C
Cagney
Gast
Hallo allerseits!
Ich habe mich hier schon vor einer Weile angemeldet, habe aber eben beschlossen, mich endlich von der stillen Mitleserin zur Mitschreiberin zu mausern! Problem no.1: Ich weiß gar nicht, ob mein Thread im richtigen Unterforum steckt...na ja, hoffe, dass das ggf. nicht so schlimm ist.
Eigentlich habe ich gar kein richtiges "Problem", zumindest kein gravierendes. Allerdings gibt es eine Eigenschaft an mir, die mich manchmal tierisch nervt und immer häufiger belastet. Und irgendwie wollte ich mir heute deshalb mal Luft machen.
Mein Titel sagt es ja eigentlich schon: Ich habe echt ständig "Angst" davor, Menschen, mit denen ich zu tun habe, zu enttäuschen. Also ihnen (unbewusst!) emotional wehzutun. Das führt meist dazu, dass ich stunden- oder tagelang über irgendwelche Nichtigkeiten nachgrübele, bis ich ein dermaßen schlechtes Gewissen habe, dass ich erst recht an nichts anderes mehr denken kann.
Was mich gerade wieder umtreibt (und mich zu diesem Thread veranlasst hat) ist folgendes: Vor zwei Tagen hat mich ein augenscheinlich sehr netter Mann mitten auf der Straße angesprochen, und mich gefragt, ob er mich zu einem Glas Wein einladen dürfe. Die Art und Weise fand ich wirklich lieb, ihn fand ich sympathisch...aus zig Gründen, die nichts zur Sache tun, ging es aber nicht. Habe ihm das also gesagt - nicht unfreundlich (wie ich in der Sekunde noch dachte). Wir haben uns verabschiedet und kaum war er weg, ging es in meinem Hirn los: "Warst Du wirklich nicht zu abweisend? Vielleicht hat es ihn ganz schön viel Überwindung gekostet (=> kam mir nämlich so vor), und Du hast ihn jetzt so vor den Kopf gestoßen? Hast Du ein bißchen zu viel dabei gelacht/gelächelt? Denkt er jetzt, dass Du ihn ausgelacht hast?..." usw, usw... Das ging mir den ganzen Nachmittag nicht mehr aus dem Kopf. So lange, bis ich mich für das letzte A*** gehalten und mit diesen Gedanken ins Bett gegangen bin.
So, eben laufe ich die Straße entlang und er fährt mit dem Rad an mir vorbei. Wir hatten beide Sonnenbrillen auf (Hurra, andlich Frühling!), ich hab ihn im ersten Moment also sowieso nicht richtig erkannt. Dann hatten wir aber ca. 2 Sekunden "Augen"kontakt...ich hab ihn jedoch lediglich angestarrt, er fährt weiter, das war's... Tjaaaaa, nur leider fängt das jetzt schon wieder an: "Hättest Du ihm vielleicht kurz zulächeln sollen? Damit er sich nicht total dämlich vorkommt? Oder Dich für eine arrogante Zicke hält? Was hat er jetzt "erwartet"? Hast Du diese Erwartung "enttäuscht"?..." Ca. 2 Sekunden - was hätte ich da groß veranstalten sollen? Trotzdem erscheint es mir inzwischen wie eine Ewigkeit und ich wie das Letzte, weil ich diese Zeit nicht genutzt habe, um irgendein "Signal" zu setzen.
Es macht mich langsam echt krank! Ich weiß genau, dass mir das wieder den halben Tag nicht aus dem Kopf geht - und das macht mich jetzt schon fertig.
Bitte interpretiert die Story nicht falsch: Ich empfinde nichts für diesen Mann (kenne ihn ja gar nicht) und verhalte mich deshalb evtl. so blöde. Es ist wirklich nur ein Beispiel. In derartige Situationen gerate ich andauernd. Ich mache mir einfach permanent Sorgen um jeden Scheiß!
Zum stillen Mauerblümchen mutiere ich deshalb nicht. Eigentlich rede ich so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und eigentlich halte ich mich auch nicht für so ein emotionales Trampel, dass ich mich ständig im Ton vergreife."Eigentlich"... "Un-eigentlich" sind da trotzdem dauern diese Zweifel...tagaus, tagein...
Oder ist das vielleicht einfach normal? Geht das anderen Menschen auch so, und man redet nur nicht darüber (so wie ich normalerweise)?
Wie kann ich das denn abstellen, dass ich mich selbst immer wieder als "gemein, ungerecht, ungenügend" empfinde? Habe manchmal das Gefühl, dass jede meiner Reaktionen ein Griff ins Klos ist. Zumindest zu 95%. Inzwischen bin ich einfach nur ratlos und frustriert...
Eigentlich weiß ich gar nicht so genau, was ich mir erhoffe. Es tat auf jeden Fall gut, dass wenigstens mal aufgeschrieben zu haben.
