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Starke Depressionen will aber keine Tabletten!!!

Lilli333

Mitglied
allo Zusammen;

da ich einiges durchgemacht hab: Tod von Freund, Scheidung der Eltern, Arbeitslosigkeit, Essstörung, war ich heute bei der Psychotherapie.
Diagnose: Schwere Depression, ohne Tabletten nicht möglich.

Ich will aber keine Tabletten nehmen. Bin gerade mal 21.

Was meint ihr? Ist es die falsche Therapeutin? Aber an Tabletten verdient sie doch nichts, oder? Sie meint mein Serotoninspiegel ist aus dem Gleichgewicht.
Ich bekomme zusätzlich eine Therapie.

Sollte ich die Tabletteneinnahme verweigern?
 

Funkelaugen

Neues Mitglied
Scheinst in guten Händen gelandet zu sein und die Medikation ist Teil der Behandlung. und notwendig. Stell dir die Tabletten bitte nicht als etwas vor was dich verändert oder abstumpft. Es bringt dich zurück ins Leben.
Die Tabletten nehmen dir den Leidensdruck und machen dich aufnahmefähig für die Therapie. Du wirst wach und kannst Dein ganzes Leben mit Schwung neu ordnen. Das ist dann eine gute Grundlage für ein Leben ohne Medikamente.
Schau doch erst mal wie Du dich mit den Medikamenten fühlst. Ich hatte damals Fluctine bekommen und mir ging es damit schlagartig sehr gut so daß ich viel leichter was verändern konnte.
Alles Gute für Dicih.
 
A

atlas

Gast
Ich denke du solltest verstehen was die Tabletten machen, damit du sie nimmst.
In deinem Gehirn gibt es einen Bereich, der verweigert momentan seine Arbeit. Es sind zwei Mandel große Gebiete, die man Amygdala nennt. Diese sorgen dafür das Erinnerungen richtig gespeichert und abgerufen werden. Dies machen sie zusammen mit dem Hippocampus. Dabei machen die Amygdalae(Mehrzahl) nichts anders als eine emotionale Wertung an die Erinnerung zu knüpfen. Bei dir sieht es aber im Moment so aus, das sie einfach meinen das alles doof ist und jeder Erinnerung den gleichen Alles-Doof-Stempel aufdrücken. Damit sie das nicht mehr machen gibt es eben die Tabletten., die dafür sorgen das die Amygdalae sich entspannen und ihre große anstrengende Aufgabe mal vergessen.
Wenn du ein Problem hast und das nicht lösen kannst oder ganz doll müde bist und du garnichts mehr kannst, dann Hilft es dir doch eine Pause zu machen, zu schlafen oder mal gar nicht über das Problem nachzudenken.
Jetzt sorgen die Tabletten eben dafür das sich dein Kopf entspannt. Die Psychotherapie gibt dir dann eine Anleitung wie dein Kopf das Problem lösen kann.
Wenn du dir mal vorstellst, das da jemand kommt der dich bequatscht, du sollst dieses und jenes machen wenn du dein Problem nicht lösen kannst, dann hilft das überhaupt nicht und strengt ehr noch mehr an. Und genau so geht es dir jetzt.
Die Tabletten braucht dein Kopf zum entspannen und die Therapie damit du einen Lösungsweg findest.
(Tabletten allein helfen nicht, ohne Lösungsanweisung).

Ich hoffe du verstehst das man dir nur damit helfen will.
 

aolieah

Mitglied
ich kann dir nur empfehlen die Medikamente zu nehmen. Es ist wichtig das dein Seratoninspiegel erhöht wird, dadurch geht es dir besser. Sonst kann es dir passieren das du noch tiefer in die Depression fällst. Die meisten Medikamente die den Seratoninspiegel heben, machen auch nicht abhängig oder willenlos, falls das deine Angst ist.
lg
 

Lilli333

Mitglied
hab jetzt mal gegoogelt, medikamente, welche den serotoninspiegel beeinflussen, haben wohl am wenigsten Nebenwirkungen.
Aber gibt es dann keine Probleme beim Absetzen? Keine Rückschläge?
Darf ich fragen wie lang du die schon nimmst?
Fands halt komisch. Wir ham geredet u ich hab ihr erzählt, dass mein Hausarzt mir Opipramol empfohlen hat aber ich die ned nehm, dann meinte sie: brauchst du auch ned.
Dann hat sie den Test den ich vor der Sitzung gemacht hatte ausgewertet und kam dann mit der diagnose, dass ich Tabletten nehmen müsse.
 

