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Sterbehilfe: Roger Kusch

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D

Dr. House

Gast
In den letzten Tagen gab es ja quasi einen medialen Aufschrei zur Sterbehilfe die Hamburgs ehem. Justizsenator Roger Kusch geleistet hat. Eigentlich hatte ich ich das Thema irgendwie unbewusst überhört, weil es mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessiert hat.

Naja, gestern hab ich zufällig dann einen Folge Friedman mit eben diesen Roger Kusch gesehen und fand es sehr interessant.

Natürlich hat Friedman in seiner polemischen Art, die ich sonst eigentlich immer klasse finde, Kusch ständig angegriffen, ihm die Worte verdreht und immer wieder Dinge unterstellt.

So sehr ich mich aber bemüht habe, konnte ich mich nicht abschließend zu einer Meinung dazu durchringen. Kann nicht sagen, ob ich das gut oder schlecht finde.

Falls ihr davon gehört habt: Wie ist eure Meinung dazu?
 

Sommerkind

Mitglied
Ich bin definitiv für die Legalisierung der Sterbehilfe.

Was da im Falle Kusch abgelaufen ist, ist aber natürlich absolut nicht zu verantworten und hat mit der eigentlichen Idee der Sterbehilfe, nähmlich einem totkranken Menschen das Leiden zu nehmen, absolut nichts zu tun.

Einfach nur grauenvoll.
 
L

Lilyan

Gast
Diese Art der Sterbehilfe öffnet den Mißbrauch Tür und Tor . Ältere Leute vorrallem die wo gespart und gedarbt haben das es die Kinder mal besser haben und keinem Kind mal im Alter auf der Tasche liegen wollen wären in einer Lage die unmenschlicher nicht sein kann . Viele würden sich gezwungen sehen freiwillig aus dem Leben zu scheiden das das Geld für die Kinder bleibt bevor die Kosten einer Pflegeeinrichtung das Geld aufzerrt . Und weil ich auch von ganz schlechten Seiten der Menschheit ausgehe würden sich manche Hinterbliebenen angesichts der zu erwartenden Erbschaft doch den Mitteln bedienen die älteren Leute moralisch unter Druck zu setzen . Und im Endeffekt würde die Gesellschaft in der wir leben eventull durch Medien und Co durch diese Dinge ein neues Wertesystem schaffen und Jung und alt Alt gegeneinander aufwiegeln anhand der leeren Sozialkassen .
 
Zuletzt bearbeitet:

JaneDoe

Aktives Mitglied
Ich war längere Zeit (bis zum Unterschlagungsskandal) Mitglied der DGHS (Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben).
Heute habe ich nur noch eine Patientenverfügung in meiner Brieftasche, da ich noch nicht mal mehr den geringen Betrag für die Mitgliedschaft aufbringen kann.

Der Gedanke, daß ich (wie meine Großmutter) Monate nur noch dahinvegetiere, keinerlei Hoffnung auf Besserung beseht, ist für mich schrecklich.
Auch im Falle einer schweren Erkrankung/Unfall, ohne Hoffnung auf Linderung oder gar Heilung möchte ich bestimmen können, ob, wie und wann ich sterbe.

Ich will keine unsäglichen verlängernden Maßnahmen haben, nur noch mit Nadeln im Körper, nur noch von Maschinen am Leben gehalten werden.

Darüber hatte ich schon einige Diskussionen mit meiner Schwester.
Sie weiß nicht, ob sie mich im Fall des Falles gehen lassen, meinen Wunsch respektieren würde.
Sie selber hat für sich entschieden: Solange auch nur noch ein Fünckchen Leben in ihr ist, will sie, egal wie, am Leben gehalten werden.

Ich finde, es MUSS jedem Menschen - nach eingehender Prüfung durch unabhängige Ärzte - überlassen werden, selber zu bestimmen, wann er gehen will, wann seine Grenze erreicht ist.

Eine Gewissenhafte Prüfung MUSS sein, um dem Mißbrauch nicht Tür und Tor zu öffnen; die unbequeme Oma oder die kranke Erbtante auf diese Weise loszuwerden.
Wobei die Dunkeziffer der Morde in diesem Bereich sehr hoch ist.

Daher finde ich es wichtig, sich schon recht früh mit diesem Thema auseinanderzusetzen - genau wie mit der Organspende.
 
