Hallo TE,
ein sehr ernstes Thema.
Wenn ich mit meiner Meinung herausplatzen soll, behaupte ich: manche ignorieren es bewusst mit dem Gedanken, mit der Verletzung soll Aufmerksamkeit erregt werden und dieses Ziel dürfe nicht erreicht werden.
Die Therapie würde ich persönlich überdenken. Nicht nur wegen der zeitlichen Verknüpfung hauptsächlich und genau nach der Stunde. Es gibt ja nicht nur gute und schlechte Lehrer, Elektriker oder Maurer, Ärzte, Fussballer sondern auch gute und schlechte Psychologen - oder unpassende. Da fällt nur eher auf, ob die Mauer schief wird oder kein Licht angeht.
Hilfe zu wollen oder zu benötigen heißt mE nicht, dass du nur durch schlechte Gefühle durchmusst oder schlechten Empfindungen, Folgen oder Verwunderung nicht trauen kannst.
Mir ist aber auch weniger Obrigkeitshörigkeit zueigen, als anderen Schreibern.
Und leider steckt manchmal der Teufel in der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Ein Warnzeichen wäre da für mich, dass man das Gefühl hat, der Psychologe wäre gegen einen, hätte sich mit anderen abgesprochen oder mit einem anderen Psychologen verbündet.
Daneben hilft manchen ja auch genau die reduzierte Verantwortung und der Psychologe als Reibepunkt oder Kontrast.
Hast du generell das Gefühl, dass bei dem "Aufarbeiten" ein Ende in Sicht ist? Geht die Stunde immer pünktlich zuende oder nach Gesprächssituation? Ist anfangs und am Ende ein recht normales Grüßen möglich, vielleicht mal ein wenig Vorrede, oder ist alles in bedrückter Stimmung?
Wird es im Alltag besser?
Hast du Lebensziele, denen du so näher kommst?
Vielleicht würde ich, um für mich zu differenzieren, Stichpunkte machen, was ich als Effekt der Stunden genau erwarte, kurzfristig, langfristig (zwangsläufig hat man ja irgendeine Voreinstellung im Hinterkopf). Oder mal die Psychologenposition "spielen". Was sagst du, was würdest du dir entgegnen? Was würdest du mit deinen Antworten bezwecken wollen? Dann kann man genauer vergleichen, ob das gut für einen ist (auch in der Alltagssituation, die Lebenszeit verrint ja auch während einer Therapie) und woher das Unstimmigkeitsgefühl in einem kommt.
Ich wünsche dir vor allem, dass du dein Leben so verändern kannst, dass du im Rückblick einmal sagen kannst, dass das Leben, die Phase so in Ordnung war, trotz viel Auf- und Ab, dass du irgendwann die Perspektive zur Zukunft wechseln kannst und die Vergangenheit ein fernerer Mitläufer ist.
Vielleicht hilft es dir auch, eine der Therapie zusätzliche Perspektive "Tagebuch", "Forum" oder "vertraute Person" aufzubauen.