Lilli333

Mitglied
das heißt ich muss diesen hirnteil solange entspannen, bis ich therapiert bin u wieder positive gedanken fasse u kann dann die tabletten wieder absetzen?
Sie meinte die tabletten würden mich auch beim abnehmen unterstützen, was mich glücklicher machen würde
 
A

atlas

Gast
Es gibt sehr lange Erprobungsphasen für trizyklische Antidepressiva. Da brauchst du dir keine sorgen machen. Wegen deinem Serotoninspiegel auch nicht. Serotonin stellt dein Körper selbst her. Nun kann es aber grade im Winter vorkommen das dein tageslichtabhängiger Serotoninspiegel durcheinander kommt. Die Tabletten helfen es wieder in Ordnung zu bringen. Setzt du sie ab, dann übernimmt dein Körper wieder vollständig die Regulation.
Es ist ein einfach so das dein Kopf leer von Serotonin ist und du gibst ihm einfach eine Starthilfe mit den Tabletten.
Wenn du mehrere Monate Antidepressiva nimmst bildet dein Körper an den Synapsen neue Rezeptoren, die einer unnatürlichen "Überdosierung" entgegenwirken.
Nach zwei Wochen Tabletten ist dein Kopf aber schon wieder aufnahmefähig für neue Lösungsstrategien. Nimm sie jetzt und nimm sie regelmäßig, dann geht es dir in zwei bis drei Monaten wieder gut, du musst die Tabletten dann nicht mehr nehmen und dein Körper nimmt keinen schaden.
 
A

atlas

Gast
Die Tabletten wirken appetitregulierend. Wenn du abnehmen willst, geht das aber quasi von allein wenn es dir gut geht. Weil dann dein Körper das selbst übernimmt.
 
H

Haubenmeise

Gast
allo Zusammen;

da ich einiges durchgemacht hab: Tod von Freund, Scheidung der Eltern, Arbeitslosigkeit, Essstörung, war ich heute bei der Psychotherapie.
Diagnose: Schwere Depression, ohne Tabletten nicht möglich.
Also erstmal möchte ich hervorheben, dass die Depression eine völlig normale und gesunde Reaktion ist in Bezug auf das, was du durchgemacht hast. Es wäre krank, hättest du keine.

Ich will aber keine Tabletten nehmen. Bin gerade mal 21.
Das man eine Abneigung gegenüber Tabletten hat, kann ich verstehen. Ich habe mit 18 Antidepressiva verschrieben bekommen und finde es rückblickend betrachtet, unverantwortlich ( aber das ist meine Geschichte !). Mittlerweile werden bereits Kindern Antidepressiva verschrieben; so gesehen bist du schon ein alter Hase ;-)

Was meint ihr? Ist es die falsche Therapeutin? Aber an Tabletten verdient sie doch nichts, oder? Sie meint mein Serotoninspiegel ist aus dem Gleichgewicht.
Ich bekomme zusätzlich eine Therapie.

Sollte ich die Tabletteneinnahme verweigern?
Ärzte werden (leider) noch so ausgebildet, dass sie Krankheitsbilder diagnostizieren und daraufhin die passenden Medikamente verordnen. So funktioniert unser Krankheitssystem. Man kann sich jetzt fragen, warum es Krankeitssystem und nicht Gesundheitssystem heisst...

Aber zurück zu dir. Ich weiß nicht, inwiefern du in dich hineinspüren kannst und für dich abklären kannst, was sich stimmig anfühlt. Ich sags jetzt mal so: die Entscheidungen für oder gegen die Tabletten sind ja keine endgültigen Entscheidungen. Sie können verändert werden, denn immerhin unterliegt ja auch da Leben einem ständigen Wandel.

Wenn du noch die Kraft aufbringen kannst, deinen Serotoninhaushalt im Gehirn mit eigenen Mitteln ein bißchen in die Höhe zu puschen ( Dinge, die dir Freude bereiten, viel Vitamin B, Musik, Sport, Spazieren, Natur, Badewanne, Kerze, Menschen, mit denen du dich wohlfühlst usw....)

und zusätzlich regelmäßig zur Therapie gehst !!! und auch die Möglichkeit bekommst,dich in Akkutsituationen immer melden zu können

würde ich es erstmal ohne Medikamente probieren. Setz dir eventuell einen kleineren Zeitrahmen von 3 Wochen. Wenn es dir gelingt, dich in Phasen der Trauer und tiefer Sinnlosigkeit etwas anderem zu widmen, kannst du es schaffen.

Wenn nicht, und du merkst, dass du es aus eigener Kraft nicht schaffst, was nicht abzuwerten ist, sondern nur eine Phase beschreibt, dann kannst du immer noch anfangen, die Tabletten zur anfänglichen Unterstützung zu nehmen.

Ich hab bei dir trotz deiner Depression einen starken Willen ( ich will nicht:daumen:) rausgelesen. Wenn du den nutzt für dich, dann geht es.

Alles Gute!
 

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