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Stehe mir selbst im Weg

Coccolia

Neues Mitglied
Hallo meine Lieben,

ich verfolge, dieses Forum schon eine ganze Weile und fiebere bei vielen von euch mit.
Jetzt muss ich mir einfach selbst mal etwas von der Seele schreiben.

Ich habe das Gefühl, ich bin im Moment mein eigener und größter Feind.

Zu meiner Geschichte:
Vor knapp 4 Jahren habe ich mein Lehramtsstudium begonnen. Von Anfang an war klar, dass ich zusätzlich zu meinen zwei anderen Fächern MATHEMATIK studieren muss, mein persönlicher Albtraum. In der Schule stand ich immer 5 seit meiner ersten Klausur auf dem Gymnasium. Damals, jung und naiv dachte ich: "Egal, das wird schon irgendwie klappen." Ich kann nur sagen, die letzten 4 Jahre waren der absolute Horror. Früher habe ich wirklich selten mal eine Träne vergossen; mittlerweile kann ich mein Rumgeheule selbst nicht mehr hören!

ABER: Im April habe ich meine letzte Matheprüfung bestanden!!!! Es war der glücklichste Tag in meinem Leben! Nie wieder hab' ich gedacht! Nie wieder... . "Alles was jetzt noch kommt, wird ein Klacks im Verhältnis."

So... jetzt sitze ich hier: Noch zwei Examensprüfungen (Deutsch und Englisch), meine Examensarbeit und das Abschlusskolloquium und ich habe mein Studium abgeschlossen.
... und es geht absolut nichts mehr.
Ich habe das Gefühl, mein Körper funktioniert nicht mehr. Ich versuche zu lernen, nichts bleibt hängen. Ich bin andauernd müde, kann mich zu nichts aufraffen. Ich sitze am Schreibtisch und starre vor mich hin oder ich schlafe... das ist mein Alltag.
Mir läuft die Zeit davon und das Schlimmste ist: ich weiß, dass ich es eigentlich kann! Das was jetzt noch kommt liegt mir. Ich kann gut Hausarbeiten schreiben. Mich interessiert mein Thema. Aber ich schaffe es einfach nicht.

Und das schlimmste ist, ich weiß nach meinem Studium kann ich mir meinen absoluten Traum erfüllen und ins Ausland gehen. Alles ist geregelt! Das was ich schon immer wollte geht in Erfüllung! Und ich bin gerade dabei mir alles zu versauen...Ich verstehe mich selbst nicht mehr!

Ich habe das Gefühl, mir kann auch niemand helfen... . Ich verfalle vor meinen Freunden regelmäßig in Panik, sie versuchen mir gut zuzureden, aber ich weiß ja, dass es an mir liegt!

Irgendwas stimmt nicht mit mir und ich weiß nicht was! Mittlerweile bin ich so verzweifelt! Sich selbst im Weg stehen ist das Schlimmste überhaupt! Wenn ich mir das hier jetzt versaue, werde ich mir das nie verzeihen!

Ich weiß gar nicht, ob mir überhaupt jemand helfen kann, aber es hat gut getan, dass mal von der Seele zu schreiben. Also Danke an alle, die sich alles bis zum Ende durchgelesen haben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bohemia

Gast
Hallo meine Lieben,

ich verfolge, dieses Forum schon eine ganze Weile und fiebere bei vielen von euch mit.
Jetzt muss ich mir einfach selbst mal etwas von der Seele schreiben.

Ich habe das Gefühl, ich bin im Moment mein eigener und größter Feind.

Zu meiner Geschichte:
Vor knapp 4 Jahren habe ich mein Lehramtsstudium begonnen. Von Anfang an war klar, dass ich zusätzlich zu meinen zwei anderen Fächern MATHEMATIK studieren muss, mein persönlicher Albtraum. In der Schule stand ich immer 5 seit meiner ersten Klausur auf dem Gymnasium. Damals, jung und naiv dachte ich: "Egal, das wird schon irgendwie klappen." Ich kann nur sagen, die letzten 4 Jahre waren der absolute Horror. Früher habe ich wirklich selten mal eine Träne vergossen; mittlerweile kann ich mein Rumgeheule selbst nicht mehr hören!

ABER: Im April habe ich meine letzte Matheprüfung bestanden!!!! Es war der glücklichste Tag in meinem Leben! Nie wieder hab' ich gedacht! Nie wieder... . "Alles was jetzt noch kommt, wird ein Klacks im Verhältnis."

So... jetzt sitze ich hier: Noch zwei Examensprüfungen (Deutsch und Englisch), meine Examensarbeit und das Abschlusskolloquium und ich habe mein Studium abgeschlossen
... und es geht absolut nichts mehr.
Ich habe das Gefühl, mein Körper funktioniert nicht mehr. Ich versuche zu lernen, nichts bleibt hängen. Ich bin andauernd müde, kann mich zu nichts aufraffen. Ich sitze am Schreibtisch und starre vor mich hin oder ich schlafe... das ist mein Alltag.
Mir läuft die Zeit davon und das schlimmste ist: ich weiß, dass ich es eigentlich kann! Das was jetzt noch kommt liegt mir. Ich kann gut Hausarbeiten schreiben. Mich interessiert mein Thema. Aber ich schaffe es einfach nicht.

Und das schlimmste ist, ich weiß nach meinem Studium kann ich mir meinen absoluten Traum erfüllen und ins Ausland gehen. Alles ist geregelt! Das was ich schon immer wollte geht in Erfüllung! Und ich bin gerade dabei mir alles zu versauen...Ich verstehe mich selbst nicht mehr!

Ich habe das Gefühl, mir kann auch niemand helfen... . Ich verfalle vor meinen Freunden regelmäßig in Panik, sie versuchen mir gut zuzureden, aber ich weiß ja, dass es an mir liegt!

Irgendwas stimmt nicht mit mir und ich weiß nicht was! Mittlerweile bin ich so verzweifelt! Sich selbst im Weg stehen ist das Schlimmste überhaupt! Wenn ich mir das hier jetzt versaue, werde ich mir das nie verzeihen!

Ich weiß gar nicht, ob mir überhaupt jemand helfen kann, aber es hat gut getan, dass mal von der Seele zu schreiben. Also Danke an alle, die sich alles bis zum Ende durchgelesen haben :)
Doch, du schaffst es, bist momentan nur ziemlich aufgeregt, Luft holen, raus gehen, Gegend anschauen, egal, wie blöd das ist, alleine sein, auf ne Bank im Park setzen, Gegend anschauen, Luft holen, alles sacken lassen. Du hast alles soweit geschafft, also wird schon so weiter gehen. Die Welt geht nicht unter. Nee, bestimmt nicht. Sie öffnet sich für dich gerade. Gelassener bleiben, bzw. werden.
 
J

Jun

Gast
Hallo Coccolia,

klingt für mich als wärst Du über viele Monate weit über deine Kraft gegangen. Spricht die Seele zum Körper: "Geh Du vor. Auf mich hört sie ja nicht".

Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur empfehlen die Erschöpfung anzunehmen. Gebe ihr Raum und Zeit. Ist gerade verdammt ungünstig. Ja das habe ich gelesen. Doch Du bist kein planbares Wesen. Es ist jetzt, wie es ist. Akzeptieren, alles andere bewusst beiseite schieben, Zeit lassen. Fühlt sich das für Dich stimmig an?
 
G

Gast

Gast
Hey! Willkommen im Club!

Ich schlaf-schreibe auch gerade mehr oder weniger und wechsle zwischen manischen Freudenepisoden mit sprühendem Geist und Motivation und Heulorgien mit einem Tempoverbrauch, der wohl auf Kosten eines kleinen Teils des Regenwaldes geht.

Was du erlebst klingt für mich nach klassischem Burnout. Da sagt der Körper einfach, trotz Motivation und allen anderen besten mentalen Voraussetzungen, hier ist Ende Gelände. Und dagegen kannst du nichts tun. Je mehr zu kämpfst, desto schlimmer wird es. Denn das erhöht den mentalen Druck, mehr Cortisol und Adrenalin (glaube die sind wichtig bei Burnout) werden produziert und der Körper verschränkt noch mehr die Arme. Da trifft der Spruch "Der Geist ist willig, der Körper ist schwach bzw. störrisch" super zu. Aber er hat recht.

Wenn du schon an diesem Punkt bist und dich zwingst und pushst, dann kommt der Zusammenbruch am Ende im Ausland, wenn du eigentlich deine schöne Zeit genießen willst. Und der Aufschlag auf den Boden ist hart. Daher auch mein Rat, akzeptiere was dein Körper dir sagen will. Sieh es nicht als Kampfansage an, denn hey, dein Hirn/Bewusstsein schwappt in dem Ding durch das Leben. Hier kommt ein älterer Teil eines Hirns zum Einsatz, ein Selbstschutzmechanismus, der uns Menschen über Millionen von Jahren das Überleben gesichert hat und da er evolutionstechnisch älter ist und die Emotionen im Bauch im Rücken hat, kann dein, jüngerer, Verstand wollen was er will, er kann sich brüllend und strampelnd auf den Boden des Süßigkeitenregals hauen und den Kopf gegen die Fliesen knallen, dein "älterer" Hirnteil wird abwarten bis der Anfall vorbei ist und du folgst.

Von daher, mach langsam, auch wenns gerade nicht passt. Selbe bei mir. Ich musste viel Entschleunigen. Wenigstens bin ich jetzt nur noch bei Freude und Heulen, vor ein paar Wochen habe ich noch regelmäßig mein frühstück dem Klo rückwärts anvertraut. Ansonstne hole dir auch professionelle Hilfe, damit kommst du schneller wieder auf die Beine. Aber am wichtigsten ist, akzeptiere die Signale deines Körpers, denn ihm liegt genauso viel am glücklichen Leben wie dir, da ihr ja quasi zusammen da durch marschiert.
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Wenn du mal in meiner Situation wärst und bis 25 die ganze Zeit in die Schule gegangen bist und bis über 30 noch studierst um vielleicht einen Bachelor zu bekommen, DANN können wir weiterreden ob du wirklich schon erschöpft und fertig bist :) .
 

Coccolia

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten!

Ich stehe einfach so kurz vor meinem Ziel, im November ist alles vorbei und bin wirklich immer noch wie blockiert. Wenn ich jetzt einen Gang zurückschalte, war alles um sonst und der ganze Plan fällt in sich zusammen.
Irgendwann werde ich noch bekloppt, mein Kopf rotiert unentwegt. Geschlafen habe ich schon seit einigen Wochen nicht mehr richtig.
Ich weiß es liegt alleine an mir zu entscheiden wie es jetzt weiter geht aber irgendwie drehen sich meine Gedanken nur im Kreis! Es ist zum verrückt werden und so schwer in Worte zu fassen.
 

Smough

Mitglied
Wenn du mal in meiner Situation wärst und bis 25 die ganze Zeit in die Schule gegangen bist und bis über 30 noch studierst um vielleicht einen Bachelor zu bekommen, DANN können wir weiterreden ob du wirklich schon erschöpft und fertig bist :) .


Genau. Weil jedes Problem und jedes Leid an dir gemessen wird. Nur, wer daran gemessen schlechter dran ist, hat das Recht, sich zu beschweren oder Schwierigkeiten zu haben. Du Maß aller Dinge.
 

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