Studienkollege sagt ich soll mal ein Seminar für Ressourcenmanagement besuchen, ich finde aber das ist übergriffig?

Sehr geehrte Leser,

Ich bin in den letzten Zügen meiner Masterarbeit und habe angefangen Leuten die Arbeit zum Korrekturlesen zu geben. Weil das alles zeitlich recht knapp war, da ich aufgrund meiner Depression viele Tage verloren hatte und auch ein sehr intensives Thema auf dem Tisch stand (machine learning und moderne Algorithmen), hatte ich relativ viel zu tun. Sowohl programmiertechnisch als auch theoretisch + Empirie. Ich musste auch die Abgabzeit verlängern und schaffe es auch auf jedenfall.

Ich hab ein Kollegen, der leider schon in der Vergangenheit damit aufgefallen ist recht unsensible Statements zu machen. Er hat mir aufgrund des Zeitmangels geraten ein Ressourcenmanagement zu besuchen obwohl ich nicht mal diesbezüglich um Rat gebeten.

Daraufhin hab ich ihm erklärt, dass ich das als übergriffig empfinde, weil die Person gar nicht weiss was in meinem Leben abgeht. Ich muss medikamente für meine Psyche nehmen überhaupt zu funktionieren. (Ich verstehe nicht wie Seminare mir helfen sollen, wenn ich zum Psychiater und Psychologen gehen muss um überhaupt zu überleben).

Ist das Inordnung so damit umzugehen? kennt ihr ähnliche Problematiken

Alles richtig gemacht.

Du hastves geklärt und gut ist.

gergory2 meinte:

Ist das Inordnung so damit umzugehen?

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Für mich wäre es nicht in Ordnung und ich würde künftig nichts mehr von dir zur Korrektur annehmen.
Wer mit Kritik nicht umgehen kann, sollte keine erfragen.
Der Tipp des Kumpels war gut.
Die Profs wird es btw null jucken, ob du "Medikamente für die Psyche" nimmst.
Sei dankbar, dass Menschen dir ehrliches feedback geben, bevor du die Arbeit einreichst.

Ich glaube, der Kollege wollte dir einen guten Rat geben, weil er sieht, dass du Probleme hast.

Ob du diesen Rat annimmst, ist deine Sache.

gergory2 meinte:

und habe angefangen Leuten die Arbeit zum Korrekturlesen zu geben. Weil das alles zeitlich recht knapp war, da ich aufgrund meiner Depression viele Tage verloren hatte und auch ein sehr intensives Thema auf dem Tisch stand (machine learning und moderne Algorithmen), hatte ich relativ viel zu tun. Sowohl programmiertechnisch als auch theoretisch + Empirie. Ich musste auch die Abgabzeit verlängern und schaffe es auch auf jedenfall.

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Habe ich das richtig verstanden?
Du schreibst eine Masterarbeit, die etwas komplizierter ist und gibst die Leuten zu lesen.
Jetzt hast Du Feedback bekommen, das Dir nicht ganz passt.

gergory2 meinte:

Daraufhin hab ich ihm erklärt, dass ich das als übergriffig empfinde, weil die Person gar nicht weiss was in meinem Leben abgeht.

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Übergriffig empfinde ich eher Dich.
Diese Leute lesen Deine Arbeit in ihrer Freizeit, die müssten das nicht und bekommen kein Geld dafür. Du kommst mit den Antworten nicht klar.
Lerne das. Denn wer auch immer diese Arbeit im Endeffekt bewertet, dem ist es egal, ob Du die im Kopfstand schreiben musstest, mit Medikamenten unterstützt oder in bestimmten Mondphasen.
Es wird die Arbeit bewertet und nicht, wie es dazu kam.
Niemand wird Dir da über das Köpfchen streicheln und loben, wie schwer Du es hattest. Das ist nicht relevant.

grauer Kater meinte:

Habe ich das richtig verstanden?
Du schreibst eine Masterarbeit, die etwas komplizierter ist und gibst die Leuten zu lesen.
Jetzt hast Du Feedback bekommen, das Dir nicht ganz passt.

Übergriffig empfinde ich eher Dich.
Diese Leute lesen Deine Arbeit in ihrer Freizeit, die müssten das nicht und bekommen kein Geld dafür. Du kommst mit den Antworten nicht klar.
Lerne das. Denn wer auch immer diese Arbeit im Endeffekt bewertet, dem ist es egal, ob Du die im Kopfstand schreiben musstest, mit Medikamenten unterstützt oder in bestimmten Mondphasen.
Es wird die Arbeit bewertet und nicht, wie es dazu kam.
Niemand wird Dir da über das Köpfchen streicheln und loben, wie schwer Du es hattest. Das ist nicht relevant.

