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SOS-die Sucht macht mich kaputt!

Vicky84

Mitglied
Hallo Vicky,

ich möchte dir Mut machen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, egal, wie oft du vielleicht noch schwach werden wirst.

Möchte mich aber auch dem Vorschlag einiger anderer hier anschließen: Überlege dir, ob es vielleicht Sinn macht, in eine Suchtklinik zu gehen. Dort wärst du erst einmal für eine Zeit vor der Versuchung geschützt und bekommst Werkzeug an die Hand, wie du mit Suchtdruck umgehen kannst.

Gib dich nicht auf.

Alles Gute Dir
Sisandra
Liebe Sisandra

vielen Dank! Es tut gut, so viel Mut gemacht zu bekommen. Diese netten Worte sind wie Balsam fuer meine Seele. Es gibt nicht mehr viele Menschen in meiner Umgebung, die noch nette Worte fuer mich uebrig haben, verstaendlicherweise. Habe mir das schon oft ueberlaegt mit der Suchtklinik. Ich bin jetzt ambulant in Behandlung. Ich wuesste halt nicht, wie ich das dann finanziell machen soll, da ich dann kein Einkommen haette, wenn ich eine Zeit in einer Klinik bin. Bei meinem "tollen" Job ist es naemlich so, dass es sowas wie Gehaltsweiterzahlung im Krankheitsfall nicht gibt. Und ich liege meinen Eltern sowieso noch viel zu sehr auf der Tasche. Ich werde das morgen vielleicht mal mit meiner Suchtberaterin besprechen. Es geht fuer mich echt um Leben und Tod. Es ist eine Schande, die besten Jahre meines Lebens total versaut...Niemals haette ich gedacht, dass mein Leben mal so ein Albtraum werden wuerde. Aber genug mit dem Selbstmitleid. Aufgeben ist gar keine Option!
 
A

a_Augsburger

Gast
Bei mir ist es so, dass ich ein extrem gehemmter Mensch bin und diese Unsicherheit macht,dass ich eigentlich nicht ich selbst sein kann. Wenn ich getrunken habe,fallen diese Hemmungen weg. Das ist als haette ich eine Pause von mir selbst. Es geht immer ein paar Wochen lang gut und dann vermisse ich dieses Gefuehl so sehr. Die Welt scheint in dem Moment einfach so toll und alles scheint so wunderbar. Bis zum naechsten Tag. Die Scham, die ich im Moment empfinde ist ueberwaeltigend. Und am schlimmsten finde ich,dass ich mir das antue fuer meine Eltern. Die haben mir alles ermoeglicht und ich ruiniere alles. Fuer sie will ich weiterkaempfen. Und fuer mich selbst natuerlich. Mein Traum waere es,dass ich mal einen Tag gar nicht an Alkohol denke. Aber wie mein Ex mir mal gesagt hat: “Du weisst gar nicht mehr wie man ohne Alkohol Spass hat“. Und das stimmt,mir macht auch wirklich nichts mehr Spass, weil nichts so intensiv ist wie dieses Rauschgefuehl. Aber ich werde das alles wieder lernen!
Hallo Vicky,

auch von mir die besten Wünsche und viel Kraft.
Süchte sind immer auch ein Resonanzverhalten auf irgend etwas.
Bei dir hat das wohl damit zu tun, dass du kein Selbstvertrauen hast und dich somit nicht fallen lassen kannst.
Sowas kann man aber trainieren und dann dürfte es dir auch leichter fallen, mit dem Trinken aufzuhören.
Hast du das bei deiner Suchtberatung schon mal angesprochen?
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Hallo Vicky,

dein Beitrag hat mich sehr berührt. Und auch, wenn du dich vermutlich schwach fühlst, lese ich sehr viel Stärke zwischen deinen Zeilen heraus. Ich kann dich zum Teil sehr gut verstehen - ich bin auch von einer Art Sucht betroffen, allerdings ganz anders als du, ich bin nämlich essgestört.

Deswegen die ehrliche Frage an dich: welche Emotionen oder Probleme verlagerst du mit dem Alkohol oder versuchst du damit auszubalancieren? So ganz ohne Grund wird man nie süchtig und dieser Grund ist oft das Kernproblem der Sucht, die Wurzel allen Übels.

