Hallo zusammen👋,
ich habe mich hier angemeldet in der Hoffnung dass mir jemand vielleicht weiter helfen kann, da ich in letzter Zeit viel über die Beziehung zu meinen Eltern nachgedacht habe und mich das irgendwie ziemlich traurig gemacht hat und ich nicht weiß wie ich mit diesen aufgewühlten Gefühlen umgehen soll.
Also ich hatte irgendwie schon immer ein komisches Verhältnis zu meinen Eltern. Ich habe noch eine jüngere und eine ältere Schwester, bin also ein Sandwich-Kind. Ich kann mich nicht daran erinnern je viel Liebe und Zuneigung durch meine Familie erfahren zu haben. Es war eigentlich eher so ein "Ja wir wohnen halt zusammen und sitzen einmal am Tag zusammen beim Essen" Verhältnis. Meine jüngere Schwester hing immer sehr an meiner Mutter (tut sie eigentlich immer noch) und da gab es auch noch lange Gute-Nacht-Küsschen und Kuschelzeit. Sowas wie kuscheln habe ich nie gemacht, da es mir komisch vor kam. Generell war körperliche Nähe irgendwie immer ein Tabu Thema, sowas gab es einfach nicht. Ich hab mir früher als Kind oft vorgestellt wie es wohl wäre wenn ich eine andere Familie hätte z.B. die einer Schulfreundin in der es eine sehr enge Mutter-Tochter-Beziehung gab.
Ich habe auch nie über Probleme mit meinen Eltern gesprochen, es schien mir aber auch immer so, dass es niemanden wirklich interessiert wie es mir geht. Ich habe mich Mal ein paar Jahre lang selbst verletzt, also "geritzt" und es eigentlich immer gut versteckt. Naja irgendwann hat meine Mutter es gesehen und ihr einziger Kommentar dazu war "Sowas will ich aber nicht nochmal sehen". Sie hat einfach lieber weggeschaut anstatt herauszufinden warum ich das überhaupt mache.
Meine Eltern haben sich kurz vor meinem 11. Geburtstag getrennt. Das war auch eine ziemlich komische Situation. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, ich weiß nur dass mein Vater dann halt irgendwann einfach weg war und meine jüngere Schwester zu mir kam und meinte "Die Mama hat gesagt dass der Papa gar nicht mehr nachhause kommt" Zu ihm hatten wir dann erstmal so ein Jahr überhaupt keinen Kontakt und keiner wusste eigentlich warum. Für mich hat es irgendwie Sinn gemacht, dass er der Böse ist weil er weggegangen ist. Irgendwann hat meine ältere Schwester dann wieder den Kontakt aufgenommen und wir haben uns regelmäßig mit ihm getroffen. Ich bin aber irgendwie nie richtig warm mit ihm geworden. Wenn wir uns gesehen haben, haben wir nie mehr als ein paar Sätze gesprochen und das ist jetzt irgendwie immer noch so. Als ob wir Fremde sind. Ich fühle mich in seiner Anwesenheit (generell in der Anwesenheit von Männern) immer unwohl und habe das Gefühl er mag mich nicht oder ich hätte ihm irgendwas getan. Habe zwischendurch schonmal den Gedanken gehabt dass ich ja vielleicht gar nicht von ihm bin (habe aber leider seine Krankheit vererbt bekommen also kann das eigentlich nicht sein). Meine Schwestern haben ein normales Verhältnis zu ihm. Die ältere trifft sich oft mit ihm und die jüngere wurde vor einiger Zeit sogar eingeladen mit ihm in die Schweiz in den Urlaub zu fahren. Ich kann mich auch kaum an irgendwelchen Erlebnisse mit ihm in meiner Kindheit erinnern.
Ich hatte irgendwie immer das Gefühl das ich einfach zu viel für alle war/bin, als ob ich nur das nervige Besuchskind bin. Eigentlich beschäftigt mich das alles schon seit Jahren aber in letzter Zeit habe ich sehr viel darüber nachgedacht und bin auch oft traurig. Ich glaube mir fehlt irgendwie die "Mutterfigur" in meinem Leben. Es ist als ob einfach ein Teil von mir fehlt und ich wünsche mir so sehr diese Zuneigung und Liebe zu bekommen die andere von ihren Müttern bekommen. Wenn ich sowas dann z.b. in Filmen sehe oder bei Freunden mitbekommen was sie für eine tolle Beziehung zu ihren Müttern haben tut mir das in der Seele weh und ich bin richtig neidisch darauf. Es kommt mir eigentlich total bescheuert vor, ich bin im Dezember 26 geworden und sollte mich lieber auf die Zukunft konzentrieren statt etwas hinterher zu weinen was ich nicht bekommen kann. Ich würde gerne wissen wie ich damit klar kommen kann so ein Loch im Herzen zu haben und damit dass sich an der Situation nichts ändern wird. Ich wünsche mir einfach manchmal so sehr eine Person die sich um mich sorgt und mir bei Problemen hilft usw. wie eine Mutter es halt tun würde, das ich das Gefühl habe mich zerreißt es innerlich. Also ich habe Freunde und bin seit 4 Jahren in einer Beziehung aber es ist eine andere Art von Liebe die ich vermisse.
Ich weiß nicht ob in meiner Kindheit irgendwas passiert ist an das ich mich nicht erinnern kann was der Grund für das komische Verhältnis zu meinem Vater ist, auf den Kontakt zu ihm lege ich keinen großen Wert aber ich würde es gerne verstehen. Ihn fragen traue ich mich nicht. Ich kann halt auch nicht verstehen warum mich das alles jetzt erst belastet wo wir uns alle schon ziemlich auseinander gelebt haben (ich lebe seit 4 Jahren in einem anderen Bundesland). Und wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich wünsche eigentlich keinem auf der Welt dass er sich so fühlt wie ich mich aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir versichern dass ich nicht komisch oder verrückt bin, sondern dass es normal ist mit Mitte 20 Sehnsucht nach einer Mutter zu haben die man nicht hat. 😅
Es sind halt viele Fragen die ich mir nicht beantworten kann.
- Gibt es wirklich den Fluch des mittleren Kindes?
- Passiert es das Eltern ihre Kinder einfach nicht mögen?
- Waren meine Eltern einfach überfordert mit 3 Kindern und haben eins aufs Abstellgleis gestellt?
- Gibt es umgekehrt vielleicht auch Mütter bzw. Frauen die Sehnsucht nach einem Kind haben dass sie nie hatten?
Ich habe noch nie mit jemandem darüber geredet da es mir eigentlich total peinlich ist aber ich halte es nicht mehr länger aus das alles für mich zu behalten. Ich weiß dass mir keiner sagen kann was in dieser Familie schief gelaufen ist oder mir eine Mutter geben kann aber es tut schonmal gut sich das alles so von der Seele zu schreiben.
Liebe Grüße
Jessy
ich habe mich hier angemeldet in der Hoffnung dass mir jemand vielleicht weiter helfen kann, da ich in letzter Zeit viel über die Beziehung zu meinen Eltern nachgedacht habe und mich das irgendwie ziemlich traurig gemacht hat und ich nicht weiß wie ich mit diesen aufgewühlten Gefühlen umgehen soll.
Also ich hatte irgendwie schon immer ein komisches Verhältnis zu meinen Eltern. Ich habe noch eine jüngere und eine ältere Schwester, bin also ein Sandwich-Kind. Ich kann mich nicht daran erinnern je viel Liebe und Zuneigung durch meine Familie erfahren zu haben. Es war eigentlich eher so ein "Ja wir wohnen halt zusammen und sitzen einmal am Tag zusammen beim Essen" Verhältnis. Meine jüngere Schwester hing immer sehr an meiner Mutter (tut sie eigentlich immer noch) und da gab es auch noch lange Gute-Nacht-Küsschen und Kuschelzeit. Sowas wie kuscheln habe ich nie gemacht, da es mir komisch vor kam. Generell war körperliche Nähe irgendwie immer ein Tabu Thema, sowas gab es einfach nicht. Ich hab mir früher als Kind oft vorgestellt wie es wohl wäre wenn ich eine andere Familie hätte z.B. die einer Schulfreundin in der es eine sehr enge Mutter-Tochter-Beziehung gab.
Ich habe auch nie über Probleme mit meinen Eltern gesprochen, es schien mir aber auch immer so, dass es niemanden wirklich interessiert wie es mir geht. Ich habe mich Mal ein paar Jahre lang selbst verletzt, also "geritzt" und es eigentlich immer gut versteckt. Naja irgendwann hat meine Mutter es gesehen und ihr einziger Kommentar dazu war "Sowas will ich aber nicht nochmal sehen". Sie hat einfach lieber weggeschaut anstatt herauszufinden warum ich das überhaupt mache.
Meine Eltern haben sich kurz vor meinem 11. Geburtstag getrennt. Das war auch eine ziemlich komische Situation. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, ich weiß nur dass mein Vater dann halt irgendwann einfach weg war und meine jüngere Schwester zu mir kam und meinte "Die Mama hat gesagt dass der Papa gar nicht mehr nachhause kommt" Zu ihm hatten wir dann erstmal so ein Jahr überhaupt keinen Kontakt und keiner wusste eigentlich warum. Für mich hat es irgendwie Sinn gemacht, dass er der Böse ist weil er weggegangen ist. Irgendwann hat meine ältere Schwester dann wieder den Kontakt aufgenommen und wir haben uns regelmäßig mit ihm getroffen. Ich bin aber irgendwie nie richtig warm mit ihm geworden. Wenn wir uns gesehen haben, haben wir nie mehr als ein paar Sätze gesprochen und das ist jetzt irgendwie immer noch so. Als ob wir Fremde sind. Ich fühle mich in seiner Anwesenheit (generell in der Anwesenheit von Männern) immer unwohl und habe das Gefühl er mag mich nicht oder ich hätte ihm irgendwas getan. Habe zwischendurch schonmal den Gedanken gehabt dass ich ja vielleicht gar nicht von ihm bin (habe aber leider seine Krankheit vererbt bekommen also kann das eigentlich nicht sein). Meine Schwestern haben ein normales Verhältnis zu ihm. Die ältere trifft sich oft mit ihm und die jüngere wurde vor einiger Zeit sogar eingeladen mit ihm in die Schweiz in den Urlaub zu fahren. Ich kann mich auch kaum an irgendwelchen Erlebnisse mit ihm in meiner Kindheit erinnern.
Ich hatte irgendwie immer das Gefühl das ich einfach zu viel für alle war/bin, als ob ich nur das nervige Besuchskind bin. Eigentlich beschäftigt mich das alles schon seit Jahren aber in letzter Zeit habe ich sehr viel darüber nachgedacht und bin auch oft traurig. Ich glaube mir fehlt irgendwie die "Mutterfigur" in meinem Leben. Es ist als ob einfach ein Teil von mir fehlt und ich wünsche mir so sehr diese Zuneigung und Liebe zu bekommen die andere von ihren Müttern bekommen. Wenn ich sowas dann z.b. in Filmen sehe oder bei Freunden mitbekommen was sie für eine tolle Beziehung zu ihren Müttern haben tut mir das in der Seele weh und ich bin richtig neidisch darauf. Es kommt mir eigentlich total bescheuert vor, ich bin im Dezember 26 geworden und sollte mich lieber auf die Zukunft konzentrieren statt etwas hinterher zu weinen was ich nicht bekommen kann. Ich würde gerne wissen wie ich damit klar kommen kann so ein Loch im Herzen zu haben und damit dass sich an der Situation nichts ändern wird. Ich wünsche mir einfach manchmal so sehr eine Person die sich um mich sorgt und mir bei Problemen hilft usw. wie eine Mutter es halt tun würde, das ich das Gefühl habe mich zerreißt es innerlich. Also ich habe Freunde und bin seit 4 Jahren in einer Beziehung aber es ist eine andere Art von Liebe die ich vermisse.
Ich weiß nicht ob in meiner Kindheit irgendwas passiert ist an das ich mich nicht erinnern kann was der Grund für das komische Verhältnis zu meinem Vater ist, auf den Kontakt zu ihm lege ich keinen großen Wert aber ich würde es gerne verstehen. Ihn fragen traue ich mich nicht. Ich kann halt auch nicht verstehen warum mich das alles jetzt erst belastet wo wir uns alle schon ziemlich auseinander gelebt haben (ich lebe seit 4 Jahren in einem anderen Bundesland). Und wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich wünsche eigentlich keinem auf der Welt dass er sich so fühlt wie ich mich aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir versichern dass ich nicht komisch oder verrückt bin, sondern dass es normal ist mit Mitte 20 Sehnsucht nach einer Mutter zu haben die man nicht hat. 😅
Es sind halt viele Fragen die ich mir nicht beantworten kann.
- Gibt es wirklich den Fluch des mittleren Kindes?
- Passiert es das Eltern ihre Kinder einfach nicht mögen?
- Waren meine Eltern einfach überfordert mit 3 Kindern und haben eins aufs Abstellgleis gestellt?
- Gibt es umgekehrt vielleicht auch Mütter bzw. Frauen die Sehnsucht nach einem Kind haben dass sie nie hatten?
Ich habe noch nie mit jemandem darüber geredet da es mir eigentlich total peinlich ist aber ich halte es nicht mehr länger aus das alles für mich zu behalten. Ich weiß dass mir keiner sagen kann was in dieser Familie schief gelaufen ist oder mir eine Mutter geben kann aber es tut schonmal gut sich das alles so von der Seele zu schreiben.
Liebe Grüße
Jessy