B
Bohemia
Gast
Als ich 17 war, sagte mir meine Mutter, Papa zieht morgen aus. Aha. Völlig was Neues für mich. So einfach geht das, von jetzt auf gleich musste ich damit klar kommen. Äh, ja wie denn? Er hat eine Freundin. Oh, dachte ich, neue Leute in meinem Leben.
Vater öfter besucht; seine Freundin brachte ihre Kinder mit, die in meinem Alter waren und älter. Oh, dachte ich, schön, da kann ich neue Freundschaften knüpfen. Ja, falsch gedacht. Die Freundin meines Vaters, ca. 10 Jahre älter als er, hat mich zwar noch akzeptiert, aber ihre Kinder nicht. Habe selber keine Geschwister. Habe mit dem Sohn der Frau bissel rumgealbert und mein Vater war sauer auf mich, weil ich so albern war. Wenigstens hatte ich damals meine Freunde und später einen Freund. Hatten eine Verabredung mit meinem Vater, ihn zu besuchen. Wir sind 20 km mit dem Fahrrad hin gefahren und er war nicht da, kam auch nicht. Die Kinder seiner Freundin haben mich gedisst, die drei, viermal wo alle zusammen waren. Mein Vater und seine Freundin starben zusammen durch einen Unfall als ich so 20 war. Der Schwiegersohn von der Freundin und die Tochter von ihr haben mir die Schuld am Tod meines Vaters und deren Mutter gegeben, weil ich mich nicht um meinen Vater gekümmert hätte, hieß es.
Meine Mutter fand im gleichen Zeitraum ihren 2. Ehemann, der wiederum viel jünger war als sie. Oh, dachte ich, wie nett, Familienzuwachs und hieß ihn willkommen in unserer Familie, die aus meiner Mutter und mir bestand. Ich wohnte zwar schon zwei Jahre in eigener Wohnung, aber meine Mutter war meine Familie für mich. In der kurzen Zeit, wo meine Mutter keinen Freund oder Ehemann hatte, war sie sogar mal mitfühlend mit mir; ich konnte mit ihr reden. Doch mit dem neuen Partner merkte ich immer mehr, dass er meine Mutter für sich alleine wollte und sie wollte von mir wohl auch nicht mehr belästigt werden. Sagte zu mir, ich wäre nun erwachsen und bräuchte keine Mutter mehr.
Ich hatte damals zwar meine Freunde, aber hätte gern meine Mutter noch als Ansprechpartnerin ohne jedesmal gesagt oder signalisiert zu bekommen, dass ich ihr zuviel sei. Sie baute sich ihr Leben mit dem Mann neu auf und ich störte nur, war ja "das Kind meines Vaters". Ich war trotzig genug, dass ich mich ihr trotzdem als Tochter aufdrängte, sie anrief, sie manchmal um Hilfe bat, was sie auch tat, wohl, weil ich ihre Tochter war und sie mich nicht loswerden konnte.
Mein Stiefvater hatte eine Tochter, die ich manchmal sah bei Besuchen, Geburtstage z.B. Aber sie war auch selten anwesend, hatte ihr eigenes Leben. Bei einem dieser Besuche wo sie auch da war, war die Rede davon, dass sie bald heiraten würde. Ich habe sie gefragt, ob ich auch zur Hochzeit eingeladen wäre, wie meine Mutter und ihr Vater, also, mein Stiefvater. Sie sagte ja, ich könne kommen.
Irgendwann, ein paar Monate später erzählte meine Mutter mir, dass sie und ihr Mann auf der Hochzeit seiner Tochter gewesen wären. Ich sagte zu ihr, und ich? Sie hat doch gesagt, ich dürfte auch kommen. Da meinte meine Mutter, nein, war nur eine kleine Hochzeit im engsten Familienkreis. Aha, ich gehörte somit also nicht zur Familie mehr. Na toll. Ansonsten meinte meine Mutter mit der Tochter ihres Mannes könne sie sich viel besser unterhalten als mit mir. Ich war gekränkt durch diese ewige Ausgrenzung und meine Eltern nur an sich dachten, es tat sehr weh, habe dadurch auch kein glückliches Gesicht gemacht und wurde als miesmutig abgestempelt.
Bei einem der Besuche, wo die Tochter wieder anwesend war, frug sie mich, wie es mir ginge. Ich sagte nur die Wahrheit, und zwar: Schlecht, wie immer. Das hörte meine Mutter und hat mich dann, als wir alleine waren fertig gemacht, wie ich nur so unfreundlich sein konnte zu der Tochter ihres Mannes.
