Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Studiumabbruch - Die Befreiung

toxica

Mitglied
zu Beiträgen #11 + #12

Zahlen bringen fällt recht schwer
Phrasen dreschen nicht allzu sehr.

Ein paar Punkte hierzu:
- mtl. Tarifentgelt qualifizierte Fachkraft Einzelhandel 1990: 1778,- DEM | 2014: 1856 EUR
(Quelle: Tarifregister NRW)
Na, da möchte ich doch gerne mal wissen, was man sich damals mehr leisten konnte als heute vom übrig gebliebenen Netto…

- Wer ein bißchen mit Google klarkommt, kann sich erlesen, dass die Erschwinglichkeit von Immobilien in diesem Zeitraum gestiegen ist (Quellen u.a. DIW, Deutsche Bank, …) Ausführungen erspare ich mir, das kann man sich selber raussuchen...

- Den hochqualifizierten und motivierten Ingenieur, der heute für das Gehalt vom Jahr 2000 arbeitet, den möchte ich mal sehen. Ich stelle ihn sofort ein. Nein, ich nehme 10 davon!

Wer behauptet, heute sei alles Sch...e, der hat vor ein paar Jahrzehnten noch nicht gelebt. Ansonsten wäre solch eine Aussage schlicht und ergreifend beschämend. Der Unterschied ist, dass man heute mehr dazu neigt, einem sogenannten System die Schuld zu geben, dafür jedoch soviel wie möglich an Eigenverantwortung versucht abzugeben. Die Leistungsbereitschaft verhält sich dabei reziprok zur eigenen Erwartungshaltung. Traurig...
 
Zuletzt bearbeitet:

Mustang

Aktives Mitglied
Nun, das System ist weis Gott nicht Optimal. Aber es liegt numal nicht an uns das zu ändern und es wird sich in den nächsten 10, 20 oder auch 50 Jahren nicht drastisch ändern. Die Frage ist doch: Wie gehen wir mit dem verkorksten System um und holen für uns das maximale dabei raus? Zu einem Arbeitgeber mit leeren Händen zu gehen kann gut gehen, tut es aber in 999 von 1000 Fällen nicht.
 

Darknessgirl

Aktives Mitglied
@Bierdeckel111:

Ich habe beides gemacht, also zuerst eine Ausbildung, dann gearbeitet, dann studiert und dann weitergearbeitet (BWL).

Ich kann nicht nachvollziehen, wie ihr behauptet, dass man in der Schule oder Ausbildung das Gleiche wie im Studium lernt. Also, ich hatte in der Schule kein Marketing, Controlling oder Steuerlehre. Und ein BWL-Studium ist auch nicht dazu da, um dir deine Steuererklärung beibzubringen oder dich zu lehren, mit deinem Taschengeld hauszuhalten, sondern damit du u.U. ein Unternehmen sicher durch den Markt führen kannst.

Sicher existieren für viele gut bezahlte Jobs Studienabschlüsse als Einstiegshürde, aber wie soll ein Unternehmen denn sonst prüfen ob du einen bestimmten Stand an Kenntnissen hast, durch "Habe ich nachgelesen oder gegoogelt"?

Sicher benötigt man zur Ausübung eines Berufes stets ein Maß an Kreativität und eigenem Denkvermögen. Die Techniken dafür, Lösungen für Probleme zu finden, also die Kreativität anzuwenden, lernt man im Studium, jedenfalls, wenn man ein gutes hatte. Da steht ein Studium dem nicht entgegen, sondern ergänzt.

Und früher war sicher auch nicht alles besser, meine Eltern hatten nicht die Fülle an Möglichkeiten, die Reisefreiheit und die Sicherheit, die wir heute genießen. Nur können viele mit dieser Fülle leider nicht mehr umgehen bzw. sind überfordert, selbsttätige Entscheidungen zu treffen, vielleicht auch, weil sie es nicht gelernt haben.

Die Thematik sehe ich nicht als Problem des Systems (was ist "das System" überhaupt?), sondern als Entscheidung des Einzelnen. Willst du gut verdienen, studiere halt (wo ist das Problem, wenn du doch sowieso schon alles kannst), wenn nicht, dann lasse es eben bleiben.

Aber dich werden andere Meinungen dazu ohnehin nicht interessieren, denke ich.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Wer ohne Studium aber mit persönlichen Anstrengungen kein hohes Gehalt erreicht, würde auch mit Studium nicht oder nicht besonders viel mehr Geld verdienen.
Ist es nicht eher so, dass man in Deutschland ohne Studium (egal, was man kann) eben als Autodidakt kein hohes Gehalt erreicht?