Danke & genießt die Sonne!
Ich habe mich hier schon vor einer Weile angemeldet, habe aber eben beschlossen, mich endlich von der stillen Mitleserin zur Mitschreiberin zu mausern! Problem no.1: Ich weiß gar nicht, ob mein Thread im richtigen Unterforum steckt...na ja, hoffe, dass das ggf. nicht so schlimm ist.
Eigentlich habe ich gar kein richtiges "Problem", zumindest kein gravierendes. Allerdings gibt es eine Eigenschaft an mir, die mich manchmal tierisch nervt und immer häufiger belastet. Und irgendwie wollte ich mir heute deshalb mal Luft machen.
Mein Titel sagt es ja eigentlich schon: Ich habe echt ständig "Angst" davor, Menschen, mit denen ich zu tun habe, zu enttäuschen. Also ihnen (unbewusst!) emotional wehzutun. Das führt meist dazu, dass ich stunden- oder tagelang über irgendwelche Nichtigkeiten nachgrübele, bis ich ein dermaßen schlechtes Gewissen habe, dass ich erst recht an nichts anderes mehr denken kann.
Was mich gerade wieder umtreibt (und mich zu diesem Thread veranlasst hat) ist folgendes: Vor zwei Tagen hat mich ein augenscheinlich sehr netter Mann mitten auf der Straße angesprochen, und mich gefragt, ob er mich zu einem Glas Wein einladen dürfe. Die Art und Weise fand ich wirklich lieb, ihn fand ich sympathisch...aus zig Gründen, die nichts zur Sache tun, ging es aber nicht. Habe ihm das also gesagt - nicht unfreundlich (wie ich in der Sekunde noch dachte). Wir haben uns verabschiedet und kaum war er weg, ging es in meinem Hirn los: "Warst Du wirklich nicht zu abweisend? Vielleicht hat es ihn ganz schön viel Überwindung gekostet (=> kam mir nämlich so vor), und Du hast ihn jetzt so vor den Kopf gestoßen? Hast Du ein bißchen zu viel dabei gelacht/gelächelt? Denkt er jetzt, dass Du ihn ausgelacht hast?..." usw, usw... Das ging mir den ganzen Nachmittag nicht mehr aus dem Kopf. So lange, bis ich mich für das letzte A*** gehalten und mit diesen Gedanken ins Bett gegangen bin.
So, eben laufe ich die Straße entlang und er fährt mit dem Rad an mir vorbei. Wir hatten beide Sonnenbrillen auf (Hurra, andlich Frühling!), ich hab ihn im ersten Moment also sowieso nicht richtig erkannt. Dann hatten wir aber ca. 2 Sekunden "Augen"kontakt...ich hab ihn jedoch lediglich angestarrt, er fährt weiter, das war's... Tjaaaaa, nur leider fängt das jetzt schon wieder an: "Hättest Du ihm vielleicht kurz zulächeln sollen? Damit er sich nicht total dämlich vorkommt? Oder Dich für eine arrogante Zicke hält? Was hat er jetzt "erwartet"? Hast Du diese Erwartung "enttäuscht"?..." Ca. 2 Sekunden - was hätte ich da groß veranstalten sollen? Trotzdem erscheint es mir inzwischen wie eine Ewigkeit und ich wie das Letzte, weil ich diese Zeit nicht genutzt habe, um irgendein "Signal" zu setzen.
Es macht mich langsam echt krank! Ich weiß genau, dass mir das wieder den halben Tag nicht aus dem Kopf geht - und das macht mich jetzt schon fertig.
Bitte interpretiert die Story nicht falsch: Ich empfinde nichts für diesen Mann (kenne ihn ja gar nicht) und verhalte mich deshalb evtl. so blöde. Es ist wirklich nur ein Beispiel. In derartige Situationen gerate ich andauernd. Ich mache mir einfach permanent Sorgen um jeden Scheiß!
Zum stillen Mauerblümchen mutiere ich deshalb nicht. Eigentlich rede ich so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und eigentlich halte ich mich auch nicht für so ein emotionales Trampel, dass ich mich ständig im Ton vergreife."Eigentlich"... "Un-eigentlich" sind da trotzdem dauern diese Zweifel...tagaus, tagein...
Oder ist das vielleicht einfach normal? Geht das anderen Menschen auch so, und man redet nur nicht darüber (so wie ich normalerweise)?
Wie kann ich das denn abstellen, dass ich mich selbst immer wieder als "gemein, ungerecht, ungenügend" empfinde? Habe manchmal das Gefühl, dass jede meiner Reaktionen ein Griff ins Klos ist. Zumindest zu 95%. Inzwischen bin ich einfach nur ratlos und frustriert...
Eigentlich weiß ich gar nicht so genau, was ich mir erhoffe. Es tat auf jeden Fall gut, dass wenigstens mal aufgeschrieben zu haben.
Danke & genießt die Sonne!