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Schwester und Bulimie

ich_bin

Mitglied
Hallo Zusammen
ich muss mich mal wieder mit Sorgen an euch wenden. Und zwar geht es diesmal um meine Schwester. Vor ein paar Wochen hat meine jüngere Schwester (17) mir anvertraut, dass sie immer und immer wieder ihr Essen erbricht. Da sie zur Zeit mit unserer Mutter gar nicht mehr klar kommt, wohnt sie seit ca. 3 Wochen jetzt Übergangsweise bei mir. In der Zeit ist mir viel an ihrem Essverhalten aufgefallen und ich sage sie hat Bulimie. Oder auf jeden Fall eine Störung im Essverhalten. Oft isst sie gar nichts auch wenn ich gekocht habe. Evtl. mal ein trockenes Brot. Und dann Abends kommt es ab und an vor, dass sie sich eine Pizza bestellt und dann noch Mengen an Süßigkeiten isst und und und. Sie spürt dann auch kein Sättigungsgefühl und isst und isst und isst. Danach findet man sie nur noch auf der Toilette vor und sie Erbricht alles wieder. Meine Kleine meint sowie so immer sie wär dick obwohl sie das ganz und gar nicht ist. Sie meint ihr Bauch wär so schrecklich dick (besonders nach dem Essen) aber der Bauch hat nicht mal eine Wölbung. Sie ist 1,54m groß und wiegt zur Zeit glaube ich 39 (oder 40). Sie sagt mir immer, dass sie sich gar nicht den Finger in den Hals stecken will, doch sie meint dass es nicht anders geht. Wenn sie nicht essen will bitte ich sie immer darum etwas zu Essen auch wenn es nur ne Kleinigkeit ist, dann mache ich ihr sogar Brote fertig und so. Aber oft sagt sie einfach dass sie nichts essen will, oder dass sie kein Hunger hat etc. Wenn sie ihren Fressanfall hat sagt sie schon manchmal, dass sie sie davon abhalten soll zu viel zu essen und ihr die Sachen wegnehmen soll, weil sie nicht wieder kotzen will.
Ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll. Sie leidet darunter und ich habe einfach Angst um sie. Es wär schön wenn ihr mir sagen könntet was ich für sie tun kann um ihr irgendwie zu helfen oder es ihr wenigstens leichter machen kann.
Sie wird eine Therapie machen, doch auf den Therapieplatz muss man sooo lange warten. Und in der Zeit möchte ich irgendwas für sie tun können.
Bitte helft mich.
 

LaFamille

Aktives Mitglied
Hallo ich_bin,


schön,daß Du Dich um Deine kleine Schwester kümmerst und
nach dem,was Du schreibst sind Deine Sorgen sicher auch sehr berechtigt.
Mit Eßstörungen an sich habe ich gar keine Erfahrung,ich denke
aber,es ist ein Hilferuf,ein Auf-sich-Aufmersam-machen.Dafür
gibt es sicherlich Gründe.Du hast ja erzählt,daß das Verhältnis
Deiner Schwester zu Eurer Mutter im Moment sehr belastet ist.
Kannst Du mit Deiner Mutter über die Sorgen sprechen? Wen
gäbe es sonst noch,dem Du Dich anvertrauen kannst?
Bulimie ist mit Sicherheit kein Kinderspiel sondern kann zur
Sucht werden.Das häufige Erbrechen hat zur Folge,daß
die Zähne und die Speiseröhre kaputt gehen.Baldige Hilfe
wäre also wichtig.

Alles Gute

LaFamille
 

Eila

Mitglied
Ich kann mich LaFamille da gut und gerne anschließen.
Möchte dem aber noch hinzufügen das Bulimie wirklich lebensbedrohlich werden kann, da sich der Elektrolythaushalt verschiebt durch das ständige Erbrechen.

Wichtig ist es als erstes, dass Deine Schwester Dir vertrauen kann. Sie benötigt eine Vertrauensperson um sich herum, der sie sich nicht nur anvertrauen kann, sondern vor der Sie auch ein wenig Respekt hat. Mit Deiner Mutter sprechen solltest Du auch, aber Sie sollte auf keinen Fall mit wedelnden Fahnen auf Deine Schwester losstürmen, führt meist nur zu einem Schuss in den Ofen.

Wenn Deine Schwester soweit ist, kannst Du Sie ja darum bitten Dich zu einer Beratungsstelle für Essgestörte zu begleiten. Sie benötigt aufjedenfall professionelle Hilfe, die es in allen Großstädten umsonst in Form von Beratungsstellen gibt (einfach mal googeln). Da muss auch keine Krankenkasse bescheid wissen, die finanzieren sich durch spenden und teilweise auch vom Staat.

Wünsche Dir viel Erfolg! Und sorge dafür, dass es DIR gut dabei geht Ihr zu helfen.
 

