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sich einigeln, viel schlafen (langer Text)

Träumerin83

Mitglied
Hallo zusammen,


ich hoffe mein Text klingt nicht zu selbstmitleidig jammernd.. ich habe einfach mal runter geschrieben, was mich bedrückt..

Eigentlich habe ich etliche Probleme.

Sofern ich die Möglichkeit habe, ziehe ich mich zurück, leg mich ins Bett, Decke drüber, und schlafe..
Das ist für mich eine Art Rückzug, eine Art von abschalten..

Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel geschafft, erst der Tod meines Vaters,.. danach bin ich mehrmals umgezogen, habe Renovierungen hinter mir und "nebenbei" meine Umschulung als Klassenbeste abgelegt. Das war ein Ziel, das ich schon von Anfang an hatte, später als eine der besten, oder gar die beste, zu bestehen. Das habe ich auch.

Aber auch das ist ein Problem, ich kann nie wirklich stolz auf mich sein. Bei einer 2 in einer Klassenarbeit war ich enttäuscht, bei einer 1, war das "ok" für mich.. ich habe es von mir selber so erwartet.. es hat geklappt.. ist ok. vielleicht wars sogar nur Glück? sagte ich mir.
(Es war aber ehrlich gemeint, wenn ich mich für eine Freundin freute, die eine 3 schrieb und sich darüber freute.)

Dabei war ich nicht immer gut in der Schule, die letzte Schule ist fast 10 Jahre her und da hatte ich fast nur 4 und 5 auf dem Zeugnis gehabt.. :(

Nun bin ich auf Jobsuche, ohne Berufserfahrung sowieso schon verdammt schwer.. nun das nächste Problem, ich bin total unsicher und schüchtern.. in einem Vorstellungsgespräch, wo eh schon jeder gestreßt ist, ist das für mich Horror pur und kommt bei mir noch deutlicher raus.

Wo ich jetzt hingezogen bin, sollte eigentlich mein Zuhause werden - endlich wo ich mich wohl fühle.. allerdings ist das hier nen ehemaliges Feriengebiet, und die Leutchen hier benehmen sich wie man es sich auf Campingplätzen so vorstellt.. jeder weiß über jeden Bescheid (oder glaubt es zu wissen).. die rechte Nachbarin ist super! aber die linken sind Horror.. ausgerechnet ich, die es immer allen anderen recht machen will, die immer nett und freundlich ist usw.. werde von der als rotzfrech und faul bezeichnet, die noch nie gearbeitet hätte.. Ich versuche nun die zu ignorieren, das klappt momentan auch.

Ich bin jetzt 32 J. , bin etwas über 1,5 J. Single, aber auch meine Beziehungen liefen nie gut. Hab immer so nen Hang zu Männer gehabt, die nie gut zu mir waren. (Nein, nicht geschlagen! aber nicht ehrlich, runtermachend, gemein, egoistisch, usw.)

Ich war nie glücklich, ok man mag sagen, glücklich sein ist nur ein kurzer Moment, aber zufrieden kann man sein... auch das war ich nie :(

Ich war immer eine Außenseiterin. Immer zu still, zu lieb, zu nett.. aus Frust hab ich schon immer viel zu viel Süßkram gefuttert.. und bin extrem übergewichtig. Bzgl. Selbstbewußtsein stärken, ich habe auch bei sowas ähnliches wie Selbstverteidigung ein paar Jahre lang mitgemacht, aber auch das hat mir nicht wirklich geholfen :(

Als Jugendliche 1 Jahr ambulante Therapie... war aber nicht so erfolgreich..

Nachdem meine erste lange Beziehung in die Brüche ging (mit ca. 25 J.), ging ich ein paar Monate später freiwillig in ner Psychatrie.. dort gefiel es mir, gerne wäre ich länger geblieben.. die ambulante Tagesklinik danach war ein Rückschritt..

So gesehen habe ich schon extrem heftige Phasen hinter mir.. während meiner ersten Beziehung zog ich mich am Ende immer mehr zurück, wurde immer unselbstständiger..
Es gab also Zeiten, wo ich Angst vorm rausgehen hatte, Angst vorm Autofahren, Angst vorm alleine einkaufen.. panische Angst vorm Telefonieren (das fällt mir auch heute noch sehr schwer!.. aber die anderen Dinge bekam ich im Griff).

Seit Jahren nehm ich Antidepressiva.. die helfen mir soweit, schneller als früher gefühlsmäßig wieder klar zu kommen..

Ich hatte auch schon nach Therapeuten gesucht, aber lange Wartezeiten und dann die Umzüge.. und ja.. natürlich ist es meine Schuld, ich weiß..Ich müsste wieder suchen jetzt..

