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sich aus moralischen gründen keinen erfolg erlauben?

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Gast

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der titel ist natürlich etwas verdreht. ich denke dass ich in wahrheit eher blokaden habe.

ich bin mit beruflich und persönlich gescheiterten eltern gross geworden. die gründe dafür waren vielfältig, eine zentrale rolle spielten dabei wohl wenig wertschätzung in der familie aber auch alkohol.

jedenfalls bin ich mit dem starken gefühl grossgeworden dass so richtiger erfolg eigentlich immer mit schuld verknüpft ist, und zweitens dass ich einfach nicht so bin wie "die" erfolgreichen. schuld deshalb, weil ich nicht an leistungsgerechtigkeit glaube. ich glaube (wohl durch meine eltern) dass sich die durchsetzungsstärksten behaupten, nicht aber unbedingt die besten und schon gar nicht die menschlichsten. ich habe immer das gefühl, leute die einfach so durch ihre karriere marschieren, wissen gar nichts von der scheisse die andere fressen müssen, und das wird es mir immer schwer machen mit denen eine ebene zu finden. sie wirken wie doofe, glückliche verwöhnte kinder auf mich und ich halte ihre bessere stellung nicht aus.

das sind natürlich sehr mächtige blokaden.

- erfolg ist ein schmutziges geschäft wo die rüpel die feinfühligen abdrängen
- es bevorzugt die die nichts von der schattenseite des lebens wissen
- ich finde deshalb keinen zugang zu diesen kreisen und
- ich bin schlichtweg nicht "so"

das ergebnis ist, dass ich trotz guter begabung und hoher (privat)bildung einen ganz normalen job mache der mich heillos unterfordert. ich beschäftige mich innerlich fast durchgehend mit anderen dingen, habe definitiv meine veranlagungen verleugnet um mich nicht unter die mir "überlegenen" mischen und mich dort fehl am platze fühlen zu müssen.

das problem ist, dass ich glaube dass diese "glaubenssätze" nicht wirklich von der hand zu weisen sind und es für das fortkommen einen grossen vorteil darstellt, wenn man diese dinge nicht weiss. ich bin aber sozusagen in diesen brunnen gefallen. für einen wechsel in mir entsprechende bereiche bin ich streng genommen auch ein bisschen alt geworden. ich sitze also im dilemma. ich weiss dass es mir schadet und behindert, mich so rauszuhalten, aber auch dass meine gründe dafür im grunde sachlich nicht falsch sind. und bin doch wieder total sauer dass ich überhaupt auf diese selbstzerfleischende schiene geraten musste.

kennt jemand diese "moral", ausser mir?
 
Hallo,

ich denke auch eher an Blockaden. Vielleicht es es so, dass du dir im Grunde selbst im Wege stehst und damit dein eigenes Vorwärtskommen unterdrückst. Denn ich vermute, dass du viel zu sehr das NEGATIVE in deiner Vergangenheit siehst und leider nicht das, was für dich von Vorteil sein könnte. Du siehst dich selbst nach meinem Gefühl zu sehr in einer Opferrolle, die es dir schwer macht, größere Schritte zu wagen. Wärest du unter anderen und weitestgehend problemlosen Bedingungen aufgewachsen, hättest du womöglich nicht dieses Potenzial, was du jetzt hast und was dich in deinem Wesen ausmacht.

Denn grade durch diese schwierigen Umstände bist du so geworden, wie du heute bist. Du könntest es als für dich vorteilhaft und positiv annehmen und wertschätzen, anstatt dich "klein" zu fühlen und damit andere als zu mächtig sehen. Deine Erfahrungen könnten es dir im Umgang mit weniger differenzierten Menschen ermöglichen, trotzdem und eben deshalb deinen Weg zu gehen oder es zumindest zu versuchen, um auf deine Weise zu punkten oder zu überzeugen.
Vielleicht sind es eher deine inneren Ängste, die dich daran hindern. Ich kann für meinen Teil nicht so ganz daran glauben, dass andere "ohne diese Vergangenheit" unantastbarer oder unempfindlicher sind und nur erfolgsorientiert ihren Weg durchziehen können. Auch andere haben ihre Probleme oder sonstige Wehwehchen und müssen sich genauso aufraffen, um nicht über kurz oder lang zu scheitern.

Auf der anderen Seite hast du eine Arbeit, die vllt. noch ausbaufähig ist, vllt. würde aber auch ein Stellenwechsel für einen Aufwind sorgen, der dich zufriedener stellen würde. Vielleicht sind es nur Kleinigkeiten, die - im Hinblick auf diese "Überlegenen" und dem damit verbundenen Umfeld sowie deine anderen Gedanken dazu - geändert werden brauchen.

Ich glaube - und das ist meine eigene Erfahrung -, es geht darum, aus seiner inneren Traurigkeit herauszuwachsen. Du hättest Deinen Weg ebenso wie deine Eltern gehen können, hast du aber nicht getan, - du hast daraus gelernt. Ich finde, das ist doch eigentlich sehr positiv.

LG
 

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