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Soll ich meiner Mutter eine Weihnachtskarte schreiben?

Alex1770

Aktives Mitglied
Hallo Alex,
soooo wie du manchen Satz interpretierst ist er nicht von mir gemeint.



Das mit dem Pfarrer ist an sich keine schlechte Idee. Obwohl ich nicht gläubig bin wäre ich gar nicht so abgeneigt so etwas zu tun. Nur: Es gibt dabei ein praktisches Problem: Meine Mutter wohnt in einem anderen Land, das macht das Ganze schwierig. Und ich glaube auch nicht, dass sie es schätzen würde wenn ich ihr irgendjemanden auf den Hals hetzen würde, der versucht zu vermitteln.


Von auf den Hals hetzen steht bei mir nichts!



Sondern von sich kompetente Hilfe holen. Ob du gläubig bist ist hier wohl eher sekundär, dein praktisches Problem kann ich nicht erkennen. Gibt es in dem Land in dem deine Mutter wohnt kein Telefon? Also- - , es ist jetzt etwas eigen Initiative gefordert. Gehe über Brangenbücher, die Telefonauskunft, das Internet und zu guter Letzt gibt es auch noch die gute alte Post.Versuche einen kompetenten Menschen im Umfeld deiner Mutter zufinden. Bewege dich. Du willst deiner Mutter beweisen, dass du dich ändern willst. Das dann für deine Mutter nicht der richtige Ansprechpartner so schnell gefunden wird, ist nicht wichtig – du brauchst einen Vermittler. Du willst etwas beweisen. Nämlich - - - das du sie lieb hast und das du es wert bist noch einmal alles beweisen zu können.


Ich glaube, Du hast vollkommen recht mit der Vermutung, dass meine Mutter jetzt das Friede, Freude, Eierkuchen Leben mit ihrem Freund geniesst und froh ist, dass sie endlich mal ein kinderloses Dasein führen kann. Das habe ich mir auch schon gedacht. Muss eine ganz schöne Erleichterung sein. Und ein bisschen ist es vielleicht auch Rache an meinem Vater weil er jetzt für mich verantwortlich ist, wo er doch früher alles meiner Mutter überlassen hat und sie im Berufsleben zurückstecken musste, dass er Karriere machen konnte.


Ich glaube nicht, dass sie das kinderlose Dasein genießt und deine Überlegungen ob sie vielleicht deinem Vater gegenüber Rachepläne haben könnte, ist auch nicht deine Baustelle. In einer Zeit der Ruhe, kommt auch die Zeit der Erinnerungen und wir Menschen sind Gott sei Dank, so angelegt, dass wir uns gerne nur an das Schöne erinnern. Das wird bei deiner Mutter nicht anders sein. Und da finde ich den Rat von katinkaRosenrot:


Ausser der Weihnachtskarte könntest du ihr doch von Zeit zu Zeit
schreiben. Wie es dir geht, was du denkst und fühlst.
Bleib dabei im Hier und Jetzt.
Blick nach vorne gerichtet.
So könnte sie sehen, dass du Verantwortung für dein Leben
übernimmst und aus dem Geschehenen gelernt hast.
Hervorragend!


Und nun zu einem weiteren Absatz von dir.


Aber bei einem bin ich mir inzwischen relativ sicher, und das ist mir in den letzten Tagen ziemlich klar geworden. Eigentlich wusste ich es schon vorher aber ich wollte es nicht so richtig wahr haben: Ich glaube, dass ich meiner Mutter einfach fast nichts mehr oder sogar gar nichts bedeute. Das soll nicht pathetisch klingen, sondern ich meine das ganz nüchtern betrachtet. Ich kann versuchen nach allen möglichen Erklärungen zu suchen für ihre Abneigung gegen mich, aber wenn ich ehrlich bin war ich schon immer eine Enttäuschung für meine Eltern. Und früher kam ich mir schon geliebt vor, aber als Kind hat sie mich wahrscheinlich auch geliebt. Aber bei einem Kind ist das leichter, und wie ich älter wurde habe ich ihr immer weniger bedeutet, und noch weniger seit ich angefangen habe, so viel Mist zu bauen.



Wie bitte soll ich das denn verstehen? Woher nimmst du die Sicherheit und das Wissen, dass deine Mutter dich nicht liebt? Kennst du ihre Gedanken und Gefühle? Gedanken die sich um dich drehen? Wenn sie dein Lieblingsessen kocht, weil es einfach mal wieder an der Zeit ist. Wenn sie durch die Straßen geht und einen schönen Pullover sieht, der dir passen könnte. Wenn im Radio einer deiner Lieblingssongs zuhören ist oder ihr ein Foto von dir in die Hände fällt. Kennst du vor dem Einschlafen ihre letzten Gedanken? Glaubst du sie ist jetzt chemisch gereinigt oder auf ihrem Kalender ist der 24.12. ausradiert? Glaubst du deine Mutter hat dich 16 Jahre geliebt und jetzt ist Ende? Einfach so? Nur weil du ihre geweinten oder ungeweinten Tränen nicht siehst?


Das soll nicht pathetisch klingen, sondern ich meine das ganz nüchtern betrachtet.



Das tut es aber, du schwimmst auf eine Welle die heißt: „ Bitte habt Mitleid mit mir“. Aber du hast deinen Obolus zu der jetzigen Situation beigetragen. Man fliegt nicht so einfach von der Schule. Da werden Gespräche geführt, vom Lehrkörper zum Schüler, einmal, zweimal-----, dann kommen die schriftlichen Geschichten, zuerst nur zur Information an die Eltern, dann ein Elterngespräch, die Ermahnungen und dann erst viel, viel später kommt der Schulverweis. Das dauert Monate. Und in dieser Zeit hast du als Mutter das Gefühl auf ganzer Linie versagt zu haben.Und dann kommen auch wieder die vielen Menschen mit den ach so guten Ratschlägen ins Spiel. Als Mutter denkst du dann nur, oh Gott, warum? Wo ist denn der Vater? War es richtig das ich mich habe scheiden lassen? Ich will doch nur sein Bestes. Ist es wirklich wichtig das ich noch arbeiten gehe? Sollte ich nicht lieber zu Hause sein?



angefangen habe, so viel Mist zu bauen.

Bei meinem Sohn kam noch hinzu, dass er alles was man an Drogen ausprobieren konnte und nicht gespritzt wurde, ausprobiert hat! Mein Sohn hat mir mehrfach das Auto geklaut, ist von der Polizei angehalten worden und hat im Keller Feuerchen gelegt. Wenn es auch nur im Ansatz bei dir ähnlich war, dann kannst du die Sorgen deiner Mutter gar nicht ermessen.
Gehe in dich, man kann nicht alles von jetzt auf gleich ändern. Es hat ja auch lange gebraucht bis es so war wie es jetzt ist. Ganz fest bin ich davon überzeugt, dass deine Mutti dich liebt!!! Du bist ein so sensibler und feinstofflicher junger Mensch, du bist groß geworden und warst von Liebe umgeben, sonst könntest du gar nicht so sein wie du dich hier öffnest. Kinder sind die Spiegelbilder ihrer Eltern.
Alex gebe euch Zeit!
Liebe Grüße, Lölle;)
Hallo,
es tut mir leid wenn ich Dich missverstanden habe. Was ich eigentlich ausdrücken wollte ist, dass ich mir schon kompetente Hilfe holen werde, aber hier vor Ort und nur für mich selbst. Aber was die Sache mit meiner Mutter betrifft will ich ausser einem weiteren Versuch schriftlich mit ihr Kontakt aufzunehmen nichts unternehmen. Erstmal nicht.
Es tut mir leid wenn ich pathetisch klinge, aber ich meine das wirklich ernst, dass ich vermute, dass ich ihr nicht mehr so viel bedeute. Wie ich schon jeanne d'arc geschrieben habe ist es nicht das Noch-nicht-verzeihen-können bei meiner Mutter, sondern dass sie sich gar nicht mehr meldet. Nachdem ich schon mindestens 4 x Kontakt mit ihr aufgenommen habe würde sie mir doch, würde sie mich wirklich noch lieben, wenigstens schreiben, dass sie mir nicht verzeihen kann, dass ich ihr evtl. noch Zeit geben muss. Aber dadurch, dass sie gar nicht reagiert geht sie ja bewusst das Risiko ein, dass ich mich dann gar nicht mehr melde und wir völlig den Kontakt verlieren. Dann ziehe ich daraus die Schlussfolgerung, dass ich ihr relativ egal bin.
Und Du hast übrigens Recht: Vielleicht suche ich nur Mitleid, aber das liegt vielleicht auch daran, dass in meinem Umfeld keiner auch nur irgendein kleines bisschen Verständis oder gar Mitleid hat.
Da bin ich immer nur der Böse, und dann ist es eben schön wenn mir hier jemand schreibt, dass ich nicht an allem alleine schuld bin.
Ich kann Dir sagen, dass es bei mir sehr ähnlich wie bei Deinem Sohn war. Klar wurde ich nicht von heute auf morgen von der Schule geworfen. Aber weisst Du was ich nicht verstehe: Dass das alles so unverzeihbar ist. Ich habe meinen Eltern auch schon sehr viel verziehen. Was glaubst Du wie oft ich meinem Vater schon verziehen habe, er hat mich schon so oft in meinem Leben enttäuscht, und trotzdem bin ich jetzt so blöd und renne ihm noch hinterher, dass er mich mal beachtet. Und meine Mutter: Seit ihr Freund bei uns gewohnt hat ging es bergab mit unserer Beziehung, und unabhängig davon wer am Konflikt die Hauptschuld trug, ich oder der Freund (bestimmt beide), aber meine Mutter hat nie zu mir gehalten, sie hat immer ihn in Schutz genommen, ganz egal wie unfair er manchmal zu mir war. Und dann der Rausschmiss: Ich hatte eine halbe Stunde zum Packen und dann hat sie mich sprichwörtlich vor die Tür gesetzt, mit meiner Reisetasche. Wenn ich nicht bei einem Kumpel erst mal Unterschlupf gefunden hätte und mein Vater mich aufgenommen hätte, es wäre ihr wirklich egal gewesen. Ich könnte jetzt genauso gut obdachlos sein und es wäre ihr egal.
Ich will damit jetzt nicht entschuldigen was ich getan habe, aber das alles spricht auch nicht gerade dafür, dass sie sich arg um mein Wohlergehen sorgt.
Aber trotzdem hoffe ich natürlich, dass Du vielleicht doch recht hast, dass sie mich noch liebt. Wenn das so ist, dann wird sie sich ganz bestimmt irgendwann melden. Es kann doch nicht sein, dass sie jetzt nie nie nie nie wieder mit mir redet? Ich habe doch keinen Mord begangen oder so, auch wenn es schlimm ist was ich alles getan habe.
Unabhängig wie es jetzt aber im familiären Bereich weitergeht bin ich aber ja quasi erwachsen und deshalb ist es vor allem wichtig, dass ich mein Lebensglück nicht von meiner Familie abhängig mache sondern lerne auf eigenen Beinen zu stehen. Das habe ich inzwischen realisiert.

Na ja, vielleicht willst Du mir ja als PN noch mehr von Dir und Deinem Sohn berichten, darüber würde ich mich freuen, dann kann ich meine Mutter vielleicht noch besser verstehen.

Lg,
Alex
 

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