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Stress wegen mehr Distanz von Mutter

hornet

Mitglied
Hallo liebe HR-Community,

ich will mehr Distanz zu meiner Mutter haben, weil ich das Gefühl habe, dass ihr Verhalten einfach nicht angemessen ist. Ich will mit 26 auch mein eigenes Leben haben. Ich war früher immer schon sehr selbständig und hatte viele Freiheiten, sowie auch Verantwortung übernehmen wollen und dürfen, in dieser Hinsicht war ich den meisten meiner Freunde im selben Alter wohl einiges voraus, aber Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass meine Mutter irgendwann stehen geblieben ist und ihr Verhalten nicht mehr meinem Alter angepasst hat. Durch den "Vorsprung" ist mir das wohl längere Zeit gar nicht wirklich aufgefallen, aber irgendwann wird es auch deutlich und in den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass sie sogar wieder Rückschritte macht. Mit 20 hatten wir wohl mehr Abstand als jetzt mit 26.

Dazusagen muss ich, dass ich wegen meines Studiums noch finanziell von ihr abhängig bin und deswegen auch noch zuhause wohne. Mehr oder weniger zumindest, denn ich studiere 250km entfernt von daheim und wohne dort in einer WG in einem Studentenheim. Ich fahre aber an langen Wochenenden oder in den Ferien oft nach Hause, auch jetzt in den Sommerferien wohne ich zuhause. Weniger auch deswegen, weil ich einen Teil der zweiten Wohnung (es handelt sich um ein Zweifamilienhaus) für mich alleine habe, ich habe hier also keine eigene Wohnung, aber deutlich mehr als nur (m)ein Jugendzimmer oder an was man halt so denkt, wenn man sagt, man wohnt noch zuhause. Jedenfalls ergibt das natürlich Prinzipbedingt mehr Berührungspunkte als würde ich selbst verdienen und komplett unabhängig sein. Das ist mir auch klar und damit habe ich kein grundsätzliches Problem, aber man kann auch mehr (amgemessene) Diatanz wahren, wenn man unter einem Dach wohnt.

Jetzt das Problem: sage ich ihr in konkreten Situationen, dass ich das nicht wünsche, fasst sie das immer als Angriff, Undankbarkeit oder Provokation auf. Ein konstruktives Gespräch ist da nicht möglich.

Ein paar Beispiele:
- während ich weg bin, legt sie mir meine Post auf meinen Schreibtisch, aber nicht nur das, sondern auch Zeitungsauschnitte von denen sie meint, das würde mich interessieren oder das sollte ich wissen und Ausschnitte aus Werbeprospekten mit Dingen von denen sie glaubt, dass ich das brauchen könnte oder weil ich davon irgendwann einmal gesprochen habe

- sie verlangt von mir, dass ich genau JETZT die Wohnung absauge, sage ich dann, dass ich das mache wann ich will, sagt sie das geht nicht, weil sie gerade beim Putzen ist und in 15min auch gleich meine Wohnung wischen will. Sage ich dann, dass ich mir selber putze, kommt gleich der Vorwurf ob mir denn was nicht passt, so wie sie putzt oder ob ich so undankbar bin

- selbe Situation wie oben, nur mit der Begründung, dass ICH JETZT putzen muss, weil SIE nacher noch Besuch bekommt und deswegen muss auch meine Wohnung sauber sein.... OK, es ist nicht "meine" Wohnung sondern genau genommen ihre in der sie mich wohnen lässt und auch nutze ich davon nicht alle Zimmer für mich, aber ich glaube kaum, dass ihr Besuch plötzlich das Wäschezimmer oder den Abstellraum sehen will und deswegen "meine" Wohnung betritt.

- wir waschen unsere Wäsche weitestgehend gemeinsam, weil wir "nur" eine Waschmaschine im Haus haben und weil es bei zwei Personen einfach ökonomisched und effizienter ist. Soweit so gut, aber sie nimmt dann oft ungefragt getragene Kleidung, Handtücher oder die Bettwäsche von mir, weil sie "jetzt gerade weiße/schwarze/bunte Wäsche macht und noch Platz in der Maschine ist"
Besonders toll, wenn ich spätabends müde nach Hause komme und gleich ins Bett will aber sehe, dass ich zuerst mein Bett neu beziehen muss, oder noch besser: die Bettwäsche noch nass in der Maschine ist und ich keine andere im Schrank habe.
Oder wenn ich Morgens erkenne, dass das Hemd dass ich eigendlich anziehen wollte, weil ich es erst eine Stunde getragen hatte und es somit noch frisch war, nicht mehr da ist, weil sie es gestern abends gewaschen hat und ich es jetzt erst bügeln muss.

- sie "erinnert" und kontrolliert mich so oft, ständig höre ich "Hast du xyz schon erledigt?", "Denkst du eh daran dass du .... ?"
Zum Beispiel besuchte sie einen Bekannten, dieser gab ihr ein Billet für mich mit, da ich bald darauf Geburtstag hatte und er mich bis dahin nicht mehr treffen würde. Sie übergibt mir das Billet und "erinnert" mich gleich daran, dass ich ihn gleich anrufen und mich bedanken soll. Die Tage darauf fragt sie mich jeden Tag ob ich mich denn schon bei ihm bedankt habe. Erwidere ich dann darauf, dass ich gestern darauf vergessen habe, es aber einzig und alleine meine Angelegenheit ist, reagiert sie gereizt und meint "Na du siehst ja, dass ich dich daran erinnern MUSS, sonst machst du es nicht"

Heute wieder so ein Fall: ich war in der Stadt einkaufen, am Abend fragt sie mich warum ich nichts gesagt habe, sie hätte eventuell auch was gebraucht, wohlgemerkt, wir reden hier von 10km Entfernung und noch dazu arbeitet sie in der Stadt, könnte sich also jeden Tag selber dort alles kaufen, wenn sie was von dort braucht.
Ich sage, dass ich zu alt bin um sie immer darüber zu informieren, wohin ich einkaufen fahre. Sofort ist sie eingeschnappt und wirft mir vor dass sie nichts von mir haben kann, obwohl sie dauernd Dinge für mich aus der Stadt besorgt...ich bin ja so undankbar...usw. Dabei besorge ich genauso oft Dinge für sie mit, wenn ich einkaufen gehe, nur habe ich wenig lust darauf, immer anzukündigen was ich wo wann tun werde, nur weil sie ja von dort was brauchen könnte
Von wegen sie kann nichts von mir haben: ich helfe ihr ständig bei irgendwelchen Dingen, sei es beim PC, beim Handy, im Haushalt, im Garten, bei Reparaturen am Auto und am Haus...gerade eben diese Sommerferien bin ich nicht arbeiten gegangen weil wir am Haus und im Garten eine große Baustelle haben wo ich mich um alles kümmere und selbst jeden Tag fleißig arbeite und ihr so viel Geld für teure Bauarbeiter spare. Aber ich darf mir dann anhören, dass sie von mir nichts haben kann, nur weil ich heute nicht gesagt habe, dass ich einkaufen fahre.

So kann es jedenfalls nicht weitergehen, aber wie soll ich da vernünftig mit ihr reden, wenn sie jeden Versuch etwas mehr Distanz zu erreichen als persönlichen Angriff oder Undankbarkeit auffasst?
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo Hornet,

Mütter wollen immer nur das Beste für ihre Kinder. Was allerdings das Beste für diese ist, davon haben Mütter (manchmal Väter auch) so ihre eigenen Vorstellungen. Und die stehen oft im Gegensatz zu dem, was sich der Nachwuchs wünscht und vorstellt.
Da gibt's nur eins: Konsequenzen ziehen und gehen. Mit 26 darfst Du dein Leben selbst bestimmen, wobei Du allerdings auch selbst für dich und umfassend Sorge tragen solltest, auch wirtschaftlich und finanziell.

Ich wünsche dir den baldigen Schritt in die Selbstständigkeit!

Burbacher
 

gnkk

Neues Mitglied
Hallo,
Ein schwieriger Fall, finde ich, nunja, dann mal los.

Deine Mutter sorgt sich um dich, das ist dir wohl selbst klar. Doch, wenn sie dir so nah kommt, dann versuche doch mal ihr entgegen zu komme, statt wegzulaufen. Sag halt "Danke Mama dass du meine Bettwäsche gewaschen hast, aber kannst du bitte das nächste Mal schauen, ob noch andere da ist?"

Wenn deine Mutter sich beschwert, weil du nicht sagst, dass du in die Stadt fährst, dann sieh es nicht als Eingriff in deine Privatsphäre, sag das nächste mal halt "Ach ja, Mama, ich fahre jetzt noch in die Stadt, brauchst du noch etwas?" geh mehr auf sie zu. Du kannst, wenn du meinst, dass du nicht zuvorkommend sein willst, ihr den Text, den du verfasst hast zeigen, damit sie es mal aus deiner Sicht sieht.

Oder du versuchst ihr mal zu zeigen, wie das ist, wenn man Morgens sein Hemd nicht anziehen kann und wäschst halt ihres mal mit.
ich meine, du solltest vielleicht einfach etwas mehr erklären wie du dich fühlst. Schildere deine Sutuation, jedoch so als sei es die einer Freundin und schau, was sie dir für Tipps gibt.

Ich hoffe, ich konnte irgendwie helfen.. :)
 
G

Gast

Gast
Hallo habe selbst 3 Töchter,

eine Wohnung seperat im Haus kenn ich, Dein Wunsch sollte Respektiert werden. Dazu sollte man auch selbst klare Ansage machen, egal ob nun die Wohnung von Mutter ist oder nicht. Drauf dass die Ansagen eingehalten werden sonst gibst Konzequenzen, so wie früher bei der Erziehung zu den Kindern, gleiches Recht für alle.

Wenn die Mutter eventuell mehr Nähe zum Kind sucht, würde ich als Tochter anbieten ein Tag im Monat mit Mutter ein Wohlfühltag gemeinsam zu gestalten. Genauso ganz bewußtes Treffen wo beide realext sind, und nicht vom Stress des anderen, mitreingezogen werden, denn dass ist Gift für beide.

Mütter müßen auch lernen, wieder ohne Kinder Ihr Leben zu gestalten, und dass braucht auch seine Zeit. Wenn Kinder und Eltern es mitmachen , währe so 2-3 Besuche bei Fam. Therapeut nich schlecht, denk ich mal.

Allein dass hier nach Hilfe gesucht wird, zeigt ja dass der Wunsch da ist, eine Verbesserung der Fam. hinzubekommen.

Manche Kinder schaffen es nie klare Ansagen ihren Eltern zu machen, weil.......eine Wohnung sollte nicht der Grund sein, sich zurückzunehmen.

Währe sonst sehr schlimm, wenn eine Wohnung oder die Aktuelle Abhänigkeit, ausgenutzt werden würde (von Mutter). Wie auch umgekehrt, wenn das Erwachsene Kind Eltern garnicht mehr braucht, und den Kontakt einschlafen läßt.

Beides währe nicht schön.

Egal welche Probleme, Reden Reden, Zeit sich geben.

Alles gute Dir
 

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