Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit - Bringts einen wirklich weiter?

Neulich hat mich ein Kollege angesprochen. Es ging um eine Präsentation eines Themas, wovon er eigentlich keine Ahnung hatte. War auch Neuland für Ihn.
Da hab ich mir so gedacht: Auch wenn er kaum Ahnung davon hat, so macht er doch einen selbstsicheren Eindruck.
Bestimmt ist er auf diese Art und Weise auch gut durch seine Ausbildung/Studium gekommen und sogar beruflich aufgestiegen.

Selbstbewußtsein, Resilienz, selbstsicheres Auftreten. Oft hätte ich gern mehr davon....
Interessanter Artikel übrigens: https://argumentorik.com/blog/dunkle-rhetorik/sicher-auftreten-bei-voelliger-ahnungslosigkeit/

Wie denkt Ihr darüber (Selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit)? Reicht es wirklich nur gut reden und sich gut verkaufen zu können? Bringts einen wirklich weiter im Leben? Oder lebt man dann ein Leben voller Widersprüche und Selbstbetrug? Ist es moralich verwerflich sich um "Kopf und Kragen" zu reden, wenn man keine Ahnung hat?
Aber macht das nicht jeder irgendwann oder sogar täglich in seinem Leben? Allen voran Politiker, Manager, Entscheidungsträger?

Juke meinte:

Neulich hat mich ein Kollege angesprochen. Es ging um eine Präsentation eines Themas, wovon er eigentlich keine Ahnung hatte. War auch Neuland für Ihn.
Da hab ich mir so gedacht: Auch wenn er kaum Ahnung davon hat, so macht er doch einen selbstsicheren Eindruck.
Bestimmt ist er auf diese Art und Weise auch gut durch seine Ausbildung/Studium gekommen und sogar beruflich aufgestiegen.

Selbstbewußtsein, Resilienz, selbstsicheres Auftreten. Oft hätte ich gern mehr davon....
Interessanter Artikel übrigens: https://argumentorik.com/blog/dunkle-rhetorik/sicher-auftreten-bei-voelliger-ahnungslosigkeit/

Wie denkt Ihr darüber (Selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit)? Reicht es wirklich nur gut reden und sich gut verkaufen zu können? Bringts einen wirklich weiter im Leben? Oder lebt man dann ein Leben voller Widersprüche und Selbstbetrug? Ist es moralich verwerflich sich um "Kopf und Kragen" zu reden, wenn man keine Ahnung hat?
Aber macht das nicht jeder irgendwann oder sogar täglich in seinem Leben? Allen voran Politiker, Manager, Entscheidungsträger?

Zum Vergrößern anklicken....

Meine Meinun hierzu als jahrelanger Unternehmerberater (würde mich bestensfalls selbst als Durchschnitt bewerten).

Einige können das und einnige nicht.

Ich z.B. werde sehr schnell unsicher wenn ich ins "Schwimmen" gerate. Das Merkt man mir dann auch schnell an. Wenn ich Vorlauf habe und eine Präsentation habe und mich vorbereiten kann, geht das schon und ich kann "Performan".

Wenn ich aber ins kalte Wasser geschmießen werde, kann das schon mal nicht so selbtsicher wirken.

Was bringt dir der Vergleich?

Möchtest Du auch selbstsicher auftreten können bei völliger Ahnungslosigkeit?

Ist das erstrebenswert?

Ich kenne viele die können "gut labern", die verdienen auch nicht schlecht.
Lügen aber auch was das Zeug hält.

Wenn die, die sich so einen Vortrag anhören, auch keine Ahnung von dem Thema haben, kann das durchaus klappen, fragt sich halt nur wie lange sowas gutgeht.
Es gibt ja prinzipiell zwei Szenarien, in der ersten bekomme ich selber keinen Input jeglicher Art vom Vorgesetzten, Kollegen, Kunden... und muss mir sebst mühselig was zusammenstellen, aber weil keine Info hab ich selber keinen Plan.
Szenario zwo, habe reichlich Infos, Feddback ..., aber selber keine Lust auf den Kremel und klatsch das halt nur so hin.

Beim ersten Beispiel hat man evtl. noch Verständnis, beim zweiten halt eher weniger.

Auch wenn ich in vielen Meetings in meinem alten Job Bullshitbingo hätte spielen können und das Gefühl hatte, es werden nur hohle Phrasen gedroschen, finde ich die Einschätzung, dass die anderen "völlig ahnungslos" sind, falsch. Ich finde sie auch typisch für Menschen mit niedrigem Selbstbewusstsein oder anderen Unzufriedenheiten.

Auch wenn man sich mit einem Thema noch nicht so beschäftigt hat, kann man sich einarbeiten und dann seinen aktuellen Kenntnisstand vortragen. Oft haben Personen auch eher eine moderierende/ koordinierende Aufgabe (Projektverantwortliche oder eben auch Politiker*innen). Dafür ist es nicht erforderlich zu jedem Thema Tiefenwissen zu haben. Das wäre auch gar nicht leistbar.

Dabei redet man sich nicht "um Kopf und Kragen". Und so lange man selbst einschätzt und ehrlich ist mit dem, was man weiß und was man nicht weiß, was man aber wissen sollte ("Das weiß ich gerade nicht, das muss ich noch einmal nachschauen. Danke für die Anregung.") und an welcher Stelle man auch sagen kann, dass die Frage über das hinausgeht, was für die Bewältigung der Aufgabe notwendig ist.

Ja, dafür benötigt man eine gewisse Selbstsicherheit. Trotzdem ist das kein "durchs-Leben-lavieren/ irgendwo-durchkommen", wie Du unterstellst.

Juke meinte:

Wie denkt Ihr darüber (Selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit)? Reicht es wirklich nur gut reden und sich gut verkaufen zu können? Bringts einen wirklich weiter im Leben?

Zum Vergrößern anklicken....

Leider reicht das mittlerweile aus. Siehe doch bloß die "Fachkräfte" in der aktuellen Politik.

Das war bei mir beim Studium schon so (90er Jahre). Es war teilweise echt frustrierend, dass die Leute mit der großen Klappe viel besser vorwärts kamen, obwohl nicht viel dahinter steckte. Aber so ist es, die Zeiten haben sich eben geändert... heute ist die Präsentation alles.

Fake it till you make it.