Da meine leibliche Familie nicht mehr lebt, habe ich denen inzwischen verziehen, aber die Schmerzen gehen nicht weg. Es ist ja noch mehr passiert. Meine Mutter hatte Krebs, wurde aber noch über 70 damit. Als ich einmal mitfühlend frug, wie es ihr geht, war ihre Antwort, schlecht. Ich sagte, es täte mir leid, dass sie mit Krebs zu tun hat, da meinte sie, es ginge ihr schlecht wegen mir. Na toll. :wein:
Vater öfter besucht; seine Freundin brachte ihre Kinder mit, die in meinem Alter waren und älter. Oh, dachte ich, schön, da kann ich neue Freundschaften knüpfen. Ja, falsch gedacht. Die Freundin meines Vaters, ca. 10 Jahre älter als er, hat mich zwar noch akzeptiert, aber ihre Kinder nicht. Habe selber keine Geschwister. Habe mit dem Sohn der Frau bissel rumgealbert und mein Vater war sauer auf mich, weil ich so albern war. Wenigstens hatte ich damals meine Freunde und später einen Freund. Hatten eine Verabredung mit meinem Vater, ihn zu besuchen. Wir sind 20 km mit dem Fahrrad hin gefahren und er war nicht da, kam auch nicht. Die Kinder seiner Freundin haben mich gedisst, die drei, viermal wo alle zusammen waren. Mein Vater und seine Freundin starben zusammen durch einen Unfall als ich so 20 war. Der Schwiegersohn von der Freundin und die Tochter von ihr haben mir die Schuld am Tod meines Vaters und deren Mutter gegeben, weil ich mich nicht um meinen Vater gekümmert hätte, hieß es.
Meine Mutter fand im gleichen Zeitraum ihren 2. Ehemann, der wiederum viel jünger war als sie. Oh, dachte ich, wie nett, Familienzuwachs und hieß ihn willkommen in unserer Familie, die aus meiner Mutter und mir bestand. Ich wohnte zwar schon zwei Jahre in eigener Wohnung, aber meine Mutter war meine Familie für mich. In der kurzen Zeit, wo meine Mutter keinen Freund oder Ehemann hatte, war sie sogar mal mitfühlend mit mir; ich konnte mit ihr reden. Doch mit dem neuen Partner merkte ich immer mehr, dass er meine Mutter für sich alleine wollte und sie wollte von mir wohl auch nicht mehr belästigt werden. Sagte zu mir, ich wäre nun erwachsen und bräuchte keine Mutter mehr.
Ich hatte damals zwar meine Freunde, aber hätte gern meine Mutter noch als Ansprechpartnerin ohne jedesmal gesagt oder signalisiert zu bekommen, dass ich ihr zuviel sei. Sie baute sich ihr Leben mit dem Mann neu auf und ich störte nur, war ja "das Kind meines Vaters". Ich war trotzig genug, dass ich mich ihr trotzdem als Tochter aufdrängte, sie anrief, sie manchmal um Hilfe bat, was sie auch tat, wohl, weil ich ihre Tochter war und sie mich nicht loswerden konnte.
Mein Stiefvater hatte eine Tochter, die ich manchmal sah bei Besuchen, Geburtstage z.B. Aber sie war auch selten anwesend, hatte ihr eigenes Leben. Bei einem dieser Besuche wo sie auch da war, war die Rede davon, dass sie bald heiraten würde. Ich habe sie gefragt, ob ich auch zur Hochzeit eingeladen wäre, wie meine Mutter und ihr Vater, also, mein Stiefvater. Sie sagte ja, ich könne kommen.
Irgendwann, ein paar Monate später erzählte meine Mutter mir, dass sie und ihr Mann auf der Hochzeit seiner Tochter gewesen wären. Ich sagte zu ihr, und ich? Sie hat doch gesagt, ich dürfte auch kommen. Da meinte meine Mutter, nein, war nur eine kleine Hochzeit im engsten Familienkreis. Aha, ich gehörte somit also nicht zur Familie mehr. Na toll. Ansonsten meinte meine Mutter mit der Tochter ihres Mannes könne sie sich viel besser unterhalten als mit mir. Ich war gekränkt durch diese ewige Ausgrenzung und meine Eltern nur an sich dachten, es tat sehr weh, habe dadurch auch kein glückliches Gesicht gemacht und wurde als miesmutig abgestempelt.
Bei einem der Besuche, wo die Tochter wieder anwesend war, frug sie mich, wie es mir ginge. Ich sagte nur die Wahrheit, und zwar: Schlecht, wie immer. Das hörte meine Mutter und hat mich dann, als wir alleine waren fertig gemacht, wie ich nur so unfreundlich sein konnte zu der Tochter ihres Mannes.
Da meine leibliche Familie nicht mehr lebt, habe ich denen inzwischen verziehen, aber die Schmerzen gehen nicht weg. Es ist ja noch mehr passiert. Meine Mutter hatte Krebs, wurde aber noch über 70 damit. Als ich einmal mitfühlend frug, wie es ihr geht, war ihre Antwort, schlecht. Ich sagte, es täte mir leid, dass sie mit Krebs zu tun hat, da meinte sie, es ginge ihr schlecht wegen mir. Na toll. :wein: