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Soll ich jetzt da sein für ihn?..

A

Archeo

Gast
Vogelfrei hat angedeutet, dass ihr Vater damals krank war. Handlungen kranker Menschen sind anders einzustufen als die gleichen Handlungen gesunder Menschen. Jedenfalls denke ich so.Worin siehst Du eine Spekulation? Ich äusserte meine Empfindung beim Lesen des Beitrages. Du darfst gerne anders empfinden... aber ich gestehe Dir kein Recht zu, meine Empfindungen zu bewerten.

Ich bin überzeugt, dass echte Liebe auch sehr Böses überwinden kann. Wenn ich dazu beitragen kann, tue ich das gerne. Wenn ich jedoch lieblos wirke oder einen Fehler machte, tut es mir leid.
Ja du hast einen Fehler gemacht! Und jetzt noch einen! Du kapierst echt Null. Du schreibst von Dingen, von denen du überhaupt keinen blassen Schimmer hast!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Liebe Vogelfrei,

ich kann Dein Hin- und Hergerissen gut nachfühlen. Ich hadere auch mit meinem Vater. Es ist so schwer. Ich wüßte nicht, wie ich bei einer lebensbedrohlichen Krankheit fühlen und handeln würde.

Wir bleiben immer irgendwie verbunden mit unserer Herkunftsfamilie, auch wenn wir uns zurückziehen oder komplett abkehren. Es ist immer verdammt schwer.

Ich würde im Moment in erster Linie auf mich schauen.
Was löst das aus bei Dir? Was ist dieses Nichtfühlen? Schutz? Ein Gefühl des Außenstehens?
Was fühlst Du, wenn Du an seine Angst denkst? Seine Todesangst? Wenn er leiden wird? Vielleicht sterben?
Ich würde versuchen, das ganz bewußt wahrzunehmen und alles was da an Gefühlen und Gedanken kommt, erst mal wertungsfrei zuzulassen. Dich vor allem nicht für irgendwelche Gefühle oder auch eine emotionale Leere zu verurteilen. Oder abzuwerten.

Es gibt keine Pflicht, zu weinen und zu trauern, wenn der Vater erkrankt. Nur weil alle anderen Familienmitglieder sich irgendwie so verhalten oder bestimmte Gefühle zu fühlen scheinen, muß das nicht für Dich gelten. Die haben ihre Geschichte und ihre Verbindung zum Vater. Du hast eine ganz eigene und völlig andere. Ich finde, da ist es völlig ok, da hst Du jedes Recht, anders zu empfinden.

Sei einfach sehr achtsam und liebevoll mit Dir. Und laß Dich nicht von irgendwelchen Erwartungen anderer leiten. Schau, was sich für Dich gut und stimmig anfühlt.

Und wenn Du gnädig sein willst und Dich wieder annähern willst, dann muß das nicht gleich in totaler Enge und Vergeben und Vergessen ausarten. Es gibt so viele Zwischenstufen. Das Telefonat von Dir, ihn anläßlich der Krankheit anzurufen und zu signalisieren, daß Du seine Krankheit und seine Sorge wahrnimmst, das finde ich schon einen enormen Schritt. Das kann auch schon das Äußerste an Anteilnahme sein.

Ich finde Pepita hat etwas sehr wertvolles gefragt: Wie soll denn das "Für ihn da sein" aussehen?

Was stellst Du Dir denn darunter vor? Und ist das Dein innerster Wunsch oder befürchtest Du eher, den Erwartungen anderer sonst nicht zu entsprechen? Wenn so viele Familienmitglieder weinen und um ihn besorgt sind, dann ist er ja nicht allein. Dann ist da vielleicht gar keine Lücke, die Du unbedingt durch Deine Fürsorge und Anteilnahme füllen müßtest?

Schau, welches Maß für Dich gut ist und ab wo es zu eng wird.

Ich wünsche Dir viel Sanftheit und Achtsamkeit für Dich, liebe vogelfrei.
 
V

Vogelfrei

Gast
Hallo ihr Lieben vielen Dank für eure Beiträge und Tipps , fragen und Meinungen.
Das hilft mir weiter und ich glaube ich muss jetzt wirklich mal darüber richtig nachdeneken was richtig ist und in mich gehen . Sorry wenn ich weitere fragen von euch an mich jetzt nicht beantworte bin gerade etwas durcheinander und kann sie mir selbst nicht mals beantworten. Vielleicht sieht es morgen dies bezüglich schon wieder etwas klarer aus.
Danke nochmal.
 
V

Vogelfrei

Gast
Hallo ihr Lieben,

Ich wollte mich nochmal bedanken für eure Beiträge letzte Woche. Ich habe irgendwann aufgehört mit zu schreiben weil es mir das Thema dann zu viel wurde. Ich wollte euch aber informieren wie es weiter geht.
Gestern haben wir erfahren das es doch nicht so kritisch ausshieht wie wir anfangs dachten. Wahrscheinlich hat der Kreps auch noch nicht gestreut wie vermutet wurde.

Am Montag wird er Operiert und danach kann man bestimmt noch mehr sagen. Wahscheinlich werde ich ihn dann Dienstag oder Donnerstag auch im Krankenhaus besuchen.
Ich werdenicht lange da bleiben und distanziert wie schon lange zeit bleiben aus eigenschutz. ( auch wenn das egoitsich ist muss ich schauen das ich nicht kaput gehe). Ich werde ihn trozdem zuhören .
Doch ich kann einfach nicht mindestens solange er nie auch nur sowas wie eine enschuldigung von sich giebt ihn verzeien.
 

seeker95

Mitglied
Wenn dein Vater nicht mehr lange zu leben hat, würde ich ihn besuchen gehen. Zumindest ein mal.
Wenn er nicht mehr lebt wirst du nie wieder die Gelegenheit dazu haben und wenn du dir Jahre später deshalb Vorwürfe machst ist es sowieso schon zu spät.
 
V

Vogelfrei

Gast
als ich vor ein paar jahren aufgrund von Magersucht an der ih fast druf gegangen wäre für lange Zeit ins Krankenhaus musste hat auch er sich oft gemeldet sogr geweint am Telefon und gesagt das er will das ich gesund werde. Da ist mir klar geworden das ich ihm doch nicht egal bin. Und auch wen mir es nicht gut getan hat das er sich so oft meldete zeigte er mir auch du bist mir nicht egal ich bin nicht mehr der der ich mal war.
Und es scheint mir ist er auch nicht egal auch wenn ich es manchmal innerlich fast wünche hasse ich ihn doch nicht.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Liebe Vogelfrei,

ich fühle sehr bei dir mit.

Ich spüre so eine große Sehnsucht in Deinem letzten Beitrag, daß da keine Gleichgültigkeit zwischen Euch sei. Sehnsucht, wahrgenommen zu werden, so wie Du bist. Es ist echt schwer. Du machst es Dir nicht leicht. Aber es ist Dein weg. Ich würde nur immer schauen, was steht bei Dir an Gefühlen hinter Deinen Entscheidungen und Deinem Handeln.

Du spürst ja z.B. sehr deutlich, daß Du Dich nach Einsicht und Reue bei deinem Vater sehnst. Daß Dein Leid wahrgenommen wird. Ich habe aus dem, was Du über die Worte und Reaktionen Deines Vaters geschrieben hast, herausgelesen, daß er vor allem sich selbst sieht und nicht so sehr Dich und Dein Leid. (Ich mag mich irren und das mit meiner eigenen Geschichte vermischen, wenn das so ist verzeih bitte.) Aber ich kann Deinen Wunsch, daß er sich mal in Dich und Deine Leidensgeschichte hineinversetzt und entsprechend traurig, betroffen und reuig reagiert, sehr gut nachvollziehen. Das würde gut tun, wenn das eigene Leid mal anerkannt würde von dem, der es Dir angetan hat.

Aber ob das je aufrichtig geschehen wird? Versuch die Sehnsucht und dieses Bedürfnis achtsam wahrzunehmen und Dir zuzugestehen. Aber mache es nicht zu Deiner Erwartungshaltung. Es ist selten, daß die alten Männer das hinbekommen. Ich glaube, oft fehlt es da an Einsicht und menschlicher Größe.

Ich finde es gut, daß Du für Dich klare Grenzen siehst und für Dich festlegst, so lange er das nicht hinbekommt (und das ist ganz allein sein Part und sein Versagen), so lange bleibst Du in Deiner geschützten innerlichen Distanz.

Schau aber bitte noch mal ganz gut auf Dich, ob die Anrufe und Besuche es Dir weiterhin ermöglichen, in Deiner inneren Freiheit zu bleiben oder Dich wieder zurückbringen in Hilflosigkeit, Abhängigkeit und schmerzhaftes Erinnern, nur in der Hoffnung, die ersehnte Reaktion seinerseits zu bekommen.

Schau bitte noch mal ganz genau, warum es Dir so wichtig ist, daß er erlebt, daß er Dir nicht gleichgültig ist.

Paß bitte gut auf dich auf. Ich wünsche Dir alles, was Du brauchst, damit es Dir gut geht.
 

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