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Schwester Alkohol- und Drogenabhängig, eigenes Leben leidet darunter.

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Gast

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Hallo liebes HR-Forum. Seit geraumer Zeit macht meine jüngere Schwester der Familie enorme Probleme.
Wir sind drei Kinder, ich bin 27, die Ältere meiner beiden Schwestern ist 22, und besagte Jüngere ist jetzt 19. Die ganze Misere begann etwa vor sechs Jahren, als meine jüngste Schwester durch die Schule an schlechten Umgang geriet. Sie hing oft mit einer Clique von wesentlich älteren Jungs ab, die regelmäßig Alkohol und auch gelegentlich Drogen konsumierten. Sie hatte dann auch mit 13 wohl ihren ersten Freund, der damals bereits 19, und in der örtlichen Drogenszene kein unbeschriebenes Blatt war.
Die Familie versuchte schon früh Einfluss auf sie zu nehmen, und ihr klarzumachen, dass diese Jungs nicht unbedingt das Gelbe vom Ei waren, aber egal wie einfühlsam wir ihr gegenüber vorgingen, sie ließ sich von uns nichts sagen. Nach jedem Gespräch mit den Eltern gelobte sie Besserung, aber das war zumeist am nächsten Tag schon wieder direkt vergessen, und sie stand stundenlang im Stadtpark herum, kiffte und trank. Verhängte Sanktionen wie sogar Hausarrest hielten sie nicht davon ab, sich heimlich nach der Schule auf ein bis zwei Bier mit besagten Jungs zu treffen.
Unsere Eltern wurden aus schierer Hilflosigkeit ihr gegenüber immer restriktiver und einengender, was dazu führte, dass wir bald so gut wie gar keinen Zugang mehr zu ihr hatten.
Ihre Noten in der Schule stürzten rapide ab, und sie legte in allen Dingen eine gepflegte Null-Bock-Haltung an den Tag. Sie kam und ging wie es ihr in den Kram passte. In die Schule ging sie nur noch regelmäßig, weil sie nicht wie einige ihrer Freunde von der Polizei dahingebracht werden wollte. Einen Gang zum Familienpsychologen verweigerte sie allerdings konsequent mit dem Hinweis, dass wir ja wohl hier die "geisteskranken Idioten" wären, und nicht sie.
Mit 15 wurde sie das erste Mal mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, worauf unsere Eltern die Suchtberatungsstelle kontaktierten und einen Termin vereinbarten. Sie weigerte sich jedoch unter Kratzen, Bissen und Tritten mit uns dahin zu fahren.
Als sie kurz darauf wieder mit derselben Diagnose und einem zusätzlich positiven Drogentest im Krankenhaus landete, ließen meine Eltern sie in die Suchtabteilung eine psychiatrische Klinik einweisen, wo sie fünf Monate blieb. Am Anfang verweigerte sie sich jeglicher Behandlung, randalierte gar beim Therapeutengespräch, und benahm sich ihren Mitpatienten gegenüber sehr übergriffig.
Auf die Frage was sie für Träume und Ziele hatte, antwortete sie entweder mit "Serienkiller" oder "Drogenboss".
Die Diagnostik der Klinik stellte bald fest, dass sie eine Hirnstoffwechselstörung hatte, ausgelöst wohl durch den frühen regelmäßigen Alkohol- und Drogenkonsum.
So gut es ging therapierte die Klinik meine Schwester, und bald schon war ihr Verhalten wieder einigermaßen normal. Sie kam auf eine Lernförderschule, von ihr nur verächtlich als "Kloppischule" bezeichnet, wo sie sich allerdings ziemlich langweilte und auch vollkommen unterfordert fühlte. Als sie dann jedoch nach einem halben Jahr von dort wieder auf die Oberschule wechselte, ging das Leid von vorne los. Bald schon soff sie wieder regelmäßig im Stadtpark, hatte Kontakt zu ihrer alten Clique (ihr Ex war glücklicherweise mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilt worden), und tat auch sonst was ihr grade in den Sinn kam. Partys, Drogen und Alkohol wurden erneut ihr Lebensinhalt, und ihre Schulnoten rutschten wieder in den Keller.
Schließlich mussten wir sie erneut einweisen lassen.
Die Klinik entgiftete sie über ein halbes Jahr lang, und sie sah schließlich auch ein, dass sie ein massives Alkohol- und Drogenproblem hatte.
Sie entschied sich nach ihrer Entlassung für eine Schule mit alternativem Lehrmodell, und diversen fakultativen Fördermöglichkeiten. Recht schnell kristallisierte sich heraus, dass sie in sprachlichen Fächern komplett unter-, in naturwissenschaftlichen Fächern jedoch komplett überfordert war.
Sie nahm die Fördermöglichkeiten zwar in Anspruch, aber allzuviel brachte das nicht.
Dafür begann sie plötzlich, sexuell sehr aktiv und freizügig zu werden.
Sie machte bald nicht einmal davor halt, sich mir unter diversen Vorwänden nackt zu präsentieren, und mir auch gegen meinen Willen wiederholt in den Schritt zu fassen. Sie äußerte Sätze wie wenn ich nicht ihr "Bruder wäre" hätte sie mich schon "vor ein paar Jahren vernascht". Ihre Gesprächsthemen rutschten auch immer mehr ins Sexuelle ab. Bald redete sie offen über Masturbation, Vorlieben, etc.. Sie ließ sich tättowieren, Kitzler und Brustwarzen piercen. An ihrer Schule machten sehr freizügige Fotos von ihr die Runde, auf einigen der Bilder hatte sie wohl Ejakulat im Gesicht, oder es zumindest nachgestellt.
Auf die Problematik dieses Verhaltens angesprochen, blockte sie komplett ab. Sie übernachtete in der Woche bei drei bis fünf Männern, und ging dabei verhältnismäßig wahllos vor. Diese Angewohnheit verschwand jedoch genauso plötzlich, wie sie aufgetreten war, und sie begann dafür mit exzessivem Sport. Ihr Therapeut sagt ihr wohl, dass ihre überbordende Sexualität und ihr Sportwahn Ersatzhandlungen seien, um das Trinken und die Drogen zu verdrängen. Eine Art abgewandeltes Suchtverhalten quasi. Einen kindlichen Missbrauch schließt er ihren Angaben nach aus, auch wenn ich ernsthaft daran zweifle.
Seit einem Jahr lebt sie jetzt in einer betreuten WG, wo sie auch zunächst gut mit ihrem Alltag klargekommen ist, und auch feste Strukturen mitbekommen hat. Ihren Schulabschluss hat sie allerdings trotzdem versemmelt, da sie wohl ein ziemliches Problem damit hat, logisch zu denken.
Sie soll jetzt in ein berufsvorbereitendes Jahr, und dann eventuell noch einmal versuchen, ihren Oberschulabschluss nachzuholen, sonst sieht es auf dem Arbeitsmarkt sehr trübe für sie aus.
Dummerweise wird ihr wohl gerade bewusst, wie gründlich sie die Karre in den Dreck gefahren hat, und beginnt erneut, trotz fortgesetzter Therapien, psychologischer Betreuung, usw., in die falsche Richtung abzudriften. Ungefähr so, als wäre jetzt sowieso alles egal.
Sie hat wieder intensiven Kontakt zu ihrem Ex, den sie mit 13 hatte. Der macht zwar einen auf im Knast geläutert, aber hängt dennoch nach wie vor sehr gründlich in der Szene fest, und zumindest der Alkohol hat es ihm immer noch angetan.
Unsere Eltern sind schon lange mit den Nerven am Ende, und haben sich ihretwegen zerstritten. Meine ältere Schwester will sogar mit der ganzen Familie nichts mehr zu tun haben, denn die ganze Sache "stresst" sie alles zu sehr, und ist ihr "too much". Sie und ihr Verlobter lassen sich nur alle Jubeljahre mal bei mir oder den Eltern sehen, und meistens meldet sie sich nur, wenn sie irgendetwas brauchen, wie z.B. letztens eine Bürgschaft.
Ich fühle mich mittlerweile auch total überfordert mit der Situation, zumal ich merke, dass mein eigenes soziales und privates Leben unter den Problemen meiner Schwester leidet, deren Reaktionen auf mich und unsere Eltern in letzter Zeit wieder sehr stark zwischen Ablehnung: "Lass mich in Ruhe, du kannst sowieso nichts tun. Kümmer dich um deinen eigenen Dreck", Sicherheitsbedürfnis "Bist du immer für mich da, ja? Auch wenn ich wieder Sch**** baue?" sexuellen Anspielungen, wie Fotos von ihr bei der Masturbation "Ich hab grad Spaß, und du so? ;)", oder Zuneigung "Du bist der allerbeste Brudi den man nur haben kann :*" schwanken.
So instabil ist sie aber eigentlich nur wenn sie trinkt. Sie behauptet zwar das Gegenteil, aber die Indizien sprechen für sich.
Was soll, bzw. kann ich noch tun? Ich komme wie schon erwähnt schon lange nicht mehr mit der Situation klar, und habe mich ebenfalls in Suchtverhalten (exzessives Bodybuilding, durch meinen Beruf begünstigt), gestürzt.
Sollen wir sie wieder einweisen? Gespräche mit ihrem Thera und den Betreuern bringen nichts, denn die sagen, meine Schwester sei unauffällig, bzw. wollen mir keine genauere Auskunft geben, da sie volljährig und mündig ist.
Ich weiß langsam nicht mehr wo mir der Kopf steht. Danke fürs Lesen dieser Wall of Text.
 

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