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Schwierigkeit, passende Mitarbeiter zu finden

natasternchen

Aktives Mitglied
Der IQ-Test kann abschreckend wirken. IQ Tests können in der Eignungsdiagnostik verwendet werden, sofern es IQ Tests sind, die den wissenschaftlichen Gütekriterien gerecht werden. Und der Einsatz sollte den Bewerbern entsprechend kommuniziert werden. Gibt auch IQ Tests die etwas unauffälliger sind und nicht sofort als solche erkannt werden.

Also JA, IQ Tests sind ein gutes Instrument für die eigenschaftsorientierte Personalauswahl. Es gibt genug empirische Daten, die den Zusammenhang zwischen IQ und Berufserfolg positiv belegen. Man sollte sich jedoch nicht NUR auf einen IQ Wert stützen.

Die Meinungen gehen auseinander wie du siehst, aber aus eignungsdiagnostischer Sicht spricht an sich nichts gegen den Einsatz von IQ Tests. Aber wie du auch siehst, reagieren viele darauf sehr ablehnend. Vielleicht gehen euch deswegen gute Kandidaten flöten?

Davon abgesehen: Wie seid ihr aufgebaut? Rekrutiert ihr? Medienpräsenz? Employer Branding? Wie tretet ihr als Unternehmen auf, welche Werte vermittelt ihr? Wie sieht der Einarbeitungsprozess aus?

Vielleicht zieht ihr einfach die falschen Bewerber an...? Oder sie werden nicht anständig eingearbeitet?
Ja, das machen wir alles und in der Gesamtbetrachtung sind wir auch erfolgreich, das Jahr 2020 war ein Rekordjahr. Es geht hier um meine eigene Wahrnehmung, wie schwer sich aktuell neue Kollegen mit einfachsten Aufgabenstellungen tun. Normalerweise haben wir viele Mitarbeiter aus dem Ausland, die ich oft als motivierter erlebe, aber aktuell macht Corona manches schwieriger. Auch die Bluecard-Bearbeitung läuft gerade langsamer, als 2020.

Ich wollte hier auch keine Grundsatzdebatte lostreten, ob IQ-Tests passend sind. Meine Erfahrung ist, dass genau diejenigen solche Leute diese Tests ablehnen, die darin sehr schlecht abschneiden und das ist ja auch menschlich. Ich halte trotzdem sehr viel von solchen Tests. Alle extrem guten Kollegen haben auch immer gute Tests gehabt. Umgekehrt habe ich neulich bei einer Kollegin, die wir wegen Unfähigkeit gekündigt haben, in den Test geschaut, und zack, der war richtig mies. Da ich als eine der wenigen die Berechtigung habe, in Deutsche Personalakten zu sehen, kann ich das gut beurteilen.

Ich gebe aber zu, dass man soziale Intelligenz schlecht messen kann und dass dies in vielen Positionen auch wichtig ist. Da muss dann die Probezeit die Aufklärung erbringen.
 

natasternchen

Aktives Mitglied
Naja, ich würde es wirklich nicht an dem Test festmachen, Banken finden tatsächlich keine Bewerber auch ohne diese Tests. Hier bietet die Sparkasse sogar schon an bei den Eignungstests vorab etwas zum Üben zuzusenden, aber ohne Bewerber bleiben die auch darauf sitzen.
Ich hoffe, das ist nicht genau der Test, den die Leute später auch machen?

Wir haben viele Varianzen im Test, damit die Aufgaben nicht in beruflichen Foren auftauchen. Ich habe mich selbst mal bei einer sehr großen Firma beworben, welche die Bewerber am Laptop durchgehend filmt, um Schummeln beim Test zu vermeiden. Alle, die sehr gut abschneiden, wiederholen den Test später inhouse mit Varianzen, um die Validität noch weiter zu erhöhen.

In diesem Kontext kommt mir das Verhalten der Sparkasse sehr absurd vor.
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Kann ja auch vielleicht damit zusammenhängen, das alle guten Leute schon angestellt sind, und die die sich bewerben dann der Rest sind.
Bildet ihr denn auch aus?
Man könnte die Mitarbeiter auch schulen.
Ich gebe dir prinzipiell Recht, habe mich vor einiger Zeit mal mit dem Ausbildungsleiter unterhalten, der meinte, die die er jetzt einstellt, hätte er vor 5 Jahren nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen, aber es bewerben sich keine anderen, Beruf Chemiekant
Möglicherweise ist euer Berufsfeld momentan einfach nicht gefragt.
Trotzdem wäre für mich ein IQ Test ein KO Kriterium als Arbeitnehmer, dafür gibt's die Probezeit, und meist genügt ein Blick in die Bewerbung, oder ein Vorstellungsgespräch, von mir auch ein paar Tests, aber nen kompletten IQ Test, never ever, ich habe einen offiziellen gemacht Ergebnis war größer als 125.
Wie handhabt ihr das denn bitte mit dem Datenschutz?
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Umgekehrt habe ich neulich bei einer Kollegin, die wir wegen Unfähigkeit gekündigt haben, in den Test geschaut, und zack, der war richtig mies.
Also ich stehe den Tests neutral gegenüber und will hier nun keine Grundsatzdebatte starten.

Aber interessant dass Ihr die Kollegin einstellt mit richtig miesem Test. Warum macht Ihr denn dann einen Test wenn man mit gutem und miesem Test eingestellt wird?

Wie gesagt, es gibt mehr gute Jobs als talentierte Mitarbeiter. Wenn Ihr nur noch schlechte Leute bekommt solltet Ihr an Eurem Image und Euren Konditionen arbeiten.
 

natasternchen

Aktives Mitglied
Kann ja auch vielleicht damit zusammenhängen, das alle guten Leute schon angestellt sind, und die die sich bewerben dann der Rest sind.
Bildet ihr denn auch aus?
Man könnte die Mitarbeiter auch schulen.
Ich gebe dir prinzipiell Recht, habe mich vor einiger Zeit mal mit dem Ausbildungsleiter unterhalten, der meinte, die die er jetzt einstellt, hätte er vor 5 Jahren nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen, aber es bewerben sich keine anderen, Beruf Chemiekant
Möglicherweise ist euer Berufsfeld momentan einfach nicht gefragt.
Trotzdem wäre für mich ein IQ Test ein KO Kriterium als Arbeitnehmer, dafür gibt's die Probezeit, und meist genügt ein Blick in die Bewerbung, oder ein Vorstellungsgespräch, von mir auch ein paar Tests, aber nen kompletten IQ Test, never ever, ich habe einen offiziellen gemacht Ergebnis war größer als 125.
Wie handhabt ihr das denn bitte mit dem Datenschutz?
Schulen kann man nur motivierte Leute, die auch ausreichende Fähigkeiten mitbringen, aus denen man etwas rauskitzeln kann. Manche Bewerber können weder einen Dreisatz bilden noch finden sie einfachste Excel-Formeln bauen, haben aber einen Bachelor von irgendwas.

Der Datenschutz wird aus meiner Sicht völlig übertrieben in Deutschland, wir haben Z.B. ständig Audits vom Datenschutzbeauftragten, weil sich unser Vorstand (aus meiner Sicht übertrieben) absichern möchte, aber das ist ein anderes Thema. Irgendwann werden wir uns nur noch selbst administrieren und die Asiaten werden uns in Deutschland ganz schön platt machen mit ihrer pragmatischen Art. Sieht man ja aktuell schon sehr schön.

Als internationale Firma kann man dann Dinge flexibel ins Ausland verlagern aber als rein Deutscher Mittelständler sehr ich schwarz in 10 bis 20 Jahren in kompetitiven Branchen.
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Da du ja selbst schreibst, das nur motivierte Mitarbeiter sich schulen lassen, ist doch der Ansatz der IQ Tests verkehrt, ich kann motiviert und dumm sein, oder hochintelligent und desinteressiert.
Beides schlecht, oder?
Und was Datenschutz angeht, naja ich will und werde in keiner Firma arbeiten die meine Testergebnisse bei der Einstellung weiterverkauft, bzw. mich mit dem Satz " In Deutschland ist das eh überbewertet" abspeist. Es gibt Gesetze an die muß man sich als Unternehmen halten.
Und wenn es mir wichtig ist einen Firmensitz in D zu haben, dann muss ich mich mit dem rangieren was ich dort vorfinde, personell und gesetzestechnisch, oder ich muss mich halt nach einem anderen Standort umsehen.
Geld ist nicht alles bei der Berufswahl.
Das ein Bachelor keinen Dreisatz bilden kann ist erbärmlich, da stimme ich dir zu, das ich als Gelernter bzw. Studierter in der Lage sein sollte mich korrekt auszudrücken in Wort und Schrift ebenso, aber ich vermute daß es an der Branche, oder an den Fiilterkriterien eurerseits liegt, das sich nur Nullen bewerben.
Eine Gegenmaßnahme wie bereits erwähnt wäre ausbilden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 50913

Gast
Mitarbeiter kosten.. gute und qualigizierte Mitarbeiter sind goldwert. Wenn ein Unternehmen es nicht einsieht..ist es selbst schuld.
Auch ich hatte in den letzten Wochen und Monaten Gespräche und Angebote vorliegen, die ich alle abgelehnt habe.
Da das Unternehmen keine eigenen Parkplätze hat, müsste ich im Parkhaus parken. Kostenpunkt: 1.700 - 2.300€ pro Jahr. Je nachdem, ob das kleine (günstige) Parkhaus voll ist.
Die Kosten wollte das Unternehmen nicht übernehmen. Was soll ich mit so einem geizigen Saftladen? Wenn demnächst die Pendlerpauschale wegfällt, müssen Berufsanfänger ja schon 70.000 und mehr verlangen, damit sich arbeiten wirklich lohnt.

Wenn ein kleines unbekanntes Unternehmen schreibt, dass der Bewerbungsprozess 3 Gespräche beinhaltet, sage ich auch dort ab. Zu viel Aufwand. Unternehmen die IQ Tests machen, haben keinen Fachkräftemangel, sondern zu viele Bewerber / eine zu große Auswahl.


Als ich vor 8 Jahren eine Ausbildung gesucht habe, wurde ich zu diversen sinnlosen Tests eingeladen. Teilweise ein 50 seitiger Frangen Katalog zu Englisch, Chemie, Physik, Politik, Geschichte, Erdkunde, BWL... was soll der Mist? Ich wäre ein Azubi und kein CEO...
Auch musste ich irgendwelche psychischen Tests machen.
Mein Ausbildungsbetrieb hat auch jemanden gesucht mit sehr guten Englischkenntnissen, sehr gute Noten in Mathe etc.
Habe ich das alles in der Ausbildung gebraucht? Nein! Wozu also der Quatsch?

1. Zahlt vernünftig
2. Schafft eine angenehme Arbeitsatmosphäre
3. Bietet Weiterbildungsangebote
Und schon ist der "Fachkräftemangel" weg.

Ich habe als Teenie jahrelang bei einer Friedhofsgärtnerei gejobbt. Hin und wieder treffe ich den Chef und unterhalte mich. Er beklagt sich seit 6 Jahren, dass es keine passenden Mitarbeiter findet.
Ich dachte mir nur... wie wäre es mit einer besseren Bezahlung?
Stattdessen sagte er mir "ich werde mal beim Job Center anrufen, damit er mir mal Praktikanten schickt. Die Arbeit sei nicht anstrengend und schlau muss man auch nicht sein."
Nach so einer Aussage wundert es mich nicht, dass er kein neues Personal findet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Peter1968

Moderator
Ich hoffe, das ist nicht genau der Test, den die Leute später auch machen?
Die aktuellen versenden sie natürlich nicht aber es gibt ja sehr viele verschiedene bei denen sowie die letztjährigen und so die sie eben gerne versenden.
Alle, die sehr gut abschneiden, wiederholen den Test später inhouse mit Varianzen, um die Validität noch weiter zu erhöhen.
Das ist schön und gut, funktioniert aber eben nur wenn man auch genug Bewerber hat und ausfiltern muss.
Bei dem Beispiel der Sparkasse ist es eben so das sie für dieses Jahr gar keinen Auszubildenden gefunden haben und für die Ausbildung im nächsten Jahr noch nicht eine Bewerbung im Haus haben.
Fertige Mitarbeiter zu finden ist hier so gut wie unmöglich daher versuchen sie es über die Ausbildung was aber halt auch nicht funktioniert.
Apropos Ausbildung, hier im Landkreis blieben letztes Jahr 817 Plätze frei und für den Start im nächsten Jahr sind derzeit noch 1.942 vakant. Auch das kann ja eher nicht allein mit verschiedenen Tests in Verbindung gebracht werden, es ist einfach so das sich doch niemand mehr die Finger schmutzig machen will, da gerade die Handwerks- und Dienstleistungsbranche hiervon 72% einnehmen, was aber auch heißt das 28% auch in Büros etc. nicht besetzt wurden.

Ich finde Euren Weg gar nicht so schlecht wobei es dann auch zum Ergebnis führen sollte und eben nur funktioniert wenn man in der Lage ist auszufiltern. Für höhere Positionen ist es manchmal auch gut einen Headhunter einzusetzen, wenn man es sich leisten kann.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Einen IQ zu ermitteln ist meines Erachtens allerdings schon sehr fragwürdig, wobei, wenn es sich lediglich auf Fragen bezieht die auf die angestrebten 85 gehen, noch iO wäre, aber eben nicht um zu sehen bei wem welcher IQ herrscht.
also ich habe im Studium gelernt, wie man den IQ entwickelt bzw. die Tests auswertet und das ist eigentlich ein Verfahren über mehrere Stunden...
kann mir das gar nicht vorstellen, dass das regulärer Bestandteil eines AC ist, um KollegInnen der mittleren Ebene zu finden.....
 
D

Die Katze

Gast
Der Thread widerspiegelt genau jene Unternehmen, die nach der eierlegende Wollmilchsau suchen (Kann alles, macht alles und am besten für nen Appel und nen Ei) und sich dann darüber echauffieren, dass sie nicht die eierlegende Wollmilchsau bekommen.

Zumal jene Unternehmen meist das genaue Gegenteil vorleben, was sie von anderen verlangen. Meist faul, schludrig und mit teilweise rotzfrecher, respektloser Umgang gegenüber Mitarbeiter.

Es hat seinen Grund, warum gerade den deutschen Unternehmen den guten Mitarbeitern seit Jahren schreiend davonlaufen. Wer entsprechend qualifiziert und über die notwendigen finanziellen Mitteln verfügt, wird sich eher dem Ausland zuwenden, bei dem die Fachkräfte tatsächlich mit Kusshand aufgenommen werden. Den logischen Zusammenhang kapieren viele Unternehmer nicht und versuchen es stattdessen dann mit ausländischen Billigarbeiter. Dass diese durch Sprachbarrieren und mäßige Bildung qualitativ schlechter arbeiten, stört ihnen dann plötzlich nicht, denn dann können sie sich ihre dritte Luxuswohnung leisten ;)
 

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