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Seelische Gewalt? - der Versuch das Unfassbare zu verstehen

#SENECA#

Mitglied
Zu allererst ein herzliches HALLO an alle hier im Forum.

Nach Hunderten von Stunden des Denkens, des Analysierens, des erfolglosen Bemühens zu verstehen - nach dem ergebnislosen Einschalten der Polizei und der wenig hilfreichen Nutzung der Beratungsstelle des Bundes, ist dieses hier sozusagen der letzte verbliebene Ansatz um etwas zu begreifen, was mir meine menschlichen Grenzen aufzeigt.

Meine schlichte Bitte an Euch: Helft mir zu begreifen und gegebenenfalls richtig zu handeln.

Zum Einstieg versuche ich es so knapp wie möglich zu halten. Im Falle von Interesse am Thema gehe ich gerne sukzessive tiefer in die Details.

Sie, Anfang 30, attraktiv, gebildet, seit 6 Jahren in ihrer allerersten Lebensbeziehung, seit 2 Jahren verheiratet. Kinderlos, der Gatte ca. 37 zuvor geschieden.
Ich, Mitte 50, verheiratet, 4 Kinder. In erheblichem Maß mit Menschen gearbeitet - früh beginnend mit Jugendarbeit, beruflich dann bis 1000 Mitarbeiter geführt. Im Eigenbild hohe Sensibilität und extrem analytisches Denken.
Vor 4 Monaten trat ich temporär in ein Unternehmen ein als Managementunterstützung, operierend im Verständnis Coach, Mentor, "Teamchef".

Gleich zu Beginn wurde sie mir vorgestellt. Faszinierend, höchst interessiert, leistungsfähig, grandios wachsend. In kürzester Zeit entwickelte sich eine enorm intensive Zusammenarbeit, die schon bald auf eine persönliche Ebene überging. Stichworte: Seelenverwandtschaft, Befreier, Visionen-Geber.
Ausdrücklich (und das ist mir ganz wichtig): Keine Affäre, kein "miteinander schlafen".
Dennoch eine geistige Intensität im Dialog, die das Maß der meisten normalen Beziehungen bei weitem übersteigt.
In nur 6 Wochen empfing ich etwa 600 Nachrichten (SMS, WhatsApp), oftmals tief in der Nacht bis 4 Uhr. Irgendwann begannen erste sachte Hilferufe, später deutlicher formuliert. Nie jedoch explizit benannt. Einzelne Nachrichten indizieren eine Bedrohungssituation.

Sie über 3 Monate hinweg auf einem grandiosen Weg der Selbstfindung, erstmalig in einem zuvor stark durch Zwänge oder konservative Rahmenbedingungen definierten Leben.
Ich vermied stets Gespräche über ihre Ehe, wollte mich da partout nicht einmischen.
Immer wieder kommunizierte ich "Du musst einzig Deinen eigenen Weg finden, Deinen Weg gehen."
Gleichfalls wies ich etliche Male drauf hin, dass sie eine Beendigung der wachsenden persönlichen Beziehung vor potenziellen Schwierigkeiten bewahren würde.

Vor 4 Wochen die absolute Spitze einer einzigartigen Persönlichkeitsentwicklung. Quasi das personifizierte Glück, Frei, unbefangen, bei sich selber angekommen.
Abends auf dem Firmenparkplatz verabschiedet bei allerbester Laune und Gesundheit.
Dann der Kollaps.

Ab diesem Augenblick spurlos verschwunden. Die ersten Tage keine Krankmeldung, von keinem Kollegen erreichbar, nicht auf Email oder Handy reagierend.
Bereits vorher bekannt: Der Gatte überwachte sie per GPS-Ortung unentwegt (Handy und Smartwatch). Ab dem Tag des Kollapses bewiesen: Der Gatte sandte über alle ihre Accounts (inkl. Firmen Email und Firmen Handy) in ihrem Namen Nachrichten (leicht identifizierbar aufgrund Stil und Orthografie).

Was ist passiert? Nach allen vorliegenden Nachrichten hatte sie sich am Wochenende vor dem Kollaps entschieden sich zu trennen. Es folgten 2 Tage gemeinsame Geschäftsreise. Jede Sekunde ein Traum, ergänzt um Euphorie betreffend kommender beruflicher Herausforderungen.
Während dieser Zeit hat der Gatte mit Sicherheit all ihre Konversationen gelesen und begriffen, wie verhasst ihr das heimische Gefängnis war.
Ok - nach den 10 Tagen Abwesenheit ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz.
Verweigerung des morgendlichen Handschlags, konsequente Verweigerung auch nur eines klärenden Wortes, berufliche Leistung maximal desolat, ein Aussehen vergleichbar zu einem Drogen-Junkie.
Auftritt eiskalt, hochgradig fragil (zigmal weg gerannt, vermutlich um zu heulen).
Trotz hoch intaktem Elternhaus Verweigerung jeglicher persönlicher Kommunikation zu Eltern oder Geschwistern (wir stehen in einem engen Kontakt).
Verdacht auf immense Dimension ehelicher seelischer Gewalt. Faktum der Totalüberwachung inkl. "Abfangen" jeglicher persönlicher Kommunikation.
Komplette Abkapselung von ihr durch den Gatten.
Polizeiaussage widersprüchlich und hoch unplausibel. Angeblich Streife vorbei geschickt, Aussage mir gegenüber "ihr geht es körperlich gut, der Rest geht Sie nichts an" - Aussage der Mutter gegenüber "sie und ihr Mann waren gar nicht da - waren etwas essen, Polizei sprach nur mit seiner Mutter".
Ach ja: Sie lebt im Haus des Schwiegervaters mit angeheirateter Schwiegermutter und Schwieger-Oma. Gattin des Vaters aus Südamerika, Ex-Gattin des Sohnes aus Osteuropa - Zitat ihrer Eltern "beide wurden im Internet gekauft". Sein Umfeld eher einfacher Natur, ihre Familie absolut intakt, feine Leute.
Vor etwa 1 Jahr gab es bereits gemäß Aussage ihrer Eltern eine ähnliche Situation.
Mein Verdacht: Massive Anwendung ehelicher seelischer Gewalt (Psychoterror) im Verständnis Mind Control (Gedankenkontrolle). Evtl. ergänzend aufgrund winziger Indizien Verdacht auf sexuelle Gewalt.

Frage 1: Wie schafft man es einen Menschen derart zu programmieren, dass er in 10 Tagen seine Persönlichkeit zu 180° dreht, sämtliche Dialoge abbricht, sich von allen stabilisierenden / wohl gesonnenen Menschen konsequent abwendet?

Frage 2: Wie kann man einem solchen Menschen helfen in dem Sinne, ihm ein Aufwachen zu ermöglichen, so dass dieser Mensch fortan selbstbestimmt aus freien Stücken durchs Leben gehen kann?

Habt herzlichen Dank für Eure Geduld und Hilfe!
 
Zuletzt bearbeitet:

Firefly8242

Mitglied
Hallo #SENECA#,

leider fällt mir wenig ein, was du gegenwärtig direkt für deine Kollegin tun kannst.

Ein erster Ansatzpunkt wäre aber vielleicht, dass DU dich in Verbindung setzt mit dem Weissen Ring oder Frauenberatungsstellen/Frauenhäusern, um hier eine fachlich kompetente Beratung zu erhalten. Diese Anlaufpunkte könntest du natürlich auch deiner Kollegin empfehlen, meines Wissens agieren die benannten Stellen jedoch nur dann aktiv, wenn deine Kollegin dies auch tatsächlich von sich aus wünscht und einfordert. Dann ist die Hilfe zumeist jedoch außerordentlich schnell.

Wenn Gewalt vorherrscht, beschränkt sich dieses seltenst auf psychische (seelische) Gewalt. Somit halte auch ich bedauerlicherweise das zusätzliche Vorhandensein von körperlicher und sexualisierter Gewalt für wahrscheinlich. Hier steht dann aber weniger das sexuelle Interesse des Ehemanns im Mittelpunkt, sondern der Versuch, dem Opfer sämtliche Selbstbestimmung zu entziehen und stattdessen die eigene "Macht" zu verdeutlichen...

Sicherlich ist es nie verkehrt, wenn du ihr kontinuierlich zeigst (selbst wenn sie darauf nicht reagiert), dass du ihr deine Hilfe anbietest und dass du sie als Person wertschätzt. Unterstreiche falls authentisch machbar, ihre positiven Eigenschaften, ihre Stärken im Beruf etc... somit ist sie gezwungen, sich wenigstens partiell mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass sie eine wertvolle Person "sein könnte"...
 

Firefly8242

Mitglied
Ach ja, zu Frage Nr. 1:

Die Kindheit deiner Kollegin scheint unbekannt zu sein. Selbst wenn ihre Familie sehr intakt ist, so ist nicht gänzlich auszuschließen, dass deine Kollegin in Kindheit und Jugend schon einmal traumatisiert worden ist. Dass man auf diese Weise, ggf. auch durch sexualisierte Gewalt o. Ä., ihr Selbstwertgefühl zerstört hat. Ihr Gedanken eingetrichtert hat, dass sie schlecht, wertlos, schuldig, nicht lebenswert sei. Dass können Außenstehende, Verwandte oder Lehrer/Vereinsmitglieder/Trainer gewesen sein. Manchmal sind es gerade die besonders netten und engagierten Persönlichkeiten...

Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben, suchen sich manchmal Partner, die dem Verhalten des damaligen Täters gleichen. Weshalb? Nun ja, aus meheren Gründen. Einer ist, dass man diese Verhaltensweise kennt und so schrecklich sie auch sein mag, so gewinnt man doch an Sicherheit, denn man weiß, womit man zu rechnen hat und wie man sich selbst zu verhalten hat, damit nichts schreckliches passiert oder man das schreckliche zumindest reduzieren/kontrollieren/beschränken kann... ein anderer Grund ist, dass man gar nicht damit rechnet, einen anderen Mann als einen solchen finden zu können. Man hat schließlich das ganze Vertrauen in die eigene Person verloren...! Auch psychische Erkrankungen können ein solches Verhalten begünstigen... ich denke da an verschiedene Formen von Persönlichkeitsstörungen oder an die posttraumatische Belastungsstörung...

Vielleicht hat sie sich getraut, im Kontakt mit dir, der ihr ja sicher auch in der Vergangenheit signalisierte, dass er sie schätzt, über den Tellerrand zu schauen und sich selbst etwas zuzutrauen. An sich selbst zu glauben. Dann hat er jedoch wieder auf dieses zart aufkeimende Selbstbewusstsein Einfluss genommen und da es noch sehr fragil war, erfolgreich zerstört.

Vielleicht wirkte sie in der Vergangenheit im Alltag schon sehr selbstständig und selbstbewusst, doch manchmal entwickeln traumatisierte Menschen eine so genannte "ANP=anscheinend normale Persönlichkeit". Sozusagen ein zweites Ich, dass im Alltag funktioniert, im privaten Umfeld jedoch in sich zusammenbricht. (Das hat im Übrigen nichts mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun!).

Auch über eine eiweißarme Ernährung kann man als Täter jedoch ordentlich Einfluss auf die Denkleistung eines Menschen nehmen. So arbeiten bspw. manche Sekten. Unser Gehirn benötigt Eiweiß, um logische Schlussfolgerungen ziehen zu können...

Ein anderer, wichtiger Hinweis: Achte auf dich! Achte darauf, dass du genug Selbstsorge betreibst und das Problem auch nicht zu weit in deine eigene Familie mit hineinnimmst, denn dann wird der Kummer auch dort schnell um sich greifen, bspw. in Form von Streit, Resignation, Ratlosigkeit, Schlafstörungen, Depression. Dir ist deine Kollegin sehr wichtig, doch bitte vergiss dabei nicht deine eigene Gesundheit und dein eigenes Wohlergehen. Auch für deine Kinder.
 

KBS

Aktives Mitglied
Hallo Seneca!

Ich glaube, es wäre besser wenn Du zu Deiner erste Frage zunächst keine Antwort suchst. Eine Antwort, die nicht sie selbst gibt, kann keine Antwort sein, sondern lediglich eine Mutmaßung, die nicht weiter hilft. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Dich Mutmaßungen irgendwann selbst zermürben. Ich hoffe daher, dass Du von dieser Frage Abstand gewinnen wirst.

Deine 2. Frage findet eine einfache Antwort, die aber schwierig umzusetzen sein wird. "Aufwachen" kann sie nur durch sich selbst. Es stellt sich aber die Frage was versteht jeder von euch unter Aufwachen. Ich kann mir leider vorstellen, dass ihr diesen Begriff zurzeit verschieden interpretiert. Es könnte sein, dass sie zurzeit das Gefühl hat, aufgewacht zu sein, während Du davon ausgehst, dass sie aufwachen muss, um sich zu befreien. Daher ist bei all Deinen Schritten viel Empathie angesagt. Ich glaube aber, dass Du zurzeit nicht viel machen kannst, außer ihr Deine Hilfe anzubieten ohne ihr das Gefühl zu geben, sie zu drängen oder zu bedrängen.

Ich hoffe für Euch, dass ihr es schaffen werdet.

Lieben Gruß, KBS
 

#SENECA#

Mitglied
Herzlichen Dank schon mal für die Rückmeldung!

In einer "normalen Welt" wäre alles kein Problem. Da würde man mit viel Feingefühl Dinge besprechen, Erkenntnisse ableiten und schlussendlich die hoffentlich richtigen Schritte besprechen.

