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sterbende innenstädte...

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Rabenfeder

Gast
Ja, die Innenstädte sterben. Einerseits durch unmögliche Preispolitik beim Parken und den öffentlichen Verkehrsmitteln, andererseits stelle ich beim obligatoriwchen Gejaule der Einzelhändler über das böse, böse Internet inzwischen die Ohren auf Durchzug.

Bäcker, wenn Du mich wie ein Auto anguckst, wenn ich Dich nach Backmalz oder Anstellgut frage, dann weiß ich, dass Du mit derselben Backmischung backst wie alle anderen. Kannst Dir Deine stolze Plakette "das deutsche Handwerk" am Eingang gerne abpulen, Du bist kein Handwerker mehr!

Lieber Herr Elektrofachverkäufer... wenn ich Dir eine Frage zu einem Deiner wenigen, im Vergleich zum Internet oder zum großen Markt 40% teureren Geräte stelle, dann erwarte ich, dass Du Bescheid weißt UND MIR NICHT DIE PACKUNG VORLIEST! Lesen kann ich selbst.

Lieber Fleischer, wenn Du mir nicht sagen kannst, woher Dein Fleisch genau kommt, mir Lamm und Geflügel nur in großen Mengen besorgen kannst, weil sich das sonst nicht lohnt, wenn ich bei dir nicht bestimmte Fleischstücke kaufen und und frisch wolfen lassen kann, wenn Du glutamamthaltige Fertigmischungen an Deine Wurst und Deine Feinkostsache und Dein grillfleisch gibst, wenn ich die vorgeschnittenen Schnitzel kaufen muss, weil Du nicht das Stück, das ich haben möchte, schneiden willst und nicht in der Dicke, die ich gern hätte... warum! bitteschön soll ich mir nicht das fertog abgepckte Fleisch und die vorgeschnittene Wurst nebenan aus dem s
Supermarkt oder Discounter holen?
Und Dein Feiercatering ist lieblos, die Saucen kommen aus der Tüte, die Suppe ist aus gekörnter Brühe mit Dosenmist. Das kann ich mit ein paar helfenden Hände so zu Hause auch, für ein Fünftel des Preises. Und für die Hälfte fünfmal so gut mit frischen Zutaten!

Lieber Buchhändler, Du kannst nicht alle Bücher im Laden haben, aber Du solltest in der Lage sein, mir jedes auf dem Markt erhältliche Buch zu bestellen. Auch englische. Dass Du mich zu einer Buchauswahl beraten kannst und nicht behauptest, dass das Sachbuch, was bei dir gerade herumsteht und thematisch vage etwas mit dem zu tun hat, was ich suche, wäre das Nonplusultra... erwarte ich gar nicht mehr.

Werte Kleidungsverkäuferinnen, ja, ihr habt einen harten Job, ihr seid unterbezahlt. Ich verstehe, dass ihr zwischendrin mit Euren Ko, leginnen ratschen wollt. Aber bitte nicht ne halbe Stunde und mich angepisst angucken, wenn ich eine Frage habe... aber sofort zu Kreuze kriechen und eine Schleimspur auf dem Boden hinterlassen, wenn eine eurer Stammkundinnen den Laden betritt.
Und wenn ihr Euch mal zu sowas wie einer Beratung herablasst, dann erzählt mir nicht bei jedem Teil wie toll es mir steht und wie gut e sitzt und dass das keine falsche Passform ist, sondern man trägt ja jetzt eng, kurz, lang, geschoppt (Presswurst mit Hochschiebefalten heißt "geschoppt", merkt Euch das!)

Ihr seid faul, träge, inkompetent, eingebildet und unverschämt... warum soll ich Euch mein Geld in den Rachen werfen?? Nennt mir EINEN Grund, außer, dass ihr früher als Ladenbesitzer die großen Zampanos wart und es Euch leisten konntet, die Leute zu betuppen... und jetzt Angst um Eurer schönes Geld habt.
Kennt Euer Produkt, liebt Euer Produkt, respektiert Euer Produkt und den, der es kaufen möchte. Dann klappts auch wieder mit den Nachbarn!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ach Rabenfeder, da hast Du ja so Recht.

Das, was Du monierst, finde ich aber eher in den großen Filialisten in 1 a Lage. Bäckereiketten, Fleischverkaufstheken, Elektromärkten, Buchhandelsketten...

In den Nebenstraßen der Fußgängerzonen, den Altstädten und den Nebenzentren in den Stadtteilen, da finde ich bei uns den Biobäcker, den guten Buchhändler, das heimelige Cafe, die vielen engagierten Fachhändler und Spezialisten, die erfahrenen Berater/innen, die mutigen ungewöhnlichen Sortimente.

Obwohl wir hier auch in bester 1 a-Lage noch ein Bekleidungs- und Kurzwarengeschäft haben, das wirklich alles führt, was man sich so denken kann, die Ware aber nicht den Kunden an Ständern oder auf offenen Regalen o.ä. präsentiert, sondern in Schränken und Schachteln. Du sagst, was Du brauchst und die Verkäuferinnen gehen in den Keller oder klettern auf Leitern und ziehen aus einem unglaublichen System von Schachteln und Schubladen entweder genau das raus, was Du suchtest oder aber breiten mehrere Varianten vor Dir aus und sagen Dir genau die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte.

