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Soziale Ängste und merkwürdige Gefühle

Lena0207

Neues Mitglied
Hallo,

Ich bin 42 alt und weiblich. Ich arbeite seit ca. 14 Jahren als Beschäftigte in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.
Ich habe leichte bis mittelschwere Psychische Einschränkungen und kann daher nicht richtig auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten.
Die Probleme die ich habe beziehen sich meistens auf den zwischenmenschlichen Bereich. Ansonsten bin ich völlig klar im Kopf und meiner Ansicht nach normal.
Jetzt zu meinem eigentlichen Problem.
Seit ca. 4 Jahren haben wir in unserem Arbeitsbereich eine neue Anleiterin ( also eine betreuende Arbeitskraft ). Ich konnte sie von der ersten Minute an eigentlich gut leiden, was bei mir schon normalerweise recht ungewöhnlich ist. Am Anfang ist es mir gar nicht so bewusst gewesen. Ich konnte einfach gut mit ihr reden. Sie hat mir zugehört und in vielen dingen die
gleiche Meinung oder Einstellung wie ich. Also man könnte sagen, man ist auf einer Wellenlänge. Da ich eher ein rationaler Mensch bin der Schwierigkeiten hat Emotionen oder ähnliches zu zulassen, habe ich mir nicht so viel dabei gedacht. Ich dachte einfach nur, cool mit der kann ich was anfangen. Sie ist nur 3 Jahre älter als ich, also meine Generation, das passt.
Das erste mal wo ich etwas stutzig wurde, war als ich mit ihr an einem Projekt für einen tag alleine gearbeitet habe. Ich konnte irgend etwas spüren, was ich mir nicht erklären konnte.
Nach dem tag, fing ich an, öfter an sie zu denken. Nach einer paar Tagen verschwand das aber wieder und ich machte mir keine Gedanken mehr.
Ein paar Monate später ging das ganze Spiel allerdings von vorne los. Nur diesmal konnte ich es etwas intensiver spüren. Ich wusste nicht was das war, oder was ich da gespürt hatte.
Ich war die nächsten Tage völlig verwirrt. Ich suchte krampfhaft nach Erklärungen und Lösungen auf meine typische rationale art. Alles was in Richtung Gefühle, liebe oder irgendeine emotionale Richtung ging, habe ich verdrängt und nicht zugelassen. Wie beim ersten mal, verflog auch das nach einer Weile, nur hat es etwas länger gedauert. Ich war mir sicher das ich auch in Zukunft damit umgehen konnte. Ich habe mich aber gewaltig geirrt.
Allmählich wurde mir bewusst das sie mir etwas bedeutet. In welcher form auch immer. Sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte kein sexuelles Interesse oder ähnliches an ihr, aber ich liebte es, wenn sie in meiner Nähe war. Es fühlte sich manchmal wie eine tiefe Verbundenheit auf emotionaler Ebene an.
Auf Arbeit ließ ich mir nie etwas anmerken. Ich zog mein ding durch wie bisher. Das einzige was mir aufgefallen ist, das ich ihr gegenüber etwas schüchterner und verklemmter wurde, aber das hatte ich meiner Ansicht nach im Griff.
Mit zwei Anleitern und den Beschäftigten sind wir rund 24 Leute. Aufgeteilt auf 4 Räume. Meinen Arbeitsplatz teile ich mir mit ein paar wenigen Kollegen etwas Abseits von den anderen, da wir meistens Selbstständig arbeiten können und nicht so viel betreuungsbedarf haben.
Dadurch ist sie natürlich mehr bei den anderen, was mich schon manchmal eifersüchtig werden lässt. Am liebsten hätte ich sie den ganzen Tag in meiner nähe.
Corona bedingt verging eine ganze weile und ich konnte etwas Abstand zu ihr und der Arbeit gewinnen. Der Abstand bereitete mir zwar Kummer, aber ich konnte damit umgehen. Dann kamen die letzten beiden Projekte an denen wir zusammen gearbeitet hatten und mich in die Verzweiflung trieben.
Seit dem letzten mal, konnte ich mich darauf einlassen, mal alle Gefühle frei zu lassen. Es überkam mich wie eine Flut. Es war so unglaublich schmerzhaft. Ich bekam Probleme mit der Luft und verlor zeitweise den Appetit. Mal dachte ich, es sei Liebeskummer, mal glaubte ich an Seelenverwandtschaft.
Wobei mir letzteres lieber wäre. Was es nun wirklich ist weiß ich nicht.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir über solche dinge wie Seelenverwandtschaft nie Gedanken gemacht. Mittlerweile frage ich mich natürlich schon, ob es nicht auch so etwas sein könnte. Nur wenn es so etwas ist, müsste sie das ja theoretisch auch spüren. Und das ist so eine Sache, die mir ernsthaft Kopfschmerzen bereitet.
Wie verdammt nochmal bekomme ich raus ob das, wenn es das überhaupt ist auf Gegenseitigkeit beruht. Das einzige, wo ich mir ziemlich sicher bin ( was aber auch Einbildung sein kann ), ist das ich das Gefühl habe, das sie auch gerne in meiner Nähe ist und mich scheinbar ebenfalls gut leiden kann. Zumindest habe ich das so im Gefühl.
Wobei man hier sehr vorsichtig sein muss. Anleiter müssen soweit ich weiß auch ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen haben und haben manchmal auch ein besonderen Umgang mit den Beschäftigten.
Bisher war ich immer hetero und befinde mich zurzeit auch seit vielen Jahren in einer Beziehung mit einem Mann.
Vielleicht ist es aber auch die Sehnsucht nach Freundschaft. Aufgrund meiner sozialen Ängste hatte ich nie wirklich freunde und weiß nicht wie das ist eine beste oder gute Freundin zu haben. Wurde leider schon sehr oft in meinem Leben ausgenutzt und falsch behandelt. Vor allem von Frauen. Daher fällt es mir auch schwerer Frauen an mich heran zu lassen. bei Männern hatte ich das Problem nie.
Bei der neuen Anleiterin war es irgendwie anders. Da hatte ich, wenn ich so darüber nachdenke, von Anfang an das Gefühl, das ich ihr vertrauen kann und das sie mir irgendwie nah ist, so als ob ich sie schon mein ganzes leben lang kennen würde. Alles was sie mir erzählt, sauge ich quasi auf und merke mir so viele Details wie möglich.
Ich suche deswegen um Rat, weil ich nicht mehr weiter weiß und verzweifelt bin. Ich habe leider niemanden, mit dem ich darüber reden kann.
Leider ist die Situation bei uns auf Arbeit etwas komplizierter in solchen dingen. Anleiter haben andere Pflichten als wir. Ich kann das rechtlich leider nicht so gut erklären, man kann sich das aber so ähnlich wie ein Schüler-Lehrer Verhältnis vorstellen.
Es macht mich unglaublich traurig und depressiv, das ich vielleicht nie die Chance haben werde, sie besser kennen zu lernen. Ich glaube ich würde alles dafür geben einfach nur mal mit ihr ins Kino gehen zu können oder etwas anderes zu unternehmen.
Natürlich könnte man jetzt sagen, frag sie doch einfach mal, aber genau da liegt das Problem. Ich bin in solchen Dingen extrem blockiert und ängstlich. Deswegen ist es für mich besonders wichtig zu wissen, was da überhaupt sein könnte.
Vielleicht hat ja jemand von euch ein Tipp wie ich Zukunft damit umgehen kann und ob ich mich momentan richtig verhalte.

Vielen Dank schon mal im voraus
Liebe grüße Lena
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Hallo Lena,
du sagst, es ist kein erotisches Interesse, sondern du möchtest Freundschaft. Da wirst du um das Fragen, was dir Angst macht, aber nicht herumkommen. Wenn ihr in vielen Dingen Schnittmengen habt, könntet ihr doch sicher mal etwas privat unternehmen. Wenn du aber weiter schweigst, wird sich eher nichts ändern.
 

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