Vor ein paar Jahren habe ich noch daran geglaubt, dass ich nahe dem Untergang geweiht bin und mein Leben nurnoch für den A*sch ist. Ich habe das absolut geglaubt, wie ein Mantra.
Irgendwann habe ich mich dazu entschieden, dass ich an etwas anderes glauben werde - dass ich ein erfülltes, wunderbares Leben haben werde, dass wie jedes andere Leben auch Höhen und Tiefen haben wird, aber, wenn ich alt und/oder dem Tode nahe bin, darauf zurückblicken werde und es gut war, wie es war.
Mein "Glaube", ist der Glaube an mich selbst und immer das zu finden was ich brauchen werde. Egal ob Nahrung, Wasser, Liebe, Hilfe, ein bisschen Geld um mir etwas zu gönnen, einen Job, einen Wunsch. Nicht sofort, aber mit der Zeit. Mein Glaube treibt mich an. Wenn ich Hunger habe, dann werde ich essen. Wenn ich müde bin, schlafen. Wenn ich Geld brauche, arbeiten. Wenn ich Liebe brauche, Gesellschaft suchen.
Aber, wie auch Seelenknacks es sagt, der Glaube ist nur das was meine innere Stimme mir im Kopf sagt und nichts mit dem außen zutun hat. Es ist der Gesprächsfluss zu mir, der mir dann auch hin und wieder ein Zeichen gibt. Hunger, Durst, müde, krank. Mein Gehirn quasi, oder Teile meines Unterbewussten. Aber erst real wird es, wenn ich handle. Ich könnte im Glauben leben, jeden Tag auf einem Stuhl sitzend, in einem Ferrari zu fahren. Aber dann würde man mich als wahnsinnig einstufen. Da ist kein Ferrari. Wenn ich aber in die Welt gehe und vielleicht lange arbeite und Geld verdiene, dann werde ich mir den Ferrari kaufen können. Oder ich lerne jemanden kennen, der einen Ferrari hat und mich eine Runde fahren lässt. Oder ich miete mir einen.
Genauso ist es mit Glaubenssätzen. Sie sind gut für das was sie bewirken, sie bewirken die Handlungen.
Es gibt ja auch das Gesetz der Anziehung. Daran glaube ich zum Beispiel nicht. Ich glaube an rote Ampeln, bzw. eher für das sie stehen. Wenn du jeden Tag zur Arbeit fährst und genug Zeit hast, dann fallen dir rote Ampeln kaum auf. Sie mögen etwas lästig sein, aber man arrangiert sich mit ihnen. Man hat keinen gravierenden Glauben an sie. Bis man eines Tages verschläft, alles geht drunter und drüber, der Chef sitzt einem im Nacken und man muss schnell zur Arbeit ankommen. Und plötzlich sind sie alle da. Als hätten sie nur darauf gewartet, dass man kommt. Eine rote Ampel nach der nächsten. Als wäre der Tag verhext. Man glaubt plötzlich, dass man wirklich der Pechvogel schlechthin ist und es wirklich nur einen selbst heute ganz arg erwischt, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Dabei sind die roten Ampeln schon immer da gewesen. Man hat sie nur nicht gesehen.
Ähnlich ist es mit dem Glauben an etwas. Du horchst genauer hin, weil du weißt wonach du suchst. Du glaubst an rote Ampeln. Du möchtest zum Beispiel Liebe. Du willst es wirklich sehr. Und dann fällt dir auf - sie war schon da. In Form deiner guten Freundin, die dich immer ganz fest drückt wenn ihr euch seht, die dir immer gespannt zuhört, wenn dir etwas wirklich tolles im Leben passiert ist. Sie ist auch da, wenn du dir jeden Abend deinen Gute-Nacht-Tee machst, der dir so lecker schmeckt und den du dir immer zubereitest, damit du etwas schönes zum Abend hast. Sie war schon da. Man musste halt nur genauer hinsehen und an rote Ampeln glauben. Und wenn es noch nicht da ist, durch die Welt gehen und ganz genau hinsehen und zuhören.
Mir hilft manchmal, wenn ich Glaubensschwierigkeiten habe, die Meditation. Das ist wie Beten für Christen, wenn sie Glaubensfragen haben. Nur bete ich nicht zu Gott, sondern höre mir und meinen Gedanken ein bisschen genauer zu. Was ich mir zu sagen habe, was ich brauche und was zu tun ist. Beten z.B. ist ja auch eine Form der Meditation und auch wenn Glaube heutzutage altbacken geworden ist und durch die Christianisierung keinen guten Ruf mehr hat, so hat das viel mit den alten Lehren der alten Samurai z.B. zutun, die die Mediation ebenso als Leitfaden für ihren Lebensweg gesehen haben. Nur für sie waren die Antworten der Lebensstrom, der in ihnen fließt aus ihrem vergangenen Leben, den sie in ihrer Inkarnation nun bündeln. Ganz so hippie seh ich's jetzt nicht. Aber dennoch interessant was die alten Kulturen aus den Gedanken, die die selben sind wie wir sie heute haben, interpretierten.
Aber joa. Irgendwie so halt ne?