schön das du nachfragst- habe versucht es so prägnant wie möglich auszudrücken-da lange texte abschreckend wirken...aber hier ein grober überblick:
also mein beruf ist mir sehr wichtig-ich identifiziere mich damit. arbeite im kreativen bereich und geniesse dadurch viele privilegien. kann mich dadurch meine arbeit in einer gewissen art und weise ausdrücken. arbeite mit krankhaftem perfektionismus -welcher wohl fluch und segen zu gleich ist. zwar bin ich sehr stolz auf das was ich produziere, jedoch hatte ich schon den ein oder anderen stressbedingten nervenzusammenbruch.
wechsle sehr häufig den arbeitsort und somit meinen gesamtes umfeld. bleibe meist nur für einige monate an einem ort bearbeite ein projekt und lebe danach einige monate lethargisch vor mich hin, reise viel und erhole mich. dann suche ich mir ein neues land oder eine neue stadt die mich reizt, ziehe um und arbeite dort weiter (bin wohl so eine art nomade die immer aus dem koffer lebt und sich nirgendwo niederlassen kann)
Lange Texte wirken nicht abschreckend. Sie dienen der Selbstfokussierung und geben dem Gegenüber oft ein vollständigeres Bild
Was bedeutet für dich Perfektionismus? Was bedeutet er dir und wie lebst du ihn?
lerne dort (auch über die arbeit) dann meist auf grund einer anfängliche euphorie und gelassenheit schnell neue menschen kennen (was im letzten jahr leider ausgeblieben ist da ich mit der zeit zu ängstlich geworden bin raus zu gehen) . jedoch läuft es ab diesem punkt immer nach dem gleichen schema ab. ich komme an und habe das gefühl endlich einen richtigen anfang zu erwischen-und mich so zu verhalten wie ich es mir von mir selbst wünschen würde.
jedoch habe ich beobachtet das ich immer wieder 3 phasen habe die mich ständig bei sozialen kontakten begleiten :
entweder ich scheue den kontakt gänzlich und erfinde eine ausrede wie -wichtigeres-proritäten ect, krankheiten,....und gehe der situatuion aus dem weg-ganz nach der devise- wenn ich nicht da bin kann ich nichts falsch machen.
Wie gehst du im allgemeinen mit Gefühlen um? Bist du ehr zurückhaltend, oder höflich und bestimmt? Wie ist dein Charakter?
ich zwinge mich doch teilzuhaben-bin aber so angespannt und in einer paniksituation das alles schief läuft: quatsche aus verlegenheit nur blödsinn und achte haupsächlich auf die reaktionen der anderen.
Dann verstumme ich völlig und drifte gedanklich ab-um nicht teilhaben zu müssen-wer nichts sagt-sagt nichts falsches
Du zwingst dich selbst in die Situation, emotional baut sich dann aber Spannung auf und versandet in Schweigen. Du willst dazu gehören, aber wieso machst du das unter selbst auferlegtem Zwang?
Du verlierst die Kontrolle über eine Situation die nicht kontrolliert werden muss, da du zu bewusst an die Sache ran gehst. Dadurch können erst Ängste entstehen. Hast du mal versucht einfach nur da und du selbst zu sein? Wenn du nicht reden willst, dann lass es. Man bekommt eh viel mehr vom zuhören mit.
dann kann es aber auch passieren das ich einen guten tag habe und plappere munter drauf los- und bin ich selbst und so wie ich mich haben will-also im grunde gelungen. Nun aber liegt die messlatte weit oben- da ich mich sehr gute kenne und mal bessere und mal schlechtere tage habe- kann ich keinen kontakt mehr zu diesen menschen suchen- da sie ja ein nun ein gutes bild von mir haben und ich mir sicher bin es nicht am leben erhalten zu können. schon dadurch setzte ich mich enorm unter druck und bei nächsten wiedersehen geht es garantiert in die hose- schon dadurch das ich dann innerlich unter druck stehe kann ich nichtmehr ich selbst sein sonder verkrampfe und „vermassle“ alles.
Das ist wieder paradox. Du gehst mit einer Erwartung an dich selbst in ein Gespräch. Dabei hast du aber nicht nur einen konkreten Punkt, sondern dein ganzes Wesen das dem gerecht werden soll. Die Aufmerksamkeit liegt auf dir statt auf dem was du sagst und alles kollabiert. Du fühlst dich schlecht und willst es so haben wie es mal war, da du dich da besser gefühlt hast.
Das Problem ist also nicht dein Verhalten, dafür aber dein Empfinden.
Kannst du dich selbst so akzeptieren wie du bist?(Die Ansprüche vergessen wir mal)
nach einigen solcher episoden bastle ich mir dann zusammen was die anderen wohl von mir halten (so ein eigenartiges verhalten fällt hat auf-und ich fühle mich sonderbar): wird wohl ein manisch depressiver sein-der völlig unteschiedliche fassetten hat und irgendwie nicht sehr authentisch wirkt. die menschen lassen es mich das zwar nicht spüren- ich denke da es mir ab diesem punkt sehr wichtig ist- baue ich mir einen völlig verdrehten film und denke die menschen machen sich lustig über mich ect.
Du hast dir ein Ritual konstruiert, dessen Ziel es ist dich wohl zu fühlen, in dem du Anerkennung von anderen bekommst. Das ist ein normales Bedürfnis, aber wenn deine Strategie nicht funktioniert, wieso änderst du sie dann nicht?
