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Teeny-Alter

Nayola

Mitglied
Hallo zusammen

Ich hab mit den Stichworten "Eltern nerven" gegooglet und stieß auf dieses Forum.

Mein Problem ist Folgendes: Ich nerve meinen 14-jährigen Neffen, der bei mir lebt und auch bei uns bleiben möchte. Wir haben an sich eine sehr schöne, liebevolle Beziehung zueinander. Deshalb trifft es mich umso mehr, wenn mein Neffe innerlich so auf Abwehr geht, anstatt sich darüber zu freuen, wenn er mich sieht.

Ich reduziere meine Besuche bei ihm im Zimmer auf das Nötigste, damit der Nervfaktor kleiner wird. Aber ich darf wirklich rein gar nichts fragen, nicht einmal, wie es ihm geht.

Ich würde ja gern überhaupt nichts sagen zu den Schularbeiten etc. und meinem Neffen da vertrauen, aber ich hab einfach den Eindruck, dass er noch nicht wirklich konsequent zu sich selbst ist. Er macht immer nur das Minimum. Ich hab mit ihm darüber geredet und hoffe, dass sich was ändert.

Nur komme ich einfach nicht darüber hinweg, dass sich alles so geändert hat. Früher war er so anhänglich. Wir hatten immer ein so gutes Verhältnis zueinander, spielten auch zusammen. Er schloss mich nie aus, erzählte mir alles. Doch jetzt hat er immer Angst, dass ich irgendetwas einwende, auch wenn ich eigentlich nur lieb Hallo sagen will und schaue, wie es ihm geht.

Doch mach ich mir auch Gedanken, was ich an ihm versäume, wenn ich ihn einfach so machen lasse. Ich bin für ihn verantwortlich und muss dafür sorgen, dass er schulisch auf die Beine kommt. Da ihn die Lehrer bis aufs Blut nerven, scheint jede Nachfrage von mir schon zu viel.

Ich möchte einfach kein Risiko bei ihm eingehen, nichts zerstören, aber auch nichts versäumen. Ich möchte nicht seine Liebe verlieren, aber mir auch nie vorwerfen müssen, zu wenig streng gewesen zu sein. Ich möchte nicht die böse Erwachsene sein, doch muss ich ihm gewisse Strukturen vorgeben, weil er längst nicht so eigenständig ist, wie er vorgibt.

Manno, das ist viel schlimmer als Liebeskummer. Ich liebe diesen Jungen so sehr. Wenn etwas mit ihm ist, trifft mich das viel mehr als bei anderen.

Liebe Grüße
Nayola
 
Zuletzt bearbeitet:

lise

Sehr aktives Mitglied
^Hallo!


Er ist vierzehn und er fängt langsam an sich seinen Weg selbst zu suchen,er wird sich langsam abnabeln und die Chance musst du ihm geben.
"Bemuttere" ihn nicht zu sehr,sei für ihn da aber dränge dich nicht auf,zeig ihm das du ihn vertraust und ihn für fähig hälst etwas alleine zu schaffen,halte dich jetzt mehr im Hintergrund ohne ihn aus den Augen zu verlieren.
Sicherlich wird er sich noch manches Mal überschätzen aber das tun die meisten Teenies.
Sei für ihn da aber lass ihn auch sichselbst finden:)
Schwere Gradwanderung,ich weiss...


Mach dich auf turbulente Zeiten gefasst;)



Lise
 

Nayola

Mitglied
Hi Lise

Ja, das tue ich eigentlich alles schon, aber mir geht es einfach nicht gut dabei. So wie Du es beschreibst, klingt es positiv, aber ich erlebe es eher negativ, weil ich es auf einmal selbst erlebe und nicht nur von außen beobachte. Ich sag mir das alles immer wieder selbst, doch zieht mich das Ganze total runter. Ich möchte ihn nicht verlieren. Seine Liebe zu mir war bisher so eindeutig, doch jetzt zieht er sich immer mehr in sich zurück, obwohl ich mich rar mache und mich sehr zurückhalte. Ich bin jedes Mal froh, wenn er überhaupt irgendetwas erzählt.

Er hat eine totale Scheu vor Erwachsenen. Außerdem muss er wahrscheinlich das Schuljahr wiederholen. Er ist total frustriert von der Schule und den Lehrern, welche die Schüler ständig niedermachen. Dabei war er einmal ein guter Schüler. Vor der letzten Mathe-Prüfung musste ich ihm zuerst alles beibringen, denn er hatte sich schon aufgegeben und dachte, er lerne die Termen nie. Er hat so überhaupt kein schulisches Selbstbewusstsein mehr. Aber wenn ich wegen dem Lernen oder der Schule nachfrage, ist es ihm zu viel.
 
G

Gast

Gast
Hallo,
es ist ein schwieriges Alter. Meine Schwester sagte immer "weder Fleisch noch Fisch". Auf der einen Seite wollen sie wie Erwachsene behandelt werden, auf der anderen Seite benehmen sie sich wie Kleinkinder. Ein ständiges Wechselbad der Gefühle. Nimm ihn weiter ernst. Sei immer für ihn da. Irgendwann kommt er von sich aus und dann nimm Dir Zeit. Denk daran, wie Du in dem Alter warst.

Ich glaube schon, dass er weiß, wie lieb Du ihn hast. Aber in dem Alter hören sie mehr auf Freunde als auf uns Erwachsene.

Schule ist den Kids nicht so wichtig. Ist auch bei uns ein ständiges Streithema. Ich fahre dann selbst etwas zurück. Mein Sohn muss auch die 9.Klasse wiederholen. Wenn es läuft, lass ich die "Leine" etwas lockerer, wenn es nicht läuft ziehe ich sie stramm. Es ist wie ein Tanz auf einem Drahtseil. Ein Patenrezept habe ich auch nicht. Aber ich habe gelernt, manchmal ist es besser auf den "Bauch" zu hören, als auf den Verstand.

Ich drücke Dir die Daumen.

Alles Liebe
Heike
 

Nayola

Mitglied
Hallo liebe Heike

Ja, mach ich auch so. Ich versuche, möglichst wenig streng zu sein, z. B. beim Lernen eine Zeit zu vereinbaren, wenn er noch nicht bereit ist. Dann kann er sich darauf einstellen und sich nicht mehr so schnell herausreden. Denn abgemacht ist abgemacht. In diesem Semester geht es mir mehr darum, dass er den Stoff versteht, auch wenn es noch nicht für gute Noten reichen sollte. Doch soll er wenigstens beim Wiederholen den nötigen Vorsprung haben, damit dann die Noten so gut sind, um eine vernünftige Lehrstelle zu kriegen.

Ich frage mich oft, was ich falsch gemacht habe, denn nein, ich war nicht so mit 14, auch nicht mit 12. Im Gegenteil, ich lernte die ganze Zeit wie verbissen, denn ich wollte unbedingt ein besseres Leben haben als meine Eltern, welche nichts als Sorgen hatten. Mein Neffe jedoch hat die Chance, ich hab dafür gesorgt. Auch wenn es jetzt nicht so perfekt läuft, werde ich weiterhin dafür sorgen, dass er seine Chance wahrnehmen kann. Er ist noch jung und kann später, wenn er reifer ist, noch vieles nachholen. Er hat sehr viel Potenzial, das hat er schon gezeigt. Er soll einfach glücklich werden in einem Beruf, der ihm wirklich gefällt und wo er für ihn günstige Bedingungen findet. Hauptsache, er kann sich gut durchbringen und ist glücklich dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:

M o o n

Mitglied
Liebe Nayola,

Menschen sind auch im Jugendlichenalter sehr verschieden.
Es ist schwer zu akzeptieren, dass das Kindesalter endet, in eine neue Lebensphase hineinmündet.
Der Übergang ist schwer.
Erstmal drin geht es, aber dann kommt bald wieder eine neue Phase bis es sich hoffentlich im Erwachsenenalter, mit allen Wassern gewaschen, ausgleicht.
Du musst es akzeptieren.
Wie gesagt. Schalte deinen Verstand ein, lass' ihn aber in einiger Entfernung stehen und rücke dein Bauchgefühl mehr in den Vordergrund. Du bist sehr lieb! So viele Gedanken macht sich gewiss nicht jeder.
Du solltest ein richtiges Maß finden, mit dem dein Neffe, aber auch du selbst, glücklich sind. Was heißt glücklich?
Er hat nach deinen Schilderungen gerade arg zu leiden. Es läuft nicht alles glatt, er hat Probleme in der Schule, wird von Lehrern tyrannisiert! Da kann man sich sicher 1000000 schönere Dinge vorstellen.
Er steckt in einer Phase, vielleicht auch in einem Loch, kommt derzeitig nicht allein' raus. Muss er aber, denn nur so, kann er langzeitig bestehen. Lass' ihm seine Zeit, sei für ihn da, er weiß, dass du ihn lieb hast, er wird zu dir kommen, wenn er sich gefunden hat!
Ich würde besonders auf die Schule achten. Schule soll dich auf das Leben später vorbereiten und dich nicht fertigmachen.

Ich wünsche dir viel Kraft, deinem Neffen wünsche ich alles Gute,

lass' dich nicht so sehr von dem runterziehen,
es wird vorbei gehen!

M o o n
 
Zuletzt bearbeitet:

Nayola

Mitglied
Liebe Moon

Ja, ich lerne langsam, damit umzugehen. Als mein Neffe heute von seinem Vortrag sprach und er mich bat, es später durchzulesen, war ich froh, dass er mich einschließt. Überhaupt bin ich total happy, wenn ich sehe, wie er - zwar mit viel Überwindung - endlich seine Schularbeiten angeht und sie nicht weiter aufschiebt. Und ich will ihm ja helfen. Es ist mir lieber, wenn er sich beklagt und nicht alles in sich hineinfrisst.

Er soll sich ja jetzt trotzdem bewerben um eine Lehrstelle, sagen die Lehrer. Doch können wir das zum Glück in die Herbstferien (in 2 Wochen) verschieben, denn er fühlt sich total überfordert.

Leider kann ich ihm nicht alles Leid ersparen, sondern ihm nur helfen, besser damit klarzukommen. Daran arbeite ich, indem wir über das Verhalten der Lehrer reden und ich deren Negativsuggestionen "ihr seid faul, ihr könnt nichts etc." wieder aufhebe durch die Reflexion darüber.

Hätte ich doch nur beruflich mehr aus mir gemacht, dann besäße ich heute eventuell die nötigen Beziehungen und das Geld, um ihm eine gute Ausbildung zu ermöglichen, trotz schlechten Noten, die er nur hat, weil er in der Krise steckt. Er hat so viel Talent und eine gute Auffassungsgabe. Er kann viel, aber sein Selbstvertrauen ist auf dem Nullpunkt. Die Erwachsenen wirken auf ihn bedrohlich und ich befürchte, ein strenger Lehrmeister könnte ihm den Rest geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo liebe Nayola,
"ihm soll es mal besser gehen". Wollen wir das nicht für alle erreichen, die wir gern haben. Aber denen, denen wir es vermitteln wollen, denen fehlt oft die Einsicht. Du hast reingebissen, finde ich toll, aber Jugendliche in dem Alter sehen das oft anders.

Ich weiß nicht, wieviele Gespräche ich gerade mit unseren Söhnen darüber geführt habe. Dann gucke ich ihnen in die Augen und sehe, sie hören zwar zu, aber ich habe Zweifel, ob sie es wirklich verstehen. Das Gerede von Erwachsenen, ja,ja. Oft kommt die Einsicht zu spät. Nicht das wir uns falsch verstehen, ich finde es richtig (wie Du) immer wieder das Gespräch zu suchen und hoffe, dass ein bißchen von dem, was ich sage, "sitzen" bleibt. Aber solange die Teenys nicht verstehen, für wen oder was sie lernen, sind viele Bemühungen von uns umsonst. Aber auch ich gebe nicht auf.

Um ein bißchen Stress aus unser Beziehung (Eltern/Kinder) herauszunehmen, bezahlen wir lieber z. B. Nachhilfe. Ich habe festgestellt, dass das unser Beziehung besser bekommt, als wenn jemand von uns mit dem Sohnemann lernt.

Selbst wenn er auf dem "normalen" Weg die Schule nicht schafft, bleiben ihm noch alle Möglichkeiten offen. Gerade in Deutschland haben wir ein vielfältiges Bildungssystem, dass fast jeder ein Chance hat.

Ich habe gerade bei meinen Kindern erlebt, was ein oder zwei Jahre in der Entwicklung bringen. Sie werden reifer, sehen manche Dinge auf einmal ganz anders. Dann gibt es Situationen, die die Kids meistern, die mich zum Staunen bringen. Das ist nicht unbedingt ne 2 in Mathe. Dann bin ich unheimlich stolz auf meine Kids.

Alles Liebe
Heike
 

Nayola

Mitglied
Liebe Heike

Bei meinem Neffen und mir hat sich in den letzten Tagen etwas getan. Er hat sich geöffnet und mir heute seinen Kummer geschildert, wie sehr er von der Klassenlehrerin gemobbt wird, dass er Einträge für die unsinnigsten Dinge erhält, während andere nichts befürchten müssen, obwohl sie z. B. die Hausaufgaben nicht machen. Diese Lehrerin hat ihn einfach auf dem Kicker und er kann sich noch so viel Mühe geben, sie putzt ihn immer vor der Klasse runter. Ich würde ja gern etwas unternehmen, doch will er das nicht, weil er Angst hat, dass es dann noch schlimmer wird. Er war mal ein so fröhliches Kind mit lachenden Augen, doch jetzt ist sein Blick ganz trüb. Er würde am liebsten schon im Himmel sein, meint er traurig. :(

Wir haben vereinbart, dass ich ihm täglich bei den Schulaufgaben helfe, er brauche jetzt meine Unterstützung, wenn es ihm nicht gut geht. Er ist einverstanden. Ich hoffe, ich kann ihn auf diese Weise durchtragen, bis er wieder Perspektive sieht. Wir müssen unbedingt eine Lehre für ihn finden, welche ihm Spaß macht und wo er gut behandelt wird, sodass er aus diesem Tief rauskommt.
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Eine Lehre mt vierzehn?
Geht denn das?


Kannst du nicht mit der Lehrerin sprechen ohne das der Junge davon weiss?
Ich würd sie mir mal am Schlawittchen nehmen,das braucht er nicht zu erfahren.

Eins macht mir ein wenig Angst...fordere nicht zuviel von ihm,stecke nicht zuviele Erwartungen in den Jungen,ich meine..er ist vierzehn,es gibt noch andere DInge die ein vierzehnjähriger erleben und entdecken sollte und in diesem Alter macht man sich eigentlich noch nicht sooooooo nen Kopp um seine Zukunft,da soll noch Platz sein für "wie werde ich meine Pickel los" oder "wie wird mein erster Zungenkuss sein"..das gehört nämlich auch zum Erwachsenwerden..

Ich denke der Druck ist zu gross,lass ihn vierzehn sein und geht es ein wenig langsamer an,findet einen Ausgleich zu der Schule..
und schnapp dir die Lehrerin,oder den Lehrer..



Lise
 

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