Ich habe immer einen anderen fadenscheinigen Grund,warum ich gerade dieses eine Mal noch trinken will. Bei mir ist es so, dass ich ein extrem gehemmter Mensch bin und diese Unsicherheit macht,dass ich eigentlich nicht ich selbst sein kann. Wenn ich getrunken habe,fallen diese Hemmungen weg. Das ist als haette ich eine Pause von mir selbst. Es geht immer ein paar Wochen lang gut und dann vermisse ich dieses Gefuehl so sehr. Die Welt scheint in dem Moment einfach so toll und alles scheint so wunderbar.
Was steckt genau dahinter? Warum bist du gehemmt? In welchen Dingen? Warum empfindest du es als so negativ, dass du zur Flasche greifen musst? Warum sorgt deine Unsicherheit dafür, dass du nicht du selbst sein kannst? Eigentlich ist es doch nur ein Teil deiner Persönlichkeit?

Was wünschst du dir, damit du glücklich bist und nicht mehr gezwungen wärst, dem echten Leben durch Alkohol zu entfliehen?

Bestärkt dich dein Umfeld in deiner Sucht? Oder VERstärkt dein Umfeld deine Sucht durch sein Verhalten? Unterstützen dich deine Freunde, damit du trocken bleibst?

Mir hilft es sehr, bei einem Rückfall durchzugehen, welche Gefühle und Baustellen ich im Kopf hatte, damit das erst passieren konnte. Oder welche Gedanken und Probleme mich beschäftigt und getriggert haben. Was ist dein Trigger?

Ich habe mal einen sehr hilfreichen Text gelesen, der ungefähr so ging: "Ein Rückfall zeigt uns eigentlich immer auf, dass etwas im Moment in uns im Argen liegt und schiefgelaufen ist. Es ist nicht nur ein Rückfall. Süchte entstehen aus Sehnsucht und weil einem etwas fehlt, nicht weil man nur Spaß daran hat." Das hat mir sehr geholfen und sagt sehr viel aus, finde ich.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft Vicky und schreib hier ruhig immer wieder, damit man auch weiß, wie es dir geht :).
 
Zuletzt bearbeitet:

Vicky84

Mitglied
Hallo Vicky,

auch von mir die besten Wünsche und viel Kraft.
Süchte sind immer auch ein Resonanzverhalten auf irgend etwas.
Bei dir hat das wohl damit zu tun, dass du kein Selbstvertrauen hast und dich somit nicht fallen lassen kannst.
Sowas kann man aber trainieren und dann dürfte es dir auch leichter fallen, mit dem Trinken aufzuhören.
Hast du das bei deiner Suchtberatung schon mal angesprochen?
Hallo Augsburger,

vielen Dank auch fuer Deinen Beitrag und die guten Wuensche! Heute geht es mir schon viel besser. Fuehle mich fast wieder normal. Heute war ich wieder bei der Suchtberatung und habe meine Eskapaden vom Wochenende ehrlich gebeichtet. Und es hat mich ueberrascht, wie verstaendnisvoll die Beraterin war. Man hat gemerkt, dass sie so was nicht zum ersten Mal erlebt.
Ich habe das mit dem Selbstbewusstsein schon oft angesprochen, aber irgendwie ist da halt auch kein Kraut gegen gewachsen. Ich habe zwar eine Therapie gemacht, die mir schon geholfen hat, aber ein komplett anderer Mensch bin ich dadurch nicht geworden. Allerdings habe ich mit meiner Beraterin heute besprochen, dass es sehr sinnvoll ist, in der Behandlung wirklich nach den Ursachen zu gucken, also warum ich trinke und dass wir uns dann gemeinsam Strategien ueberlegen, wie ich anders mit diesen Gefuehlen umgehen kann. Bisher habe ich das immer unterschaetzt, da dachte ich, na ja warum werd ich schon trinken, weil ich koerperlich abhaengig bin. Aber so einfach ist das nicht, das ist mir jetzt endlich auch mal klar geworden
 

Vicky84

Mitglied
Hallo Vicky,

dein Beitrag hat mich sehr berührt. Und auch, wenn du dich vermutlich schwach fühlst, lese ich sehr viel Stärke zwischen deinen Zeilen heraus. Ich kann dich zum Teil sehr gut verstehen - ich bin auch von einer Art Sucht betroffen, allerdings ganz anders als du, ich bin nämlich essgestört.

