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Stehe in der Arbeit massivst unter Druck

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Gast

Gast
Hallo,

ich habe ein großes Problem in der Arbeit. Ich bin als Entwickler in einem Innovationsprojekt tätig. In einem eher kleinen Unternehmen. Besagtes Unternehmen hat seit einiger Zeit aber ziemliche Schwierigkeiten, soll heißen, dass Reklamationen an der Tagesordnung sind, weil der technische Fuhrpark bei uns nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und auch das Geld für Investitionen nur gering vorhanden ist. In dem Innovationsprojekt bin ich mehr oder minder alleine tätig, weil uns - neben den Finanzmitteln - auch die Manpower fehlt.

In besagter Innovation geht es um den Aufbau einer neuen Produktsparte. Im Grunde funktioniert alles, das Konzept ist erfolgreich. Wir versuchen damit neue Kunden zu gewinnen, es scheitert aber immer wieder daran, dass wir (aufgrund fehlender Mannschaft) zu langsam sind. Das versuche ich seit einiger Zeit zu kompensieren, indem ich mehr mache und auch Arbeiten mache, die nicht in meinem Aufgabenbereich liegen.

Und weil es nun eben wegen den oben genannten Gründen aber trotzdem nur langsam voran geht, werde ich zunehmend unter Druck gesetzt. Ich soll noch mehr parallel machen, warum hab ich dies und das noch nicht gemacht, etc... Das geht mittlerweile schon so weit, dass ich mich nur noch schwer konzentrieren kann. Ich spüre große Angst, was alles kommen wird und kann mich in meiner Freizeit nicht mehr richtig erholen. Ich habe das Gefühl, dass ich das so nicht mehr lange machen kann. Am liebsten würde ich kündigen, traue mich aber das natürlich nicht wegen den Sanktionen vom Arbeitsamt. Daher versuche ich eine andere Firma zu finden. Bisher aber ohne Erfolg. Wohl auch deshalb, weil es mir wegen der Arbeitssituation nicht gut geht.

Was sind nun sinnvolle Optionen für mich? Vielleicht kann mir jemand helfen... Einfach aussitzen und alles mit einem dicken Fell ertragen? Kann ich nicht, da ich ein eher feinfühliger und empfindsamer Mensch bin.

Mittlerweile wird auch mein ganzes Privatleben von diesem psychischen Stress überschattet.
 
G

Gast53335

Gast
Such dir parallel einen anderen Job. Wenns bei diesem Unternehmen an allem fehlt, dann kann es ohnehin passieren dass sie früher oder später in Insolvenz gehen.

Vorm Arbeitsamt musst du nicht unbedingt Angst haben. Wenn du z.B. aus gesundheitlichen Gründen gekündigt hast (etwa weil ein Arzt dir Burn-Out bescheinigt und in dem Attest steht, dass du sofort kündigen solltest), dann kriegst du keine Sperre (war jedenfalls vor ein paar Jahren noch so).
 
G

Gast

Gast
Sprich mit Deinem Arzt darüber, wie es Dir dort geht!

Du kannst selbst kündigen, wenn Deine Arbeit Dich krank macht. Dazu kenne ich aber nichts genaueres, Dein Arzt wird Dir da aber sicher weiterhelfen können.

Ansonsten wünsche ich Dir, daß Du bald einen neuen Job findest!
 
G

Gast

Gast
Hallo, ich bin der Thread-Ersteller.

Ja, eine neue Stelle suchen ist wohl das, was wohl am nächsten liegt. Bin auch schon einige Zeit am Suchen und hatte schon bei zwei Firmen Gespräche. Bei der einen war es eine vergleichbare Situation wie momentan, daher hab ich die Bewerbung nicht mehr weiter verfolgt. Bei der anderen - ein großer Konzern bin ich immerhin zum 2. Vorstellungstermin gekommen. Hier ist eine Absage aber noch nicht gekommen, da es sich noch hinzieht. Mein Gefühl sagt mir aber ein negatives Resultat. Daher bin ich parallel weiter am Bewerben.

