Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Stammzellspende - Freund kommt in Frage, will aber nicht

W

Wolke123123

Gast
Letzten Samstag kam ein Päckchen von der DKMS bei uns an. Mein Partner ist dort seit Ewigkeiten registriert und nun bekam er einen Brief samt Blutprobeentnahme Set mit dem er für die weitere Bestimmung der Merkmale zum Arzt gehen soll. Nun hat er sich etwas belesen über den Ablauf der Spende (entweder OP, in der Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen wird, was er komplett ausschließen würde, da ihm das Narkoserisiko zu hoch ist, oder ca. 4-8 Stunden am Gerät hängen, wo die Stammzellen gefiltert werden, will er aber auch nicht, da er schon beim normalen Blutabhnehmen immer umkippt.) Gut es ist seine Entscheidung, er sagt halt, dass er sich den Stress zurzeit nicht antun will, auch mit den ganzen Vorsorgeuntersuchungen, Aufklärungsgesprächen, weit weg fahren für die Entnahme... Ich finde es sehr schade, dass er nicht einem anderen Menschen sein Leben retten will, immerhin hatte es ja mal einen Grund, dass er sich dort registriert hat. Ihm ist das zu stressig und in Zeiten von Corona hat er da erst recht keine Lust drauf meint er. Habt ihr eine Idee, wie man ihn eventuell überzeugen könnte es doch zu machen? Ich würde sofort spenden wenn ich als Spender in Frage kommen würde. Was würdet ihr in der Situation tun? Wir fliegen auch in einem Monat in den Urlaub, das ist für ihn noch ein Grund sich das jetzt nicht antun zu wollen...
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Letztendlich würde ich ihn auch nicht überzeugen wollen, denn es ist eine sehr persönliche Entscheidung. Ich würde ihn aber daran erinnern, dass dies eine einzigartige Chance ist, für einen anderen Menschen ein Held zu werden. Eine Chance, die so nicht wieder kommen wird. Eine Chance, die ihm möglicherweise später den Schlaf rauben wird und ein schlechtes Gewissen ihn heimsuchen wird.

Das sollte er einfach berücksichtigen, finde ich.
 
W

Wolke123123

Gast
Wenn er nicht will, dann sollte man ihm auch kein schlechtes Gewissen machen.

Ich kenne jemanden, der es getan hat und das war gar nicht so ohne und so komplikationslos, wie es immer dargestellt wird. Der würde es jetzt auch nicht wieder tun.
Was waren denn die Komplikationen wenn ich fragen darf? Darum macht er sich halt auch Gedanken, dass er am Ende gesundheitliche Konsequenzen davon hat.
 
G

Gelöscht 114478

Gast
Letztendlich würde ich ihn auch nicht überzeugen wollen, denn es ist eine sehr persönliche Entscheidung. Ich würde ihn aber daran erinnern, dass dies eine einzigartige Chance ist, für einen anderen Menschen ein Held zu werden. Eine Chance, die so nicht wieder kommen wird. Eine Chance, die ihm möglicherweise später den Schlaf rauben wird und ein schlechtes Gewissen ihn heimsuchen wird.

Das sollte er einfach berücksichtigen, finde ich.
Würdest DU deine Freundin in einem solchen Fall einfach so aufgeben....?
 
W

Wolke123123

Gast
Das frage ich mich auch. Damals war das eine Aktion in der Schule hat er gesagt, die Schüler wurden zur Typisierung überredet, es hat quasi jeder mitgemacht. Das ist jetzt aber schon 15 Jahre her und er hat gar nicht mehr daran gedacht dass er da noch registriert ist.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also ich finde, sowas sollte man sich vorher überlegen, bevor man sich testen lässt: Denn jetzt ist und bleibt es im Raum, dass vielleicht ein Mensch sterben muss, weil kein besserer Spender gefunden wird (mich persönlich würde das ein Leben lang verfolgen). Das hat nichts mit schlechtem Gewissen machen zu tun, sondern ist halt leider die kalte, harte Tatsache: Einen geeigneten Spender zu finden, ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
ich kenne zwei Menschen, die schon gespendet haben: Einmal durch Blutentnahme (war total problemlos) und einmal durch direkte Entnahme (Ebenso problemlos aber halt aufwändiger). Und ich kenne einen Menschen, der durch so eine Spende gerettet wurde und heute definitiv nicht mehr leben würde, hätte es die Spende nicht gegeben. (bei ihm ging es um wenige Wochen, die er ohne Spende noch hätte leben können: Jetzt ist die Spende ein halbes Jahr her und er ist seither -toi toi toi- gesund)
Wir alle wären in so einer Lage froh, wenn jemand sich trauen würde uns zu spenden.
Also das kannst Du ihm nochmal aufzeigen, aber ich würde dann nicht weiter versuchen, ihn zu überreden. Wenn er so denkt, ist er als Spender nicht mehr geeignet: Dazu muss man schon klar dafür stehen und Courage haben. Das schlimmste wäre nämlich: Nehmen wir an, er sagt widerwillig zu und die Behandlung wird in die Wege geleitet: Das läuft dann so ab: der Empfänger wird auf die Spende vorbereitet, indem sein komplettes Knochenmark durch Bestrahlung vernichtet wird. In diesem Zustand ist ein Mensch nicht lange lebensfähig (weil er kein Blutbildendes System mehr hat). Und wenn DANN der Spender abspringt, stirbt der Empfänger innerhalb weniger Tage. Es muss also absolut sicher sein, dass der Spender sein Wort hält, denn natürlich darf man ihn nicht zwingen und das kann man auch nicht. Also wenn jemand sich zu spät umentscheidet, dann ist das das Todesurteil für den PAtienten. Dann lieber gleich sagen, dass man nicht will und hoffen, dass sich jemand anderes findet, der das ganze durchzieht.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben