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Studium abbrechen ohne Ausbildung ?

G

Gast

Gast
Hallo,

ich bin 19 Jahre alt und gerade erst im 2. Semester an einer FH. Meine Klausurergebnisse nach dem 1. Semester sind nur mittelmäßig und eigentlich unter meinen Fähigkeiten. Während der Klausur-Phase hatte ich oft Konzentrationsstörungen und bei den letzten Prüfungen sogar Versagensängste. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das Studium erfolgreich abzuschließen und bin nun sehr verzweifelt.
Nach dem Fachabitur wollte ich eigentlich eine Ausbildung machen oder studieren. Da das mit der Ausbildung trotz (aus meiner Sicht) guten Notendurchschnitts bei über 15 Bewerbungen nichts geworden ist (bin sehr häufig zu einem persönlichen Gespräch eingeladen worden) , saß der Frust natürlich tief in mir drin und ich wollte mit dem Thema eigentlich nur noch abschließen.

Bevor es mit dem Studium losging, musste ich noch den praktischen Teil des Fachabiturs (Praktikum) absolvieren. Dieses hat mir sehr viel Spaß gemacht. Danach wurde es dann allmählich ernst. Ich bin aufgrund der Distanz zwischen Heimatort und Standort der FH von zu Hause ausgezogen, und lebe nun unter der Woche alleine in meiner Wohnung. Am Wochenende fahre ich immer nach Hause und treffe dort auch meine Freunde.

Während des ersten Semesters habe ich mir immer eingeredet, dass ich das Studium schon packen werde und es eigentlich auch machbar ist. Jetzt sitze ich hier nach den ersten Prüfungsergebnissen mit einem 3,X Schnitt und meine Zweifel werden immer stärker und wirken sich negativ auf mein Selbstwertgefühl aus. Dieses wird nicht zuletzt auch durch die "tollen" Ergebnisse meiner Kommilitonen geschwächt. Dazu kommen noch die stechenden Fragen meiner "Studiums-Kollegen" nach Bekanntgabe der Ergebnisse, wie ich denn abgeschnitten habe. Aufgrund dessen schießen bei mir im Kopf eigentlich nur noch Wörter wie "Studiumsabbruch", "Versager" und "keine Zukunft" durch den Kopf. Ich habe zurzeit kaum noch Motivation, Freude und Spaß am Leben, außer ich bin am Wochenende mit meinen Freunden unterwegs oder in meinem Verein am Fußball spielen. (Meine Eltern wissen von meinen Sorgen )
Ein zusätzliches Problem ist, wie bereits geschildert, eine fehlende Ausbildung. Ich denke, wenn ich jetzt mein Studium abbreche, kann ich wenn ich Glück habe erst im nächsten Jahr eine Ausbildung anfangen. Ich habe Angst vor der Unsicherheit auch dann keinen Ausbildungsplatz zu bekommen und fühle mich (so dumm es auch klingt) unwohl, wenn ich mich bei Firmen bewerbe, bei denen ich mich schon persönlich vorgestellt habe. ( Nach dem Motto "der versucht es schon wieder bei uns".....etc )

Das war eigentlich alles was mir so auf Anhieb eingefallen ist. Mein Kopf ist schon wieder voller Fragestellungen und Sorgen wie es weitergehen kann....

Ich hoffe jemand versteht meine Sorgen und hat einen Rat parat

liebe Grüße......
 
G

Gast#2

Gast
Ich bin immer recht skeptisch, wenn jemand mit FH-Reife (statt Vollabitur) studieren will. Das ist nicht grade eine gute Studienvorbereitung.

Aber du hast, wenn ich es richtig verstehe, zwar Noten im Bereich von 3,x , aber du hast bestanden! Und das, obwohl du nur FH-Reife hast! Daher: Respekt, tolle Leistung!

Mach dich da mal nicht fertig deswegen! Dass die Noten von der Schule zum Studium absinken, ist völlig normal, grade in den ersten Semestern müssen viele erstmal darum kämpfen, dass sie überhaupt bestehen. Und das hast du geschafft!

Normal ist im übrigen auch, dass die Noten später im Studium besser werden. Wenn man dann weiß, wo der Hase längs läuft, wenn man die Umstellung von Schule auf Studium geschafft hat. Dann gibts oft noch einen 1,x-Abschluss, obwohl man mit 3,x angefangen hat.

Ob dein Studium sinnvoll ist, ob du ein Fach studierst, mit dem man später Geld verdienen kann, das weiß ich nicht.

Aber dass die Noten in den ersten beiden Semestern nicht so super sind, das sollte dich nicht runterziehen. Im Gegenteil, sei stolz auf jeden Schein, den du geschafft hast.

Solang du alles in vorgesehenen Semester bestehst, ist normalerweise alles gut. Selbst wenn man mal einen Schein nachholen muss, ist das nicht schön, aber kein Weltuntergang.

Nur wenn man öfter etwas nicht besteht, einige Scheine im Rückstand ist, dann sollte man überlegen, ob das Ganze überhaupt Zweck hat.
 