Eher wird eine studierte Lusche eingestellt als ein guter Autodidakt, oder? Und daher halte ich Deine oben zitierte Meinung für einen (gefährlichen) Trugschluss.

Zudem unterschätzt Du wohl die positiven Rahmenbedingungen eines offiziellen Studiums. Motivierte Leute werden durch die vorgegebene Struktur eines Studiums in gewisser Weise gezwungen, sich in solche Strukturen einzufügen. Sie müssen zu bestimmten Lehrveranstaltungen erscheinen, gelegentlich Leistung bringen (Prüfungen etc.). Man ist in stetem Kontakt zu Mitstudenten, kann sich austauschen. Dazu kommen Sachen wie Mensa, Bibliothek etc. Und bei einigen Studiengängen werden zudem technische Vorraussetzungen zur Verfügung gestellt ... Wie will man zB physikalische Experimente zu Hause durchführen?

Kann es sein, dass Du Dein Studium abgebrochen hast und Dir Deine Situation schönreden willst? Mit 22 würde ich mir noch mal überlegen, ob der gewählte Weg der bessere ist.
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
@Bierdeckel111:

Ich habe beides gemacht, also zuerst eine Ausbildung, dann gearbeitet, dann studiert und dann weitergearbeitet (BWL).

Ich kann nicht nachvollziehen, wie ihr behauptet, dass man in der Schule oder Ausbildung das Gleiche wie im Studium lernt. Also, ich hatte in der Schule kein Marketing, Controlling oder Steuerlehre. Und ein BWL-Studium ist auch nicht dazu da, um dir deine Steuererklärung beibzubringen oder dich zu lehren, mit deinem Taschengeld hauszuhalten, sondern damit du u.U. ein Unternehmen sicher durch den Markt führen kannst.

Sicher existieren für viele gut bezahlte Jobs Studienabschlüsse als Einstiegshürde, aber wie soll ein Unternehmen denn sonst prüfen ob du einen bestimmten Stand an Kenntnissen hast, durch "Habe ich nachgelesen oder gegoogelt"?

Sicher benötigt man zur Ausübung eines Berufes stets ein Maß an Kreativität und eigenem Denkvermögen. Die Techniken dafür, Lösungen für Probleme zu finden, also die Kreativität anzuwenden, lernt man im Studium, jedenfalls, wenn man ein gutes hatte. Da steht ein Studium dem nicht entgegen, sondern ergänzt.

Und früher war sicher auch nicht alles besser, meine Eltern hatten nicht die Fülle an Möglichkeiten, die Reisefreiheit und die Sicherheit, die wir heute genießen. Nur können viele mit dieser Fülle leider nicht mehr umgehen bzw. sind überfordert, selbsttätige Entscheidungen zu treffen, vielleicht auch, weil sie es nicht gelernt haben.

Die Thematik sehe ich nicht als Problem des Systems (was ist "das System" überhaupt?), sondern als Entscheidung des Einzelnen. Willst du gut verdienen, studiere halt (wo ist das Problem, wenn du doch sowieso schon alles kannst), wenn nicht, dann lasse es eben bleiben.

Aber dich werden andere Meinungen dazu ohnehin nicht interessieren, denke ich.
Ich bin auch Wirtschaftler und ich denke mit zwei Wirtschaftsabschlüssen auch wenns nicht drei geworden bin kann ich sehr wohl mitreden. Ich weiß ja nicht wies in Deutschland ist und angeblich ist bei euch ja das Abitur viel leichter als bei uns aber ich ging in zwei kaufmännischen Schulen und hatte viel mit Wirtschaft zu tun. Bwl, Rechnungswesen, Mathe mit Bwl Bezug, Case Studies usw. . Es ist einfach so. Ich habe bei der Fh zwei Jahre gemacht, die wirklich voll für die Katz waren und mich sicher nicht wenn ich den Bachelor bekommen hätte schlauer gemacht hätte zumal ich den Stoff sowieso gleich vergessen hätte.

Ich hatte ehrlichgesagt garkeinen bock mehr dort hinzugehen und bei einem Fach hatte ich meine Leistungsbereitschaft komplett verweigert und auf Anrechnung gehofft weil ich es nicht einsah das Fach zu machen dass mir hätte angerechnet werden müssen weil ich bei der Leistung im Jahr davor positiv war, jedoch nur einmal zuviel gefehlt habe was aber 3 mal von 12 vorkam und eigentlich akzeptabel sein sollte. Mir gings da auch nicht gut und ich hatte das sogar entschuldigt.

Außerdem braucht man keinen Master um ein Unternehmen leiten zu können. Meine Mutter hatte nur einen HANDELSSCHULABSCHLUSS! und wurde Managerin bei einem Großkonzern. Nur war das noch in den 70ern und heute braucht schon bald eine Klofrau einen Master. Ist einfach zu übertrieben und ich hoffe es wird bald dieses System zusammebrechen. Naja spätestens nächstes Jahrzehnt wirds einen Krieg sowieso geben.
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Verstehe ich das richtig? Deine Zukunftsplanung beinhaltet einen Kollaps des Wirtschaftssystems?
Die Frage ist nicht ob es passiert sondern nur wann. Überleg doch mal. Alles wird schlechter. Die Armut nimmt zu, der Bildungswahnsinn nimmt zu, die Flüchtlingskrise, immer mehr Menschen sind krank bzw. werden krank geboren, Klimaerwärmung und und und.
 
G

Gast

Gast
@Bierdeckel

Naja was du einsiehst oder eben auch nicht einsiehst ist der Hochschule recht herzlich egal. Und wenn es eine Anwesenheitspflicht für eine Veranstaltung gibt, muss man sich eben daran halten.

Aber wie man so schön sagt: jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ich hoffe nur, dass du deine Entscheidung später nicht bereust.
 

Darknessgirl

Aktives Mitglied
Ich habe dir nicht in Abrede gestellt, dass du nicht vom Fach bist, Bierdeckel :), also nicht persönlich nehmen.

Ich denke halt, dass du eher eine schlechte FH hattest mit nicht so engagierten Profs, die dir nicht viel sinnvolles vermitteln konnten. Bei mir war das der Fall und dadurch hat das Studium durchaus Spaß gemacht.

Es ist nun mal so, dass man sich an Hochschulen (wie auch in vielen Dingen bezüglich des gesellschaftlichen Zusammenlebens) an Regeln halten muss, damit es funktioniert und eine Vergleichbarkeit entsteht.

Wenn du gefehlt hast, wäre es unfair gewesen denen gegenüber, die immer da waren, dir die Prüfung trotzdem zu geben. Wenn es dir nicht gut ging, ist das okay. Du hättest die Leistung später machen können. Aber ohne Leistung Anerkennung zu geben, wäre nicht gerecht gewesen.

Sicher gibt es viele (zu) Krisen in der Welt, aber es ist die Frage, ob es tatsächlich mehr als früher passiert oder ob die Medien es nur mehr verbreiten und unsere Wahrnehmung sich verändert hat. Heute betrachten wir die ganze Welt, früher konnte man höchstens bis zum nächsten Horizont schauen. Deshalb war auf der Welt insgesamt aber nicht weniger los. Auch die Klimakrise ist nirgendwo eindeutig und anerkannt wissenschaftlich belegt, selbst wenn klar ist, dass wir unseren Planeten schützen müssen und da viele Sauereien passieren.

Natürlich kann man ein Unternehmen auch ohne einen Master leiten, gar keine Frage. Kompetenz entsteht auch aus Persönlichkeit und Charakterstärke, die kann man nicht studieren. Wir werden allerdings immer mobiler und globaler (was nicht nur Nachteile hat), dadurch steigt der Wettbewerb unter den Arbeitskräften, so dass eine Vergleichbarkeit erforderlich ist. Es bleibt dem Einzelnen ja dennoch unbenommen, sich einen Konzern auf eigene Hand aufzubauen.

Krieg gibt es jetzt schon und es gab kaum eine Zeit, in der auf der Welt alles friedlich ist. Solange Menschen etwas möchten, was andere nicht wollen, ist das vorprogrammiert. Das wird sich kaum ändern, leider.

Frage: An Tag X geschieht eine Apokalypse. Am Abend sind alle Menschen tot. Wer ist kurz vorher glücklicher?

1. Der Mensch, der von allem Übel keine Ahnung hat, sich keine Gedanken macht und bis zuletzt die Sonne genossen hat.

2. Der Mensch, der die Apokalypse kommen gesehen hat und versuchte, sich zu retten oder andere zu warnen.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben