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Stress wegen Untermiete

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

seit etwa einem halben Jahr wohne ich zur Untermiete. Wir wohnen in einem Reihenhaus, der andere ist Hauptmieter und ich Untermieter. Wir teilen die Miete genau 50/50 da wir beide die Hälfte der Räume nutzen.
Zu Beginn gab es keine Probleme. Da er eine eigene Firma hat, die als eine der wenigen jetzt während Corona Hochbetrieb hat, ist er nicht viel zuhause. Also habe ich zu Beginn jeweils auch für ihn Besorgungen erledigt, ich bin ja im Homeoffice und habe mehr Zeit als sonst. Das wurde aber schnell zum Problem, da ich z.B. nicht 12 Milchkartons für ihn schleppen wollte und nur zu kleineren Dingen bereit war. Für ihn war das ein "entweder du hilfst mir ganz oder gar nicht", darum haben wir dann ausgemacht, dass er sich seine Einkäufe ab jetzt liefern lässt, und ich nur für mich Einkaufe.

Und da hat sich dann das Problem herausgestellt: Er will alles immer genau nach seinen Vorstellungen haben. Und nicht nur was seinen Bereich und seine Sachen betrifft, sondern alles was innerhalb des Hauses sich befindet oder geschieht muss genau so sein wie er es möchte. Er muss z.B. regelmässige Kontrollgänge druch seine Lebensmittel machen, um sicher zu gehen, dass ich da sicher nichts genommen habe. Und er erwartet einen Reinigungsstandard von mir, den er selber nicht einhalten kann. z.B. ganz strikte Einhaltung des Putzplanes wobei er oft seine Putztage nicht einhalten kann. Möbel müssen genauso stehen wie er es will, und er hat mich z.B. einmal morgens um drei geweckt, weil ich einen Sessel verrückt habe und vergessen habe, zurück zu stellen. Er gesteht sich da sein Problem auch ein, er nennt es Kontrollsucht und habe unter anderen den job, den er macht, gewählt, weil er dort andere Leute kontrollieren kann.
Ich versuche bei den meisten Sachen darüber hinweg zu sehen, da unterm Strich die positiven Aspekte aufwiegen: Wir zahlen recht wenig Miete für die grösse des Hauses, günstiger Wohnen mit der gleichen Qualität kann ich fast nicht. Und es ist absolut ideal für wenn ich wieder arbeiten werde vom Arbeitsweg her. Ausserdem bin ich aus diversen Gründen in den letzten vier Jahren sechs Mal umgezogen (Trennung vom Ex, zurück ins Elternhaus, dann nichts gefunden sondern nur Übergangslösung, dann befristetete Wohnung, dann wieder zu den Eltern, dann WG-Zimmer in einer WG die leider kurz darauf aufgelöst wurde, zurück zu den Eltern, und jetzt hierher.) Mein vetrag hier ist auch auf Oktober 2022 befristet, und ich habe eigentlich gehofft, hier solange bleiben zu können und mir dann etwas langfristiges mit meinem Partner zu suchen.
Von daher möchte ich gerne hier bleiben. Aber ich muss mir irgend eine Strategie einfallen lassen, wie ich mich ausreichend abgrenzen kann. Wir haben schon mehrfach darüber gesprochen und er sagt, er könne das nicht ändern, er versuche seine Kontrollsucht seit 10 JAhren zu ändern, ohne Erfolg.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Hallo,

Ihr habt versucht darüber zu sprechen. Er sagt er will und kann es nicht ändern.
Das ist ein absoluter Eingriff in deine Privatsphäre.
Nachts jemanden um 3 zu wecken? Äääääähhh...

Es ist schön, wenn es günstig ist und Arbeitsnähe hat, aber kommst du auf lange Sicht damit klar?


Wenn er es nicht ändern möchte, bringt dann eine Strategie was? Wenn du sagst, mein Bereich ist tabu für dich? Mein Zimmer ist tabu für dich?

Lg
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Danke für eure Antworten.

Mit Strategie meine ich nicht dass ich eine Strategie möchte, wie ich ihn ändern kann. Sondern eine Strategie für mich, wie ich für mich damit umgehen kann.

Ich denke ein Punkt ist, dass ich ihm direkt nach dem Einzug sehr entgegengekommen bin. Er hatte damals sehr viel Stress und lange Arbeitstage (13-14 Stunden) weil eine Mitarbeiter unfallbedingt ausgefallen ist. Ausserdem hatte er einen Krankheitsfall in der Familie. Da habe ich versucht ihn so gut wie möglich zu entlasten. Was sicher auch nichts flasches war, nur bei ihm vermutlich unterbewusst die Erwartung hervorgerufen hat, dass langfristig alles genau so laufen wird, wie er es will, mit minimalem Einsatz von ihm. Was ich natürlich nicht bieten kann und will. Da ist die Lösung wohl mich abzugrenzen und wirklich nur meinen Teil erledigen.
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Wir haben heute Morgen noch mal gesprochen und ich bin etwas schockiert.

Er hat mir eröffnet, dass er die WG eigentlich nicht gegründet hat, um mit anderen leuten zusammen zu leben. Eigentlich war die Idee ursprünglich, dass seine Freundin und seine Stieftochter letzten Sommer hierher gezogen wären, was jetzt aber alles durcheinander geworfen wurde wegen Corona. Und sich seine Freundin schlussendlich entschieden habe, im Heimatland einen Arbeitsvertrag über 18 Monate zu unterschreiben, um sich abzusichern.
Das tut mir zwar Leid für ihn, aber für unser Zusammenleben sollte das ja eigentlich keinen Einfluss haben. Für ihn tut es das aber offenbar, da er einfach ungern mit einer Fremden lebt und mich das halt spüren lässt.

Aber das stellt für mich kein übermässiges Problem dar, ich kann das sogar zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Was für mich das grössere Problem ist, welches er mir eröffnet hat: Er hatte doch andere Erwartungen ans Zusammenleben. Er hat sich offenbar doch irgendwie gewünscht, dass wir enge Freunde werden und quasi in familärer Atmosphäre zusammenleben. Für mich war das nie ein Ziel, für mich war der Einzug hier vor allem praktisch motiviert. Zwei sich fremde Erwachsene, die von einem Zusammenleben im Haus profitieren, aber die nicht unbedingt eine freundschaftliche Beziehung haben zu brauchen. Wir haben eigentloch vor dem Einzug darüber gesprochen, und damalshat nichts erwähnt, dass er ein freundschaftliches Zusammenleben wolle. Ich habe damsls klar gesagt, ich suche eine Zwecks-WG, und er hat mir zugestummen.

Und wäre es nur das, dann könnten wir eifach sagen: okay, wir sind jetzt ben eine Zwecks-WG, ist halt so, und wir arrangieren uns damit. Aber er hat mir auch eröffnet, dass er mich zu tiefst unsympathisch findet. Aber benennen konnte er das nicht weiter. Einfach dass er mich regelrecht abstossend findet. Ich habe gefragt, ob es an etwas das ich tue oder sage liegt, oder an meinen Einstellungen etc. aber er konnte nicht benennen. Ich würde einfach nicht seine Standards für soziale Kontakte erfüllen. WTF. Das hat mich schon sehr erschrocken. Es kränkt mich ehrlich gesagt nicht persönlich. Aber ich habe mir da innerlich eifnach nur noch gedacht: f*ck you.

Ich habe ihn also gefragt, was er denn jetzt aus dieser Situation machen möchte. Ob er möchte, das ich ausziehe. Da ich drei mante Kündigungsfrist habe, wäre ich auf Juni draussen. Er meinte dann aber, dass er sich trotz allem nciht vorstellen könnte, alleine oder noch wieder mit jemand anderem Fremden hier zu wohnen. Weil die Wahrscheinlichkeit, dass er seine_n beste_n Freund_in findet zum hier wohnen ist extrem klein, viel wahrscheinlicher ist, dass jemand kommt, mit dem er sich auch nicht versteht, und der_die dann lärmt, nicht putzt, nicht pünktlich zahlt oder was auch immer. Und ich bin zumindest nur eine unausstehlich unsympathische Person für ihn, aber zahle pünktlich, putze einigermassen nach seinen Standards und bin leise. Und für ihn alleine sagt er wäre das Haus zu gross und der Unterhalt zu aufwendig.

