Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sorge unseren Sohn zu verlieren

Deji

Neues Mitglied
Ein Hallo an die Forenbesucher.
Ich versuche meinen Text kompakt zu verfassen auch wenn ich Bücher füllen könnte.
Vielleicht finden sich beim Lesen Eltern/Mütter aber auch Söhne/Töchter angesprochen weil sie in einer ähnlichen Situation waren.
Mein Mann und Ich haben einen Sohn der uns in seiner Kindheit nur Freude bereitet hatte. Es gab für uns nie einen Anlass irgendetwas zu verwehren oder Grenzen zu setzen. Schule, Sport, soziale Kontakte, es lief nahezu perfekt. Wir hatten ein sehr liebevolles Miteinander. Ab dem 13. Lebensjahr wurde die Kommunikation schon etwas spärlicher und ich sah der pubertären Phase gelassen entgegen. Wir standen immer hinter unserem Sohn und haben ihn wo es möglich war unterstützt. Als sich jedoch ab dem 15.Lebensjahr sein Verhalten um 180 Grad gedreht hatte war der Spaß vorbei. Respektlosigkeit, faul, unzuverlässig und unverschämt war jetzt an der Tagesordnung. Das waren Ausmaße die wir uns nie erträumt hatten. Er hat sich nichts mehr sagen lassen. Es kam soweit dass wir eine Beratungsstelle zusammen mit unserem Sohn aufgesucht hatten. Danach ging es dann eine Woche gut.

Mit 17 wollte er unbedingt Ausziehen weil bei uns zu Hause die Luft täglich brannte. Ich habe nur noch rumgeschrien und ihn täglich gemaßregelt. Mit Gewalt wollte ich das er sich angemessen verhält. Kurz vor seinem Abi, mit 18, haben wir dem Umzug in eine kleine WG zugestimmt. In der Hoffnung das sich unser Verhältnis etwas entspannt. Auch bei dieser Aktion haben wir alles für ihn getan, viele Freunde hatte er zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Aus dieser WG wurde er nach 3 Monaten herausgeschmissen da er dort genau so lebte wie bei uns zu Hause – respektlos !

Nach einem kurzen Intermezzo bei uns zu Hause (es war furchtbar, keinerlei Einsicht) wohnt er mittlerweile an einem Studentenwohnort. Für uns war klar dass wir das Studium/Wohnung finanzieren (müssen). Wir haben jedoch aufgrund der Vergangenheit gemeinsam schriftlich festgehalten das die Finanzierung/Unterhalt nur erfolgt wenn erkennbar ist das dem Studium nachgegangen wird.

In den letzten zwei Jahren sind mein Mann und ich weiterhin von dem Verhalten unseres Sohnes so herbe enttäuscht worden dass der Kontakt nur noch besteht wenn ich mich melde. Ich kann es auch durchaus verstehen das er sich bei uns nicht willkommen fühlt. Wir erfahren aus seinem Leben gar nichts mehr. Wenn wir dann nachfragen hören wir nur von Partys, Festivals und Co. Das kritisieren wir. Geburtstage, Weihnachten, Krankenhausbesuche sind unserem Sohn nicht mehr wichtig. Er will nur noch das tun was ihm gefällt. Wir erinnern dann das er das mit unserer Kohle tut ! Tja und dann wird nur noch geschwiegen.

Ich leide sehr darunter. Mein Mann kann das alles viel besser akzeptieren/verdrängen.
Dass auch mein Verhalten – einmischen in sein Leben, viele Entscheidungen abgenommen, nie schlechte Erfahrungen zugelassen, viel Kritik geübt, sehr verwöhnt – zu dieser Situation beigetragen hat, ist mir bewusst.

Ich dachte Eltern sind save !

Das unser Sohn nur an der monatlichen Überweisung interessiert ist und an sonst nichts, macht mich fertig. Es kann sogar sein das er zum Wochenende auf einer Party in unserer Stadt ist aber nicht mal kurz nach Hause kommt. Da muss es bei uns schon sehr schlimm sein !

Wir können nichts erzwingen, haben ihm aber klar gemacht das wir unsere Zahlung einstellen wenn das laufende Semester wieder mit einem 0 Ergebnis beendet wird. Wir müssen dann davon ausgehen dass das Studium nur ein Alibi ist um weiterhin eine chilige Zeit zu verbringen. Unser Sohn möchte nicht arbeiten (nur etwas kellnern) oder eine Ausbildung beginnen. Er sieht sich rechtlich in einer sicheren Position und würde u.U. auch einen Anwalt einschalten um den Unterhalt einzuklagen.

Das alles wäre überhaupt nicht nötig wenn wir ein geregeltes Miteinander hätten. Wir sind gewillt ihn finanziell zu unterstützen und auch ansonsten hatte es ihm nie an etwas gefehlt. Leider ist auf beiden Seiten das Vertrauen auf der Strecke geblieben.

Ich habe die große Sorge das wir einen Bruch erleben werden und sich unser Sohn kpl. von uns abwendet falls wir die Zahlung an ihn einstellen. Aber wir sind doch Eltern und kein Geldautomat.

Das war ein langer Text doch vielleicht kann mir jemand einen Rat geben wie wir unsere kleine Familie erhalten können.
 

flower55

Aktives Mitglied
Wir erfahren aus seinem Leben gar nichts mehr. Wenn wir dann nachfragen hören wir nur von Partys, Festivals und Co. Das kritisieren wir. Geburtstage, Weihnachten, Krankenhausbesuche sind unserem Sohn nicht mehr wichtig. Er will nur noch das tun was ihm gefällt. Wir erinnern dann das er das mit unserer Kohle tut ! Tja und dann wird nur noch geschwiegen.

Ich leide sehr darunter. Mein Mann kann das alles viel besser akzeptieren/verdrängen.
Dass auch mein Verhalten – einmischen in sein Leben, viele Entscheidungen abgenommen, nie schlechte Erfahrungen zugelassen, viel Kritik geübt, sehr verwöhnt – zu dieser Situation beigetragen hat, ist mir bewusst.

Ich dachte Eltern sind save !

Wir können nichts erzwingen, haben ihm aber klar gemacht das wir unsere Zahlung einstellen wenn das laufende Semester wieder mit einem 0 Ergebnis beendet wird. Wir müssen dann davon ausgehen dass das Studium nur ein Alibi ist um weiterhin eine chilige Zeit zu verbringen. Unser Sohn möchte nicht arbeiten (nur etwas kellnern) oder eine Ausbildung beginnen. Er sieht sich rechtlich in einer sicheren Position und würde u.U. auch einen Anwalt einschalten um den Unterhalt einzuklagen.

Das alles wäre überhaupt nicht nötig wenn wir ein geregeltes Miteinander hätten. Wir sind gewillt ihn finanziell zu unterstützen und auch ansonsten hatte es ihm nie an etwas gefehlt. Leider ist auf beiden Seiten das Vertrauen auf der Strecke geblieben.

Ich habe die große Sorge das wir einen Bruch erleben werden und sich unser Sohn kpl. von uns abwendet falls wir die Zahlung an ihn einstellen. Aber wir sind doch Eltern und kein Geldautomat.

Das war ein langer Text doch vielleicht kann mir jemand einen Rat geben wie wir unsere kleine Familie erhalten können.
Liebe Deji,
volles Programm eines jungen Erwachsenen, was ihr als Eltern momentan erlebt.

Lass die "große Sorge" los, daß ein Bruch zu erleben ist und er sich komplett abwendet von Euch, falls
ihr die Zahlungen einstellt.
Er "benutzt" Euch als Geldautomaten.

Kümmert Euch liebevoll um Euer eigenes Leben und laßt ihm sein Leben leben, so, wie er es
in dieser jungen Erwachsenenphase gerne möchte.
Kümmert Euch darum, was es üblicherweise an Monatsmiete für eine WG in seinem angeblichen
Studiumsort kostet und zahlt ihm nur die durchschnittliche angemessene Monatsmiete. Ist
sein Wohnraum teurer, hat er es selber zu zahlen. Seit so frei und stellt neue Regeln auf und
klammert nicht daran einen Bruch zu erleben und ein komplettes Abwenden von ihm.
Nehmt in Euren neuen Regelungen auf, daß er Euch die Einschreibung an die Uni zu zeigen hat
und auch die Nachweise über Klausuren und die damit verbundenen Punkte in einem Semester.
Ändert die Regeln, sucht Euch einen Hausarzt Eures Vertrauens und besprecht die familiäre
Situation mit ihm. Es gibt die gesetzliche Regelung, daß unter gewissen gesundheitlichen
Umständen junge Erwachsene nicht mehr bei ihren Eltern wohnen und von ihnen finanziert werden
müssen und der Staat ihnen das "abnimmt". Es ist Euer gutes Recht, von dieser gesetzlichen
Regelung Gebrauch zu machen. Entzieht ihr Eurem Sohn die finanzielle Grundlage, besteht Grund
zu der Annahme, daß er wieder in sein häusliches Umfeld zurückkehrt und das ist meiner
Ansicht nach für die familiäre Situation nicht zumutbar.

Kürzt ihm zumindest sein finanzielles Polster, welches ihm monatlich zur Verfügung gestellt
wird.

Laßt Euch weiterhin von ihm nicht ausnutzen.

Er ist jung und wird nicht immer so weiterleben. Es wird sich wandeln bei ihm.
Doch oberstes Gebot für ihn ist seine eigene Verantwortung. Und da ihr beide, Du und Dein
Mann, Regelungen aufgestellt habt, haben Konsequenzen zu folgen, falls er sich nicht daran
hält und einzig und alleine nur die "Geldquelle" möchte.

Eure Sorgen als Eltern sind durchaus berechtigt und auch sehr verständlich.
Jedoch braucht solch ein Lebenswandel eines jungen Erwachsenen, der in Regelungen
auch mit eingebunden ist, Konsequenzen.

Er wird sich nicht ändern. Das hätte er sonst schon längst gemacht.
Für ihn ist es bequem so, wie er es leben kann.
Eure Zweifel, ob er sich nun um sein angebliches Studium kümmert oder nicht, sind
berechtigt. Bestätigen sich diese Zweifel, hat er für seinen Lebensunterhalt selber zu sorgen.
Evtl. durch BaFöG oder Aufnahme eines Kredites für sein angebliches Studium.

Ändert ihr Euch. Drohungen ohne Konsequenzen wandeln nichts.
Laßt ihm das leben, was ihm gefällt. Jedoch auch mit der Verantwortung, daß er für
seinen Lebensunterhalt selbst verantwortlich ist oder durch Regelungen, die für
Euch für seine Studiumsfinanzierung gelten, in Verantwortung eingebunden ist und er
evtl. die Konsequenzen bei Nichteinhaltung zu tragen hat.
Er ist volljährig und er kann das leben, was ihm gefällt und das unabhängig von seinen
Eltern. Dafür muß er jedoch was "tun". Sich das selber erarbeiten, um in seiner
jetzigen Lebensphase diesen Lebenswandel finanzieren zu können.

alles Liebe
flower55
 
Zuletzt bearbeitet:

cucaracha

Urgestein
Versuche bloss nicht an diesem Sohn zu klammern oder ihn einzuengen.

Lass ihn sein eigenes Leben leben und wenn er diese Distanz und Abgrenzung braucht, dann ist es auch okay..

Du hättest ihn damals nicht mit Gewalt am Auszug hindern dürfen.
Wenn bei euch oft die Luft gebrannt hat, dann wird es auch für ihn schlimm gewesen sein.

Versuche mit ihm friedlich, nicht vorwurfsvoll und aber freundlich umzugehen und lasse ihm seine Freiheiten.
Und versuche sein jetziges Leben zu verstehen.
Vielleicht hat er seelische Probleme.

Dass ihr nicht sein Studium finanzieren wollt, wenn er nicht ernsthaft studiert, ist verständlich.

Dies hätte ich ihm auch gesagt.

Einen Nebenjob sollte er sich suchen.
 

weidebirke

Urgestein
Kurz rechtlich: Ihr seid nicht zum Unterhalt verpflichtet, wenn er seiner Ausbildung (hier: Studium) nicht nachgeht. Das habt ihr ja schon gut erkannt. Wie viele Semester hintereinander ist er schon ohne Ergebnis?

Ansonsten schließe ich mich an: loslassen. Und sein Leben nicht mehr bewerten. Er ist alt genug zu tun und zu lassen, was er möchte. Nur eben nicht mehr von Eurem Geld. Und das würde ich ihm liebevoll mitteilen und auch, dass Eure Tür immer offensteht.

Verlieren werdet Ihr ihn, wenn Ihr weiter ständig an ihm rumkrittelt. Er ist erwachsen und muss seine eigenen Entscheidungen treffen.
 
G

Gelöscht

Gast
Nach einem kurzen Intermezzo bei uns zu Hause (es war furchtbar, keinerlei Einsicht) wohnt er mittlerweile an einem Studentenwohnort. Für uns war klar dass wir das Studium/Wohnung finanzieren (müssen). Wir haben jedoch aufgrund der Vergangenheit gemeinsam schriftlich festgehalten das die Finanzierung/Unterhalt nur erfolgt wenn erkennbar ist das dem Studium nachgegangen wird.
Das hättet ihr gar nicht schriftlich festhalten müssen, denn laut Rechtssprechung könnt ihr Leistungsnachweise bereits dafür verlangen.

Was mich zu der Frage führt:

Habt ihr Leistungsnachweise auch mal verlangt?
 
G

Gelöscht

Gast
Euer Sohn will sich abnabeln aber gleichzeitig bequem von euch Unterhalt bekommen, ohne Leistung zu bringen. Ihr solltet darüber nachdenken, ihm das Geld zu kürzen. Er kann doch locker wie viele auch einen Job annehmen neben dem Studium. Im Moment scheint er vor allem Party zu machen.
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Mein Mann und Ich haben einen Sohn der uns in seiner Kindheit nur Freude bereitet hatte.
Das ist doch schön, wirklich richtig schön:)

Du schreibst ab 13 wurde die Kommunikation spärlicher und mit 15 wurde er faul und respektlos. Dann seit ihr zu einer Beratungsstelle. Dies half ein wenig.
Als er 17 war wollte er ausziehen.
Die Luft zu Hause bei euch brannte und trotzdem er hat sein Abitur geschafft.

Der Umzug in eine WG scheiterte an seinem faulen und unsozialen Verhalten. Er zog kurzfristig wieder zu euch.
Kurz wieder bei euch fand er eine Studentenwohnung.



Für uns war klar dass wir das Studium/Wohnung finanzieren (müssen). Wir haben jedoch aufgrund der Vergangenheit gemeinsam schriftlich festgehalten das die Finanzierung/Unterhalt nur erfolgt wenn erkennbar ist das dem Studium nachgegangen wird.
Das ist im Unterhaltsgesetz gesetzlich auch so festgehalten.



In den letzten zwei Jahren sind mein Mann und ich weiterhin von dem Verhalten unseres Sohnes so herbe enttäuscht worden dass der Kontakt nur noch besteht wenn ich mich melde. Ich kann es auch durchaus verstehen das er sich bei uns nicht willkommen fühlt. Wir erfahren aus seinem Leben gar nichts mehr. Wenn wir dann nachfragen hören wir nur von Partys, Festivals und Co. Das kritisieren wir. Geburtstage, Weihnachten, Krankenhausbesuche sind unserem Sohn nicht mehr wichtig. Er will nur noch das tun was ihm gefällt. Wir erinnern dann das er das mit unserer Kohle tut ! Tja und dann wird nur noch geschwiegen.
Eine freundliche Stimmung unvoreingenommen und ohne Erwartungshaltung geht anders. Der Hinweis auf das Geld (Kohle) ist unpassend und besitzergreifend aus meiner Sicht.



Ich leide sehr darunter. Mein Mann kann das alles viel besser akzeptieren/verdrängen.
Dass auch mein Verhalten – einmischen in sein Leben, viele Entscheidungen abgenommen, nie schlechte Erfahrungen zugelassen, viel Kritik geübt, sehr verwöhnt – zu dieser Situation beigetragen hat, ist mir bewusst.
Da hast du ja einige Erkenntnisse zusammengetragen. Du hast ihn beschützt und dafür gesorgt das ihm seelisch und körperlich kein Schaden geschieht, zumindest soweit wie du darauf achten konntest und Einfluß darauf hattest.
Doch was weißt du, welche guten oder schlechten Erfahrungen er gemacht hat, ausserhalb deines Wirkungsbereiches. Du bist ja nicht 24 Stunden bei ihm gewesen, ab einem gewissen Alter.

Du bist dir bewusst, das du dich in sein Leben eingemischt hast, in welchem Alter?
Du bist dir bewusst, das du viel Kritik geübt hast und sehr verwöhnt hast, und das in einem Atemzug geschrieben, klingt wie: du hast dich für deine, aus deiner Sicht "übertriebene Kritik", mit zu "sehr verwöhnt" entschuldigt?
Oder meintest du, du hast ihn viel kritisiert? Dann würde ich fragen, in welchen Bereichen und in welchem Alter?
Sehr verwöhnt, da würde ich auch fragen in welchen Bereichen und in welchem Alter? Beziehst du das hauptsächlich auf das Aufräumen und sauberhalten, welches du ansprachst?



Ich dachte Eltern sind save !
Wie meinst du diesen Satz, magst du mir den genauer erklären, auf was du das beziehst?



Das unser Sohn nur an der monatlichen Überweisung interessiert ist und an sonst nichts, macht mich fertig.
Natürlich ist er an der monatlichen Überweisung interessiert, ist doch logisch, da Geld nun mal die Welt regiert, ist es wichtig das Geld für die Miete und zum Leben da ist.



Es kann sogar sein das er zum Wochenende auf einer Party in unserer Stadt ist aber nicht mal kurz nach Hause kommt. Da muss es bei uns schon sehr schlimm sein !
Das kann passieren, ja. Bei meiner Tochter passiert das häufiger. Es ist ihr Leben.



Wir können nichts erzwingen
Das ist wieder eine gute Erkenntnis, wenn es wirklich deine Erkenntnis ist. Darum habe ich es auch getrennt kommentiert.



Wir können nichts erzwingen, haben ihm aber klar gemacht das wir unsere Zahlung einstellen wenn das laufende Semester wieder mit einem 0 Ergebnis beendet wird.
Das verstehe ich. Wird nicht automatisch seitens der Uni bei sowas schon eine Grenze gesetzt, bei einem 0 Ergebnis? Exmatrikulation?



Wir müssen dann davon ausgehen dass das Studium nur ein Alibi ist um weiterhin eine chilige Zeit zu verbringen.
Wieso müßt ihr davon ausgehen, du meinst ihr vermutet dies? Es sieht so aus! Was wenn er sich einfach nur überschätzt hat bezüglich des Studiums, wenn er fesgestellt hat das er den Studienbereich nicht schafft, oder das es doch nicht das ist, was er eigentlich lernen wollte, was er später machen möchte?
Es gibt so viele Gründe, weshalb er ein 0 Ergebnis hat. Mag ja sein das du mit deiner Vermutung richtig liegst, trotzdem, hast du andere Hintergründe in Erwägung gezogen?



Unser Sohn möchte nicht arbeiten (nur etwas kellnern) oder eine Ausbildung beginnen. Er sieht sich rechtlich in einer sicheren Position und würde u.U. auch einen Anwalt einschalten um den Unterhalt einzuklagen
Nun da liegt er richtig. Und wenn er dann eine Ausbildung anfängt und diese ernsthaft verfolgt, dann benötigt er für diese Zeit Unterhalt, das ist gesetzlich geregelt.



Das alles wäre überhaupt nicht nötig wenn wir ein geregeltes Miteinander hätten.
Was verstehst du denn unter einem geregelten Miteinander?



Wir sind gewillt ihn finanziell zu unterstützen
Das ist okay. Aber auch da gibt es gesetzliche Grenzen, wenn ihr meint, es reicht, solltet ihr euch mal anwaltlich beraten lassen, eine Beratung kostet ja nicht soviel und dabei geht noch nichts kaputt, außer das ihr wißt wie weit ihr zu Unterhalt verpflichtet seid.



Das alles wäre überhaupt nicht nötig wenn wir ein geregeltes Miteinander hätten.Wir sind gewillt ihn finanziell zu unterstützen und auch ansonsten hatte es ihm nie an etwas gefehlt. Leider ist auf beiden Seiten das Vertrauen auf der Strecke geblieben.
Das ist auch so ein Satz, "es hat ihm nie an etwas gefehlt" der mich zum Nachdenken bringt. Weiß eine Mutter tatsächlich, was dem erwachsenen Kind gefehlt hat, wenn seit einigen Jahren kaum Kommunikation stattfindet?
Das mit dem Vertrauen ist so eine Sache, es ist wirklich schwierig es wieder aufzubauen und erfordert von beiden Seiten den Wunsch sich erneut darauf einzulassen.



Ich habe die große Sorge das wir einen Bruch erleben werden und sich unser Sohn kpl. von uns abwendet falls wir die Zahlung an ihn einstellen. Aber wir sind doch Eltern und kein Geldautomat.
Diesen besorgten Gedanken verstehe ich gut und er ist auch realistisch. Denn, wenn er zu Unrecht eure Unterhaltszahlung eingestellt bekommt, zwingt ihr ihn unweigerlich zu einem Rechtsanwalt zu gehen und diesen Unterhalt einzuklagen. Solange die Uni ihn noch nicht exmatrikuliert hat, ist er Studiums mäßig noch im Geschäft. Aus meiner Sicht.

Nun abgewendet, emotional hat sich euer Sohn ja schon mindestens zu 60 Prozent, das hat gar nichts mit dem Unterhalt zu tun.
Er kann sich auch arbeitslos melden und ALG2 beziehen und dann werdet ihr auch aufgefordert einen Unterhalt zu bezahlen. Das wird dann vom Jobcenter geprüft, anhand eures Einkommens.



Aber wir sind doch Eltern und kein Geldautomat
Ihr seid Eltern und zu Unterhalt verpflichtet.

Ich finde ihr solltet an eurer Rolle als respektvolle Eltern zu seinem erwachsenen Kind arbeiten, wenn nötig geht ihr zu einer Familienberatungstelle, du und dein Mann.
Die Sache mit dem Unterhalt ist eine andere Abteilung. Und ich finde du vermischt ganz häufig die emotionale Ebene (Eltern, Mutter, Vater) mit dem Unterhalt.
Das stört mich etwas dabei. So kann man gar nicht normal drüber nachdenken.

Nur weil ihr Unterhalt zahlt, habt ihr nicht seine Seele gekauft.
Aber ihr seid seelisch mit eurem Sohn verbunden, durch das elterliche Band. Ich habe nur das Gefühl, das dieses Band sich immer mehr verlängert, bis ihr ihn nicht mehr erreicht.
Da stecken Fehlansichten in deinen Betrachtungen, und emotionale Ansprüche an deinen Sohn, die du mit Geldzahlungen (Unterhalt) verknüpfst, welche du überprüfen solltest.

Deswegen mein Rat, wendet euch an eine Familienberatungsstelle schaut nicht zu oft zurück in die Vergangenheit. Begegnet eurem Sohn im "Hier und Jetzt" respektvoll, als erwachsenen jungen Mann, der im Studium ist oder bald mit dem Studium aufhört, oder wie auch immer, und macht ihm Mut, erinnert ihn positiv an seine Stärken.
Er ist nicht verpflichtet sich dauernd zu melden oder zu besuchen und schon gar nicht, weil er Unterhalt von euch bekommt.

Wenn Liebe und Zuneigung in eurem Herzen ist und nicht diese Erwartungshaltung, dieser Zwang "du bist uns verpflichtet weil wir bezahlen dich" (eigentlich ist es ja nur euer Pflichtunterhalt, oder?), dann könnt ihr euch auch mal wieder auf der Ebene des Gefühls begegnen.
Aber bitte nicht im 3ten Satz, den Unterhalt als Druckmittel benutzen. Dieses Thema hat nichts in eurer Unterhaltung verloren. Es sei denn es geht explizit um das Finanzielle in euren Gespräch, aber dann hat das nichts mit der Gefühlsebene zu tun. Nichts mit der emotionalen Eltern-Sohn-Beziehung zu tun.

Nun ich kann deine Gefühle verstehen, auch deinen Verlust, irgendwie habt ihr/du ihn schon damals mit 17 verloren und es nicht akzeptiert. Doch es ist nichts verloren. Wenn ihr ihm angemessen begegnet dann merkt er, das ihr eure Sicht geändert habt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ihr immer eine hohe Erwartungshaltung an eurem Sohn hattet und damit fühlte er sich wohl zu sehr unter Druck gesetzt. Dann fing er an zu rebellieren und hat einfach nicht mehr das getan, was ihr wolltet. Wohl auch, um euch zu verletzen.
Wenn euer Sohn so funktionierte, wie ihr wolltet, war er ein guter Sohn und wenn nicht, dann hagelte es Kritik. Kann das sein?

Lasst ihn einfach sein Leben leben. Ich denke, etwas Abstand könnte euch allen gut tun. Es ist wahrscheinlich auch nicht sinnvoll, ihn nicht mehr finanziell zu unterstützen. Ich denke, dass könnte einen noch tieferen Graben zwischen euch geben. Im Grunde zeigt sich hier auch deutlich, dass euer guter Wille eben nur an Bedingungen, dass euer Sohn sein Studium beendet, geknüpft ist. Damit setzt ihr euren Sohn nur wieder unter Druck. Wahrscheinlich ist es aber das letzte was er gebrauchen kann. Vermutlich braucht er eher Hilfe - nicht nur finanzielle.
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Hallo Deji,
Ich möchte dir noch etwas schreiben.
Du schreibst, du leidest darunter und das dein Mann kann das besser akzeptieren/verdrängen.
Ja, ich denke Mütter leiden anders als Väter.

Ich beschreibe dir mal ein Beispiel von mir. Meine letzte Tochter hat mich verlassen. Sie ist jetzt verheiratet. Sie ist nicht mehr bei mir. Ich leide sehr daran.
Das ist meine subjektive Sicht mein Gefühl. Ich fühle mich verlassen und verloren ohne sie. Mein subjektives Gefühl.

Die objektive Sicht ist. Es war vorauszusehen. Angekündigt. Ich war bei der Hochzeit. Alles äußerlich gut. Ich muss es nur kapieren, dass sie jetzt ein eigenes Leben hat.
Aber ich fühle noch immer so und doch muss ich mich ermahnen, sie ist erwachsen und sie ist zufrieden und scheiße, sie fehlt mir so.
Siehst du wie ich gerade Realität und Gefühlszustand miteinander vermische?
Ich muss das trennen, auch wenn es mir nicht leicht fällt.
Meine Gefühle finden in mir statt. Doch habe ich nicht das Recht meine Tochter damit einzuengen.
Nach Außen hin hab ich mich ganz cool gegeben. Sie weiß zwar von meinem Schmerz um sie, aber sie weiß auch das ich mir nichts sehnlicher wünsche, als das sie zufrieden ist.

Halte dich bei deinem Sohn an die Fakten, frage ihn, ob er unzufrieden ist mit seiner Studiumswahl, weil dabei ein 0 Ergebnis entstand. Sprich, frage ihn, ob er sich in einem anderen Studium sieht oder lieber in einer Ausbildung?
Und wenn er darauf selbst noch keine Antwort hat, dann lass die Frage einfach mal im Raum stehen. Vielleicht denkt er auch schon selbst darüber nach.
Schön wenn man eine Mama hat, mit der man neutral reden kann.
Aus der Unterhaltsnummer kommt ihr sowieso nicht so schnell raus. Geht doch auch gar nicht darum, oder?

Du hast den innerlichen Kontakt zu ihm verloren. Das ist es doch, oder?
Wenn er merkt, dass du herzliches Interesse hast, keine Hinweise wegen dem Unterhaltsgeld kommen, welche ja nur ausgesprochen werden, um zu lenken und zu manipulieren, zu kontrollieren von deiner Seite.
Dabei geht es dir doch um viel Wichtigeres, um ein Teilnehmen an seinem Leben, ein Angenommen werden, ein Lieb gehabt werden von ihm.
Dann lass das Geld aus der Kommunikation raus.
Rede mit ihm von Herz zu Herz.

Loslassen ist immer schwer. Ich habe schon 3 Kinder loslassen müssen, jedes Mal ist es derselbe Schmerz und eine längere Leidens- und Loslassphase die ich durchlaufe. Bei all meinen 3 erwachsenen Kindern, bisher dasselbe. Nein ich habe mich nicht dran gewöhnt. Bei meinem 4 Kind ist es genauso.
Und es ist Verlust. Loslassen, da gibt es ein Buch von Verena Kast. Das habe ich gelesen als ich 18 war, weil ich von meiner Mutter loslassen musste. Und überhaupt viel loslassen musste. Das hat mir schon recht gut geholfen, damals.

Diesbezüglich verstehe ich viele deiner Gefühle, die aber irgendwie versteckt sind in all den anderen Informationen.

Entschuldige, falls ich deine Gefühle fehlinterpretiert habe. Ich kann das auch löschen, sag Bescheid.

Liebe Grüße Pecky
 

Deji

Neues Mitglied
Erstmal ein herzliches Danke für die Antworten. Ich möchte nicht jedem einzelnen schreiben sondern versuche es hiermit gesammelt an Alle zu verfassen denn der Tenor ist bei allen Kommentaren der selbe - Loslassen !

Ich bin sehr berührt und auch etwas verschämt das Fremde Dritte aus meinen wenigen Zeilen (meine) die Problematik erkennen. Das Thema ist mir nicht ganz fremd doch fehlt mir bislang die Gelassenheit dem Treiben unseres Sohnes liebevoll und entspannt zuzusehen.
Mein Mann und ich haben uns in den letzten Jahren sehr viel von unserem Sohn gefallen lassen. Im Gegenzug haben wir dann oft verbal verletzend zurück geschlagen. Oft aus Hilflosigkeit. Mich plagen auch Schuldgefühle denn ich weiß das ich damit meinen Teil zu der jetzigen Misere beigetragen habe. Das habe ich auch schon öfters versucht unserem Sohn zu erklären, doch er schweigt zu allem.

* Wenn ich schreibe das Eltern save sind dann meinte ich das Kinder (egal wie alt) doch eine Beziehung zu den Eltern erhalten möchten. Ich dachte das wäre normal.

* Mit dem Geld habe ich so mein Problem. Ich kann damit nicht umgehen 'getreten' und abgelehnt zu werden aber unsere monatliche Zahlung soll bitte pünktlich erfolgen. Sicher sind wir unterhaltspflichtig. Doch unser Sohn weiß das wir für unser Einkommen jeden Tag arbeiten müssen und ich noch zusätzlich einen Nebenjob aufgenommen habe. Ich finde etwas Wertschätzung kann man doch zeigen ? Das mag auch an meiner Erziehung und Einstellung liegen. Ich kann schwer akzeptieren das unser Sohn da ganz anders denkt. Ich weiß das ich da was ändern muss !

* Unser Sohn hatte sein Studium mit seinem Wunschstudiengang mit viel Euphorie begonnen. Das erste Semester lief auch gut. Dann merkten wir das nach und nach die Reize der Großstadt wichtiger wurden. Sicher haben wir auch versucht anzusprechen ob er sich mit dem Studiengang sicher ist und das es kein Thema wäre eine andere Richtung einzuschlagen. Doch irgendetwas muss ja getan werden. Unser Sohn versteht es zur Zeit die nicht bestandenen Klausuren so zu schieben das eine Exmatrikulierung seitens der Uni in weiter Ferne ist. Das ärgert uns.

* Ich kann sehr gut nachvollziehen das ein junger Erwachsener sein Leben leben möchte ohne ständig Rapport bei den Eltern abzuliefern. Mir fehlt jedoch dieser normale (geregelte) Kontakt. Ich traue mich kaum mal anzurufen denn meist gibt es keinen Smalltalk sondern irgendeine Hiobsbotschaft die mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Wenn ich mich dann einige Wochen wieder nicht melde habe ich ein schlechtes Gewissen. Unser Sohn meldet sich gar nicht und manchmal meine ich das er diese ganzen Unverschämtheiten an den Tag legt um uns zu sagen - Lasst mich endlich in Ruhe.

Ich nehme mir das alles sehr zu Herzen und denke das auch ganz viel von meiner eigenen 'Geschichte' mitschwingt.

Wir haben unserem Sohn ein friedliches Leben vorgelebt und versucht ihm einen geraden Weg zu ebnen. Ich werde versuchen mich zurück zu nehmen und hoffe das die Kerbe noch nicht zu groß zwischen uns ist.

Ganz herzlichen Dank für's Lesen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
N Darf sich ein Betreuer in sorge und Umgang einmischen? Familie 12
C Komme nicht ins Haus der Mutter, Sorge es ist was passiert Familie 16
M Mein sohn Familie 19

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben