Liebe Migo17,
deine Ängste wirst du in einer (stationären) Therapie sicherlich noch nicht vollends verlieren, aber sie werden sich definitiv deutlich verbessern, auch wenn die Anfangszeit manchmal hart ist, insbesondere, da du dich ja auch ein wenig mit deinen Mitpatient/-innen auseinandersetzen musst. Aber schon allein das ist ja eine neue Erfahrung, die du gut innerhalb der psychotherapeutischen Gespräche reflektieren kannst. Entspannungstechniken helfen dir dabei, dein Stresserleben zu reduzieren. Wichtig ist jedoch, dass du dich darauf tatsächlich komplett einlässt, frei nach dem Motto: "Ich hab nichts zu verlieren - nur meine Angst". Begibst du dich nur halbherzig in die Behandlung, wird auch der Erfolg nur teilweise sichtbar werden.
Wichtig ist auch, dass du nach der stationären Behandlung nicht vollständig allein gelassen wirst, sondern möglichst schnell Anbindung an eine weiterführende ambulante Psychotherapie (Verhaltenstherapie) erhältst oder - falls nötig - das Ambulant Betreute Wohnen in Anspruch nehmen kannst. Bei allen notwenigen Schritten helfen die jedoch die Fachkräfte in der Klinik.
Möchtest du keine stationäre Behandlung, ist eine Tagesklinik eine sehr gute Alternative.
Medikamente allein lösen die Soziale Phobie nicht auf, sie mindern die Ängste nur ein wenig und fördern deinen Mut, dich neuen oder angsteinflößenden Situationen zu stellen. Du musst aber (leider) auch lernen, wie du mit den sozialen Situationen besser umgehen und dein Selbstbewusstsein steigern kannst. Das klappt nur im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung, sei es stationär, teilstationär oder ambulant.
Ich wünsche dir dafür alles Gute! Bleib dran, denn der Kampf lohnt sich, ganz gleich wie hart es manchmal ist. Ängste sind sehr gut behandelbar.