Ich habe ehrlich gesagt keinen Bock mehr, mit ihm zu wohnen.

Von daher überlege ich mir jetzt, ihm vorzuschlagen, dass er geht, und ich den Mietvertrag fürs Haus übernehme und mir einen Untermieter suche.
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Ja doch, natürlich haben wir ausgiebig gerdet, bevor wir zusammengezogen sind. Und uns auf ein respektovolles aber Zweckmässiges Zusammenleben geeinigt. Darum habe ich seine persönliche Distanz im letzten halben Jahr auch nicht als negativ wahrgenommen. Er hat ja auch nie etwas gesagt. Sonder einfach als der Zweckmässigkeit unseres Zusammenlebens geschuldete Distanz. Deswegen ist es für mich ja auch so erschreckend.

Ich habe halt eifnach Angst vor einem erneuten Umzug, ich wäre so gerne jetzt einfach Mal eine Weile an einem Ort geblieben, es ist der Ort, wo ich mich unabhängig von meinem Mitbewohner in den letzten ~10 Jahren am wohlsten fühle.
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Ein kurzer Lagebericht: Ich habe mich jetzt in den letzten zwei Tagen :

Ich habe, nach dem ich ihm das angekündigt habe, in den letzten zwei Tagen nur noch für mich gesorgt. Also nur für mich eingekauft. Nur meine Sachen abgewaschen.

Gestern hat man noch nichts gemerkt, aber heute war er gleich zweimal sehr perplex. Es hatte noch Geschirr und Pfannen von ihm, er war mittags da und kam nicht zumAbwaschen. Die habe ich bei meinen Abwasch nicht mitgewaschen wie sonst, sondern weggestellt. Da war er perplex und meinte, ich hätte das ja einfach mitwaschen können.
Das andere waren denn die Lebensmittel. Ich habe Datteltomaten für mich gekauft und in mein neu geschaffenes Kühlschrankfach gestellt. Er wollte glaube ich auch von denen, jedenfalls hat er, als er sie sah, mit genervter Stimme festgestellt "aha, die sind dann wohl privat und die willst du ja wohl nicht mit mir teilen. Aha."

Einerseits fühlt es sich gut an, mich nur noch um mein Zeug zu kümmern. Ich helfe anderen gerne, und die andere Person muss ja auch nicht immer 1/1 das selbe erbringen. Aber es muss dem Wertschätzung entegegen gebracht werden, was hier ja nicht der Fall ist. von daher fühlt es sich gut an, Grenzen zu ziehen.

Andererseits habe ich Angst, dass es einfach eine Art Kleinkrieg wird und die Stimmung dann langfristig nicht verbessert, sondern eher noch verschlechtert.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

ich würde an deiner Stelle alles unternehmen, um dort so schnell wie möglich auszuziehen! Das ist nicht normal! Suche dir eine eigene Wohnung und lass diesen WG-Quatsch bleiben. Denn wer im Erwachsenenalter noch in einer WG lebt, der hat meistens irgendwelche Probleme und tut dies nicht freiwillig. Das kann keine Dauerlösung für über 10 Jahre sein, so wie du es dir wünschst.

LG,
SFX
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Es nervt mich halt schon sehr, da es kindisch ist. Aber auf freundliche, konstruktive Art darüber sprechen haben wir ja schon mehrfach probiert, ohne weiteren Erfolg.

Ja, ich muss wohl akzeptieren, dass ich mir etwas neues suchen muss. Es macht mich sehr traurig, weil, wie gesagt, ich wäre gerne für einen Moment mal nicht zum ständigen Umziehen gezwungen.

Ich wünsche mir das aber überhaupt nicht für zehn Jahre, drei Jahre am gleichen Ort würden mir schon reichen. Ausserdem kenne ich einige Menschen die auch nach dem Studium noch in einer WG leben und für die es das richtige ist.
 

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