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Seit Jahren keine Freunde und ich finde einfach keine neuen

1zwei3

Neues Mitglied
Hallo ,

(dieses Thema passt wahrscheinlich eher ins Freunde-Forum, aber ich habe das Gefühl, dass im Ich-Forum mehr gelesen und geantwortet wird, deshalb stelle ich es hier rein).

Mein Problem steht ja schon im Titel. Ich habe leider seit Jahren schon keine Freunde mehr und konnte auch nach längerer Suche keine neuen finden. Und inzwischen geht es mir dadurch richtig schlecht. Sehr oft bin ich total niedergeschlagen. Niemanden zu haben, mit dem man lachen, reden kann und der einen versteht, dem man vertraut, ist einfach schrecklich.
Kurz zu meiner Person: Bin männlich, 24 Jahre alt und berufstätig. Habe keine körperlichen / psychischen Erkrankungen oder finanzielle Sorgen etc. EIGENTLICH geht es mir also gut, bis eben auf die Tatsache, dass ich sehr einsam bin. Es ist nicht so, dass ich nie Freunde hatte. Während meiner Schulzeit hatte ich immer so 3-5 Freunde, bei denen auch mindestens immer einer dabei war, dem ich absolut vertraute und ohne Zögern als meinen "besten" Freund bezeichntet hätte. Es waren also schon richtige Freundschaften, nicht nur was oberflächliches.
Nach der Schule, als ich 16 war, habe ich dann eine Ausbildung angefangen, während alle anderen weiter zur Schule gegangen sind. Dann haben wir uns auch seltener getroffen, und wenn wir unw getroffen haben, hatten wir uns immer weniger zu sagen. Man hat sich halt auseinandergelebt. Später hatte ich dann nur noch mit ein paar von ihnen schriftlichen Kontakt, und ca. als ich 18 oder 19 war, ist der dann auch abgebrochen.
In der Ausbildung bin ich mit allen gut zurecht gekommen und war auch sicherlich kein Außenseiter, aber für eine Freundschaft hat es da nie gereicht.

Ich habe schon viel im Internet zu diesem Thema gelesen und nach Hilfe gesucht, auch hier im Forum werden solche Threads ja ziemlich oft gestartet. Als Tipps kriegt man dazu ja so gut wie immer, man soll mit Leuten in Kontakt treten, die das gleiche Hobby haben, in entsprechende Vereine/Gruppen gehen etc.
Theoretisch hört sich ja auch sinnvoll und hilfreich an, nur praktisch hat mir das bisher nicht geholfen.
Die erste Schwierigkeit ist, dass meine Hobbys eher unsoziale Tätigkeiten sind, die man alleine macht. Ich interessiere mich sehr für Literatur, Filme und Musik. Und dabei mag ich vorallem ältere und ungewöhnliche Bücher/Filme/Bands. (Bin aber nicht darauf versteift, ich mag eigentlich alles, so lange es mir gefällt)

Naja, und zu meinen Hobbys habe ich natürlich auch geschaut, ob ich da (in meiner näheren Umgebung, wohne im Ruhrgebiet in NRW) irgendwas zu finde.
Bei Lesen/ Literatur sieht es ganz schlecht aus. Buch- oder Leseclubs konnte ich hier nirgendwo finden.
Auch z.B. Kurse an der VHS zum Thema Kreatives Schreiben o.Ä. gibt es in meiner Nähe kaum, und wenn doch, dann finden die zu so unmöglichen Zeiten statt, dass man, wenn man arbeitet und eine Vollzeitstelle hat, nicht teilnehmen kann.
Bei Filmen ist es das gleiche. Ich weiß garnicht, ob es "Filmclubs" überhaupt gibt, gefunden habe ich aufjeden Fall keine. Natürlich kann ich alleine ins Kino gehen (habe ich auch schon einige male gemacht), aber dort lernt man nie jemanden kennen.
Das einzige meiner Hobbys, bei dem ich zumindest ein bisschen Hoffnung habe (hatte), ist Musik. Ich gehe gerne und relativ oft auf Konzerte. Und dort nicht nur riesige Veranstaltungen mit 5000 Leuten o.Ä, wo man in der Masse untergeht, sondern meistens eher kleinere, unbekanntere Bands, wo ca so 50 - 300 Leute kommen. Dort habe ich schon öfters mal Kontakt zu anderen Leuten aufnehmen können - auch wenn es jedesmal wieder unglaublich schwer ist, sich überhaupt zu überwinden, jemanden anzusprechen. Naja, aber ich habe das schon einige Male geschaftt und auch nette Leute kennengelernt. Mit einigen bin ich auch in Kontakt und treffe sie dann und wann auf anderen Veranstaltungen wieder. Nur, jemanden, den ich auch mal außerhalb von Konzerten/Festivals treffen könnte, habe ich nie gefunden. Entweder liegt es daran, dass sie zu weit weg wohnen, oder man stellt schnell fest, dass es außer der Vorliebe für bestimmte Bands keine weiteren gemeinsamen Interessen gibt.

