Sollte eine 10-jährige das beherrschen?

Es geht darum:
Meine Tochter will zur Schlafenszeit unbedingt noch zu Mama und - wenn sie nicht schlafen kann- nicht alleine in ihrem Zimmer verbringen.
Gestern ist es soweit eskaliert, daß Mama sich genervt in ihrem Zimmer eingeschlossen hat und das nervige Kind somit ausgesperrt hat, worauf mich meine Tochter weinend angerufen hat und mir alles geschildert hat.

Heute rief mich meine Ex an und erklärte mir klipp und klar, daß sie da jetzt eine Grenze setzen will, zur Schlafenszeit geht Kind in sein eigenes Bett.
Klare Regel, klare Ansage auch der Tochter ggü.
Ich bin jetzt absolut nicht dafür, ein weinendes Kind praktisch im Regen stehen zu lassen, aber verstehe auch meine EX zu gut, daß sie da mal einen klaren Cut machen will und mit 10 sollte sie das auch absolut verstehen können.

Ich wollte jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle gehen, meine Ex meint, da sei nicht nötig und sagte nochmal, das sei jetzt eine Regel an die sich alt genuges Kind zu halten habe.

Keine konkreten Fragen, Meinungen im Faden gerne gesehen.

Mit 10 Jahren sollte das Kind in der Lage sein grundsätzlich im eigenen Bett zu schlafen. Natürlich wird es auch hier immer ausnahmen geben, aber in dem Alter sollte das normal sein.

Wenn es einen Alptraum hat und Nachts nicht schlafen kann, kann man das nochmal anders sehen, aber zur Schlafenszeit sollte dies gelten.
Ich finde allerdings das Verhalten deiner Ex dem Kind ggü nicht gerecht. Sie sollte sich nicht einschließen und das Kind vor der Tür heulend zurücklassen.

Habt ihr irgendein Ritual, mit dem ihr eure Tochter zu Bett bringt? Singen, vorlesen ... sowas in der Art.

Hat bei meinem Patenkind immer gut funktioniert. Egal wer sie zu Bett brachte, das Ritual wurde eingehalten. Danach wusste sie, dass sie im Bett bleiben soll und hielt sich größtenteils daran. Ausnahmen finde ich bei einer 10-jährigen nicht schlimm - hat dann meistens einen Grund.
Wenns doch mal nicht ging - ein Tropfen Lavendelöl aufs Kopfkissen, wirkte Wunder.

Dass sich die Mama einsperrt und die Kleine in dem Moment nicht mehr zu ihr kann, puscht die Situation meiner Meinung nach nur noch hoch und macht es schlimmer.

Crizz meinte:

Es geht darum:
Meine Tochter will zur Schlafenszeit unbedingt noch zu Mama und - wenn sie nicht schlafen kann- nicht alleine in ihrem Zimmer verbringen.
Gestern ist es soweit eskaliert, daß Mama sich genervt in ihrem Zimmer eingeschlossen hat und das nervige Kind somit ausgesperrt hat, worauf mich meine Tochter weinend angerufen hat und mir alles geschildert hat.

Heute rief mich meine Ex an und erklärte mir klipp und klar, daß sie da jetzt eine Grenze setzen will, zur Schlafenszeit geht Kind in sein eigenes Bett.
Klare Regel, klare Ansage auch der Tochter ggü.
Ich bin jetzt absolut nicht dafür, ein weinendes Kind praktisch im Regen stehen zu lassen, aber verstehe auch meine EX zu gut, daß sie da mal einen klaren Cut machen will und mit 10 sollte sie das auch absolut verstehen können.

Ich wollte jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle gehen, meine Ex meint, da sei nicht nötig und sagte nochmal, das sei jetzt eine Regel an die sich alt genuges Kind zu halten habe.

Keine konkreten Fragen, Meinungen im Faden gerne gesehen.

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Deine Frau hat recht, mein ältester Sohn war auch ein Schreihals und wurde von meiner Ex und meinem Vater verhätschelt, bis mir der Kragen geplatzt ist.
Da habe ich beide aus seinem Kinderzimmer geworfen und mit dem Filius Tacheles geredet.
Er schrie nie wieder.

Um kein Missverständniss aufkommen zu lassen ich habe ihn nicht geschlagen oder sonst wie grob behandelt, aber ich habe mit lauter Stimme gesprochen.

Manchmal muss man konsequent sein.

Hallo,

meine Meinung dazu wäre Mal zu ergründen warum eure Tochter so ein Problem mit dem Einschlafen hat und nicht alleine im Bett bleiben möchte.

Es gibt bestimmt einen Grund dafür und vielleicht könntet ihr dieses Problem mit eurer Tochter klären und auflösen.

Jedenfalls ist dem Kind in keinster Weise geholfen wenn deine Ex sich einschließt und das weinende Kind vor der Tür stehen lässt.
Auch ein Mädchen mit 10 Jahren fühlt sich dadurch nicht geliebt, nicht verstanden und nicht gewollt in dem Moment.

Du machst dir über das Erlebnis deiner Tochter Gedanken und das finde ich auch wichtig und gut.
Lasse dich nicht von deiner Ex abwimmeln in der sie bei ihrer Meinung bleibt eine Grenze setzen zu müssen.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir

Die ganze Sache wird mit der Entwicklung der Tochter stehen und fallen.
Diese wird hier wohl durch die Mutter voran getrieben und hat mit dem Alter - als Zahl - erst mal nichts zu tun, sondern damit, was vorgelebt wird.
Wenn man sich vorstellt, das beispielsweise in Iran Mädchen mit 13 ( hier auch nur als Zahl) heiraten dürfen und dann wohl eigene Kinder ins Bett bringen müssen, wäre es vermutlich an der Zeit, dass sich die Tochter abends selbständig zur Ruhe begibt.
Ausnahmen ausserhalb der Regel kann und muss es aber immer geben.

Da ich ja mit erziehungsberechtigt bin und daher auch viel Zeit bei meiner Kleinen verbringe:
Ich habe die Grenze mit dem eigenständigen Schlafen schon vor langer Zeit gezogen und es klappt wunderbar.
Meine Ex hatte da ziemlich Probleme, das Kind aus dem eigenen Bett fernzuhalten (soll sich nicht so böse anhören, hoffe ich) und hat immer wieder nachgegeben, gestern war dann halt das Limit bei ihr erreicht, es gibt halt immmer irgendwo die Grenze, das muß eine 10-jährige auch mal kapieren.

Jetzt war es nunmal die harte Tour, aber ist ja alles gut gegangen, sie hat ja noch mich .

Deine Ex sollte tagsüber in aller Ruhe mit der Tochter reden und ihr sagen, wie es abends gehen soll.

Man kann ja einen Kompromiss finden. Z. B. abends ins eigene Bett und wenn die Tochter nachts aufwacht, darf sie zu Mama ins Bett huschen.

Vielleicht hilft es auch noch ein paar Minuten miteinander reden und die Tochter kann im eigenen Bett bleiben.

Ich fand es schon immer seltsam, dass Erziehung wie eine Art normierter Prozess ablaufen soll und man sich an einem Standard orientieren sollte, wenn man gute Eltern sein möchte. Regelmäßigkeit, Konsequenz, Strenge, etc. Meiner Tochter wurde von Profis in der ersten Klasse alles Mögliche "diagnostiziert": Eine nicht behebbare Rechenschwäche, eine Rechtschreibschwäche, ADHS und so weiter. Jetzt geht sie aufs Gymnasium und hat ALLE diese Zuschreibungen Lügen gestraft, einfach alle. Ich bin noch heute so sauer, auch auf mich selbst, dass ich mir so viel Blödsinn habe einreden lassen und erst in der dritten Klasse gemerkt habe, wie sehr ihr das alles geschadet hat. Dafür schäme ich mich noch heute.

Jeder Mensch lernt und entwickelt sich auf seine Weise. Dieses ständige Vergleichen, Bewerten und Messen ist mindestens so schädlich, wie nützlich. Anstatt Vertrauen zu unseren Kindern zu haben und ihnen Raum zu lassen, machen wir so vieles enger und enger und das ist wirklich falsch. Sie sollen dies und das können und das in der und der Zeit. Und wer davon abweicht, um den oder die muss man sich Sorgen machen, muss intervenieren! Unsinn! Ja, manche Unterstützung ist gut und richtig und ein Segen. Aber nicht selten genug bewirkt sie auch das Gegenteil und das ist ganz großer Mist!

@Crizz, wenn Deine Tochter mit 10 noch diese körperliche Nähe braucht, dann ist das eben so. Ja, sie wird sich irgendwann "abnabeln", aber muss das immer mit Druck geschehen? Ist eine "Ansage" immer besser, als zu hinterfragen und auch Deine Tochter zu fragen, was in ihr vorgeht? Meine Tochter hat mit 11 hin und wieder bei mir geschlafen und irgendwann wollte sie das nicht mehr. Mein Schnarchen hat sie genervt und sie fand dann, dass sie zu groß dafür war.

Erziehung hat mir wieder Spaß gemacht, als ich auf diese vielen Diktate und Vorgaben einen Sch..ß gegeben habe. Ja, ich habe Fehler gemacht, aber wenigstens habe ich meiner Tochter vertraut und wir sind manche Wege nach einer gemeinsamen Entscheidung gegangen. Zum Leidwesen so mancher Tanten, aber das ist mir sowas von egal. Hab Vertrauen in Dich. Und in Dein Kind.

ich glaube, deien Ex hat recht, dass sie da mal ne Grenze gezogen hat. So wie mir das klingt, hat sie wohl alles mögliche bereits versucht und manchmal haben Kinder sich einfach an eine Sache so gewöhnt, das sie eben auch garnicht "einsehen", warum es plötzlich anders sein sollte. Und dann bocken sie. Dafür spricht auch, dass es ja offenbar bei DIR klappt: da schläft sie im eigenen Bett, aber bei Muttern hat sie sich angewöhnt, das müsse so sein, dass sie mit im Bett schläft.
Mit 10 Jahren kann man da schon auch mal klare Kante zeigen. Natürlich ist das erstmal auch mit Frust verbunden und es ist gut, wenn Du sie da tröstest und bestärkst, dass sie das auch im eigenen Bett schaffen kann. Aber Du solltest sie keinesfalls gegne ihre Mutter aufbringen und der Mutter in den Rücken fallen. (Aber so liest sich das bei Dir nicht).
Du kannst der Kleinen Mut machen: Sie ist schließlich schon groß und da kann sie es schaffen, im eigenen Bett zu pennen.