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Seit meinem Schulabschluss in einem Loch. Völlige Planlosigkeit. Keine Kraft mehr.

Lost15

Neues Mitglied
Ich muss jetzt einfach mal meine Ängste und Sorgen loswerden.

ich fühle mich seit meinem Schulabschluss so ziemlich verloren.
Ich wusste nie was ich beruflich machen wollte. Das weiß ich bis heute noch nicht. Ich beneide Menschen die schon früh wissen in was sie wollen und nach der mittleren Reife auch eine Lehre begonnen haben.
Natürlich haben wir in der gesamten Schulzeit über auch Praktika absolviert, die sich für mich als eher ungeeignet herausstellten.
Daher habe ich nach der mittleren Reife die Schule weitergemacht, in der Hoffnung die Erleuchtung zu erleben.
2015 habe ich dann die Fachhochschulreife mit einem Schnitt von 2,5 abgeschlossen.
Nach einem Probetag im Krankenhaus hat sich herausgestellt, dass ich mich langfristig nicht in der Gesundheitsbranche sehe.

Nach meinem Schulabschluss ist auch etwas passiert, bei dem mir bewusst wurde, dass ich psychisch wohl nicht ganz stabil bin.
Seit dem kämpfe ich mich irgendwie durch das Leben. Es haben sich Selbstzweifel angehäuft und dazu geführt, dass ich nicht mehr selbst an mich glaube und mir auch nichts zutraue. Alles ist mit Zweifel verbunden.
Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft eine Anstellung im Einzelhandel zu finden und habe bis Ende Dezember 2020 als Teilzeit gearbeitet.

Zwischendrin hatte ich im August dann auch eine Ausbildung zur KiE in einem Modehaus begonnen. Ich war überglücklich endlich etwas gefunden zu haben und auch total motiviert. Leider hatte sich schnell herausgestellt, dass die Fachrichtung Bekleidung überhaupt nichts für mich war. Man hat mir angesehen, dass ich mit jedem Tag den ich dort verbringen musste unglücklicher wurde.
Ich habe ein kreatives Arbeitsumfeld vermisst und habe mehr Spaß daran, wenn ich mich mit verschiedenen Produkten beschäftigen kann. Im November hat mein alter Arbeitgeber mich daraufhin wieder aufgenommen, wofür ich sehr dankbar bin.
Dank Lockdown bin ich seit dem 01. Januar nun arbeitslos.
Mir wurde zwar versichert dass ich eventuell wieder zurück kann, aber wenn dann nur als Minijobler. Da ich mittlerweile 25 bin und mich selbst krankenversichern muss, ist mir dass natürlich zu wenig und schaue mich anderweitig um.

Meine Selbstzweifel und mein geringes Selbstbewusstsein machen es für mich aber total schwer. Am liebsten möchte ich nicht mehr hier sein. Das Leben ist mir mittlerweile zu anstrengend geworden.
Ich bin müde vom ständigen Suchen, müde davon ständig beweisen zu müssen, dass ich etwas wert bin um irgendwo genommen zu werden. Ich habe keine Kraft mehr.
Die Qualifikationen die heutzutage teilweise verlangt werden, besitze ich nicht.

Mein Interessenbereich liegt in der Einrichtung, aber ich bin einfach kein Kundenberatertyp, was bei größeren Möbelhäusern unvorteilhaft ist.
In einem Supermarkt zu arbeiten traue ich mir auch nicht zu, sehe ich mich auch nicht. Hinzu kommen noch diese ganzen PLU Nummern die man kennen muss, ich kenne teilweise nicht mal die Namen bestimmter Lebensmittel und bin dafür wahrscheinlich auch nicht belastbar genug.
Im Büro? Telefonieren ist für mich die Hölle und ich kann mich oft nicht richtig ausdrücken.
Ich hatte damals in der Schule immer Spaß an textilem Werken gehabt, gestalterische Fächer waren notentechnisch immer meine besten. In meiner Freizeit sticke ich gerne.
Ich habe mich gefühlt schon über jeden Beruf informiert. Ich traue mir einfach nichts zu. So oft wünsche mir jemand anderes zu sein und einfach zu machen.