N

Neofene

Gast
Es geht bei Sterbehilfe doch nicht um Anarchie, sondern um eine geregelte, humane Sterbehilfe. Eine abgesicherte und vertraglich festgemachte. Es geht nicht darum, dass dann jeder das Recht hat ein Apparat und ähnlich abschalten zu lassen. Also ich finde es gut, wenn ICH zu meiner bewussten Zeit entscheiden kann, wie ich leben will, wie nicht und wie und wann ich sterben will, nicht mehr leben, etc.

Neofene
 
C

Chris1970

Gast
Ich finde die Sache an sich auch diskusionswürdig.

Was ich allerdings unterstehe schublade finde, ist , dass sich mit Herrn Kusch , jemand dadurch in die Öffentlichkeit drängt, um im Rampenlicht zu stehen.

Im Grunde , denke ich , interessieren ihn die Sterbewilligen nicht, außer zu geschäfts- und Publicityzwecken.
 

Germ

Aktives Mitglied
Diese Art der Sterbehilfe öffnet den
Mißbrauch Tür und Tor . Ältere Leute vorrallem die wo
gespart und gedarbt haben das es die Kinder mal besser
haben und keinem Kind mal im Alter auf der Tasche liegen
wollen wären in einer Lage die unmenschlicher nicht sein
kann . Viele würden sich gezwungen sehen freiwillig aus
dem Leben zu scheiden das das Geld für die Kinder bleibt
bevor die Kosten einer Pflegeeinrichtung das Geld aufzerrt .
Und weil ich auch von ganz schlechten Seiten der
Menschheit ausgehe würden sich manche Hinterbliebenen
angesichts der zu erwartenden Erbschaft doch den Mitteln
bedienen die älteren Leute moralisch unter Druck zu
setzen . Und im Endeffekt würde die Gesellschaft in der wir
leben eventull durch Medien und Co durch diese Dinge ein
neues Wertesystem schaffen und Jung und alt Alt
gegeneinander aufwiegeln anhand der leeren Sozialkassen .

Sehr guter Text. Schulnote 1, summa cum laude :)

Du hast auch möglicherweise dabei eines sehr Wichtige
begriffen:

Von der passiven Sterbehilfe zur aktiven Sterbepflicht ist es
nicht mehr weit. Wer sich in der Antropologie der
menschlichen Spezies auskennt, wird Lilyan und mir darin
recht geben das diese Gefahr tatsächlich latent vorhanden
ist. Ein Blick in die Geschichtenbücher und jeder weiß
Bescheid.

In der wenig schmeichelhaften Seite des Menschen in der
das absolut Böse steckt, wo möglicherweise nach
anthroposophischer Auffassung Ahriman und Luzifer haust
und der Sonnendämon Sorat, bringt die Menschen immer
wieder in Versuchung, nämlich u.a. alles das
möglicherweise im guten Gedachten in den Dreck zu ziehen,
also zu negieren.

Ich kann zu dem Thema "Sterbehilfe" nur schreiben:

Wehret den Anfängen !

Aller-Herzlichst

Freundlichst

Germ
 
Zuletzt bearbeitet:

Sori

Sehr aktives Mitglied
Also ich hab von dem medialen Aufschrei mal wieder nichts mitbekommen und mich grad nur über google informiert.

Die Art und Weise, in der dieser Roger das ganze initiiert hat, ist mir eher suspekt. Wobei ich da auf Grund meiner begrenzten Infos auch nicht so viel zu sagen kann.

Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass unsere Gesetze zu Gunsten der Sterbehilfe geändert werden sollten. Ich denke, dass ein Mensch auch das Recht hat, zu entscheiden, unter welchen Bedingungen er noch leben möchte oder nicht. Hat in meinen Augen viel mit Menschenwürde zu tun. Ich selbst habe im Altersheim einige Menschen erlebt, die gerne sterben wollten und wirklich nur noch zwanghaft am Leben erhalten wurden - schlimm für die Betroffenen, aber auch für die Angehörigen.
Die Sorge von Germ und Lilyan kann ich nicht teilen. Unserem tollen Justizsystem fällt es sich nicht schwer, eine Sterbehilfe mit so vielen Regularien aufzustellen, dass die Missbrauchsgefahr gering ist.
Es muss dahin gehen, dass sich schon junge Menschen rechtzeitig Gedanken über ihren Tod und diese Eventualitäten machen (Patientenverfügung) und dies schriftlich festhalten. Für die Sterbehilfe an sich müssten zudem festgelegte Indikatoren herangezogen werden, so dass hier sicher keine Beliebigkeit vorliegen kann.

Sicher geht es nicht darum, alle Senioren den Kassen zu liebe in einen frühen Tod zu schicken. Das will niemand (naja, fast niemand) und das steht hier auch sicher nicht zur Diskussion. Aber Menschen, die nur noch (man verzeihe mir das Wort) dahin vegitieren, die Schmerzen leiden und für die es keine Chance auf eine Verbesserung gibt, denen sollte man die Möglichkeit einräumen, in Würde sterben zu dürfen.
 

Germ

Aktives Mitglied
Die Sorge von Germ und Lilyan kann ich nicht teilen. Unserem
tollen Justizsystem fällt es sich nicht schwer, eine Sterbehilfe mit so
vielen Regularien aufzustellen, dass die Missbrauchsgefahr gering ist.
"Gesetze" sind erst einmal Papier, sonst nichts und können
zu jeder Zeit in die Tonne gekloppt werden. In einem Land,
dass das Dritte Reich hatte und den Holocaust, die Shoa, in
einem solchen Land mit dieser Vergangenheit, muss mit
diesem Thema sehr vorsichtig umgegangen werden.

Dienjenigen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen,
sollten sich mal um die Antropologie des Menschen kümmern
oder ins Geschichtsbuch hineinsehen. Dort würde man nämlich erfahren, was "Gesetze" wert sind, wenn man die
Natur des Menschen nicht berücksichtigt. Es bringt auch nix
wenn Juristen noch so anständige Gesetze formulieren,
wenn die Menschen diese nicht verinnerlichen können. Der
gesamte Gesetzeswulst ist nicht das Papier wert, auf diese
sie gedruckt sind, wenn die menschliche Natur nicht
berücksichtigt wird. Und genau hier gibt es auch eine
riesige Lücke in der Ausbildung der Juristen.

Das man in einer spätkapitalistischen Gesellschaft gerne
"alte unnütze Fresser" entsorgen möchte, ist keine neue
Sichtweise der Menschen, so etwas gab es immer schon, in
Sparta wurden übrigens so der Mädchenüberschuss geregelt;
Man warf die Säuglinge einfach von einem Felsen in die
Tiefe. Ähnlich wird es noch heute bei uns gemacht: Man
regelt das einfach durch Abtreibung. Der Mensch hat sich
also überhaupt nicht geändert.

Jedes Gesetz das die menschliche Natur nicht
berücksichtigt und auch die Geschichte der Menschheit, ist
und hier wiederhole ich mich, das Papier nicht wert auf
das es gedruckt wurde und auch dann erst recht nicht,
wenn es um solche sensible Themen wie "Sterbehilfe" geht.
Wer Menschen genau kennt, weiß, dass diese "Sterbehilfe"
im Grunde genommen ein Himmelfahrtskommando ist. Es wird
der Tag kommen, wo man alte Menschen gut zuredet, dass
sie endlich verschwinden sollen und dieser Tag ist nicht
mehr fern. Noch einmal : In einer Konkurrenzgesellschaft,
in einer Ellenbogengesellschaft, wo über Sterbehilfe
diskutiert wird, sollte man sich nicht wundern, dass die
Sterbehilfediskussion in aller Regel entsprechend der
Gesinnung des kapitalistischen Menschen verläuft, zumindest
dann nicht, wenn man nicht in der Lage ist zu reflektieren.

Die Geschichte der Menschheit ist die
Geschichte von Gewalt, Dummheit und Irrtum.

Solches ist zu berücksichtigen.

Aller-Herzlichst

Germ
 
Zuletzt bearbeitet:

Sori

Sehr aktives Mitglied
Wir sind aber nicht mehr in der Nazi-Zeit und in einer Diktatur, liebe Germ.
Falls Dir das noch nicht aufgefallen ist.

Sicher ist immer die Gefahr von Missbrauch gegeben. Allerdings gibt es das auch schon zu Genüge OHNE die geseztliche Erlaubnis einer Sterbehilfe.
Es wird immer Menschen geben, die sowas ausnutzen. Das ist für mich aber kein Grund, vielen das würdige Sterben vorzuenthalten. Man werfe auch einfach mal einen Blick in die entsprechenden Nachbarländer, in denen sowas weitgehend unproblematisch läuft.
 
Status
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