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Sind Menschen die sich Master nennen dürfen mehr wert ?

  • Starter*in Starter*in Joachim1212
  • Datum Start Datum Start
War neulich bei einem Bekannten, der grade an seiner Thesis schreibt. Musste erstmal nachfragen was eine Thesis überhaupt ist. Als ich dann gelesen habe worum es da ging und ein paar Seiten gelesen hatte, verstand ich nur spanisch.

Also, ich habe auch einen Master und bin arbeitslos 🙁, so wie viele andere "Master" auch. Da hätte ich doch lieber eine Ausbildung und Kohle. Dass Du beim Lesen einer Thesis nur Bahnhof verstehst, ist doch völlig normal. Würde ich eine Thesis oder Hausarbeit über ein Fach lesen, dass ich nicht studiert hätte, würde es mir genauso ergehen.
Und wieso muss man wissen, was eine Thesis ist?
Von den Leuten mit Master verlangt ja auch keiner, dass er sämtliche Schritte hin zu irgendeiner Abschlussprüfung im Handwerk und vielleicht noch zum Meister kennt.
Stelle mal einen Menschen mit Uni-Abschluss in einen Handwerksbetrieb und lasse ihn arbeiten. Er wird wohl eher ein Hindernis sein als eine Hilfe. 😉 Und nicht nur dort. Jeder versteht eben nur von dem etwas, was er gelernt oder studiert hat. Das ist doch ganz normal.
 
An die beiden Gäste:

danke für Eure Worte die ich auch teilweise nachvollziehen kann. Aber ich bin jetzt Anfang 30. Wie soll ich jetzt nochmals irgendwas komplett anderes machen? Vor allem würde ich das tun weil ich es wirklich will oder weil ich meine mich vom Umfeld in das Klischee hineinzwängen zu lassen bzw. dass das von mir erwartet wird jetzt genauso durchzustarten. Ich vermute mal in einer kurzen Selbstreflektion, dass ich nicht der geborene Malocher bin, der so auf Arbeit fixiert ist, dass er nachts noch davon träumt. Ich stelle nur fest, dass man heute ohne Studium fast schon als Außenseiter dasteht. Ich bin nur unglücklich, dass ich scheinbar auch auf normalem Wege nicht den Weg gefunden habe der mich vielleicht ein Stück weiterbringt, aber ich mich auch nicht 14 Stunden am Tad dafür verausgaben muss. Du hast nämlich Recht, bin in meinem jetzigen Job unzufrieden weil ich nichts mehr dazulerne. Aber ob es Sinn macht nach Ebenen zu streben für die man nicht unbedingt der Typ ist, bleibt fraglich.
Ich weiß selbst wohl nicht so recht wohin ich will, einerseits höre ich auch immer das Gejammer der topverdienenden, für die Freizeit ein Fremdwort geworden ist, andererseits halte ich von mir selbst nichts, weil ich nicht auch so bin. Teufelskreis.
 
Hallo Joachim,
ich kenne jetzt deinen Job und deine Lebenssituation natürlich nicht und bin auch kein Experte. Aber in meinem Umfeld haben so einige Nicht-Studierte ihre Chancen genutzt und ihre Unzufriedenheit in neue Wege umgeleitet. Diese Leute haben nichts komplett neu gemacht, sondern ihren Job ergänzt und/oder darauf aufgebaut. Gerade auf dem Gesundheitssektor arbeitet sich so manch einer halb-tot und ist total unterbezahlt.
Wenn du deine Zufriedenheit nur Erreichen kannst, indem du viel Geld verdienst, dann hast du mit deinem Wunsch, nicht 14 Stunden am Tag zu arbeiten ein Problem. Aber wenn du Zufriedenheit z.B. mit mehr Entscheidungsfreiheit, etwas mehr Geld und regelmäßig interessante Aufgaben erreichen könntest, würde dir wahrscheinlich so einiges offen stehen.

Was haben die gemacht? Man kann z.B. „jedem“ erzählen, was man vor hat und was man kann, und den dann darum bitten sich umzuhören und zu fragen, wer was weiß. Dann kommen viele Nieten, aber auch viel nützliches.
Es gibt ein großes Angebot an nebenberuflicher Weiterbildung, Stipendien nicht nur für junge Menschen, staatliche Maßnahmen und Arbeitgeber, die einen weiterbilden bzw. Spezialkräfte ausbilden etc. Danach muss man aber auch ganz schön suchen, weil die oft ziemlich unbekannt sind.


Außerdem finde ich deinen Selbstvorwurf: du hättest "nichts" erreicht, weil dein Einkommen zu niedrig ist, schon ziemlich hart.
Kann es vielleicht auch sein, dass du merkst, dass du einige von deinen studierten Bekannten/Freunde verlieren wirst, weil die nun in "höhere Kreise" aufsteigen? Das ist mir als Studierte auch so gegangen. So sind sie eben, die Menschen.

Andere Möglichkeit die man hat, wenn man der Typ dafür ist: im Ehrenamt gibt es so manche spannende und hoch interessante Tätigkeit plus bezahlter Weiterbildung z.B. bei THW, Feuerwehr, DRK usw.

Es könnte auch, wie ein anderer Gast schon schrieb, eine Phase sein. Die kenne ich auch von vielen Nicht-Studierten. Mit Anfang 30 sind die ja schon lange im Job, während bei den Studierten da gerade erst die Karriereleiter beginnt und viel in Bewegung ist. Sobald Kinder da waren, hatten die aber auch wieder einen Sinn gefunden. Und wer keine Kinder hatte, hatte plötzlich ziemlich arbeitsintensive Hobbys oder war im Sport-Verein oder ehrenamtlich tätig ...

Also nutze deine kleine Jammerphase und Frustkrise, um für dich was zu finden.
 
Du hast nämlich Recht, bin in meinem jetzigen Job unzufrieden weil ich nichts mehr dazulerne.

Es gibt so viele Möglichkeiten zu lernen. Oft lernt man etwas und merkt das nicht einmal, wie beispielsweise im Umgang mit Kollegen. Viele von uns waren mit 20 doch verängstigte scheue Mäuschen (oder Mäuserichs), wenn sie sich mit der Person vergleichen, die sie mit 30 sind. Ok...vielleicht ist man auch DANN noch nicht so sozialkompetent, wie man gerne wäre, doch eine Entwicklung hat fast immer stattgefunden.
Und Möglichkeiten die Gehirnzellen zu fördern gibt es auch genug, ohne dass man dafür 14 Stunden am Tag arbeiten muss. Selber denke ich zum Beispiel darüber nach mich zur Sterbebegleiterin weiterbilden zu lassen. Auf diese Weise lernt man extrem viel: fachlich und vor allem natürlich menschlich. Und sollte ich mir diese Ausbildung (nebenberuflich) wirklich zutrauen, dann weiß ich, dass ich am Ende des Lebens sagen kann: ich HABE gelebt. Und gelernt. Denn jeder Sterbende lehrt einen neue Dinge.
Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich Dir rate, ebenfalls Sterbebegleiter zu werden. Was ich sagen will ist, dass es viele Bereiche gibt, in denen man den Horizont viel weiter entfalten kann als im Job. Schon durch das Lesen von Büchern.
Wenn Du im Job durch Weiterbildungen & co immer weiter dazu lernst, hast Du kaum noch Zeit dazu andere Dinge zu erleben und kennen zu lernen. Ich habe in meinen Leben schon Professoren, zum Beispiel einen Chefarzt, kennen gelernt, die im Grunde NICHTS wussten, außer dem Fachgebiet, in dem sie sich spezialisiert hatten. Und vielleicht noch etwas Allgemeinmedizin, wobei jener Chefarzt über den menschlichen Körper Dinge vom Stapel gelassen hat, die meine Kinnlade herunter fallen ließen. Doch wie soll das bei 16-Stunden Arbeitstagen anders sein?
So, don't worry. 😉 Und setze Dich nicht so unter Druck.
Liebe Grüße! 🙂
 
Hallöchen. Als stinknormaler rechtschaffender Bürger (Realschule, Ausbildung, seither im Job) frage ich mich manchmal ob solche Leute die studieren bzw. Ihren Master machen als wertvoller angesehen werden. War neulich bei einem Bekannten, der grade an seiner Thesis schreibt. Musste erstmal nachfragen was eine Thesis überhaupt ist. Als ich dann gelesen habe worum es da ging und ein paar Seiten gelesen hatte, verstand ich nur spanisch.

Hinterher bin ich dann mit einem mulmigen gefühl zuhause gesessen und dachte nur was haben diese Leute nur drauf, und was kann ich eigentlich selber. Gibt es diese Schubladen wirklich, bzw. ist man ohne Studium heute schon unterster Standard ? Mir kommt es jedenfalls so vor als wären solche Leute Übermenschen, deren Erfolg von ganz alleine läuft.

Schwachsinn! Natürlich sind sie nicht mehr wert, auch nicht beruflich. Sie haben nur in der Zeit an der Uni gelernt sich mit abstrakteren Sachverhalten auseinanderzusetzen oder an Dinge schriftlich eloquenter heranzugehen. Deine Berufserfahrung in der Zwischenzeit ist mindestens genausoviel wert.
 

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