Es gibt solche Läden. Und die halten sich dann auch. Man muß nur suchen und auch mal längere Fußwege zwischen den Läden in Kauf nehmen. Man findet sowas nicht direkt nebeneinander in der Fußgängerzone oder im Einkaufszentrum. Oder im Kreis um einen Riesenparkplatz versammelt. Zu solchen Läden muß man sich bewegen. Das macht Mühe und man braucht Zeit. Aber ich finde, das ist es wert.
 

Landkaffee

Urgestein
Ach Rabenfeder, da hast Du ja so Recht.

Das, was Du monierst, finde ich aber eher in den großen Filialisten in 1 a Lage. Bäckereiketten, Fleischverkaufstheken, Elektromärkten, Buchhandelsketten...

In den Nebenstraßen der Fußgängerzonen, den Altstädten und den Nebenzentren in den Stadtteilen, da finde ich bei uns den Biobäcker, den guten Buchhändler, das heimelige Cafe, die vielen engagierten Fachhändler und Spezialisten, die erfahrenen Berater/innen, die mutigen ungewöhnlichen Sortimente.

Obwohl wir hier auch in bester 1 a-Lage noch ein Bekleidungs- und Kurzwarengeschäft haben, das wirklich alles führt, was man sich so denken kann, die Ware aber nicht den Kunden an Ständern oder auf offenen Regalen o.ä. präsentiert, sondern in Schränken und Schachteln. Du sagst, was Du brauchst und die Verkäuferinnen gehen in den Keller oder klettern auf Leitern und ziehen aus einem unglaublichen System von Schachteln und Schubladen entweder genau das raus, was Du suchtest oder aber breiten mehrere Varianten vor Dir aus und sagen Dir genau die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte.

Es gibt solche Läden. Und die halten sich dann auch. Man muß nur suchen und auch mal längere Fußwege zwischen den Läden in Kauf nehmen. Man findet sowas nicht direkt nebeneinander in der Fußgängerzone oder im Einkaufszentrum. Oder im Kreis um einen Riesenparkplatz versammelt. Zu solchen Läden muß man sich bewegen. Das macht Mühe und man braucht Zeit. Aber ich finde, das ist es wert.

Und wer nicht so mobil ist? (Weshalb auch immer?)

Der schafft es auch auf einem Riesenparkplatz nicht von einem bis zum anderen.


Da möchte aber keiner mit bezahlen. Oder doch?

Bio-Laden, 800 Meter von mir entfernt: Lieferservice, neu.
Ich aus Jux und Neugierde: "Für Waren oder für Kunden?"
Da lachte der Händler.

Das offene und echte Lachen macht mich nun interessierter..... .



Liebe Grüsse!
Landkaffee
 

frara

Urgestein
früher war´s besser...
meine mutter hat mir das lederne geldbeutelchen um den hals gehängt, die einkaufsliste hinein gestopft, die leere milchkanne in die hand gegeben. dann lief ich, meist barfüßig, zum henssler, kaufte für 10 pfennig eine dieser unglaublich künslichen plastikmuscheln, und verschlang den inhalt, der süß schmeckte und von undefinierbarer farbe war.
ich kam zur milchzentrale, gab meine 3-literkanne ab, und während herr k. letztere mit schäumender, köstlich kühler, jungfräulich weißer milch befüllte, trank ich einen becher davon. ich mußte das tun, wegen der plastikmuschel, die inzwischen nahezu mit meinem gaumen verwachsen war...
mit der leicht, bei jedem schritt schwappenden milchkanne, ging´s weiter zum metzger. dort angekommen, bekam ich zuerst einmal eine scheibe wurst, weil jedes kind, egal, welche hautfarbe es hatte, immer etwas bläßlich wirkte.
bepackt ging´s dann wieder heim.
das waren noch zeiten:D

 
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Landkaffee

Urgestein
früher war´s besser...
meine mutter hat mir das lederne geldbeutelchen um den hals gehängt, die einkaufsliste hinein gestopft, die leere milchkanne in die hand gegeben. dann lief ich, meist barfüßig, zum henssler, kaufte für 10 pfennig eine dieser unglaublich künslichen plastikmuscheln, und verschlang den inhalt, der süß schmeckte und von undefinierbarer farbe war.
ich kam zur milchzentrale, gab meine 3-literkanne ab, und während herr k. letztere mit schäumender, köstlich kühler, jungfräulich weißer milch befüllte, trank ich einen becher davon. ich mußte das tun, wegen der plastikmuschel, die inzwischen nahezu mit meinem gaumen verwachsen war...
mit der leicht, bei jedem schritt schwappenen milchkanne, ging´s weiter zum metzger. dort angekommen, bekam ich zuerst einmal eine scheibe wurst, weil das kind, egal, welche hautfarbe es hatte, immer etwas bläßlich wirkte.
bepackt ging´s dann wieder heim.
das waren noch zeiten:D


So war es wann in einer oder der Innenstadt?
 

Sergio91

Neues Mitglied
Hier ist die Innenstadt auch mehr oder weniger gestorben.
Die Stadt versucht sie zwar mit Events wiederzubeleben aber das ist eher so lala ~
Ende nächsten Jahres zieht die Bank auch aus der Innenstadt, das dürfte dann der Todesstoß sein :/
 
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