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stationäre Therapie - Eure Erfahrungen

Gute oder schlechte Erfahrungen mit stationärer Therapie?

  • Gute Erfahrungen

    Teilnahmen: 13 59,1%
  • Schlechte Erfahrungen

    Teilnahmen: 9 40,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    22
D

Donpromillo

Gast
Hey ihr lieben,
mich würde ja mal interessieren, was ihr so für Klinik Erfahrungen gemacht habt. Ich habe gerade eine stationäre Therapie angefangen und bin hier jetzt für ca. 11 Wochen. Ich habe einige Ziele, die ich hier erreichen möchte, um bald wieder gut in den Alltag zu starten:
Liebe Grüße,
Kampfmaus🥊🐁
Du solltest nur ein Ziel haben, nach der Therapie ohne Klinik auszukommen.
Das bedeutet Mitzuwirken, um das zu erreichen:
 

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Hey, ich lerne momentan unterschiedliche Therapieformen kennen. Heute war es die Tanztherapie. Ich konnte mir erst gar nicht vorstellen, dass das was für mich sein kann, aber es hat mega Spaß gemacht.
Vllt. habe ich bald auch Einzel - Tanztherapie und ich soll mir schonmal überlegen, in welche Richtung ich gehen möchte.
Ich würde gerne in Richtung Ausdruckstanz gehen, Emotionen und Gefühle mit Bewegungen ausdrücken.
Ich habe allerdings absolut keine Ahnung davon. Deshalb frage ich die Experten unter euch:
Welche Tanzart kommt in Frage? Modern Dancing...?
Was kann man relativ schnell lernen?
Gibt es Tutorial Videos zu emotionalen Liedern, die ihr empfehlen würdet? (für Anfänger)
Hat jemand von euch Erfahrungen in diesem Bereich, kann mir vllt. Bewegungen zeigen oder Tipps geben?

LG Kampfmaus
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Ich würde gerne in Richtung Ausdruckstanz gehen,[...]
Entscheide das besser nach Deinem Gefühl. Lass Dich sozusagen ver-leiten.

Kleine Geschichte von mir dazu:
Ich hatte genau 3x daran teilgenommen. War aber dennoch erfolgreich.

Ich konnte damals keinerlei Nähe ertragen. Keine Händedruck, nichts. Mir ging wirklich jeder auf den Keks, um das mal freundlicher auszudrücken.

- Tanzthera.
Meine liebe Thera war der Überzeugung - ich schaffe das. Ich solle es zumindest versuchen.
Brav wie ich damals war, ging ich hin. Das Bravsein klingt nicht nur sehr widersprüchlich zu meinem damaligen Gefühl (Angst vor Nähe), das war mein Problem, denn eigentlich Tanzte ich sehr gerne. Auch wenn es bei dieser Theraform "nur" um den kreativem Ausdruck und der damit verbunden Kommunikation geht. Das wurde mir erst später klar, auch wie viel das Wert war. Denn am Ende geht es um die Köpersprache.

- Beim ersten Mal war es schon noch 5 Sekunden beendet. Da wir uns im Kreis stehend an die Hand nehmen sollten.
Panisch habe ich den Raum verlassen und bin in den Wald getürmt, nahe der Klinik. Nach ca. 4h kam ich dann zurück. Die haben sich schon große sorgen gemacht. Mich anrufen ging ja nicht, da sie mir das Handy, wegen der Kontaktsperre, weggenommen hatten. Aber das ist andere Geschichte.

Danach musste ich natürlich sofort zum Einzelgespräch. Ich dachte jetzt gibt es ein Donnerwetter, dabei hat sie mich beglückwünscht. A weil ich mitgemacht habe und B. weil ich immerhin 5 Sekunden(!) ausgehalten habe. Ich fand das so lächerlich, was ich ihr auch sagte.
Der einlenkende Deal war dann, dass ich es nochmal versuche. Gesagt getan.

