Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Social Networks verstehen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gastro

Gast
Hallo Social Networker,

ich habe da mal eine Frage zum Thema Social Networks.

Ich verstehe den Sinn und den Boom der Social Networks wie z.B: Twitter und ähnliche nicht.
Ok, das Forum hier ist im Prinzip auch ein Social Network, ich bin hier auch Member. Nur nutze ich es in einem sehr begrenzten Umfang.
Ich verstehe nicht, weshalb sich Menschen zu Hauf dort organisieren und in Selbstdarstellung üben.
Ich verstehe nicht, weshalb diese Instrumente so viel Macht besitzen, dass sie für Wahlkampfzwecke einzusetzen sind (siehe Obama).
Ich verstehe überhaupt nicht, was den Reiz solcher Systeme ausmacht.

Nun, ich möchte es wenigstens ein bisschen:confused: verstehen. Daher meine Frage:

Was ist für Euch der Reiz solchen Systems?

Danke für jede Rückmeldung

Gastro
 
B

Blackjack

Gast
Im Prinzip ist es das reale soziale Netzwerk übertragen in die virtuelle Welt. Selbst ein Online-Shop beispielsweise oder eine News-Seite kannst du dazu zählen.

Solche Menschen wie du zum Beispiel können garnichts damit anfangen, andere Leben nur noch in der virtuellen Welt und der Otto-Normal-Nutzer lebt teils in der realen und teils in der virtuellen Welt.

Diese sogenannte Selbstdarstellung ist nichts anderes als die Selbstdarstellung in der realen Welt. Wenn du zur Haustür raus gehst denk ich mal das du darauf Wert legst was du für Bekleidung trägst, die sicherlich zu deiner Persönlichkeit passt. Und wenn dich einer in einem Gespräch nach Hobbys und Vorlieben fragt, sagst du ja auch nicht: "Ich geb nichts preis, bin kein Selbstdarsteller". Klar gibt es einige die es übertreiben, aber das ist auch nichts anderes als Leute die einen auf cool machen wenn man ihnen begegnet oder Ihr Auto aufpimpen und mit lauter Musik vorbei fahren.

Diese Plattformen haben den Vorteil das die Menschen nicht riesige Entfernungen überwinden müssen in jeglicher Hinsicht. Künstlerische Beiträge nicht im Sumpf der eigenen 4 Wände versinken, Menschen mit gleichen Interessen sich besser finden (ich hab schon oft genug den Spruch gehört: "Es gibt niemanden hier in der Gegend der meine Leidenschaft teilt" und dabei wohnt so ein Mensch wahrscheinlich nur 2 Häuser weiter).


Eigentlich könnte man mal fragen warum die meisten Menschen nicht ohne Handy bzw. Telefon, TV und teilweise Internet mehr leben wollen. Was spricht dagegen wieder über Briefe zu kommunizieren und Bücher zulesen. Jeder würde wahrscheinlich die selben 5-6 Pop-Bands bzw. Schlager-Sänger/-innen kennen und hören. Jeder hätte den Eintrug die Welt wäre friedlicher weil man Ahnungslos bleibt was in anderen Teilen der Welt passiert.

Vielleicht würden wir stressfreier leben und weniger auf die Entfaltung unserer Persönlichkeit wert legen und die meisten Träume Träume sein lassen anstatt sie versuchen zu verwirklichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gastro

Gast
Werde - Schlicht weg - älter und lerne.?!

Good luck for your mission.
I do so.


@Blackjack

Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung.

@Forum
Nun, ich habe mich ja entschlossen der Sache etwas genauer auf den Grund zu gehen. Deshalb habe ich nun aufbauend weitere Fragen:

Wenn wir mal davon absehen, dass wir Menschen für unsere Entwicklung auf physischen Kontakt mit unserem Umfeld angewiesen sind: Ist es also im Endeffekt egal ob man real oder virtuell den Bedarf an sozialen Kontakten stillt?

Spielt es keine Rolle dass Spur der eigenen Kommunikation im digitalen Netz unauslöschlich und allgegenwärtig für alle (Online-)Menschen präsent ist?


