G
Gelöscht 86383
Gast
Durch Corona flammte wieder mehr auf, was lange gedeckelt war: Die SP.
In meinen Zwanzigern ging es mir lange richtig mies, denn ich hatte noch die Depression (die wohl auch bis heute besteht, aber gedeckelt ist). Vorteil damals war, dass ich jünger war, und mit der SP vielleicht nicht so ganz auffiel, obwohl die noch stärker war als heute.
Ich kann mich niemandem öffnen außer meiner Frau, weil ich das Gefühl habe, dass eine SP in meinem Alter doppelt stigamtisierend ist. Man hat in meinem Alter keine ausgerpägte Angst zu haben. Punkt. So denke ich. Die Denke kann falsch sein, ist sie wahrscheinlich auch. Aber sie ist sehr präsent. Und sie lässt mich zusätzlich leiden. Denn natürlich habe ich die üblichen Gedanken ("Ich störe.", "Ich irritiere die anderen." etc.). Auch diese Gedanken sind wohl tendenziell verzerrt, weiß ich, aber sie sind da.
In der Gemeinde hätte ich Ansprechpartner, und auch sonst ein paar Menschen, abgesehen von meiner Frau. Aber ich bringe es nur fertig, mich letzterer zu öffnen. Wäre ich jünger, könnte ich mich besser öffnen. So aber schäme ich mich.
Ja, um Therapie habe ich mich gekümmert. Erst Psychoanalyse, aber nach zwei Terminen habe ich geschmissen, weil der Therapeut partout nichts erzählen wollte, wie er vorzugehen gedenkt (dazu wäre ja eines dieser probatorischen Gespräche ja da, aber er hat nur ausweichend oder gar nicht geantwortet).
Jetzt war gestern der erste Termin beim Verhaltentherapeuten. Er konnte und wollte mir auch etwas erklären. Wirkt schlüssig und ganz überwiedend kongruent. Ich nehme das in Angriff! Er hat mir schon einen Ansatz genannt: Meine Atmung findet fast nur in der Brust statt. Also startet die Therapie schon nächste Woche so richtig. Kann es kaum erwarten. Chakka.
Ich merke aber gerade, wie erschöpft ich bin. Dazu trägt bei, dass ich auf der Arbeit gerade eine etwas gleichförmige Phase habe, dass es den Großeltern meiner Frau mies geht, und dass auch meine eigene Mutter in meiner alten Heimat im Krankenhaus liegt.
Naja, wie der Titel sagt, hardere ich damit, in meinem 'fortgeschrittenen' Alter noch eine SP zu haben. Ich sollte gnädiger mit mir sein, denn es ist nun mal so. Außerdem hatte ich in all den Jahren auch andere Baustellen und Herausforderungen (positive wie negative), und wer widmet sich denn nur dem Problemfeldern? Lange Zeit ging es ja auch gut. Und natürlich ist Corona nicht förderlich, um eine SP klein zu halten.
Aber: Ich schaffe es nicht recht, gnädig zu mir selbst zu sein. Trotz der Gedanken im oberen Absatz, mit denen ich mich animieren will, gnädiger zu mir zu sein: Die haben kein Gewicht.
Wer kennt diese Problematik: SP im fortschreitenden Alter?
Ganz lieben Dank.
In meinen Zwanzigern ging es mir lange richtig mies, denn ich hatte noch die Depression (die wohl auch bis heute besteht, aber gedeckelt ist). Vorteil damals war, dass ich jünger war, und mit der SP vielleicht nicht so ganz auffiel, obwohl die noch stärker war als heute.
Ich kann mich niemandem öffnen außer meiner Frau, weil ich das Gefühl habe, dass eine SP in meinem Alter doppelt stigamtisierend ist. Man hat in meinem Alter keine ausgerpägte Angst zu haben. Punkt. So denke ich. Die Denke kann falsch sein, ist sie wahrscheinlich auch. Aber sie ist sehr präsent. Und sie lässt mich zusätzlich leiden. Denn natürlich habe ich die üblichen Gedanken ("Ich störe.", "Ich irritiere die anderen." etc.). Auch diese Gedanken sind wohl tendenziell verzerrt, weiß ich, aber sie sind da.
In der Gemeinde hätte ich Ansprechpartner, und auch sonst ein paar Menschen, abgesehen von meiner Frau. Aber ich bringe es nur fertig, mich letzterer zu öffnen. Wäre ich jünger, könnte ich mich besser öffnen. So aber schäme ich mich.
Ja, um Therapie habe ich mich gekümmert. Erst Psychoanalyse, aber nach zwei Terminen habe ich geschmissen, weil der Therapeut partout nichts erzählen wollte, wie er vorzugehen gedenkt (dazu wäre ja eines dieser probatorischen Gespräche ja da, aber er hat nur ausweichend oder gar nicht geantwortet).
Jetzt war gestern der erste Termin beim Verhaltentherapeuten. Er konnte und wollte mir auch etwas erklären. Wirkt schlüssig und ganz überwiedend kongruent. Ich nehme das in Angriff! Er hat mir schon einen Ansatz genannt: Meine Atmung findet fast nur in der Brust statt. Also startet die Therapie schon nächste Woche so richtig. Kann es kaum erwarten. Chakka.
Ich merke aber gerade, wie erschöpft ich bin. Dazu trägt bei, dass ich auf der Arbeit gerade eine etwas gleichförmige Phase habe, dass es den Großeltern meiner Frau mies geht, und dass auch meine eigene Mutter in meiner alten Heimat im Krankenhaus liegt.
Naja, wie der Titel sagt, hardere ich damit, in meinem 'fortgeschrittenen' Alter noch eine SP zu haben. Ich sollte gnädiger mit mir sein, denn es ist nun mal so. Außerdem hatte ich in all den Jahren auch andere Baustellen und Herausforderungen (positive wie negative), und wer widmet sich denn nur dem Problemfeldern? Lange Zeit ging es ja auch gut. Und natürlich ist Corona nicht förderlich, um eine SP klein zu halten.
Aber: Ich schaffe es nicht recht, gnädig zu mir selbst zu sein. Trotz der Gedanken im oberen Absatz, mit denen ich mich animieren will, gnädiger zu mir zu sein: Die haben kein Gewicht.
Wer kennt diese Problematik: SP im fortschreitenden Alter?
Ganz lieben Dank.