- Das zweite Mal... selbe Situation im Kreis... diesmal für 10 Sekunden... und weg. Aber diesesmal mit Händedruck.
Meine Aufgabe aus dem Deal war dann, wenn.... in eine Ecke der Halle zu flüchten und dann zuschauen was die Anderen machen.
Da ich mehr oder weniger panisch war, habe ich das Geschehen nicht weiter verfolgen können. Nur das sie sich bewegt haben. Die Meisten von denen kamen aus einer anderen Station.
Meine Therapeutin hat mich an der Stelle "ausgetrickst". Sie wußte das ich viel zu Stolz bin, um mir das nehmen zu lasse. Eben weil ich so gern Tanze.
So viel zu - die Stärken stärken. :)

- Beim 3x und wieder mit einem Deal, dauerte es ca 20 Sekunden bis ich wieder panisch wurde.
Ich schaute wieder bis zum Ende zu. Danach musste ichgemäß Deal, auf die Station, und meine Mitpatienten fragen ob mich jemand begrüßt (die wußten alle bescheid warum und auch das es kein Mann sein durfte). Das Argument meine Thera war, dass eine normale Begrüßung so gut wie nie 10 Sekunden dauern würde. Das ist lang, besonders wenn man dabei auf die Uhr schaut. ;)
Natürlich ist meine für mich liebste aus der Staion sofort aufgestanden und hat mich mit einem Händedruck und einer Umarmung begrüßt. Das war nähmlich mein Deal. :p :)

---

Aber damit wär die Angst vor Nähe noch lange nicht beseitigt. Aber es war ein Anfang, um mehr ging es nicht. Das dauerte noch Jahre. Bei mir!
Ich habe dann die Tanzthera abgebrochen, weil mir die Panik danach zu sehr zugesetzt hatte. Zu viele Trigger auf einmal.
Und außerdem war die Musik einfach nur unterirdisch. :ROFLMAO::rolleyes: Das war wie jeden Tag Leberwurst essen müssen. Neeeeee..... :D

Wie gesagt, lass Dich von Deinem Gefühl leiten. Vielleicht hast Du auch etwas ganz bestimmtes, was Dir bei der Entscheidung helfen kann. Das sollte von innen kommen = vertraue Deinem Gefühl! Das ist der/Dein Kompas. ;)

Weiterhin viel Erfolg und auch Spaß, Du liebe Kampfmaus. Prima :)

Liebe Grüße
abendtau
 

Paopao

Aktives Mitglied
Vllt. habe ich bald auch Einzel - Tanztherapie und ich soll mir schonmal überlegen, in welche Richtung ich gehen möchte.
Ich würde gerne in Richtung Ausdruckstanz gehen, Emotionen und Gefühle mit Bewegungen ausdrücken.
Ich habe allerdings absolut keine Ahnung davon.
Und genau das ist die beste "Vorbereitung", liebe Kampfmaus.

Es geht ja drum, Kontakt zu sich selber zu bekommen, über den Körper.
Also heißt die Aufgabe : Kommen lassen, was kommen mag.
Und dann den Körper "machen lassen".

Da geht es dann nicht um bestimmte Schrittfolgen, sondern da drum, deinem Körper "zuzuhören", wie er die grade vorhandenen Gefühle umsetzen möchte. Was er sprichwörtlich "damit machen" möchte.

Ich hab mir damals beim ersten Mal Tanztherapie damit "beholfen", dass ich das hernahm an Bewegungen, was ich schon kannte. So das damals Typische aus der Dorfdisco halt.
Und mit der Zeit fand ich dann weg von dem "Wie man es machen soll" und hin zu dem "Wie ICH es machen MÖCHTE". Und dann wurde es Tanztherapie.;)

Ich finde Körpertherapien auch heute noch sehr faszinierend. Hab das grade gestern wieder mit dem Personal Trainer so erlebt. Er hat seine Art der Bewegung "abgeleitet" aus den ursprünglichen Bewegungsmustern von Babies. Wie die lernen sich aufzurichten, umzudrehen etc. (Ich kenne das Prinzip schon aus Feldenkrais).
Da finde ich dann immer so irre schnell wieder zu "mir", meinem "Eigentlichen", da bin ich immer wieder hin und weg davon!

Bin schon gespannt, was du von der Tanztherapie noch erzählen wirst!
"Einzel-Tanztherapie" klingt mir jedenfalls schon mal seeeehr interessant!:)
 

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Das würde ich auch gerne so machen Paopao... Das Problem ist, das mir die Soziale Phobie da krass im Weg steht. Ich kann gar nicht improvisieren, auch wenn ich das unbedingt will. Bei Partys stehe ich immer am Rand und bewege mich keinen Zentimeter. Ich kann mich in Anwesenheit anderer Menschen nicht einfach so laufen lassen. Ich brauche Vorgaben, feste Bewegungsabläufe, wo ich dann lerne, meine Gefühle rein zu bringen.
 

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