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Schwierige Familienverhältnisse, Grundprobleme der Depressionen

G

Gelöscht 116354

Gast
Liebe Leute,



irgendwie ist meine Kernfamilie (Eltern, Geschwister,…) irgendwie anders als andere. Ich überlege ob ich nicht den Kontakt abbreche, oder wegziehe.

Zur Information: Meine Eltern, Geschwister, Onkels.. sind Spätaussiedler aus Russland. Sie sind nicht „typisch deutsch“. Und in meiner Familie werden Frauen, das Weibliche belächelt. Hier in der Familie nur Männer. Und ich und meine Mutter. Ich habe „nur“ Onkels, Brüder, mein Vater. Und dann meine Mutter. Meine Mutter hält dann eher zu ihrer Familie, zu ihrem Mann. Sind ja ihre Söhne, ihre Schwager.. ich fühle mich im „Stich gelassen“.

Mein Vater denkt nur über seine Brüder, seine Söhne. Ich bin da unwichtig. Oder ich komme „nur vorbei um zu Essen“. Solche Sprüche kommen dann.

Es sind nur die Brüder von meinem Vater wichtig. Oder die Söhne. Ich als einziges weibliche Mitglied werde ja eher belächelt. Dieses „Weibliche“ gibt es nicht.

Meine Mutter passt sich da eher an. Was soll sie da machen, es ist ja ihr Mann, ihre Söhne, ihre Schwager.

Es fallen auch dann frauenfeindliche Sprüche wie „Frauen helfen, bei den Problemen zu helfen, die man ohne sie nicht hätte“. Irgendwie ist das witzig, aber solche Sprüche kommen öfters.. und wenn sie öfters kommen, dann ist es verletztend. Ich mache keine „männerfeindliche Sprüche“.

Ich bin in so einem Umfeld aufgewachsen und da komme ich zum Kernproblem meiner psychischen Probleme. Ich konnte nie so ein richtiges „eigenes Selbstbewusstsein“ entwickeln. Weil meine „Bedürfnisse nicht wichtig waren“.

Wenn ich die Familie meiner Freunde besuche.. da war ein Kumpel, wegen Liebeskummer im Bett, die Mutter hat vorbeigeschaut.. oder die Eltern reden zumindest mit ihren Kindern und fragt, wie ihnen geht.. unterstützen sie bei Gelegenheit (Wohnungssuche, Jobsuche)...
Meine Mutter fragt schon mal per Whatsapp wie es mir geht, aber mein Vater spricht mit mir kein Wort.

Und heute komme ich auch nicht aus dieser Rolle raus. Das einzige Mädchen, das schwarze Schaf. Ich habe in den letzten Jahren immer mit Depressionen zu kämpfen gehabt, Alkoholprobleme (die jetzt besser geworden sind), ständig den Job verloren.

Dadurch hat meine Familie eh keinen Respekt vor mir. Beziehungsweise.. bin für alle nur die, die psychische Problem hat.

Jetzt hat mein Onkel seine erste Freundin, eine alleinerziehende Frau aus Ukraine. Sie hat Kinder, sie wollen nach einigen Monaten heiraten. Er ist 37, es ist seine erste Freundin. Es dreht sich alles um ihn, um sie, um ihre Kinder. Die Kinder sind ja noch klein und sie ist schon geschieden.

Ich habe es nicht geschafft zu heiraten und Kinder zu bekommen.

Meine Eltern sind der Meinung man muss sich um eine Frau aus der Ukraine helfen. Sie hat ja kleine Kinder.

Es dreht sich alles um sie.

Ich verstehe nur nicht, wieso es sich alles um sie dreht. Sie ist die Freundin von meinem Onkel – der Bruder von meinem Vater.

Ich bin das Kind meiner Eltern. Ich… bin unwichtig.

Ich hatte ja auch Probleme. Ich war vor einem halben Jahr im Krankenhaus wegen einem Krampfanfall. Mein damaliger Freund musste weinen, weil er Angst hatte, das ich sterbe. Ich weiß, ich bin neidisch!

Es dreht sich alles um eine „fremde“ Frau, die mein Onkel erst seid kurzem kennt. Sie hat ja Krieg erlebt, hat ja kleine Kinder. Und sie ist der Bruder von meinem Vater, da ist er eh wichtiger.

Ich muss es einsehen: Aufmerksamkeit, Geborgenheit oder das Gefühl „gesehen zu werden“ gibt es hier einfach nicht.

Ich weiß ich habe kein Krieg erlebt, aber ich habe es einfach schwierig gehabt, im Leben.

Es ist irgendwie egal was ich mache. Es wird das nie geben, was ich mir vielleicht wünsche.

Ich muss wegziehen.

Ich denke mir auch, es ist egal, was ich mache.

Ich habe mir auch selber eine eigene Familie gewünscht. Geborgenheit.

Aber ich bin ein „schwieriger Mensch“ geworden.

Es tut dem Selbstwertgefühl einfach so weh, mir Fina, wenn der Vater mit mir kein Wort spricht.

Irgendwie bin ich durch diese Kindheit und alles so geworden.

Ich denke, ich müsste auch weit weg ziehen, und diese Familie hinter mir lassen.

Aber ich habe jetzt den Job hier angefangen und ich komme jetzt einigermaßen im Alltag klar. Ich habe hier meine Strukturen, meine Freunde, meine Hobbys.

Ich wünsche mir nur diese Geborgenheit. Ich will Liebe geben, aber auch Geborgenheit, eine eigene Familie.

Aber durch diese Kindheit in dieser Familie.. konnte ich einfach kein eigenes Selbstwertgefühl entwickeln und.. konnte nicht gesund aufwachsen. Ich habe die tiefe Überzeugung „alles ist egal“. Weil mir das so beigebracht worden ist. Von diesem Umfeld. Ich bin ja eine Frau. Männer sind wichtiger.

Ich überlege manchmal was ich meiner Mutter sage, warum ich nicht mit ihr sprechen möchte.

Ich vermisse ja auch meine Mutter und meine Geschwister. Aber sie mich nicht.

Wir haben uns einfach auseinandergelebt.

Ich bin in den letzten Jahren dort oft in Tränen aufgewachsen.

Was machte ich jetzt?
 

Daoga

Urgestein
Deinen eigenen Weg gehen. Es ist sinnlos, Träumen nachzuhängen die sich niemals erfüllen werden. Wenn es so wehtut zu spüren, was man nie bekommen hat und auch niemals bekommen wird, ist es besser den Kontakt total abzubrechen, als sich selber ständig damit zu quälen, Du bist doch kein Masochist! Deine Mutter braucht Dich auch nicht, sie hat ja ihre "Männer".
Befasse Dich mit Deinen Freunden, Deinen Hobbys, bau Dir eine eigene Familie auf wenn es Dir beliebt, und wirf Deine Vergangenheit einfach hinter Dich, mach einen totalen Schnitt, die Verwandten existieren einfach nicht mehr für Dich. Punkt und Sense.
 
G

Gelöscht 116354

Gast
Denkt ihr..
man könnte es durch Reden "hinbekommen"?

Aber ich bin gerade so tief im Schmerz drinne, da kann ich nicht ruhig sein und raste nach eine Weile aus.

Ich bin einfach nicht ausgeglichen..

Sie könnten ja auch auf mich zugehen.
 
G

Gelöscht 124276

Gast
Das was du über dich und Gefühle beschreibst.. kenne ich von mir selbst.
In meinem Leben bin ich irgendwann auch an diesen Punkt gekommen.. wie gesagt Gespräche haben nichts gebracht.. liefen ins Leere, was mich in ein noch tieferes Loch hat fallen lassen.

Ich habe an mir und meinem eigenen Wert gezweifelt.
Es machte sich so etwas wie eine Ohnmacht in mir breit.. gefolgt von Wut und schließlich tiefer Traurigkeit.. ehe ich mich endlich lösen konnte.

Meine Angst war immer gewesen.. kein Teil von dieser Familie zu sein.. erst als ich in dieser Angst hineinging und es bewusst zu lies.. begann für mich so etwas wie Heilung.. auch wenn ich meine Geburtsfamilie damit "verloren" habe.
Doch verlieren kann man nichts, dass es eh in dieser Form niemals gab.

Ich hatte wie du auch.. eine Erwartungshaltung an etwas, dass ich als selbstverständlich erachtete und das auch meinen Geschwistern zu Teil wurde.. mir aber nicht.

Meine Rolle innerhalb der Familie war eine andere.. aber das musste ich für mich selbst erst einmal herausfinden und dann auch, ob ich diese Rolle überhaupt haben wollte, ob sie überhaupt je meine eigene war.

Um es aufzuarbeiten musste ich mir meinen eigenen Anteil an alle dem bewusst werden.
Hier spielten dann Glaubenssätze und antrainierte Muster eine große Rolle.
Ich begann auszusortieren, was mir entsprach und was nicht.. nach und nach entdeckte ich Mich und das was ich in meinem Leben wirklich wollte, Meine Träume.. Meine Ziele.. und nicht die der anderen.

Die Trennung setzte quasi in dem Moment ein, als ich mir meiner selbst bewusst wurde und irgendwann war einfach dieser Cut da.
Ich habe für mich festgestellt, dass mich die Angst gefangen hielt.. diese Vorstellung, die Erwartung die ich in mir trug und der ich niemals gerecht werden konnte, weil sie einfach nicht aus mir selbst herauskam.. sondern im Außen in mir "platziert" wurde.

Eine Tür muss sich nicht schließen.. sie kann einen Spaltweit geöffnet bleiben.. doch alles was weiter geschieht liegt dann in der eigenen Hand.. und das ist, was wichtig ist.

Was sind Deine Wünsche? Deine Ziele?
 

Daoga

Urgestein
Reden bringt nicht die Bohne. Wenn Du in der schwächeren Position bist, und das bist Du, kannst Du Dir den Mund fusselig reden und es bringt nichts. Was Du zu sagen hast gilt als wertlos, ist nur lästiges Hintergrundrauschen für Deine "liebe" Verwandtschaft. Deine Gefühle - wen scheren die? Niemand. Kommunikation funktioniert nicht, wenn eine Seite die Ohren auf Durchzug stellt, und zum Zuhören zwingen kannst Du niemanden, weil Du nicht die Macht dazu hast.
Klar tut es weh und ist eine Enttäuschung, wenn man als so unwichtig gesehen wird, aber wenn es einfach eine Tatsache ist, kann man sich nur vom Acker machen und sich die Anerkennung woanders suchen.
 

Daoga

Urgestein
Sie könnten ja auch auf mich zugehen.
Werden sie nie. Kannst Du vergessen. Außer sie brauchen mal einen billigen Arbeitssklaven, wenn es einen Pflegefall in der Familie gibt, dann wärst Du vermutlich gut genug dazu, wenn Deine Mutter dafür nichts mehr taugt, weil Männer bekanntlich nicht pflegen, dann werden sie aber nicht bitten, sondern fordern und erpressen, und Du bist dann hoffentlich nicht dumm genug, Dich breitschlagen zu lassen und auf Dein selbstbestimmtes Leben zu verzichten, damit Dich dann jeder als Fußabtreter behandeln kann. Mehr als das wirst Du in dieser Familie nie "wert" sein.
 
G

Gelöscht 123989

Gast
Was sind Deine Wünsche? Deine Ziele?
Darüber solltest du dir im Klaren werden und dann danach handeln.
Wenn deine Familie das nicht unterstützt und du dich durch sie im weiterentwickeln ausgebremst fühlst, dann solltest du dir darüber bewusst werden und die nötigen Schritte gehen, um deine Träume und Ziele zu verwirklichen. Es ist dein Leben.
 

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