Vielen Dank für jede Anwort

Gastro
 
B

Blackjack

Gast
Wenn wir mal davon absehen, dass wir Menschen für unsere Entwicklung auf physischen Kontakt mit unserem Umfeld angewiesen sind: Ist es also im Endeffekt egal ob man real oder virtuell den Bedarf an sozialen Kontakten stillt?
Die virtuelle Welt kann das Bedürfnis nach körperlicher Nähe in jeglicher Form nicht ersetzen. die Vorteile der realen Welt sind die Nachteile der viruellen genauso wie die Vorteile der viruellen Welt die Nachteile der realen sind.

Durch die virtuelle Welt rücken wir zwar ein ganzes Stück näher zusammen, aber es reicht nicht aus um nicht einsam zu sein.



Spielt es keine Rolle dass Spur der eigenen Kommunikation im digitalen Netz unauslöschlich und allgegenwärtig für alle (Online-)Menschen präsent ist?
Im realen Leben bleiben diese Spuren auch erhalten. Je nach Wichtigkeit bewegen sich die Informationen zwischen erinnern und vergessen. In der virtuellen Welt zwischen behalten oder löschen. Es gibt zwar viel Speicherplatz, aber Speicherplatz kostet Geld. Informationen die keinen interessieren werden gelöscht um Platz für wichtigere Informationen zumachen.
Der Unterschied zwischen realer und virtueller Welt besteht darin, dass wir in der realen Welt unsere Informationen intuitiv und teilweise unbewusst preisgeben bzw. vorenthalten und man direkt erkennen kann welche Personen bestimmte Informationen erhalten und auch direkt eine Reaktion darauf erhalten. In der virtuellen Welt muss man bewusst drüber nachdenken wer welche Informationen erhält. Zudem muss man sich vorstellen können wer alles bestimmte Informationen die man preisgibt erhält. Das setzt voraus das man Grundkenntnisse über die Funktionsweise der Netzwerktechnologie besitzt. Desweiteren ist vielen auch nicht bewusst das die virtuelle Welt Teil der realen Welt ist und die Verantwortung seines Handelns dort genauso zählt wie in der realen Welt.
 
G

Gastro

Gast
Nun, ich kenne mich ein wenig aus in der vernetzten Datenlandschaft und ich weiss, dass, sobald eine Information in einem Netzwerk gespeichert ist, dass Zugriff auf das Web hat, diese Information nicht mehr als 100%ig geschützt betrachtet werden kann. Mir ist auch klar, dass der Missbrauch von Daten Quer durch die Rabatt-, Kredit-, EC-, Geld- und Kundenkartenlandschaft ganze Branchen am Leben erhält. Ich weiss auch dass Datenschutz nur eine Floskel ist.
Aber darum geht es mir nicht, denn das betrachte ich als banale Offensichtlichkeit. Deshalb will ich das hier in diesem Thread komplett ignorieren, denn mich interessiert was Menschen veranlasst ihre Gedanken, Wünsche und Hoffnungen, ihre Emotionen, ihre Trauer, komplett transparent für den Rest der Welt verfügbar zu machen - und zwar anders als hier im Forum, nicht "anonym", sondern verbindlich und unverkennbar personenbezogen. Also die ganze Palette von "Kindheitserinnerungen" über Pubertätserlebnisse, dem beruflichen Werdegang etc. zum Teil auch alle Partypeinlichkeiten.
Für mein Verständnis tun das offensichtlich sehr viele Menschen, nicht nur ein paar Wenige. Es handelt sich offensichtlich um ein großes Bedürfnis vieler Menschen. Und ich verstehe das noch nicht.
Insbesondere deshalb weil es einen Menschen, sofern irgendjemand die Absicht hat, auch angreifbar oder verletzbar macht.

Kann mir jemand beschreiben, was es interessant macht, öffentlich und transparent sein Leben zu dokumentieren und zu leben?
 
