Also ich finde, sowas sollte man sich vorher überlegen, bevor man sich testen lässt: Denn jetzt ist und bleibt es im Raum, dass vielleicht ein Mensch sterben muss, weil kein besserer Spender gefunden wird (mich persönlich würde das ein Leben lang verfolgen). Das hat nichts mit schlechtem Gewissen machen zu tun, sondern ist halt leider die kalte, harte Tatsache: Einen geeigneten Spender zu finden, ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
ich kenne zwei Menschen, die schon gespendet haben: Einmal durch Blutentnahme (war total problemlos) und einmal durch direkte Entnahme (Ebenso problemlos aber halt aufwändiger). Und ich kenne einen Menschen, der durch so eine Spende gerettet wurde und heute definitiv nicht mehr leben würde, hätte es die Spende nicht gegeben. (bei ihm ging es um wenige Wochen, die er ohne Spende noch hätte leben können: Jetzt ist die Spende ein halbes Jahr her und er ist seither -toi toi toi- gesund)
Wir alle wären in so einer Lage froh, wenn jemand sich trauen würde uns zu spenden.
Also das kannst Du ihm nochmal aufzeigen, aber ich würde dann nicht weiter versuchen, ihn zu überreden. Wenn er so denkt, ist er als Spender nicht mehr geeignet: Dazu muss man schon klar dafür stehen und Courage haben. Das schlimmste wäre nämlich: Nehmen wir an, er sagt widerwillig zu und die Behandlung wird in die Wege geleitet: Das läuft dann so ab: der Empfänger wird auf die Spende vorbereitet, indem sein komplettes Knochenmark durch Bestrahlung vernichtet wird. In diesem Zustand ist ein Mensch nicht lange lebensfähig (weil er kein Blutbildendes System mehr hat). Und wenn DANN der Spender abspringt, stirbt der Empfänger innerhalb weniger Tage. Es muss also absolut sicher sein, dass der Spender sein Wort hält, denn natürlich darf man ihn nicht zwingen und das kann man auch nicht. Also wenn jemand sich zu spät umentscheidet, dann ist das das Todesurteil für den PAtienten. Dann lieber gleich sagen, dass man nicht will und hoffen, dass sich jemand anderes findet, der das ganze durchzieht.