Bronfenbrenner

Aktives Mitglied
Bulimie ist eine ernste psychische Störung, die meist mit mangelnder Selbstwahrnehmung zu tun hat.
Leider kannst du da relativ wenig machen. Deine Schwester benötigt professionelle Hilfe. Es ist vermutlich ratsam, dass sie in eine Psychiartie gehen sollte. Wenn nicht freiwillig, dann wenn sie zusammenbricht. Es ist hart und sehr belastend, aber unter Umständen nicht zu ändern.
 

ich_bin

Mitglied
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Meine Schwester vertraut mir und sie erzählt mir eigentlich auch alles. Und darüber bin ich sehr froh. Sonst erzählt sie niemanden etwas. Aber ich möchte ihr Vertrauen auch nicht dadurch kaputt machen, dass ich unserer Mutter etwas von den Problemen meiner Schwester erzähle.
Meine Mutter weiß nur, dass meine Kleine eine Therapie machen möchte aber unsere Mutter meint das wäre unnötig. Außerdem kann man unserer Mutter leider kein bisschen Vertrauen.
Sie hat ja schon einen Termin um mit einer Therapie zu beginnen, aber da die Kinder- und Jugendpsychologen hier so überlastet sind dauert das halt Ewigkeiten bis die Therapie endlich anfängt.
Ich würde ihr einfach gern Helfen, bis die Therapie endlich beginnt. Irgendwann in der Zwischenzeit machen können.
Sie spielt allen Anderen immer vor dass es ihr so gut geht und die anderen ahnen nichts von ihren Problemen. Aber ich habe Angst um meine Kleine.
Meint ihr ein Klinikaufenthalt ist besser als eine ambulante Therapie?
Ich selber zwar schon 3 mal in Psychiatrien (und habe ambulante Therapien gemacht, aber wegen anderen Problemen) und mir hat das alles nicht so geholfen. Ich wünsche mir doch so sehr dass es meiner geliebten Schwester gut geht.
 

Eila

Mitglied
stationärer Aufenthalt ist meistens besser als ein ambulanter. Es geht aber darum WAS für einen Aufenthalt sie haben wird. Entweder sie geht als Krise in die Klinik und bleibt maximal 6 Wochen, oder sie geht zur Therapie für maximal 14 Wochen - gibt da auch noch andere möglichkeiten wie gewisse Einrichtungen die es extra für Essgestörte gibt. Es ist wirklich wichtig das Sie mit Ihrem Arzt darüber spricht!!
 

frara

Urgestein
guten morgen! thera hilft manchmal. die tochter meiner besten freundin hat auch bulimie. sie ist jetzt f´grade mal 30 jahre alt, und weiß, das sie bedingt durch ihre krankheit nie kinder bekommen wird, wegen íhres andauernden fastens, ihre leberwerte sind am A****, wegen des nicht essens, sie ist heute FRÜHRENTNERIN!! allerdings sind das keine gründe für sie, jetzt mit dem essen zu beginnen. ihr freund ist machtlos, ihre eltern lieben sie, haben sie aber aufgegeben, diesbezüglich. weiß jemand, ob man da nicht eine art "härtefall" draus machen kann, so daß ihr früher geholfen wird??
ich wünsch dir VIEL kraft, diesen langen, elendig langen weg durchzustehen!! wir haben für das mädel damals auch echt alles versucht zu geben, aber vergeblich!!
 

Bronfenbrenner

Aktives Mitglied
Es gibt keine Garantie, dass eine Therapie auch hilfreich ist. Man muss sich auch darauf einlassen können und an sich arbeiten wollen. Nur dann besteht die Chance aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen. Es wäre naiv zu glauben, man mache eine Therapie und danach ist man geheilt gesund und ohne Probleme. Eine stationäre Therapie kann immer nur der Anfang eines anderen Umgangs mit sich selbst sein. Sozusagen der Beginn eines neuen Weges.
 
N

nnk

Gast
Hallo ich_bin,

mir geht es ähnlich wie deiner Schwester, ich nehme meinen Körper anders wahr als alle anderen. Mir half es sehr mich meinem Hausarzt anzuvertrauen der mir Mirtazapin verschrieben hat wodurch ich ein Hungergefühl habe und ein "alles egal-Gefühl" so das ich esse ohne gross darüber nachzudenken.

Es gibt auch überall in Deutschland Anlaufstellen, Beratungsstellen,... wo du die Hilfe für den Übergang holen kannst, befrage dazu einfach mal das Internet oder die Krankenkasse.

Viele Eltern sehen die Probleme nicht bzw. wollen sie einfach nicht sehen. Meine Mutter stellt auch erst jetzt Fragen wo ich nun schon etliche Jahre nicht mehr zu Hause wohne, vorher hat sie sich auch nie Gedanken um mich gemacht.

Ich finde es klasse von dir das du für deine Schwester da bist und das du ihr helfen willst aber bitte denke auch an dich!

Liebe Grüße
nnk
 

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