Im vorliegenden Konstrukt existiert eine schlagartig gewachsene vollständige Isolation zu allen nahe stehenden Figuren (inkl. Eltern und Geschwister). Absolut kein rankommen.

Ich hatte heute intensiv zum Thema Psychopathen in der Ehe recherchiert. Im Netz existiert ein Leitfaden "20 Warnsignale / Wie erkennt man, dass man sich in einer Beziehung mit einem Psychopathen befindet?".
Das passt wie die Faust aufs Auge.

Das Erschreckende dabei sind die jeweils zu erwartenden Entwicklungen, die zu enormem Schaden für das Opfer führen bis hin im Grenzfall zu Mord oder Suizid.
Deswegen ist das Warten auf ein selbstständiges Erwachen mit riesigen Sorgen verbunden.
 
Zuletzt bearbeitet:

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
Du kannst nichts machen.Außer, ihr Deine Hilfe anbieten, ergibt sich dazu
die für sie passende und offene Möglichkeit.

Unfaßbares verstehen geht nicht.
Es läßt sich nur als Unfaßbares akzeptieren oder irgendwann durch eine
Annahme dessen akzeptieren.

Ob sie sich ausgehend von ihrem eigenen Aufwachen aus dieser persönlichen
Situation selbst wird befreien können, vermag ich nicht zu sagen.

alles Liebe
flower55
 
Zuletzt bearbeitet:

KBS

Aktives Mitglied
Ich kann aus dem Beitrag des TE nicht herauslesen, was Grundlage Deiner Fragen sein könnte. Weder unternimmt der TE den Versuch eine Ehe zu zerstören, noch hat sie eine klare Entscheidung getroffen, dass sie eine "Affäre" beenden möchte.Eine "Affäre", die es nicht gibt, kann man nicht beenden.

Es gibt aber zwischen jedem Alter, Menschen, die sich seelenverwandt fühlen können, ohne überhaupt an eine Affäre zu denken. Das ist nichts Verwerfliches. Verwerflich ist vielmehr jemanden kontrollieren zu wollen, was ihr Ehemann wohl macht, indem er auch zur GPS-Ortung greift.

Der TE versucht nur zu helfen und als analytischer Mensch zu verstehen, was man - wenn überhaupt - nur schwer verstehen kann, wenn man nicht Ähnliches erleben musste. Er ist aber gewohnt zu analysieren und zu verstehen und gelangt nun ein Stück weit an seine Grenzen.

Daher verstehe ich nicht wie der Beitrag des TE so falsch gelesen werden kann, gerade wenn man bedenkt, dass auch ihre Eltern und Geschwister von der Wesenswandlung von ihr betroffen sind, was in mir den Eindruck erweckt, dass sie traumatisiert sein könnte.

Seit wann kennst du diese Frau und warum macht es dir nichts aus, eine Ehe zu zerstören?
Sie scheint ja eine klare Entscheidung getroffen zu haben und möchte eure "Affaire" beenden und bei ihrem Mann bleiben.
Das hat man hinzunehmen.
Die Vermischung von Arbeit und Privatem ist oft gefährlich. Zudem bist du 20 Jahre älter als sie und beeindruckst sie aufgrund deiner Lebenserfahrung sicher.
Vielleicht wollte sie schon viel früher aus der Nummer raus, traute sich aber nicht.
Du schreibst sehr abwertend über den Mann. Klar, es ist schmerzlich, zu verlieren, aber warum so hart urteilen über einen Menschen, den du gar nicht kennst?
Ich würde einen Haken hinter machen, die Begegnung nicht weiter idealisieren und mir im Idealfall beim nächsten Mal eine ungebundene Frau im ähnlichen Alter suchen.
"Seelische Gewalt" sehe ich hier nicht.
 

#SENECA#

Mitglied
@ Schroti:

Herzlichen Dank für Deine interessante und zugleich kritische Sicht.
In der Sache ist es jedoch komplett konträr.
Ich spreche sehr viel mit meiner Frau über die Situation und das vermutete Gefahrenpotenzial.
Als Ärztin sieht sie einen eindeutig psychopathologischen Befund, allerdings ist sie keine Psychologin.

Mit dem Ansatz "Affäre" oder "Frau im ähnlichen Alter suchen" liegst Du maximal daneben.
Stell Dir eher eine Beziehung "Patenkind" / "Tocher" vor. Das kommt den Empfindungen und Sorgen deutlich näher.
Seit Wochen besteht ein intensiver Dialog mit ihren Eltern, bei dem sie nahezu täglich über Stunden mich um Rat und Hilfe bitten.
Aus dem Thema Ehe und Gatte hatte ich mich absichtlich mit aller Konsequenz herausgehalten. Dies poppte erst auf, nachdem der Gatte begann in ihrem Namen Hasstriaden zu schreiben und sie wie programmiert wirkte.

Wenn ein Mensch (sie) zig Nachrichten sendet mit expliziter Wortwahl wie:

"Mir gefällt, dass Du mir schreibst, dass Du mich beschützt."
"Hilf mir! Ich bin total am Boden."
"Ich habe heute Abend wahnsinnige Themen und Probleme Zuhause. . . . Wahnsinn, was ich alles zurzeit durchmachen muss. "
"Wahnsinn, was zurzeit alles an mir und meinen Handlungen und Entscheidungen hängt..."
"Bitte hilf mir Morgen, mit dem hier allem klarzukommen. Ich stunde alles. Ich bin zu klein hierfür."
"Ich weiss nicht, wo mich dieses WE hinführt. Ich habe Angst."
"Aktuell überwiegt meine Angst tooooootal. Ich könnte weinen ohn' End."

Ist man in diesem Fall nicht zur Verantwortung aufgerufen?
 
Zuletzt bearbeitet:

KBS

Aktives Mitglied
Uns allen sollte bewusst sein, dass wir hier immer nur einen Aussschnitt aus dem Erlebten erhalten. Insofern gibt es an manchen Stellen Interpretionsmöglichkeiten, die aber gerade in dem Beitrag von Seneca anfürsich nicht enthalten sind. Als ich die Zeilen von Seneca las, fühlte ich mich an eigene Erlebnisse erinnert, die mir zeigten, zu was Menschen fähig sein können. Wir sollten bestrebt sein, Menschen vor Menschen zu schützen, die andere zwanghaft kontrollieren wollen, wir sollten aber ebenso denjenigen zugeneigt sein, die helfen möchten, aber dabei an ihre Grenzen kommen. Zur zweiten Gruppe zähle ich auch Seneca. Für ihn muss es umso härter sein, weil er im Leben gewohnt ist, Probleme zu verstehen und zu meistern. Das Gefühl der Hilflosigkeit spricht aus seinen Zeilen.
 

#SENECA#

Mitglied
@ Firefly8242:

Herzlichen Dank für Deine mir wirklich helfenden Gedanken!

Der Reihe nach ein paar Anmerkungen:

1) Sie hat ein absolut intaktes, sehr fürsorgliches Elternhaus und mehrere Geschwister. Sie bezeichnet sich selber als absoluten Familienmenschen und sandte mir diverse Fotos beim Vorlesen mit Nichten und Neffen (ihr Wunsch-Ich).

2) Das Elternhaus ist tief gläubig. Jugend in einer Klosterschule (Internat) fern der Heimat.
Prägend, vermutlich einengend, nicht wirklich verarbeitet. Irgendwann "Trotzreaktion" mit Kirchenaustritt.

3) Ehe ist ihre erste Beziehung im Leben. Zuvor "streng katholisch" unterwegs.
Nach Aussage der Eltern "wurde sie gezielt ausgesucht".

4) Mit dem "über den Tellerrand hinausschauen" liegst Du goldrichtig. Ihre Persönlichkeitsentwicklung war famos mit anzusehen. Über 70% unserer Dialoge gingen über Selbstfindung, Selbstverwirklichung, das Finden und Beschreiten des eigenen Wegs.
Hier sehe ich klassische Verhaltensmuster eines gezielt unterdrückenden / kontrollierenden Psychopathen.

5) Zur eigenen Psyche:
Das Ganze nimmt mich gigantisch mit - andernfalls hätte ich es nicht gepostet.
Auf meinem Lebensweg haben sich fünf Menschen im näheren Dunstkreis das Leben genommen.
Am übelsten war in der Jugendzeit mein Idol. Wir alle hatten es gemerkt, aber nicht begriffen.
Der erste Versuch scheiterte. Ich besuchte ihn damals noch. Nach einem Jahr der zweite, erfolgreiche Versuch. So etwas bekommt man sein Leben lang nicht mehr raus, dieses "was hätte ich noch tun können?"
Von daher habe ich panische Angst, dass ihr etwas angetan wird oder sie final in den Suizid getrieben wird.

6) Aus obigen Gründen heraus habe ich den Eltern mehrfach klar signalisiert, dass ich meine Verantwortung als der um Hilfe Gebetene an sie abtrete.

7) Zum Glück kann ich mit meiner Frau die Thematik sehr gut besprechen. Einziges Manko: Sie kennt halt keine der Personen. Dennoch: eine große Hilfe.
 

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