Über das Internet habe ich ebenfalls schon versucht, Gleichgesinnte zu finden. Aber wenn man jemanden mit den gleichen Hobbys hat, wohnt der weit weg oder hat kein Interesse an realen Freundschaften. Ein paar mal habe ich auch Leute gefunden, die das gleiche Problem hatten und genauso einsam sind wie ich. Die kommen dann aber immer aus sonstwo, nur nie aus meiner Nähe, oder sind Hobbymäßig ganz anders.

Alleine in Bars / Disco oder so zu gehen, um dort Leute kennenzulernen, liest man ja ab und zu auch als Tipp, aber das ist komplett nutzlos. Dort sind eigentlich immer nur Leute in Gruppen unterwegs, die nicht so wirken, als ob sie noch mehr Freunde haben wollen. Ich wüsste auch garnicht, wie ich da jemanden ansprechen soll.

Manchmal denke ich, ich muss mir andere Hobbys suchen. Aber einerseits ist das scheiße, weil ich meine jetzigen wirklich gerne mag, und andererseits fallen mir auch keine neuen ein, die mir gefallen könnten. Ich könnte natürlich auch einfach "irgendwas" in einem Verein machen um Leute zu treffen, aber wenn mir die Tätigkeit um die es da geht, keinen Spaß macht, werden die anderen das wahrscheinlich auch schnell merken.
Vielleicht suche ich ja auch an der falschen Stelle, bis jetzt habe ich immer im Internet geschaut, wo man ja eigentlich das meiste finden müsste. Ich weiß aber auch nicht, wo man sonst noch Gruppen/Vereine finden könnte.

Auch wenn ich die Hoffnung schon halbwegs aufgegeben habe, wollte ich hier im Forum mal fragen, ob jemand eine Idee hat, was ich falsch mache oder besser/anders machen könnte. Ich selber hab nämlich keine mehr. Ich weiß nur, dass es mir so langsam immer mieser geht und ich immer öfter verzweifelt bin. Es zieht einen so unglaublich runter, immer allein zu sein. Immer alles alleine machen und nie jemanden zum reden haben. Ich will so nicht mehr leben.
 
Du hast tatsächlich vieles schon ausprobiert und wahrschenlich auch mehrmals .. Mir scheint, es ist vielleicht auch für dich nicht (mehr) die richtige Art die Freundschften zu knüpfen, oder dich darauf genügend zu öffnen, midestens reicht es nicht aus.

Mir fällt dabei auf, dass bei all diesen Möglichkeiten, die du ausprobiert hast, eins fehlt: eine geminsame tiefer gehende, oder stark wirkende Lebenserfahrung, eine Erfahrung, die man mit anderen teilt, und die so stark und prägend ist , dass sie alle Beteiligten tief und dauerhaft miteinander verbindet.
Das übliche Teilen der gemeisamen Hobbys kann dafür zu oberflächlich sein, da man sich dabei ehrer nur begleitet, doch wenn es mit einem gemeinsamen Ziel, das alle miteinander und leidenschftlich anstreben, gekoppelt ist, kann wahrscheinlich mehr von der wahren Verbundenheit und damit auch wirkliche Freundschaften entstehen..

Ich glaube, es ist die gemeinsame, lebhafte Ausenandersetzung mit der Realität (und dabei ihr Ergründen), die uns am meisten verbindet. Meine eigenen Erfahrungen zeigten mir, dass auch Liebesbeziehungen und Partnerschaften brauchen das, damit sie "lebendig" bleiben.

Vielleicht können dir diese Gedanken eine Anregung sein. 🙂
Alles Gute für dich!
Lenja
 
Hallo Lenja,
vielen Dank für deine Antwort.

Mir fällt dabei auf, dass bei all diesen Möglichkeiten, die du ausprobiert hast, eins fehlt: eine geminsame tiefer gehende, oder stark wirkende Lebenserfahrung, eine Erfahrung, die man mit anderen teilt, und die so stark und prägend ist , dass sie alle Beteiligten tief und dauerhaft miteinander verbindet.

