Sozialphobíe - Will endlich was tun

Ich habe schon seit Jahren Sozialphobie und möchte aber jetzt endlich mit einer Therapie anfangen. Problem ist, wie jeder weiß, die Wartezeiten. Ich war heute bei meiner Neurologin und sie hat mir eine Telefonliste von möglichen Therapeuten mitgegeben.. ist ja nett aber: Ich hab Probleme einfach dort anzurufen. Also hab ich mir zuerst mal die Mailadressen geschnappt und darüber probiert.

Gibt es eine Möglichkeit schneller dran zu kommen? Bin Kassenpatient..ich denke das ist auch nicht unbedingt förderlich. Wenn ich privat bezahlen würde, was kostet denn im Durchschnitt so eine Sitzung und wie viele muss ich mal mindestens ansetzen um ersten Erfolge haben zu können? Oder kann man das so generell gar nicht sagen??

Wäre schön wenn mir jemand helfen könnte.

Hallo Gast,

auch bei mir war die Wartezeit zu lang. Habe mir dann selber einen Therapeuten gesucht und ca. 65 € / Std. privat bezahlt.
Ich denke nicht, dass man generelle Aussagen über die Anzahl der Sitzungen, bis die ersten Erfolge sichtbar werden, machen kann.
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und von tausenden von Faktoren abhängig. Ich habe nach ca. 15 Std. die ersten positiven Veränderungen wahrgenommen.

Gruss & viel Erfolg!
Sommer

Hallo Gast,


es gibt von den Krankenkassen nicht zugelassene Therapeuten. Bei ihnen würdest Du sofort einen Termin bekommen und mit der Therapie anfangen können. Allerdings müsstest du diese dann auch selbst bezahlen und dabei wird man auf Dauer wirklich arm. In der Regel hast Du dort jeden Woche max. jede 2te Woche eine Sitzung.
Du kannst versuchen bei der Krankenkasse zu beantragen, dass sie die Kosten übernehmen. In der Regel erhält man als erstes eine Absage und eine Liste mit Ärzten, die man erstmal durchgehen muss und sich dort eine schriftliche Bestätigung holen soll, dass dort eine Wartezeit besteht.
Hast du dies getan, gewähren sie Dir in der Regel 5 probatorische Sitzungen. Sind diese abgelaufen, wird ein erneuter Antrag gestellt und da fängt es dann meist schon an. Die KK versucht mit allen möglichen Argumenten den Antrag abzulehnen und meist ist es ein langer Kampf mit vielem Schriftverkehr.
Die Anträge stellst Du übrigens mit dem Therapeuten bzw. der Sprechstundenhilfe zusammen.
Oftmals wird auch ein Konsiliarbericht vom Hausarzt benötigt, aber darüber werden sie dich dann schon informieren.

Eine andere Möglichkeit wäre eine Tagesklinik. Dort bist Du 8 Stunden am Tag mit Einzel- und Gruppengesprächen, vielen bunten Programm ( bei uns in der Tagesklinik bieten sie z.B. Reiten, Schwimmen und viele andere Sachen an ), Frühstück und Mittagspause.

Der Haken ist bei beiden, dass Du Kontakt zu den anderen suchen musts, denn einfach fliegt Dir kein Therapieplatz zu.
Kann niemand anderes für Dich anrufen oder Dich begleiten ?
Ich mein, wenn es schon am anrufen scheitert, wie willst Du dann erst zum Therapeuten gehen ?

Was die Dauer der Therapie angeht, so kann man dies nicht sagen. Einige sind viele Jahre in Therapie, andere wiederrum nur ein paar Monate.
Es kommt auf den Grad des Problems an und auf den Menschen selbst.

Mein Tip wäre noch, dass du dich bei mehreren Therapeuten auf die Warteschlange setzen lässt. Es ist schwer den passenden Therapeuten zu finden ( Du und der Therapeut müssen zusammenpassen ... er muss dir sympathisch sein etc. ) und es wäre schade, wenn Du 6 Monate gewartet hast und feststellst, dass es mit euch nichts wird und dann wieder Monate warten musst, bis Du einen Termin bei jemandem anderen hast.

Liebe Grüße,
Gefangen

Hallo ihr beide,
danke für die Antworten. Sommerkind, sitzt Du echt in Bangkok?? Ist ja toll.. Thailand ist mein definitives Lieblingsland : ))

Werde mir morgen in den A.... beissen und zumindest mal 2 Therapeuten anrufen. Im Job muss ich auch teilweise Sachen machen.. da gehts dann mit Hängen und Würgen auch. Wenn es nicht klappt werd ich mir überlegen es privat zu zahlen.. ich will aber nicht ein halbes Jahr warten..

Was ist eigentlich das Häufigste?? Verhaltenstherapie ? Oder Tiefenpsychologie? Was habt ihr gemacht

Gruß
kakrie77

Hallo Kakrie,


bei einen Sozialphobie ist eine Verhaltenstherapie notwendig.
Sei Dir dessen bewusst, dass es ein schwerer und harter Weg wird und Du dort mit Sicherheit auch an Deine Grenzen stoßen wirst. Nur lass Dich davon nicht entmutigen, denn Dein Therapeut steht Dir zur Seite und ist für Dich da.

Ich hatte selbst eine Verhaltenstherapie angefangen, allerdings aufgrund der Schwangerschaft nun abgebrochen.
Alleridngs habe ich im November wieder einen Termin ( ist dann ca. 1 Monat nach der Geburt ), um nochmal damit anzufangen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und gutes Gelingen !

Gruß,
Gefangen

Hallo Kakrie,

ich habe auch eine ca. 1 jährige Verhaltenstherapie hinter mir.
Der Umzug nach Thailand war ein Teil meiner Therapie. Zwar nicht offiziell, aber ich hatte das Gefühl, dass sich dringend etwas grundlegendes in meinem Leben ändern muss.

Wünsche Dir, dass Du Deine Ängste bald in den Griff bekommst!

Tu´ auf jeden Fall etwas! Das Schlimmste ist, sich zu Hause zu verkriechen!

Gruss
Sommer

Vielen Dank an euch beide!! Verhaltenstherapie.. hört sich ja lustig an. Wird schon schiefgehen. Habe heute auch meine Kollegin angesetzt mal ihre Therapeutin zu fragen ob sie mir vielleicht schneller einen Platz besorgen kann... mal sehen.

Das Schlimme ist ja.. es haben soooo so viele Leute..und auch wenn man immer denkt dass es einem an der Nasenspitze angesehen wird, sind wir wahrscheinlich mit vielen Leuten zusammen von denen wir nie denken würden dass sie die gleichen Probleme haben...

Gast meinte:

...Problem ist, wie jeder weiß, die Wartezeiten.

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Die Wartezeiten sind regional sehr unterschiedlich. Ich hatte bei einem Therapeuten glaube ich nach 2 Wochen und bei meiner jetzigen Therapeutin nach 4 Wochen einen Termin. Ich hab´s wegen meiner Sozialphobie auch nur per e-mail gemacht. Lass dich also nicht so schnell entmutigen, wenn du schon endlich bereit bist was dagegen zu tun. Ich würde dir auch zu Verhaltenstherapie raten. Die erste Zeit werden aber nur Gespräche geführt und erst später kommen dann die ersten Übungen um aus deiner Isolation raus zu kommen. So war es jedenfalls bei mir. Du hast bei den kassenzugelassenen Therapeuten 5 Probesitzungen á 50 Minuten (bei einem oder mehreren Theras) und dann wird ein Antrag bei der KK gestellt wo dann im Normalfall erst mal problemlos 25 Sitzungen genehmigt werden, die du sicher auch brauchen wirst, wenn du diese Probleme schon seit Jahren hast.

Ich wünsch dir viel Glück bei deiner Suche und viel Kraft für die Therapie und Erfolg natürlich.

LG
crazy

also was mir total geholfen hat ist: contact improvisation tanzen.
ich hatte zwar fast schreien können.
aber mein zugang und umgang mit menschen hat sich dadurch grundlegend verändert.