanger und ohne Ängste mein Leben führen zu können. Ich habe mich gerade noch einmal im Internet auf zwei, drei verschiedenen Seiten über Zink und Lithium in Nahrungsmitteln und ihre Auswirkungen auf unsere Psyche bei Mangel erkundigt. Ich werde es auf jeden Fall einmal ausprobieren und hoffen, dass es hilft. Ich habe tatsächlich noch nie etwas davon gehört, dass solche psychischen Dinge mit dem Vitamin- oder Nährstoffhaushalt unseres Körpers zusammenhängt. Vielen Dank!

Ich würde mich freuen, wenn andere hier vielleicht auch noch gute Ratschläge und Tipps für mich hätten!

Ps: Wegen dem Zink und dem Lithium schreib ich auf jeden Fall hier ins Forum, ob es was gebracht hat oder eher nicht!
 

Germ

Aktives Mitglied
Essen beeinflussst die Persönlichkeit mehr als die meisten
glauben, daher das Sprichwort: Sag mir was du isst und ich
sage dir, wer du bist.

Wie Werner schon sagte, ärztliche Begleitung wäre von
großem Vorteil oder eine Teilnahme in einer Selbsthilfegruppe
mit kompetenter Führung.

Halt uns bitte auf dem Laufenden. :)

Alles Gute. Du bist tapfer und mutig , weil du dein Schicksal jetzt
aktiv beeinflussen möchtest. Alle Achtung !

Alles Gute

Herzlichst

Germ
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe tatsächlich noch nie etwas davon gehört, dass solche psychischen Dinge mit dem Vitamin- oder Nährstoffhaushalt unseres Körpers zusammenhängt. Vielen Dank!

Ps: Wegen dem Zink und dem Lithium schreib ich auf jeden Fall hier ins Forum, ob es was gebracht hat oder eher nicht!
Hallo Gast,
du bist nicht der einzige, der davon zum ersten Mal hört :)
Freue mich über Feedback. Detailfragen gerne auch per PN.
Gruß, Werner
 
G

Gast

Gast
Hallo, danke für eure Ratschläge!
Hab seit Dienstag jetzt angefangen lithiumreiches Wasser zu trinken und mich etwas zinkreicher zu ernähren. Ich werde auf jeden Fall schreiben was ich für einen Eindruck davon habe nach ein, zwei Wochen.
Am Montag Abend habe ich mich auch mit meiner besten Freundin unterhalten bzw. habe ich mich bei ihr ausgeheult und ihr gesagt, dass ich momentan alles wieder schwarz in unserer Freundschaft sehe bzw. sehen kann. Sie war anderer Meinung und wir kamen auch nicht unbedingt "auf einen gemeinsamen Nenner", aber es hat gut getan ihr einfach einmal wieder zu schildern wie ich mich fühle und wie ich denke. Ich bin mir sicher, dass wir uns demnächst auch noch einmal darüber unterhalten werden.
Heute vormittag war ich dann seit vier wochen Pause (Uni) auch wieder bei meiner Psychologin. Obwohl ich mir nicht sicher war ob ich ihr von meinen Selbstmordgedanken erzählen "kann" (ich bin ein Mensch, ich verschließ mich bei so etwas dann! Es hat mich auch Überwindung gekostet hier einen Eintrag zu formulieren). Letztendlich habe ich es aber doch gemacht. Es hat auch gut getan mit einer neutralen Person über meine Denkweisen, Probleme und Gedanken zu reden.
Selbstmordgedanken hatte ich seit Montag Abend auch keine mehr. Ich denke mir hat das Gespräch mit der Freundin wirklich viel geholfen bzw. auch hier die Ratschläge mit den Mineralstoffen und Spurenelementen. Auf der einen Seite hab ich den gesamten Frust in dem Gespräch rauslassen können, den ich angestaut habe in den letzten paar Wochen. Auf der anderen Seite kann ich mit der Ernährungsumstellung "aktiv" sein. Ich hock nicht nur mehr daheim und habe den Eindruck machtlos zu sein. Allein diesen Gedanken empfinde ich als äußerst positiv. Meine Psychologin hat mir empfohlen eventuell (wenn ich das möchte) meinen Hausarzt aufzusuchen und mir ein Antidepressiva verschreiben zu lassen bzw. mich in der Hinsicht beraten zu lassen. Entweder etwas chemisches oder pflanzliches (Johannesbeerkraut oder sowas, weis nicht mehr so ganz). Mich würde euere Meinung hierzu auch interessieren, was ihr davon halten bzw. ob ihr Erfahrungen mit solchen Mitteln habt und was euerer Meinung dann nach besser wäre. Denn ich bin ein sehr skeptischer Mensch bei solchen Dingen, zumindest was chem. Arzneimittel angeht. dennoch habe ich mich im Prinzip auch schon entschieden, zum Hausarzt zu gehen und mich "wenigstens" mal beraten zu lassen oder seine Meinung zu hören.
Ich habe auch irgendwie Angst, dass es jetzt eine Woche wieder "gut läuft" und ich aber danach wegen irgendeiner Kleinigkeit wieder solche Gedanken bekomme. Mir ist klar, dass es ein langer Prozess ist bzw. sein wird bis ich meine Probleme in den Griff bekomme, aber es wäre mir schon viel geholfen, wenn ich dabei keine Selbstmordgedanken hätte. Und wie im ersten meiner Einträge bereits erwähnt, denke ich ja zu wissen, dass ich es nicht "ernst" damit meine, weil ich eigentlich sehr an diesem Leben hänge.
Ich danke euch auf jeden Fall für die Unterstützung hier im Forum!!! Ich würde mich freuen wenn ihr mir weiterhin eure Meinung schreiben würdet. Und wegen der Ernährung schreib ich hier rein und halte auf dem Laufenden.
 
G

Gast

Gast
Habe seit ein paar Tagen keinen konkreten Gedanken mehr über Selbstmord. Mir hat vor allem geholfen mit einer Freundin über Probleme (nicht über die Selbstmordgedanken) zu reden und dann letztendlich aber auch mit der Psychologin (und mit dieser auch über die Gedanken). Weis jetzt nicht inwieweit mich auch die Nahrungsmittel (lithiumreiches Wasser, zinkreiche Nahrung) da "nach vorne" gebracht haben, aber was hilft ist auf jeden Fall der Gedanke, dass man etwas dagegen unternehmen kann!!!

Gestern war ich dann bei meinem Hausarzt und der hat mir auch ein Antidepressivum verschrieben, dass ich erst einmal ausprobieren soll (ob ich es vertrage, ob es etwas bringt, etc.) Damit habe ich auch heute morgen angefangen es zu nehmen. Wenn ihr wollt halte ich euch hier auf dem Laufenden?!

Auf jeden Fall geht es mir schon wieder etwas besser, als am Montag, wo ich hier den Eintrag verfasst habe. Danke für eure bisherige Unterstützung, Germ + Werner!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Admin

Administrator
Hier wurden zahlreiche Beiträge gelöscht, die nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun hatten. Ein Hinweis auf Fehlernährungen als mögliche Ursache für Suizidgedanken muss reichen - Medikationsanleitungen sind hier fehl am Platz und gehören in die Hände von Fachleuten.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Nur zur Klarstellung für die Mitlesenden: Die Nachfragen zu Details im Bereich Mineralstoffe kamen nicht vom Themeneröffner sondern von anderen Usern. Denen habe ich geantwortet. Ob ich mich als Fachbuchautor zum Thema "Mineralstoffe und Vitamine" als "Fachmann" bezeichnen darf, überlasse ich anderen.
Werner
 
G

Gast

Gast
Hallo!
Hab grad seit langem mal wieder hierher geschaut und gemerkt dass viele Beiträge gelöscht worden sind.
Erstmal möchte ich sagen, dass ich seitdem ich die zinktabletten regelmäßig nehme (und jetzt auch immer ne stunde vorm Essen) ich kein Bedrüfnis mehr habe mir das Leben zu nehmen. Ich bin nicht unbedingt gut drauf, aber ich finde schon sie haben mir etwas geholfen. Zusätzlich hat mir mein Hausarzt jetzt ein anderes Antidepressivum verschrieben, das denke ich auch besser wirkt als das erste.
Leider habe ich in ner Tiefphase damit angefangen mich selbst zu verletzen und hab mir Hände, Arme und Beine aufgeschnitten.
Aber ich habe durch das Antidepressivum und die Zinktabletten keine Heulattacken mehr und bin auch nicht mehr so verzweifelt wie früher.
Das finde ich sollte ich hier noch schreiben!!!
Außerdem finde ich es schade dass die Beiträge gelöscht oder verändert wurden, da sie vielleicht anderen Leuten auch weitergeholfen hätten, die ähnliche Probleme wie ich haben und auch nichts oder wenig über den Zusammenhang von Mineralstoffen und solch einer depressiven Stimmung wissen.

Auf jeden Fall danke für die Unterstützung!!!

Ich werde mich hier in den nächsten paar Tagen auch mal anmelden und schreibe dir vielleicht mal ne Privat Message zwecks den Zinktabletten und so, Werner! Danke
 

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