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Ne, das stimmt so nicht. Ich hab dem Kollegen im Gegenzug damals beim Coden geholfen, ihm nen Job verschafft, wo er relativ einfach viel Geld verdient und ihm in diesem Semester eine Menge Arbeit abgenommen. Ich hab ihm bei der Auswahl seines Masterarbeitsthemas geholfen und ihm bei seinem Problem zugehört und versucht immer positives Feedback zu geben.
Ich mich um Kunden gekümmert habe, die sonst ihm die Zeit genommen hätten. Und ich hab das bei diversen Leuten in dem Kreis von Kumpel gemacht, denen Aufgaben vorgecodet, unbezahlt und das wirklich oft, obwohl ich nicht mal die Zeit hatte. Ich spreche auch mit dem Kollegen unbezahlt Algorithmen stundenlang durch damit er mit seiner Master weiterkommt.

Und er kriegt dafür auch einen Lohn von mir für seine Leistung.

Mir gehts auch nicht um das inhaltliche Feedback, sondern dass jemand meine Zeiteinteilung kritisiert hat, obwohl ich ziemlich lange krank war und dafür auch Verlängerung vom Prüfungsamt erhalten habe.

Ich verstehe absolut eure Kritik, es wäre nur schön gewesen wenn jemand auch meine Perspektive verstanden hätte. Nicht unbedingt mein Prof ,das ist nicht seine Aufgabe, aber zumindest ein paar Außenstehende.

Aber danke auch für eure ehrliche Meinung, jetzt hab ich nen besseren Blickwinkle auf die Angelegenheit und werde auch mehr Verständnis für meinen Kollegen aufbringen.

Und ja ihr habt auch recht, es interessiert keinen Chef ob ich krank bin.

Er hatte in der Sache recht, dass du eben jetzt stark unter Zeitdruck stehst.
Du empfindest da Kritik an dir übergriffig. Das ist auch in Ordnung, ich finde seine Ansage auch nicht besonders hilfreich.

Nachdem du ihm aber schon geantwortet hast, ist die Sache doch erledigt.

gergory2 meinte:

Mir gehts auch nicht um das inhaltliche Feedback, sondern dass jemand meine Zeiteinteilung kritisiert hat, obwohl ich ziemlich lange krank war und dafür auch Verlängerung vom Prüfungsamt erhalten habe.

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Wusste er, dass du krank warst? Wenn nein, kann er auf dieses Faktum auch nicht eingehen. Dann kannst du einfach sagen: ich habe aus gesundheitlichen Gründen eine Verlängerung bekommen.
Und das war dann die ganze Geschichte.

gergory2 meinte:

Ich hab ein Kollegen, der leider schon in der Vergangenheit damit aufgefallen ist recht unsensible Statements zu machen. Er hat mir aufgrund des Zeitmangels geraten ein Ressourcenmanagement zu besuchen obwohl ich nicht mal diesbezüglich um Rat gebeten.

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Ich glaube, dass hier das Problem liegt. Kann es sein, dass du dem Kollegen im Nebensatz noch weitere Informationen gegeben hast wie z B. "bin spät dran mit der Arbeit" "habe etwas Zeitdruck" oder hast du ihm einfach ganz neutral die Arbeit überreicht mit der Bitte mal gegenzulesen? Es muss ja einen Trigger gegeben haben, aus dem er etwas zum Ressourcenmanagement gesagt hat - bei der bloßen Bitte, die Arbeit mal gegenzuchecken, kommt man m. E. nicht so ohne Weiteres darauf.

Grundsätzlich ist es so, dass soziale Interaktion manchmal ausschweift, eben weil wir Individuen sind. Während einer sehr minimalistisch und manchmal sogar zufällig exakt das tut oder sagt, was der andere erwartet und keinen Gedanken darüber hinaus verschwendet, fühlen sich andere wiederum bemüßigt, sehr ausschweifend und manchmal eben auch beratend, manchmal gar belehrend zu werden - und es gibt ganz viel dazwischen. Die Antwort des Kollegen würde ich mal versuchen aus dieser Perspektive zu sehen: Er hat irgendwie Wind davon bekommen, dass du (wie auch immer gearteten) Stress mit der Arbeit hast und hat dir einen womöglich sogar völlig wertneutralen bzw. wohlmeinenden Tipp gegeben, wie du für die Zukunft damit umgehen könntest. Daran kann ich so spontan jetzt nichts Verwerfliches finden.

Was der eine meint, wenn er etwas sagt und wie es beim anderen ankommt, kann darüber hinaus auch völlig unterschiedlich sein. Das sollte man sich doch immer mal wieder vor Augen halten. Wenn du dich damit mal vertiefend auseinandersetzen möchtest google mal nach dem Kommunikationsmodell von Schulz v. Thun (4-Ohren-Modell).

Im konkreten Fall hätte ich vermutlich gesagt "Danke, denke ich mal drüber nach!" und es wäre gut gewesen. Einen Streit daraus entstehen zu lassen oder mich gar zu rechtfertigen wäre mir nicht in den Sinn gekommen.