Wegen einem Arzttermin - das ist ein guter Vorschlag, den ich auch annehmen werde. Bin auch seit einiger bei einem Psychotherapeuten in Behandlung, auch wegen diverser Sachen aus meiner Vergangenheit. In solch beruflichen Fragen ist er aber weniger der Fachmann.

Ganz allgemein muss ich nun wohl versuchen, gelassen zu bleiben und ganz auf mein Wohlbefinden zu achten. Zum Glück steht meine Partnerin an meiner Seite, so habe ich hier wenigstens den Rücken frei. Es ist gut, wenn jemand zu 100 % zu einem hält.

Auf jeden Fall danke für die Antworten!
 
G

Gast

Gast
PS, nochmals der Threadersteller:

Ich hab auch schon das Gespräch mit meinem Chef gesucht und ihm die Sachlage geschildert. Er hat Verständnis für meine Lage, da die allgemeine betriebliche Situation bekannt ist. Wir hatten ja immerhin schon die 2. Umstrukturierung innerhalb eines Jahres. Doch leider - so die ernüchternde Antwort - wird sich wohl nix ändern lassen. Nein - ich bekam sogar die Antwort, dass ich lernen soll, viele Sachen parallel zu machen. Das sei normal. Nun, ich habe nichts gegen einige Sachen parallel. Wenn ich aber merke dass ich zwar viel mache, aber nix mehr ausreichend, dann muss man Prioritäten setzen.

Ihr seht also, ein klärendes Gespräch scheint wenig zu nützen. Ich habe noch einen weiteren Plan. Evtl. werde ich nochmals hingehen und sagen, dass ich so den Erfolg der Projekte nicht mehr garantieren kann und dass ich so in dem Unternehmen keine Zukunft für mich sehe. Evtl. hilft das was? Was meint Ihr?
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Du solltest schriftlich dokumentieren, daß und warum fehlende Kapazitäten das Projekt gefährden. Wer eine neue Produktsparte an den Kunden bringen möchte, muß sich auch darüber im Klaren sein, welche manpower für die Umsetzung erforderlich ist. Sonst ist das Mumpitz und man konzentriert sich besser auf das Kerngeschäft.

Ansonsten solltest Du Deine (Psycho-)Gesundheit ganz vorne an stellen. Du schuldest Deinem Arbeitgeber keine Höchstleistung, sondern eine durchschnittliche Leistung. Du gehtst bereits jetzt weit über Deine Grenzen. Das ist nicht gesund.

Es liegt ein Organisationsverschulden Deines Arbeitgebers vor, wenn er die Personalstärke unzureichend bemißt und den letzten verbliebenen Mann so unter Druck setzt, daß dieser evtl. Fehler macht. Wenn Du das aber nicht dokumentierst, z.B. durch eine Überlastungsanzeige in Kombination mit der Warnung, daß das Projekt so gefährdet ist, dann werden Fehler womöglich Dir zugerechnet. Überlastung ist im Nachhinein immer schlecht zu beweisen. Besser ist es im Vorfeld sowas schriftlich zu verdeutlichen.

Selbst wenn Dir dadurch auf Deiner Arbeit Nachteile entstehen sollten, würde ich das in Kauf nehmen. Zum einen strebst Du ja sowieso einen Wechsel an und willst bei dem Arbeitgeber nicht bleiben. Zum anderen finde ich einfach das Risiko zu groß, daß Fehler passieren. Gerade wenn eine Firma von der Insolvenz bedroht ist, kann nicht ausgeschlossen werden, daß sie noch munter Mitarbeiter in Regreß nehmen will, wenn diese Fehler machen.


Da Du ja sowieso gerade eine Psychotherapie machst, würde ich in dem Rahmen auch schauen, woher es kommt, daß Du zuläßt unter Druck zu geraten und Dich quasi aufopferst und leidest, anstatt Dich abzugrenzen und einfach in Ruhe nur das zu erledigen, was Du schaffen kannst und für alles andere die Verantwortung nach oben abzugeben. Das kann Dir vielleicht helfen, bei Deinem nächsten Arbeitgeber nicht wieder in solche Situationen zu geraten.
 

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