Ich muss hier mal fragen: Was genau könnte denn so eine Lebenserfahrung sein? Meinst du ein gemeinsames Leiden/Problem , also im Sinne von "Schicksalschlag" ? Denn so was habe ich nicht. (glücklicherweise)
Und vorallem: Wie und wo könnte ich denn solche Menschen finden, mit denen ich eine Lebenserfahrung teile?
 
Hey, mein Lieber...lol.... dank dir ich habe es erinnert, dass ich auf einem Forum den "Telefon-Thread" gestartet habe.
Und schliessslich die so einige Leite waren nichts mehr "virtuell". Apropo, mein Sohn hat die neue Freundin durch Netz gefunden, aber danach sie "schlafen" doch wirk-lich real.🙂

LG.
 
Ich muss hier mal fragen: Was genau könnte denn so eine Lebenserfahrung sein? Meinst du ein gemeinsames Leiden/Problem , also im Sinne von "Schicksalschlag" ? Denn so was habe ich nicht. (glücklicherweise)
Und vorallem: Wie und wo könnte ich denn solche Menschen finden, mit denen ich eine Lebenserfahrung teile?

Ich glaube, es muss nicht unbedingt ein "Schlag" des Schicksals sein, es reicht seine Herausforderung, die du gemeinsam mit anderen aufnimmst, da das Schicksal euch an diese gleiche (Lebens)Aufgabe zusammengeführt und - gefügt hatte .. Es wäre also etwas, was du nicht planen kannst, aber diese Situation/Möglichkeit, den Moment ihrer Entstehung merken und nützen müsstest.
Bei mir war es zum Beispiel die Aufgabe der Integration in Deutschland, bei der solche tiefere Kontakte / gegenseitige Offenheit mit anderen Menschen, die Gleiches taten, entstanden sind.

Bei manchen eigenen bewusst verfolgten Zielen brauchen wir doch auch die anderen Menschen, und nicht nur als Begleitung, sondern ihre Teilnahme an deren Verwirklichung. In diesem Fall wärest du derjenige der (statt Schicksal) dies anleitet.
Als ich Lyrik zu schreiben begann, merkte ich nch einiger Zeit, dass ich die anderen Menschen dazu brauche: nicht nur als Leser, die mir das Geschriebene reflektieren, sondern als Mitschreibende, die mich mit ihren Werken inspirieren und ich mit ihnen darüber mich austauschen kann. Auch das öffnet und verbindet.

Vielleicht solltest du erstmal dir dein Leben anschauen, ob darin genügend Räume für solche Erfahrungen gibt, ob du sie öffnest .. und ob du die Chancen, die dir das Schicksal anbietet, nicht übersiehst..?

Liebe Grüße,
Lenja
 
Sorry, dass ich erst jetzt wieder antworte. Mir gings die letzen Abende eher schlecht.

es reicht seine Herausforderung, die du gemeinsam mit anderen aufnimmst, da das Schicksal euch an diese gleiche (Lebens)Aufgabe zusammengeführt und - gefügt hatte .. Es wäre also etwas, was du nicht planen kannst, aber diese Situation/Möglichkeit, den Moment ihrer Entstehung merken und nützen müsstest.

Ich glaube, sowas habe ich in meinem Leben nicht. Mein Schicksal scheint mich überhaupt nirgendwo hin zu führen.

Vielleicht solltest du erstmal dir dein Leben anschauen, ob darin genügend Räume für solche Erfahrungen gibt, ob du sie öffnest .. und ob du die Chancen, die dir das Schicksal anbietet, nicht übersiehst..?

Ich weiß nicht, ob es genug Räume dafür gibt. Also, ich versuche ja schon Leute kennenzulernen und habe auch schon diverse kennengelernt. aber halt nie Freunde gefunden. Aber eine Chance, die mir das Schicksal geboten hätte, gab es nicht. Dass mir "von außen" etwas hilfreiches passiert, ist noch nie vorgekommen (zumindest im Bereich Freundschaften).
 
Hallo 1zwei3,

schon so eine komische Sache, das Freunde finden.
Bei manchen scheint das ganz einfach zu wirken bei anderen ist das fast eine Geduldsprobe "Wie lang kann ich es ohne aushalten?" 😀
Aber was ich mich frage ist, warum du der Meinung bist, dass die Menschen die du kennengelernt und auch Kontakt zu hast keine anderen "kompatiblen" Interessen haben? Hierzu muss man sagen, es ist eigentlich ziemlich egal ob man kompatile Interessen hat und das solltest du auch lernen, im Grunde ist es sogar ziemlich gut.
Man lernt sich zwar besser kennen, aber im Nachhinein widmet man sich diesen Interessen eher selten miteinander und wenn doch dann geht es nicht darum WAS man zusammen tut, sondern DASS man es gemeinsam tut.

Hast du dir schon einmal die Frage gestellt wieso es dir so schwer fällt Freundschaften aufzubauen? Wo liegen deine Zweifel und wo empfindest du Demut? Gibt es eine Möglichkeit über diesen Schatten zu springen?
Hierzu empfehle ich "Comfort Zone Challenges", denn die meisten Menschen, die wenige oder keine Freundschaften haben, versperren sich aus bestimmten Gründen dagegen, einer der Gründe ist, dass sie ein "ungutes" Gefühl dabei haben sich bei einer Person zu melden und mal eine Verabredung auszumachen. Warum? Weil sie der Meinung sind sie seien überflüssig im Leben des anderen. Und dem sollte man sich stellen. Wieso empfindet man bestimmte Dinge? Sind sie notwendig oder lebensbedrohlich? Ist es wirklich SO schlimm, oder ist es eine manifestierte Grundhaltung?
Manifestierte Grundhaltung. Oh ja. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie er im Buche steht. Auf bestimmte Reize verhalten wir uns instinktiv, aber nicht immer zu unserem Vorteil. Nervösität? Angst? Geringes Selbstvertrauen? Alles Signale des Körpers "Hey, die Situation ist mir echt unangenehm. Weg hier. Ganz schnell.". Aber was wird uns von Grund auf beigebracht "Höre auf deinen Körper und tu alles um dich zu schützen." Ich sag Bullshit.

Wird es einem WIRKLICH besser gehen, wenn man sich aus der "Gefahrensituation" rausgebracht hat oder erst garnicht hinein? Wird man so Leute kennenlernen? Immer schön warten, dass jemand auf einen zukommt? Guess what, da kann man auch gleich eine GEZ-Stelle einrichten und darauf warten, dass die Leute von selbst zahlen.
Eigentlich ist es ziemlich einfach Menschen kennenzulernen, aber man muss nicht darauf hoffen, dass sie auch bleiben. Man kann das auch etwas geschäftlich betrachten. Man möchte zum Beispiel ein Produkt verkaufen, man geht auf die Leute zu und erzählt ihnen davon, das macht man 20 Mal hintereinander. Wieviel hat man von diesem Produkt dann verkauft? Mit Glück 50% der angesprochenen Leute. Diese Leute testen das Produkt dann für sich selbst. Dann entscheidet sich ob sie davon überzeugt sind oder nicht. Im Nachhinein hat man von 20 angesprochenen Leuten 2-5 Leute die überzeugt davon sind und bei dem Produkt bleiben.
Dann gibt es aber die Leute, die sowas total gut können. Die haben dann von den 20 Leuten 10-15 treue Käufer. Wieso? Weil sie es richtig vermarktet haben und hinter dem Produkt stehen.
Warum erzähle ich das? Weil es eigentlich ziemlich gut dazu passt wie man sich selbst vermarktet. Klar, es klingt unorthodox "vermarkte dich selbst", aber es ist eine Möglichkeit. Du hast ja schon vieles ausprobiert, deswegen erzähle ich dir nur von anderen "Strategien" (Wir müssen nicht schön reden, dass "in bestimmte Vereine gehen" keine Strategie ist. Ist es genauso, klingt nur netter.)

Schau dir mal an wie andere Menschen neue Leute kennenlernen, wie vermarkten sie sich? Wie verkaufen sie sich selbst? Wie gesagt, es klingt komisch zu sagen "Verkauf dich selbst", aber so ist es. Was bietest du? Humor? Dann zeig den. Warmherzigkeit? Zum ersten, zum zweiten, (kleine Anspielung auf deinen Namen.) und verkauft an die nette Dame mit der blauen Jacke.

Wenn es bei dir an Small-Talk hapert, dann ebenso... Small-Talk kann man lernen. Man kann alles lernen, auch wie man Leute kennenlernt, nur scheuen sich viele davor weil sie denken dass wäre "unnatürlich" und "aufgesetzt", aber wer Spanisch lernen kann, der kann auch Small-Talk lernen. Wer Biochemie lernen kann, der kann auch lernen Menschen zu treffen.

So, hier hast du einen guten Ansatz den du weiter ausbauen kannst, viel Spaß und dass du viele interessante Menschen kennenlernst.
Adios.
 

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