B

Blackjack

Gast
Das der Schutz der Daten nicht 100%ig gewährleistet ist, ist richtig. Das gilt aber auch für die reale Welt. Umso wichtiger Informationen sind desto besser sind sie gesichert und umso höher ist der Aufwand um daran zukommen. Wenn die Informationen wichtig genug sind das sich der Aufwand lohnt sind die Informationen nicht sicher. In der realen Welt könnte man das mit Spionage, Erpressung, Raub, Einbruch, usw. vergleichen. Egal ob virtuell oder real, es ist strafbar.


Die Angreifbarkeit und Verletzbarkeit ist, man mag es kaum glauben, vielen garnicht bewusst. Sie sehen das Internet als Teil eines strombetriebenen Gerätes und nicht als Teil ihrer realen Welt. Ihnen ist wie gesagt auch teilweise garnicht bewusst wie viele Menschen die Informationen ungehindert abrufen können. Es kommt auch oft vor das sich Personen gegenseitig öffentlich auf ihren Seiten sich verabreden ohne das ihnen bewusst ist das es andere Menschen mitverfolgen können. Es klingt unglaublich ist aber tatsache.

Es gibt eine Studie die aufzeigt das von den wenigen Webseiten die man regelmäßig besucht, der eigene Blog, das Social Network Profil oder was auch immer in der Art von eigener Webseite, am häufigsten besucht wird nur um sich selbst anzuschauen. Psychologisch gesehen tut der einzelne damit immer wieder überprüfen wie er auf die Außenwelt wirkt und durch entsprechende Feedbacks seinen Status in der Gesellschaft feststellen kann. Dieses Verhalten legen wir auch im realen Leben an den Tag. Müssen wir auch, denn erst durch andere entwickeln wir erst unsere Identität.
Die Sache ist nun die. Im realen Leben sind wir schüchterner und geben weniger preis aufgrund dessen das wir sofort eine Reaktion erfahren und uns auf unerwartetes schwerer einstellen und bei einem emotional negativ wirkenden Angriff uns nicht sofort zurück ziehen können oder sogar bloss gestellt sofort in einer unangenehmen Situation landen. Man gibt also nur Teile seiner Persönlichkeit preis und bekommt auch nur auf diesen Teil sein Feedback. Zudem ist das Feedback je nach sozialer Bindung gefiltert. Beim Internet fühlen sich die Leute freier weil sie ein Gefühl einer Schutzmauer bekommen obwohl sie alles preisgeben. Wenn man alles preisgibt bekommt man auch auf alles ein Feedback auch von fremden Menschen denen man gewisse Information im realen Leben vorenthält und nur engen Freunden erzählt. Aber wie gesagt ist es den meisten nicht bewusst das die virtuelle Welt ungehindert und in vollem Umfang auf ihr reelles Leben wirken kann.
 
G

Gastro

Gast
@Blackjack
Danke für Deinen unermüdlichen Einsatz.

D.h. ich kann an dieser Stelle zuerst einmal feshalten dass es eine große Menge an Nutzern solcher Netze keinen Schimmer davon haben, wie sehr sie durch diese Transparenz ihre Privatsphäre für Missbrauch jedweder Art preisgeben bzw. sogar zur Verfügung stellen.

Ich will jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber im Moment bestätigt sich leider meine Grundannahme, zu deren Überprüfung ich diesen Tread eröffnet habe. Mein Problem ist eher, dass ich (wieder mal) die Menschen nicht verstehe, nicht die Netzwerke.

Gibt es aber vielleicht auch Menschen, die diese Transparenz suchen und für sich nutzen? Ich denke mal dass das Menschen sein müssen, die in höchstem Maße selbstreflektierend zu Gange sind.

Gastro
 
B

Blackjack

Gast
Du hast im Prinzip schon recht mit der Selbstdarstellung. Nur sind wir alle Selbstdarsteller, die einen mehr, die anderen weniger wie im realen Leben. Die Wahrnehmung dieser Selbstdarstellung wirkt im Netz viel bewusster als in Realität. Wenn du jemandem begegnest und dich mit demjenigen unterhältst nimmst du diese Selbstdarstellung unbewusster wahr. Es fängt schon an wenn du diesen Menschen siehst. du bildest dir ein Urteil nur anhand seines Aussehens. dieses Urteilen machst du unbewusst, wie alles was du im Nachhinein wahrnimmst.