Deswegen die ehrliche Frage an dich: welche Emotionen oder Probleme verlagerst du mit dem Alkohol oder versuchst du damit auszubalancieren? So ganz ohne Grund wird man nie süchtig und dieser Grund ist oft das Kernproblem der Sucht, die Wurzel allen Übels.



Was steckt genau dahinter? Warum bist du gehemmt? In welchen Dingen? Warum empfindest du es als so negativ, dass du zur Flasche greifen musst? Warum sorgt deine Unsicherheit dafür, dass du nicht du selbst sein kannst? Eigentlich ist es doch nur ein Teil deiner Persönlichkeit?

Was wünschst du dir, damit du glücklich bist und nicht mehr gezwungen wärst, dem echten Leben durch Alkohol zu entfliehen?

Bestärkt dich dein Umfeld in deiner Sucht? Oder VERstärkt dein Umfeld deine Sucht durch sein Verhalten? Unterstützen dich deine Freunde, damit du trocken bleibst?

Mir hilft es sehr, bei einem Rückfall durchzugehen, welche Gefühle und Baustellen ich im Kopf hatte, damit das erst passieren konnte. Oder welche Gedanken und Probleme mich beschäftigt und getriggert haben. Was ist dein Trigger?

Ich habe mal einen sehr hilfreichen Text gelesen, der ungefähr so ging: "Ein Rückfall zeigt uns eigentlich immer auf, dass etwas im Moment in uns im Argen liegt und schiefgelaufen ist. Es ist nicht nur ein Rückfall. Süchte entstehen aus Sehnsucht und weil einem etwas fehlt, nicht weil man nur Spaß daran hat." Das hat mir sehr geholfen und sagt sehr viel aus, finde ich.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft Vicky und schreib hier ruhig immer wieder, damit man auch weiß, wie es dir geht :).
Hallo Findefuchs,

danke danke danke fuer Deinen lieben Beitrag und die Tipps! Ich habe Deinen Text sehr aufmerksam gelesen! Oh, als Essgestoerte leidet man bestimmt aehnlich wie als Alki. Ich denke, dass einen das genauso schlimm kontrollieren kann und alles im Leben bestimmen kann, wie beim Alk. Die Leute trauen sich immer mehr, darueber auch offen zu reden habe ich den Eindruck. Erst neulich habe ich wieder einen Artikel gelesen ueber eine junge Essgestoerte Schauspielerin, die es nach vielen vielen Jahren doch alles in den Griff bekommen hat. Wie es klingt, hast Du auch alles ganz gut im Griff, das ist toll:)!!

Ich fuehle mich so leer. Ich komme nach der Arbeit nach Hause, niemand wartet auf mich, ich habe keine Lust TV zu schauen oder zu lesen, Haustiere hab ich nicht, nichts. Da ist einfach nichts. Und um diese Leere dann auszufuellen trinke ich. Auf einmal fuehlt sich alles intensiver an. Ich habe bei meiner ersten Behandlung die Ursachen des Trinkens unterschaetzt. Ich habe immer gedacht, ich trinke nur, weil ich koerperlich abhaengig bin, aber das ist nicht so. Es ist sehr komplex. Ich hatte heute das Gespraech mit meiner neuen Behandlerin und ich habe sie gefragt, ob es moeglich ist, bei mir regelmaessige Urinkontrollen zu machen. Und ja, es ist moeglich. Ich glaube, dass ich die Kontrolle echt brauche. Zumindest die erste Zeit. Und ausserdem sind meine Leberwerte nicht gut, war ja zu erwarten. Vor einem Jahr waren sie noch in Ordnung. Schade, dass es immer soweit kommen muss. Aber jetzt bin ich in guten Haenden und es war schon mal gut, dass ich heute alles ehrlich gebeichtet habe was ich am Wochenende angestellt habe, immerhin kann ich jetzt ein kleines bisschen stolz auf mich sein:)!

Alles Liebe wuensche ich Dir, ich melde mich mal wieder!

Lg Vicky
 
P

Pierre-Adrian

Gast
Vicky...,

ich nehm Dich hier als aufgeschlossen wahr, und wenn Du empfänglich für Hilfe bleibst, dann bekommst Du das hin! Und wenns mal kritisch wird
"mit der Flasche", melde Dich im hilferuf mit einem Beitrag, BEVOR und anstatt dass Du lossäufst.:)

Entdecke für Dich ein Interessengebiet/ein Hobby, dann ergeben sich weniger "Löcher", evtl. gar keine mehr.
Spüre mal in Dir, was Du gerne tätest, und falls sich zunächst gar nichts fände, geh raus in die Natur (was im übrigen ohnehin nix schadet;)), lass Dich auf sie ein, ohne Wenn und Aber - mal ein, zwei Stunden spazieren...

Liebe Grüße & alles Gute Dir!
 
Zuletzt bearbeitet:

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Oh, als Essgestoerte leidet man bestimmt aehnlich wie als Alki. Ich denke, dass einen das genauso schlimm kontrollieren kann und alles im Leben bestimmen kann, wie beim Alk. Die Leute trauen sich immer mehr, darueber auch offen zu reden habe ich den Eindruck. Erst neulich habe ich wieder einen Artikel gelesen ueber eine junge Essgestoerte Schauspielerin, die es nach vielen vielen Jahren doch alles in den Griff bekommen hat. Wie es klingt, hast Du auch alles ganz gut im Griff, das ist toll:)!!
Für mich ist der Suchtdruck das schlimmste. Den muss man überlisten oder in den Griff bekommen. So wird es wahrscheinlich auch für dich sein. Gerade diese Kopfsache. Für mich ist meine "Sucht" auch sehr schambehaftet. Hier kann ich ganz gut darüber schreiben, aber im Alltag fällt es mir sehr schwer, darüber zu sprechen. Oder es überhaupt zu erklären ... viele verstehen Essstörungen vollkommen falsch oder glauben nur das, was sie in den sensationsgeilen Medien mitbekommen. Man muss dennoch nach außen gehen und darüber sprechen und wenigstens versuchen, sich zu erklären. Das ist der erste Schritt. Ich habe oft so wie du Rückfälle und verfluche meine Sucht. Ich scheitere auch schon an ganz kleinen Dingen, aber dann gibt es wieder diese guten Phasen, wo fast alles normal ist, wie bei anderen auch.

Ich habe mir ein paar weitere Gedanken gemacht, was dir helfen könnte und was ich in der Therapie gelernt habe, wenn ich in Gefahr laufe, einen Rückfall zu erleiden, oder wenn der Suchtdruck wieder schlimm ist. Das hat auch viel mit Impulskontrolle zu tun.

- Geh nach draußen, wenn es dich überkommt. Sofort raus! In deinem Fall eher an Orte, wo keine Bars und Tankstellen usw. sind. Das bewirkt wahre Wunder, denn der Kopf wird im Idealfall frei und der Impuls klingt ab.

- Sucht hat auch sehr viel mit Reizen zu tun. Iss etwas total scharfes oder bitteres, um dich abzulenken.

- Hol deine Freunde ins Boot. Zusammen ist es viel leichter, dem Alkohol zu trotzen. Oder, sie versuchen es dir leichter zu machen, indem sie vermeiden, über das Thema zu reden. Das kann schon sehr helfen! Sie können auch mit dir einen netten DVD-Abend machen, wenn du merkst, du läufst wieder in Gefahr, dich zu betrinken. Dann fällt das Weggehen eben flach. Mit der Offenheit zu deinen Freunden durchbrichst du auch den Kreis des Schweigens. Solche Süchte passieren ja oft im Stillen.

- Kauf dir ein hübsches Buch und schreib JEDEN Abend rein, was schön war und gut. Mindestens eine Sache, am besten mehr! Und wenn es nur eine Kleinigkeit war, wie das gute Wetter oder ein netter Mensch, der dich angelächelt hat. Wenn es dir schlecht geht, ließ in diesem Buch!

- Kauf dir auch ein Tagebuch. Wenn du merkst, du wirst wieder rückfällig oder verspürst einen starken Drang nach Alkohol, dann schreib dort deine Gedanken und Gefühle rein, auch was dich beschäftigt. Das hilft dir, herauszufinden, was dich triggert oder schlecht für dich ist. Bei einem Rückfall ist so ein Tagebuch Gold wert, denn du findest dadurch leichter heraus, was im Argen gelegen ist. Die Auslöser kannst du dann meiden und umgehen.

- Belohn dich fürs Clean-Sein! Denk erst in kleinen Schritten: für eine Woche null Alkohol kaufst du dir was Schönes. Oder deine Freunde freuen sich mit dir. Wenn du noch nicht so kannst, dann belohne dich jeden zweiten Tag fürs Seinlassen vom Alkohol. Und wenn es nur was schönes zum Essen ist oder ein neues Buch oder ein Gang zum Friseur, wo du eine Typveränderung vornehmen lässt ... gibt ja viele Möglichkeiten. Aber es hilft ungemein, wenn man sich selbst wertschätzt und belohnt, so für den Anfang. Später muss es nunmal eine Selbstverständlichkeit werden, aber das ist es eben nicht, wenn man erst damit beginnt, aufzuhören.


Ich glaube, bei dir hängt sehr viel mit Einsamkeit und mangelnden Selbstwertgefühl zusammen. Suche dir unbedingt ein geregeltes Hobby, wie einen schönen Kurs oder einen Verein oder geh ehrenamtlich mit Hunden aus dem Tierheim Gassi. Die freuen sich so sehr darüber! Oder geh tanzen. Geh mal so richtig verrückt ab, ohne Alkohol. Habe ich erst letztes Wochenende mit einer Freundin gemacht und wir haben uns total amüsiert und viel gelacht. Auf jeden Fall solltest du dir geregelt Beschäftigungen und Ausweichpunkte suchen.

Dann lernst du auch gleich neue Leute kennen. Du scheinst doch eine sehr nette und kluge Frau zu sein, die viel zu sagen hat ;). Versuch das, was dir der Alkohol gibt, mit schönen Erfahrungen und neuen Erinnerungen zu füllen. Achte aber darauf, keine Suchtverlagerung zu starten, da läuft man leider immer sehr in Gefahr. Du scheinst eine gefährliche Leere in dir zu haben, die du mit Alkohol auffüllst. Und betäubst du damit dsa echte Leben? Bestimmte Gefühle? Aber, das löst nicht das Problem. Alkohol liebt dich nicht und er hört dir nicht zu. Du musst Lebensfreude neu lernen. Und das entdecken, was du neben der Sucht BIST und SEIN KÖNNTEST. Das ist ganz wichtig für dich.

Ich finde auch Pierre-Adrians Vorschlag super. Bevor du zur Flasche greifst, kotz dich hier aus. Schreib deinen ganzen Frust hier von der Seele, egal was. Und dann hör mal in dich rein, ob du unbedingt das Loch noch mit Alkohol stopfen musst.


Liebe Grüße

Findefuchs
 
Zuletzt bearbeitet:

Tuesday

Aktives Mitglied
Hallo Vicky,

ich kämpfe auch schon mein ganzes Leben mit Süchten.

Tabletten
Alkohol
Essen

Wenn ich das eine geschafft habe, kommt das nächste. Alkohol trinke ich zurzeit gar nicht mehr. Hat etwas mit dem Körpergefühl zu tun. Ich habe angefangen zu meditieren, schamanische Reisen zu machen. Dazu braucht man einen cleanen Körper.

Dafür ist mein Essverhalten jetzt richtig mies.

Mir geht es wie dir. Ich brauche dieses Extreme, ganz Intensive.

Du bist da nicht alleine.

Der Ansatz, jetzt mal intensiver nach der Psyche zu schauen, ist auf jeden Fall richtig. Süchte können auch Ausdruck einer Traumatisierung sein.

Was mir früher oft geholfen hat, das war der Versuch ein Glas weniger zu trinken als die Sucht fordert. Und das zu feiern. Und nie Alkohol beim normalen Einkauf mitnehmen. Immer nur extra kaufen. Das wird dann nämlich irgendwann mal peinlich. Außerdem - je weniger davon im Haus ist, umso weniger kann man trinken.


Ich wünsche dir ganz viel Kraft und vor allem eine gute Begleitung, Leute, die dir wirklich helfen können.


Tuesday
 

Vicky84

Mitglied
Für mich ist der Suchtdruck das schlimmste. Den muss man überlisten oder in den Griff bekommen. So wird es wahrscheinlich auch für dich sein. Gerade diese Kopfsache. Für mich ist meine "Sucht" auch sehr schambehaftet. Hier kann ich ganz gut darüber schreiben, aber im Alltag fällt es mir sehr schwer, darüber zu sprechen. Oder es überhaupt zu erklären ... viele verstehen Essstörungen vollkommen falsch oder glauben nur das, was sie in den sensationsgeilen Medien mitbekommen. Man muss dennoch nach außen gehen und darüber sprechen und wenigstens versuchen, sich zu erklären. Das ist der erste Schritt. Ich habe oft so wie du Rückfälle und verfluche meine Sucht. Ich scheitere auch schon an ganz kleinen Dingen, aber dann gibt es wieder diese guten Phasen, wo fast alles normal ist, wie bei anderen auch.

Ich habe mir ein paar weitere Gedanken gemacht, was dir helfen könnte und was ich in der Therapie gelernt habe, wenn ich in Gefahr laufe, einen Rückfall zu erleiden, oder wenn der Suchtdruck wieder schlimm ist. Das hat auch viel mit Impulskontrolle zu tun.

- Geh nach draußen, wenn es dich überkommt. Sofort raus! In deinem Fall eher an Orte, wo keine Bars und Tankstellen usw. sind. Das bewirkt wahre Wunder, denn der Kopf wird im Idealfall frei und der Impuls klingt ab.

- Sucht hat auch sehr viel mit Reizen zu tun. Iss etwas total scharfes oder bitteres, um dich abzulenken.

- Hol deine Freunde ins Boot. Zusammen ist es viel leichter, dem Alkohol zu trotzen. Oder, sie versuchen es dir leichter zu machen, indem sie vermeiden, über das Thema zu reden. Das kann schon sehr helfen! Sie können auch mit dir einen netten DVD-Abend machen, wenn du merkst, du läufst wieder in Gefahr, dich zu betrinken. Dann fällt das Weggehen eben flach. Mit der Offenheit zu deinen Freunden durchbrichst du auch den Kreis des Schweigens. Solche Süchte passieren ja oft im Stillen.

- Kauf dir ein hübsches Buch und schreib JEDEN Abend rein, was schön war und gut. Mindestens eine Sache, am besten mehr! Und wenn es nur eine Kleinigkeit war, wie das gute Wetter oder ein netter Mensch, der dich angelächelt hat. Wenn es dir schlecht geht, ließ in diesem Buch!

- Kauf dir auch ein Tagebuch. Wenn du merkst, du wirst wieder rückfällig oder verspürst einen starken Drang nach Alkohol, dann schreib dort deine Gedanken und Gefühle rein, auch was dich beschäftigt. Das hilft dir, herauszufinden, was dich triggert oder schlecht für dich ist. Bei einem Rückfall ist so ein Tagebuch Gold wert, denn du findest dadurch leichter heraus, was im Argen gelegen ist. Die Auslöser kannst du dann meiden und umgehen.

- Belohn dich fürs Clean-Sein! Denk erst in kleinen Schritten: für eine Woche null Alkohol kaufst du dir was Schönes. Oder deine Freunde freuen sich mit dir. Wenn du noch nicht so kannst, dann belohne dich jeden zweiten Tag fürs Seinlassen vom Alkohol. Und wenn es nur was schönes zum Essen ist oder ein neues Buch oder ein Gang zum Friseur, wo du eine Typveränderung vornehmen lässt ... gibt ja viele Möglichkeiten. Aber es hilft ungemein, wenn man sich selbst wertschätzt und belohnt, so für den Anfang. Später muss es nunmal eine Selbstverständlichkeit werden, aber das ist es eben nicht, wenn man erst damit beginnt, aufzuhören.


Ich glaube, bei dir hängt sehr viel mit Einsamkeit und mangelnden Selbstwertgefühl zusammen. Suche dir unbedingt ein geregeltes Hobby, wie einen schönen Kurs oder einen Verein oder geh ehrenamtlich mit Hunden aus dem Tierheim Gassi. Die freuen sich so sehr darüber! Oder geh tanzen. Geh mal so richtig verrückt ab, ohne Alkohol. Habe ich erst letztes Wochenende mit einer Freundin gemacht und wir haben uns total amüsiert und viel gelacht. Auf jeden Fall solltest du dir geregelt Beschäftigungen und Ausweichpunkte suchen.

Dann lernst du auch gleich neue Leute kennen. Du scheinst doch eine sehr nette und kluge Frau zu sein, die viel zu sagen hat ;). Versuch das, was dir der Alkohol gibt, mit schönen Erfahrungen und neuen Erinnerungen zu füllen. Achte aber darauf, keine Suchtverlagerung zu starten, da läuft man leider immer sehr in Gefahr. Du scheinst eine gefährliche Leere in dir zu haben, die du mit Alkohol auffüllst. Und betäubst du damit dsa echte Leben? Bestimmte Gefühle? Aber, das löst nicht das Problem. Alkohol liebt dich nicht und er hört dir nicht zu. Du musst Lebensfreude neu lernen. Und das entdecken, was du neben der Sucht BIST und SEIN KÖNNTEST. Das ist ganz wichtig für dich.

Ich finde auch Pierre-Adrians Vorschlag super. Bevor du zur Flasche greifst, kotz dich hier aus. Schreib deinen ganzen Frust hier von der Seele, egal was. Und dann hör mal in dich rein, ob du unbedingt das Loch noch mit Alkohol stopfen musst.


Liebe Grüße

Findefuchs
Hallo Findefuchs!

Wie lieb, dass Du Dir so viel Gedanken gemacht hast meinetwegen! Ich finde die Tipps echt super! Und werde ich mir bestimmt zu Herzen nehmen. Viele Tipps kenne ich auch schon aber habe sie verdraengt und stattdessen wieder gesoffen...vielleicht sollte ich das alles mal wirklich machen. Ich denke es ist ganz Essentiell fuer mich was Du sagst, dass ich das Loch mit etwas anderem als ALK stopfen muss. Ich habe sogar eine zeitlang als ich fuer laengere Zeit bei meinen Eltern war, weil meine Mutter krank war, Hunde aus dem Tierheim ausgefuehrt und ich hab mich mit einem der Hunde angefreundet und da war ich zum ersten Mal wieder echt so intensiv gluecklich wie schon lange nicht mehr. Ich wollte das unbedingt an meinem Wohnort hier fortfuehren aber es geht nicht, weil sie im oertlichen Tierheim gerade keine Gassi-Geher mehr brauchen. Als ich das festgestellt habe, habe ich gleich aufgegeben, obwohl es sicher unzaehlige Moeglichkeiten gibt sich zu engagieren. Heute nuechtern wach zu werden ist uebrigens ganz toll. Ich habe gestern Abend ein tolles Buch gelesen,das hat geholfen mich abzulenken. Und jetzt gehe ich an den Strand! Die letzten Tage lag ich immer bis 12 oder 13 Uhr im Bett und hab von dem schoenen Wetter nichts mitbekommen :(
Ich finde es uebrigens gar nicht peinlich oder schamhaft,wenn man essgestoert ist. Ich finde es viel peinlicher, wenn man trinkt,denn Alkohol braucht man nicht aber kauft ihn trotzdem,aber aufs Essen kannst Du ja nicht verzichten,deshalb stelle ich es mir ganz schwierig vor,da eine gesunde Balance zu finden. Aber ich weiss ja wie das ist...man denkt alle haben im Griff,nur ich nicht. Was natuerlich nicht so ist. Ich gehe diese Woche auch wieder unbedingt zu den AA. Frueher
bin ich eine zeitlang hingegangen und es hat mir wirklich geholfen zu sehen, dass ich nicht die einzige bin, die mit sowas kaempft und vor allem, dass es auch wirklich Leute gibt, die ihre Probleme in den Griff bekommen haben.

Vielen Dank noch Findefuchs,und auch vielen lieben Dank an Euch alle, die mir durch diese schweren Tage geholfen haben! Ich werde Euch auf dem laufenden halten!
Sorry uebrigens dass meine Schrift so komisch ist, ich weiss nicht was ich da verstellt habe.

Alles Gute Euch allen:)

Eure Vicky
 

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