CharlieHarper0815

Neues Mitglied
Erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Wie schon in meinem ersten Beitrag angedeutet, habe ich versucht eine Ausbildungsstelle zu bekommen, jedoch ohne Erfolg.
Das bestehen der Module mit Noten zwischen 3 und 4 kann ich für mich komischerweise nicht als Erfolg verbuchen. Ich weiß auch nicht woher das kommt :(
Des Weiteren befinde ich mich derzeit in einer Art "Tunnelblick" d.h. ich bin gedanklich zerstreut und sehe nur die negativen Aspekte an meinem Studium bspw. beschäftige ich mich nun fast täglich mit der Fragestellung "Was mache ich wenn ich in späteren Semestern den Überblick/ Faden verliere oder die Klausurergebnisse sich nicht verbessern".
Dann stehe ich nachher mit "leeren Händen" da.
Zu beginn des Studiums habe ich diese Fragestellungen größtenteils auch ausgeblendet und mir gesagt, dass das im laufe der Zeit schon klappen wird und wie du schon geschrieben hast "ich mich erst einmal an die Verhältnisse gewöhnen muss". In stressigen Situationen beginne ich aber immer wieder an zu zweifeln und kann mich dann nur schwer wieder da raus "pushen".
 

Mirila

Aktives Mitglied
Ich bin immer recht skeptisch, wenn jemand mit FH-Reife (statt Vollabitur) studieren will. Das ist nicht grade eine gute Studienvorbereitung.

Aber du hast, wenn ich es richtig verstehe, zwar Noten im Bereich von 3,x , aber du hast bestanden! Und das, obwohl du nur FH-Reife hast! Daher: Respekt, tolle Leistung!
Das ist Unsinn! Mit FH-Reife wird der Schüler gezielt auf ein Studium vorbereitet. Selbst Klausuren sind aufgebaut wie im Studium. Woher hast du diese Meinung, wenn du selber gar keine Fachoberschule besucht hast?

Lieber TS, ich hatte selber im ersten Semester schwere Zweifel, ob ich das überhaupt schaffe, aber meine Noten wurden von Semester zu Semester besser. Ich musste mich nur an den Leistungsdruck gewöhnen und eben dauerhaft Lernen sowie diverse Lernmethoden entwickeln. Die letzten Jahre hat sich mein Leben nur noch komplett um mein Studium gedreht, was ich trotz der eben bemängelten FH-Reife mit 2,1 abgeschlossen habe, sowie mit einer 1,0 Bachelorarbeit. Wie du siehst hat das mit dem Schulabschluss wenig zu tun, sondern mit Motivation. Wenn du dich selber nicht ausreichend motivieren kannst und dem Druck nicht gewachsen bist, dann würde ich eventuell den Studiengang wechseln (vielleicht ist das ja auch nicht das Richtige für dich) oder eben an der Ausbilungssuche dran bleiben.

Warum bewirbst du dich bei den gleichen Firmen, wo du schon eine persönliche Vorstellung hattest? Gibt es keine anderen? Suchst du etwa nur in der Heimat?
Natürlich kannst du trotzdem eine Bewerbung an diese Firmen schicken, oft erinnern die sich nicht mehr an dich oder mussten deine Daten bereits löschen (Datenschutz).
Für deine Bewerbungen brauchst du natürlich eine gute Begründung für den Abbruch. In etwa, dass dir Praxis mehr liegt als Theorie.

Ich würde wahrscheinlich das Studium fortsetzen, bis du wirklich was gefunden hast, um einfach eine negative Lücke im Lebenslauf zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast#2

Gast
Das ist Unsinn! Mit FH-Reife wird der Schüler gezielt auf ein Studium vorbereitet. Selbst Klausuren sind aufgebaut wie im Studium. Woher hast du diese Meinung, wenn du selber gar keine Fachoberschule besucht hast?
Ich weiß sehr gut, was in meinem Bundesland NRW an der mit FH-Reife abschließenden Höheren Handelsschule verlangt wird, und ich weiß sehr gut, was die Absolventen davon können. Mathematisch gesehen ist das ziemlich genau gar nichts. Da werden bei s=at²/2 locker-flockig mal eben die beiden Zweien gegeneinander gekürzt, obwohl die eine davon im Exponenten steht, und wenn wegen Punkt-vor-Strichrechnung mal irgendwo eine Klammer gebraucht würde, sieht das so gut wie keiner.

Auf der anderen Seite habe ich durchaus auch einen Einblick darin, was an FHs verlangt wird, da ich zwar selbst nur an Universitäten studiert habe, aber schon öfter Studenten der FH Nachhilfe gegeben habe.

Die Diskrepanz zwischen den beiden Niveaus ist horrende.

Ich halte aber durchaus für möglich, dass man in anderen Bundesländern (zB Bayern) noch was können muss, wenn man eine FH-Reife haben will, möglicherweise sogar mehr, als man in NRW für ein Abitur braucht.

Trotzdem dürfte es in jedem Bundesland so sein, dass ein Vollabitur eine bessere Studienvorbereitung ist als eine Schulausbildung mit FH-Reife-Abschluss.

Betriebliche Ausbildung plus FH-Reife an einer Fachoberschule ist eventuell was anderes, das kann schon eine recht gute Vorbereitung auf das Studium mancher Fächer an der FH sein. Aber dieser Fall liegt beim Threadersteller eindeutig nicht vor.
 

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