Im virtuellen Netz weißt du ganz genau das es einer bewussten Handlung bedarf seine Persönlichkeit in der virtuellen Welt abzubilden. Beispielsweise durch Gestaltung seines Profils, Bilder hochladen, usw. ...

Und genau dadurch das du diese bewusste Handlung im Hinterkopf hast entsteht erst dein Unverständnis weil du den Eindruck hast das sich alle Leute BEWUSST in Selbstdarstellung üben. Das ist aber nur der Eindruck. In Wirklichkeit gibt es zur realen Welt keinen Unterschied im Grad der bewussten und unbewussten Selbstdarstellung. Die, die sich bewusst in Selbstdarstellung üben würdest du auch in der Realität als solche indentifizieren können.
 
S

Staubkorn

Gast
Ich verstehe überhaupt nicht, was den Reiz solcher Systeme ausmacht.

Nun, ich möchte es wenigstens ein bisschen:confused: verstehen. Daher meine Frage:

Was ist für Euch der Reiz solchen Systems?
Direkt zum Ausgangsbeitrag, ohne den Verlauf verfolgt zu haben.
(Anmerkung, falls es schon angesprochen wurde)

Der Mensch ist doch von Natur aus eine Art Herdentier.
Eine Gemeinschaft ist einfach stärker als ein Einzelner.
Das hat die Vergangenheit schon oft gezeigt und wurde von Generation zu Generation weiter gegeben.

Das steckt einfach in uns.
Und danach richtet sich unser Verhalten, auch wenn wir das nicht immer bewusst wahrnehmen.

Nun hat sich aber die Zeit geändert.
Man kann nicht nur real einen Bekanntenkreis/Gemeinschaft aufbauen, sondern auch virtuell.
Und auch ein virtueller Bekanntenkreis kann von großer Bedeutung sein:
- Er kann real werden, echte Freundschaft kann entstehen.
- Bedürfnisse (die in uns stecken) werden gestillt, die manche im realen leben vielleicht nicht stillen können.
- Selbst wenn der Bekanntenkreis virtuell bleibt, kann er sehr nützlich sein. Bei einem Problem, kann man auf das Wissen von vielen Leuten zurückgreifen.


Natürlich sollte man auch seinen Verstand einschalten.
Es ist nicht immer gut, wenn man zuviel von sich preis gibt.
 
G

Gastro

Gast
Wenn ich so darüber nachdenke, dann denke ich gibt es schon einen Unterschied in der Qualität der Selbstdarstellung bei der realen, gegenüber der virtuellen Welt.
Ich habe selbst festgestellt, dass, seit ich meine Kunden "zwinge" mit mir per Email in Kontakt zu treten, weil ich tel. fast nie erreichbar bin und auch den Anrufbeantworter dann ausgeschaltet habe, die Formulierung der Wünsche und Aufgabenstellungen wesentlich präziser erfolgt. Das Resultat war eine drastische Reduzierung unnötigen Klärungsbedarfes, weil sie sich im Zuge des Umsetzens der Gedanken in Schrift zwangsläufig näher mit dem eigenen Problem beschäftigen mussten und dieses klarer formuliert haben.
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich denke, dass die virtuelle Welt, da sie erfordert, dass man sich alleine deshalb, weil man alles was man von sich preis geben möchten zwingend erfordert, dass man sich Gedanken machen MUSS, wie man die "Emotion" in Gedanken fasst.

Trotzdem ist es für mich nach wie vor erschreckend welchen Gefahren man sich dadurch aussetzt.

Ich sehe im Moment allerdings zwei Ansätze: Ein Teil der Menschen ist sicher zu unbedarft um die Gefahr realisieren zu können.
Für einen anderen Teil mag die vorhin beschriebene notwendige Vorgehensweise, die eine sehr eingehende Beschäftigung mit sich selbst erfordert, einen sehr hohen Stellenwert haben?

Gastro
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
L Pflegekinder auf social media präsentieren? Gesellschaft 47

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben