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Soziale Situationen -> Selbsthass

Windprinzessin

Mitglied
Hey zusammen,

ich hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen und mir Tipps geben kann...
Ich bin 24 Jahre alt, eher zurückhaltend und ruhig. Ich gerate im Alltag, in der Uni und auf der Arbeit immer wieder in soziale Situationen, bei denen ich einfach nicht weiß, wie ich mich angemessen verhalten soll. Egal was ich mache, Zweifel bleiben, ich fühle mich unsicher darüber "richtig" reagiert zu haben. Manchmal geht es so weit, dass die Situation immer wieder in meinen Gedanken und Gefühlen aufkommt und Scham und Selbsthass/SV-Gedanken auslöst. Die SV-Gedanken habe ich noch im Griff, aber ich weiß nicht, was ich gegen die negativen Gefühle tun kann...ich wünsche mir mehr Leichtigkeit und Spontanität im Umgang mit anderen...Momentan zwinge ich mich eher dazu unter Leute zu kommen.

Kennt das jemand von euch und weiß, was hilft? Ich würde mich über Antworten freuen.

Liebe Grüße
Windprinzessin
 
hey Windprinzessin 🙂

dass dir soziale situationen derart zu schaffen machen wundert mich nicht...deine formulierungen lassen mich auch aufhorchen...du sagst, du hast dich gut im griff...und dauernd ist die rede davon, dass du dinge willst, die du momentan nicht hast...du willst endlich so normal und natürlich mit menschen interagieren können, wie es andere auch tun...aber wer ist dieses du? Bist das wirklich du? Du hast dich gut im griff...aber was wenn das ich, das du im griff hast, dein echtes ich ist und du dieses unterdrückst?

die meisten menschen kommen in ihrem leben an einem punkt, wo sie sich zwischen selbstfindung und anpassung entscheiden müssen...ich habe mir deine älteren beiträge durchgelesen...was ist mit dem mädchen passiert, das diese beiträge verfasst hat? Ist sie in vergessenheit geraten...? Irgendwie scheint es mir so, als ob du eher den weg der anpassung gegangen bist...statt dich selbst kennenzulernen, willst du dich nach dem bilde formen, das dir die gesellschaft, in der du lebst, eingetrichtert hat...du willst wie die anderen sein...dieser wille ist nicht dein echter wille...er hat sich in dir gebildet, hat aber seinen ursprung in etwas externem...dieser wille verhindert, dass du dich so annehmen kannst, wie du bist...du siehst dein echtes ich als einen störfaktor an, der nur probleme bereitet...und wie denkst du, fühlt sich dieses echte ich? Es leidet unter schmerzen...es will raus aus den unnatürlichen bahnen, in die du es lenkst...es hasst dich für das, was du ihm antust und es wird gegen dich kämpfen...kennst du auto-immunkrankheiten? Da passiert dasselbe, nur halt auf körperlicher ebene...der körper greift sich selbst an und empfindet sich als fremdkörper...verstehst du nun die natur deines selbsthasses? Du kämpfst gegen dich selbst...mit gewalt kannst du gewisse dinge erreichen...nämlich die, die du bis jetzt erreicht hast...doch ab einem gewissen punkt führt gewalt gegen sich selbst zu depressionen und burn-out...wirklich glücklich kann ein mensch unter gewalteinwirkung nicht werden...es sei denn er begräbt sein echtes selbst...dann kann er aber auch nur höchstens zufrieden sein...aber nie glücklich...und ihr wahres selbst begraben können sowieso nur menschen, die nicht in die tiefe gehen und sich sehr gut selbst täuschen können...ich denke nicht, dass du zu diesen menschen gehörst...wobei...wer weiß...wenn du es schaffst dich selbst zu brechen...alles ist möglich 🙁

mein rat an dich ist...dich selbst kennenzulernen...anzunehmen...du bist anders...und solange du dieses anderssein nicht annimmst, wirst du keine menschen anziehen können, die zu dir gehören...die deine welten teilen...nur mit diesen menschen kannst du sozialisieren und zwar so, wie du es dir wünschst...nur die selbstfindung und die richtigen menschen können dir auch die kraft geben, um zumindest kurzzeitig mit den menschen zu sozialisieren, die nicht von deiner art sind...deine probleme sind nur symptome tiefsitzender blockaden...mit gewalt kannst du symptome neutralisieren, aber nie die krankheit besiegen...die krankheit besteht in deiner zweiteilung...und heilung besteht darin alle gebrochenen teile seiner selbst wieder zusammenzuführen...verstehst du? Ich kenne übrigens die abgründe, in die du dich hineinmanövriert hast, nur zu gut...soziale situationen haben mich immer enorm überfordert...und wie ich mich dafür gehasst habe nicht mit ihnen zurechtkommen zu können...doch mittlerweile schaffe ich es sogar vor hunderten leuten meine gedichte vorzutragen...dabei ist mir natürlich nie ganz wohl zumute...aber weil ich meine schwäche akzeptiere, meine menschliche unzulänglichkeit und mein anderssein liebe, ist es für mich nun möglich etwas zu schaffen, was früher undenkbar gewesen wäre...finde zu dir selbst, dann wirst du viel mehr stärke entfalten können und gewalt wird nicht mehr nötig sein...
 

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