Mach kleine Schritte und versuch vorerst nur mit vereinzelten Menschen zu sprechen. Führ kurze Gespräche. Wenn du jemanden längere Zeit kennst, kannst du ihn auch direkt fragen was er/sie von dir denkt.
Konfrontiere deine Annahmen und Ängste wie man über dich denken könnte mit der Wirklichkeit und frag genau danach, was man über dich denkt.
da mir soziale kontakte sehr wichtig sind und ich diese als teil des lebens versteheführen solche gedanke dann zu starken alkoholproblemen und viele psychischen narben-die mich auch das vertrauen zu anderen haben verlieren lassen.
Kannst du das spezifizieren, was du erlebt hast? Gibt es da Schlüsselerlebnisse?
Wie gehst du mit Niederlagen um?
auf jeden fall ist irgendwann der punkt erreicht an dem ich neu anfangen möchte und dann ziehe ich einfach weiter- ist also sowohl die lust neues zu sehen als auch sehnsucht einmal alles auf die reihe zu bekommen-in letzter zeit flüchte ich eher!
Du hast die "Symptome" gut im Überblick, aber ich denke das dem bestimmte Ängste zu Grunde liegen, die von Ungelösten Konflikten aus der Vergangenheit herrühren.
Du kennst also die Wirkung, aber nicht die eigentliche Ursache(bewusst).
was mich zu meiner familiären situation führt: lebe eigentlich alleine: meist habe während dieser wenigen monate eine art affäre bei der ich aber auch sehr viel daran setze alles nicht zu ernst werden zu lassen.
hatte vor einigen jahren eine langjährige beziehung die mir nach der trennung quasi den todestoss verpasst hat. danach ging eigentlich alles los (vermutlich weil sie mir damals die sicherheit gegeben hat die ich brauchte).
habe auch einen ort an den ich immer zurückkehre und im grunde viele menschen kenne. es ist zwar anfänglich schön wieder da zu sein-aber auf dauer fange ich wieder an die bekannten und auch guten freunde zu meiden-in dem ich mir eben ausreden suche.
Wieso? Aus einem Gefühl heraus oder weil dir alles zuviel wird?
ich denke ich habe das problem immer perfekt sein zu müssen. da ich diese enorm hohe erwartung an mich selbst habe ist es klar das level niemals halten zu können. zudem ist es enorm anstrengend immer alles kontrollieren zu müssen. um vor anderen super zu wirken denke ich während eines gesprächs (das mich enorm unter stress versetzt-quasi wie in einer prüfungssituation).
Vor anderen super wirken, was bedeutet das für dich? Das wirkt auf mich grade so wie als hättest du einen übermächtigen Vater oder eine Übermächtige Mutter gehabt, dem/der du als Kind immer wieder beweisen wolltest das du was Wert bist und was kannst; aber nur immer wieder aufgelaufen bist, weil das nie honoriert wurde. Sollte dem so sein basiert dein gesamtes Verhalten auf dieser Motivation und diesem falsch gelernten Wissen(Prägung).
Daher gehen Beziehungen nie so tief wie sie es könnten/sollten und du wirst deiner selbst nicht gerecht weil du dich nicht an dir selbst orientierst sondern an der Vergangenheit.
habe regelrecht angst vor menschen die selbstsicherheit austrahlen- fühle mich dadurch sofort unterlegen und wertlos. daher wähle ich in letzter zeit den einfachen weg und bleibe einfach zuhause in meiner sicheren blase oder ziehe weiter.
Wenn du nur drin hockst und wenig Bewegung hast wirst du zwangsläufig depressiv. Spaziergänge durch die Nacht und Sport sollten dem Abhilfe schaffen.
Die meisten Menschen wirken nur selbstsicher, sind es aber nicht. Kein Mensch ist nur stark und jeder hat einen wunden Punkt, mal einen schlechten Tag und ist mal geknickt.
Da herrscht ein Ungleichgewicht zwischen dem wie du andere bewertest und dich selbst.
lebe dadurch nie im hier und jetzt- denke immer über die fehler der vergangeheit nach und träume vom nächsten ziel an dem alles besser wird (doch das wird es nie). ich denke wenn ich meine unsicherheit und ständiges hinterfragen überwinden könnte+die tatsache begreifen, nicht immer alles perfekt machen zu können oder immer perfekt sein zu wollen, lösten sich meine probleme in luft auf und ich könnte einfach wieder leben. früher konnte ich das- hatte zwar schon immer diese probleme- aber inzwischen fühle ich mich von der angst beherrscht. finde keinen ausweg- habe mich bis zu dieser erkenntnis lang zeit auf einer geraden bewegt und weitestgehend viele meiner probleme zu berrschen gelernt. doch nun geht s nicht mehr weiter-alles wird nur schlimmer.
Es gibt keine Perfektion. Such bitte mal hier im Forum, dazu gab es auch einen Thread.
Du solltest die klar machen das deine Probleme alle auf einander aufbauen und das dien jetziges ich so gar nicht ohne deine Vergangenheit existieren kann. Folglich wird sich auch nichts Ändern, wenn du vor den Problemen weg läufst. Du musst erkennen was dich so macht, es akzeptieren und mit dem bewussten Wissen darum anfangen dich Stück für Stück zu ändern.
Vertausch nicht Ursache und Wirkung. Ich bin mir sicher da ist etwas in deiner Vergangenheit dass das alles auslöste.
Du musst dir selbst die Richtigen Fragen stellen, wieso du so bist wie du bist, und wieso du was machst. Darüber wirst du zu einem Selbstbewusstsein finden können, dir selbst gerecht zu sein.