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Selbstmord meiner Mutter, Trennung von meiner Freundin, Bulimie

innocent

Mitglied
Es ist jetzt ca. 8 Wochen her, als sich meine Mutter das Leben genommen und sich vor einen Zug geworfen hat. Den Moment, als die Kriminalpolizei bei mir vor der Tür stand und mir diese Nachricht überbracht hat, werde ich nie vergessen!

Es war ihr insgesamt 3. Versuch. Mein Bruder und ich haben alles mögliche versucht, um ihr zu helfen und von der Trennung (Fremdgehen) meines Vaters hinwegzukommen. Aber sie hat es einfach nicht geschafft von ihm loszukommen, nicht zuletzt, weil er ihr immer wieder Hoffnungen gemacht hat, noch viel schlimmer, über 2 Jahre auf's Übelste gedemütigt hat. Ansatzweise habe ich davon auch in meinen anderen Beiträgen hier geschrieben.

Das Ganze stimmt mich unendlich traurig, bin auch nicht gut drauf, weil ich ein wirklich sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter hatte, insbesondere die letzten 2 Jahre. Mein Problem ist aber, dass ich nicht an meine Trauer rankomme und das macht mir richtig Angst. Kann das jemand nachvollziehen?

Ich habe ab und zu Heulkrämpfe, die aber nur kurz andauern. Ich habe solche Angst, das alles zu verdrängen, obwohl ich das überhaupt nicht möchte.

Zu allem Übel kommt noch dazu, dass ich mit meiner Freundin 3 Wochen, nachdem das passiert ist, Schluss gemacht habe. Ich war mit ihr 9 Monate zusammen, habe sie über alles geleibt und tue das auch immer noch. Jetzt wird sich einer fragen, wieso ich dann Schluss gemacht habe? Es ging einfach nicht mehr. Sie war mir in dieser Zeit keine große Stütze, war bei mir, aber doch nicht wirklich da. Kennt jemand das Gefühl, wenn einem die eigene Freundin plötzlich so fremd und weit weg vorkommt? Die gute Frau hat sich so einiges in der Zeit geleistet, mir Sachen an den Kopf geknallt, dass sich mir jetzt noch alle Haare zu Berge stellen. Der einzige Grund, weshalb ich überhaupt noch über sie schreibe, ist die Tatsache, dass sie selbst große Probleme hat und an Bulimie leidet, das sie mir erst wenige Wochen bevor das passiert ist, gebeichtet hat. Es ist halt der Strohhalm, an den ich mich klammere, um das alles zu verstehen, wie negativ sie sich gegenüber mir verhalten hat.

Ich kann nicht leugnen, dass mich die Trennung von ihr auch sehr belastet, ich sehr oft an sie denken muss und sie, obwohl ich das gar nicht will, einen so großen Stellenwert bei mir aktuell einnimmt. Ich weiß, dass das mit meiner Mutter wesentlich schwerwiegender ist und mir das mein Verstand auch sagt. Ich möchte nur nicht, dass sie mir irgendwann vorwirft, ich hätte mich aus dem Staub gemacht und die Brocken einfach hingeworfen.
 

innocent

Mitglied
Vielen lieben Dank für deinen Beitrag, auch wenn ich lange darauf nicht reagiert habe.

An meiner momentanen Verfassung hat sich nichts geändert. Es ist wie die Wochen zuvor... kein Antrieb, kein Elan, kein Selbstbewusstsein mehr. Die Leuten sagen mir sogar, dass man es mir nach außen hin ansieht und ich mit gebückten Schultern durch die Welt lauf. Soweit ist es schon gekommen.

Mein Tagesablauf ist leider Gottes nach wie vor sehr von meiner Ex-Freundin geprägt. Ich muss ständig an sie denken, obwohl sie das, wie ich schon geschrieben habe, überhaupt nicht verdient hat. Im Gegenteil, ich bin sogar froh, dass sie nicht mehr an meiner Seite ist. Sie hat sich nicht mehr bei mir gemeldet, auch ich habe das nicht mehr und nun ist seit mittlerweile 3-4 Monaten absolute Funkstille, von dem Tag an, an dem ich Schluss gemacht habe. Nicht mal ihre Sachen hat sie abgeholt, kein Gruß zu Weihnachten, obwohl ich ihr damals gesagt habe, dass ich davor solche Angst habe - das erste Weihnachten ohne meine Mutter. Ich finde das absolut erbärmlich und zeigt mir eigentlich deutlich, was für ein schwacher Charakter da wohl dahinter stecken muss.

vielen menschen fehlen in solchen momenten auch die worte. soviel leid kann sprachlos machen, verunsichern. und das sowohl die unmittelbar betroffenen als auch die umgebung. deine freundin ist noch jung, hat eigene probleme, hat wahrscheinlich keinerlei erfahrung, wie man sich in einer solchen situation verhält, was man sagt. ihre verunsicherung konnte dir keinen halt geben.
Sie hat es mir sogar immer wieder gesagt, dass sie total verunsichert ist und nicht wisse, wie sie sich mir gegenüber verhalten soll. Das verstehe ich und das zweifle ich auch in keinster Weise an. Da liegt aber nicht das Problem. Es hat mir einfach das Gefühl gefehlt. Sie hätte gar nichts sagen brauchen.

Du sagst, es kann die Leute sprachlos machen. Wenn ich nur diesen Eindruck von ihr gehabt hätte! Aber da sind Sachen vorgefallen, die kann man als normal denkender Mensch nicht nachvollziehen. Und genau da liegt im Moment mein Problem. Ich versuche auf ihr asoziales Verhalten Antworten zu finden, auf die es vermutlich keine Antworten gibt. Ich versuche es zu verstehen und gelange damit aktuell an meine Grenzen. Vielleicht ist es auch eine Art Schutzmechanismus, der mich unbewusst von der Trauer abhält, denn bewusst möchte ich das in keinster Weise.

Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen, warum die eigene Freundin es für wichtiger hält, am Tag vor der Beerdigung auf eine Uni-Party zu gehen. Ich kann nicht verstehen, warum es für einen Menschen nicht selbstverständlich ist, an so einem Tag für seinen Freund da zu sein. Noch weniger verstehe ich es, dass man überhaupt auf solche Gedanken kommt und am allerwenigsten verstehe ich es, dass das eigene Fehlverhalten nicht mal mehr eingesehen wird und man dann auch noch an den Kopf geknallt bekommt, man würde gar nichts mehr gönnen.
Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man auf der Beerdigung seiner Mutter, mit diesem Hintergrund und dem schwersten Tag meines Lebens, auch noch die kalte Schulter gezeigt bekommt. Warum tun Menschen das, dass sie das eigene Fehlverhalten und den daraus resultierenden Streit für wichtiger erachten als die Beerdigung meiner Mutter? Wie respektlos können manche Menschen nur sein?

Tut mir leid, aber da komme ich wirklich an meine Grenzen, wie man so egozentrisch und egoistisch durchs Leben kann!? Ich kann vieles durch ihre Krankheit erklären, aber an dem Punkt kann ich doch wohl berechtigte Zweifel an ihrem Charakter haben?!
 
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