Ich weiß nicht was ich mir von diesem Posting erhoffe, musste einfach mal meine Seele runterschreiben.
 

Skyma

Aktives Mitglied
So oft wünsche mir jemand anderes zu sein und einfach zu machen.
Du musst niemand anderes sein um einfach zu machen. Es ist ein häufiger Irrglaube, man sei seinem Schicksal hilflos ausgeliefert und könne nichts an der Situation ändern.
Was hält dich davon ab, eine Ausbildung anzufangen? Die Angst? Angst ist nur ein Gefühl. Bedenke die Konsequenzen für dein restliches Leben, wenn du weiter ungelernt irgendwo arbeitest.

Bei deiner Schilderung fallen mir spontan die Berufe Schneider, Schreiner, Bäcker, Konditor ein. Viele Ausbildungsberufe sind kreativ. Du darfst bloß nicht den Kopf in den Sand stecken.
 

Fabienne

Aktives Mitglied
Ganz ehrlich: den Anderen geht es auch nicht besser ;)

Fast jeder stand schon an diesem Punkt! Man muss eben finden, was einem Freude macht. Und das geht nur, wenn du es anpackst!

Du kannst noch 10 Jahre zögern und das bringt dich eben kein Stück weiter. Fang doch wie schon geschrieben etwas in die Richtung an: Bäcker, Konditor, Schneider etc.
Mag aktuell etwas schwierig sein, aber da findest du bestimmt etwas. Wie sieht es mit Gestaltung aus? Medien?

Keinen Beruf kann man sofort, man muss sich überall einleben. Und immer wieder dran bleiben!

Alles Gute!
 
E

Ebenfalls gefallen und dann wieder aufgestanden!

Gast
Als erstes hör bitte auf die selbst vorwürfe zu machen. Du bist so wie du bist und fertig. Das wichtigste ist, dass du dich gut und breit für die Zukunft aufstellst.

Du bist 25 Jahre und damit nicht zu alt oder zu jung für irgendwas.

Als erstes solltest du eine Bestandsaufnahme machen, was alles an Skills da ist. Danach verabschiede dich bitte von dem ich muss ständig suchen, du kannst es eh nie richtig aussteuern oder geschweige den es beeinflussen. Es kommt wie es kommt. Was du aber tun kannst, ist dich auf die Zukunft vorzubereiten.

Job ist job und das wird sich in Zukunft nicht ändern, daher er sollte spass machen, muss es aber nicht. Von Bäcker, Schneider oder Konditior würde ich dir persönlich abraten, außer es ist deine Leidenschaft und du planst dich mal damit Selbstständig zu machen. Falls nicht, lass es, den diese Berufe sind nur was für Leute mit Durchhaltevermögen, Ausdauer und dem gewissen Unternehmergen.

Mein Rat an dich, entscheide aus dem Bauch heraus und nimm dir auch ggf. mal nee Auszeit von der Suche, also mach was komplett anderes, dass du ein Kontrastprogramm hast.

Da du noch 25 Jahre alt bist, hast du locker noch 5 Jahre einen Freifahrtsschein für alles, was du gerne mal machen möchtest.

An deiner Stelle würde ich mir erstmal jetzt was in der CORONA hilfe suchen, damit du wieder geerdet wirst. Danach kann ich dir folgende Dinge empfehlen.

1. ) Bundeswehr, wenn du es dir zutraust. Es formt den Charakter und schafft Struktur in deinen Alttag.
2.) Du bist eine wichtiges Mitglied unserer Gesellschaft, also bring dich in diese ein. Such dir eine Richtung (keine Beruf, eine Richtung) die dich interessiert und werde dort zum Experten. Mach eine betriebliche Ausbildung (damit du die Praxis lernst) und dann, wenn es dich interessiert, geh studieren oder bildet dich in diesem Bereich fort. Du kannst immer noch 5 jahre Bafög oder 3x Meisterbafög beantragen und erhalten. Jedoch verschwende bitte so nicht dein Potenzial und hör auf dich einzuigeln, damit bringst du dich und die Gesellschaft nicht weiter.

Geh nach dem Motto Carpe diem, nutze den Tag, vor. Du bist es Wert und hast auch die gesellschaftliche Verpflichtung deinen Beitrag zu leisten, natürlich im Rahmen deiner Möglichkeiten. Aber du bist erst 25 und daher kannst und sollst du dich ausprobieren, aber so dass es auch zu Nutzen unser Gesellschaft ist.

Wie sagt mal ein Chef zu mir, arbeiten müssen wir alle, nur darfst du dir heute deinen Sklavenhalter (einen anderen oder dich selbst) und das Hamsterrad selbst aussuchen. Nutze diese Chance und vorallem nutze, dass wofür unsere Generationen vor uns so hart gearbeitet haben, nähmlich das Recht, frei und selbstbestimmt zu arbeiten.

Zudem muss du niemals jemanden etwas beweisen, sondern nur dir selbst. Selbstmitleid hat noch keinem geholfen und dir am wengisten, also Ärmel hoch und los gehst.

Und hör bitte auf einen Beruf zu erlernen, sondern lerne eine berufliche Richtung kennen dich dich interssiert und festig und dann step by step. Fang auch bitte nichts an, was dich überfordert oder mit einem großen Knall enden kann (z. B. Jura oder Medizin und dann bestehst du die Abschlussprüfung nicht). Sondern fang klein an.

z. B. du hast die Hochschulreife, daher kannst du studieren, musst aber nicht. Wenn du es möchtest, mach es, aber bitte nichts geisteswissenschaftliches oder was kaufmännsiches. Soziales liegt dir auch nicht und Büro ebenso. Kundenberater willst du nicht sein. Da fällt mir spontan folgendes ein.
Techniker für Werkstofftechnik im Medizinbereich zum Beispiel Richtung QM.

Du könntest mit einer Ausbildung beginnen, nebenbei Englisch lernen (da Produktion im Ausland stattfindet), anschließend deinen Techniker machen und wenn du wirklich Ambitionen hast studierst du nebenberuflich noch oder machst dich selbstständig.

Aber immer Step by Step....

1. Ausbildung
2. Weiterbildung
3. Fortbildung
4. Studium Bachelor
5. Studium Master
6. Promotion
7. Gründung
8. Forschung und Entwicklung
9. Lehre
10. Selbstverwirklichung

Du kannst jedoch noch Monate- oder Jahrelang suchen und nichts finden, oder du fängst einfach mal an. Am Ende wird schon was rauskommen und wenn es nicht das ist was du suchst, dann war es nicht das Ende. Jedoch solltest du es so sehen, du bist quasi der Gesellschaft auch dazu verpflichtet deinen Beitrag zu leisten, also tue es auch. Der Weg entsteht durch das gehen und der Mensch lernt nur durch Kontraste und Fehler, aber ob diese Fehler existenzbedrohend oder ggf. eine Kreuzung darstellen, liegt einzig und allein bei dir.

Du schaffst das und es gibt schlimmere Fälle als dich, also.

P. s.: Wenn du wirklich etwas sinnvolles leisten willst und mal aus deinem Loch raus willst, hilf bitte mal Menschen auf der Straße, im Altenheim oder im THW im Kroatien aus. So nee Schocktherapie hat mir persönlich sehr viel gebracht und hat mich aus merken lassen, dass

a) nichts unmöglich ist und
b) es immer schlimmer, aber auch besser geht.

Nur gibt es Menschen denen geht es einfach viel schlechter als dir, da die Totkrank sind, körperlich oder geistig beeinträchtigt sind oder gar durch Süchte abgelenkt werden, usw. Daher schätz dich glücklich in einem Land zu leben, dass Demokratie, Freiheit und Grundrechte hat und nur Firstworldproblems hat.

Als Flüchtling aus Syrien, mit nichts und ggf. Kriegsverletzungen (z. B. Traumata) möchte ich hier auch nicht nochmal bei Null anfangen.

Daher Kopf hoch, Staub abklopfen, Krönchen zurecht rücken und weiter gehts. ... P. s.: Influcencer für Depressive kannste immer noch werden, wenn du Nico Semsrott Konkurrenz machen willst. :)
 

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