Im letzten Jahr im Dezember musste ich meine über alles geliebte Katze einschläfern lassen. Seitdem wurde es in meinem "Leben" extrem still und für mich noch einsamer.
Das einzige, was mich jetzt noch in gewisser Weise zwingt, da zu sein, sind meine 2 Kleinnager. Beide sind schon älter, sollte eines nun irgendwann sterben, werde ich (vermutlich) das andere in gute Hände geben, wo es auch wieder Artgenossen hat. Ich selbst möchte dann mit der Haltung aufhören.

Warum ich das erwähne? Einfach weil ich mir sag, danach ist alles egal. Ob ich heim komm oder nicht.. was auch immer.. niemand ist mehr auf mich angewiesen, niemand braucht mich mehr, für niemanden mehr habe ich Verantwortung. Nun kann ich gehen.

An manchen Tagen, wenn ich Termine habe, gehe zu meinen Termin.. an Tagen, wo nix ansteht, liege ich bis spät Mittags, oder sogar Abends im Bett..

Ich versinke in meinen Traumwelten.. die ich schon seit Kindheit habe.. natürlich haben die sich altersentsprechend auch verändert ;)
Dabei bin ich nie ich.. ich träume mir was zurecht aus dem Fernsehen..
Niemals werden diese Situationen so passieren.. niemals werde ich die Person sein, in die ich mich denke..


Geht es jemandem hier so ähnlich? Oder hat sowas schon mal durch gemacht? :confused:

liebe Grüße
Träumerin83
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Liebe Träumerin,

es gibt Millionen von Menschen, denen es ähnlich wie Dir geht. Würdet ihr Euch kennen, würde euer Leben sicherlich sehr schön werden, denn ihr wäret nicht mehr alleine. Zusammen wäret ihr stark, auch wenn der Einzelne an sich schwach ist. Aber da Ihr Euch - jeder für sich - zurückgezogen habt und ggf. zu oft und zu lange im Bett liegt, wird aus dem Kennenlernen nichts.

So hast Du niemanden bei Dir, der Dir sagt, dass Deine Angst unbegründet ist.

Es gibt zwei Virenarten, die für Einsamkeit sorgen.
Virus A: Er isoliert die Menschen, in dem er das Gefühl auslöst, dass Rückzug immer gut ist.
Virus B: Er isoliert die Menschen, in dem er sie "brückenerblinden" lässt. Durch diese Brückenblindheit sieht der vom Virus befallene Mensch nicht die Brücken, die ihm von anderen gebaut werden und auch nicht die Möglichkeiten, selbst Brücken zu bauen.

Wenn Du ein Stellenangebot siehst, dann empfehle ich Dir, mit einer anderen aber in jedem Fall positiven Einstellung zum Vorstellungsgespräch zu gehen.

Stell' Dir immer vor, dass es in dem Unternehmen ein Problem oder einen Engpaß gibt und man jemanden sucht, der geeignet ist, dieses Problem oder diese Engpaßaufgabe zu lösen.

Beispiel: Du bist Feuerwehrmann. Du wirst zu einem Brandherd gerufen. Die Leute, auf die Du triffst, signalisieren Dir, dass es brennt. Was wirst Du als Feuerwehrmann antworten? Sicherlich so etwas wie: "Wo genau brennt es?" und "was brennt?" Schliesslich willst Du als Feuerwehrmann (oder Feuerwehrfrau) wissen, ob Du einen langen Schlauch oder eine lange Leiter benötigst. Und dann willst Du durch die Infos wissen, ob Du mit Wasser oder mit einem Co2-Löscher löschen musst.

Vorstellungsgespräche sind verkappte Hilferufe. Vorstellungsgespräche signalisieren: "Du bist sehr geeignet."
Wäre diese Vorstellung nicht bei dem Unternehmen vorhanden, hätte man Dich nicht zum Gespräch eingeladen.
Es gilt in den Gesprächen in dieser verkappten Sprache zu antworten: "Ja, ich bin Feuerwehrfrau. Wie kann ich helfen?" Und wenn es Dir eine Hilfe ist, dann stell' Dir vor, Dein Gegenüber sitzt in Unterhosen da.

Viele Menschen brauchen andere Menschen - und der eine oder andere braucht Dich. Leider senden die meisten Menschen Signale, die man falsch deuten kann.

Menschen sind von anderen Menschen enttäuscht, wenn diese anderen Menschen nicht authentisch sind.
Sie sagen: "Du bist mir wichtig" und haben Dich und was Dir fehlt schon 5 Minuten später vergessen.
Die Worte passen nicht zur Handlung.

Authentizität ist gegeben, wenn die Gedanken zur Einstellung passen und die Worte zu den Gedanken und die Handlung zu den Worten. Je länger man einen Menschen (im Alltag) kennt, um so besser lässt sich z.B. erkennen, wer Freundlichkeit schauspielert und wer wirklich eine freundliche Einstellung hat.

Lass Dich nur auf authentische Menschen ein, und Deine Enttäuschungen werden abnehmen.

LG, Nordrheiner
 

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