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schwere Depressionen die nie enden wollen - von wegen Depressionen sind heilbar

Merida

Mitglied
Ich bin 44 Jahre alt, verheiratet und eine Tochter, die schon nicht mehr zu Hause wohnt. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Mann und meiner Tochter und ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich hatte eine wirklich sehr schlechte Kindheit, mit Schlägen und Liebesentzug.

Ich leide an Übergewicht und schweren Depressionen, bin seit Mai 2011 berentet. Habe immer wieder Selbstmordgedanken und falle so oft in tiefe Löcher, das ich diesen Zustand schon als normal empfinde.

Der Auslöser der Depression war Mobbing und Überforderung in der Firma, ich habe Überstunden gemacht und ohne Pausen durchgearbeitet, nur um alles zu schaffen, je schlechter es mir ging, desto mehr habe ich gearbeitet. Und da sind wir schon bei meinem Problem ich erkenne die Überforderung erst wenn es zu spät ist.

Im Moment geht es mir sehr schlecht, ich weine in meiner Seele, es tut sehr weh. Es fällt mir schwer diesen Text zu schreiben, ich mache immer wieder Pausen. Die Phasen in denen es mir gut geht sind sehr kurz, doch ich genieße sie mittlerweile, das muss ich auch tun weil ich sehr viel Kraft brauche.

Ich bin seit 1 1/2 Jahren in Psychotherapie und nehme regelmäßig Antidepressiva (120 mg Cymbalta).

Ich glaube das reicht erstmal, Ihr könnt mich aber alles fragen!

Liebe Grüße
Merida
 
S

Splitterseele

Gast
Hallo Merida,

ich befinde mich derzeit auch in einem recht akuten Tief - vielleicht bin ich also die Falsche, um dir einen aufmunternden Beitrag schreiben zu können...
Mir ist deshalb bewusst, wie schwer das klingt, aber es ist wichtig, trotzdem zu versuchen, am Leben teilzunehmen und wenn es nur ein kurzer Spaziergang ist. Inwieweit hast du dich schon zurückgezogen? Gibt es etwas, was dir (zumindest einigermaßen) Spaß bereitet und dich von deinen Gedanken ablenken könnte? In absoluten Katastrophensituationen hilft es mir z.B. manchmal, Keyboard zu spielen, zu malen oder Sudokus zu lösen, auch, wenn es eine unmenschliche Überwindungskraft verlangt, überhaupt etwas zu tun. Oft bringe ich meine Gedanken darüber hinaus zu Papier, was ich jedoch nicht unbedingt empfehlen würde, da neben der Chance, die Gedanken zu sortieren oder die teilweise Schwachsinnigkeit derselben festzustellen, die Gefahr besteht, dass Grübeleien verstärkt werden. Wenn deine Therapie ambulant verläuft, könntest du außerdem eine intensivere stationäre Behandlung in Erwägung ziehen.

LG
Splitterseele
 

Merida

Mitglied
Hallo Splitterseele,

erstmal tut es mir leid, das es Dir auch so schlecht geht!:wein: Ich war gerade beim Psychiater, er kann mir nur mit einer Psychiatrieeinweisung helfen, sonst hat er auch keine Idee mehr. Ich habe Angst vor meiner Hoffnungslosigkeit!

Du hast recht, es kostet mich unglaubliche Kraft überhaupt etwas zu machen, ich habe mich entschieden, das ich im Internet auf Gleichgesinnte treffe und dadurch den Kontakt mit Menschen nicht verliere, sonst bin ich den ganzen Tag allein, bis mein Mann von der Arbeit kommt.

Mir fällt es sehr schwer den Text zu schreiben, ewig verschreibe ich mich und muss berichtigen! Mein Leben ist nicht mehr viel wert!

Liebe Grüße
Merida
 

SAMUZ

Mitglied
Hallo
Depressionen sind heilbar.
Ein Klinikaufenthalt in einem akuten Stadium ist wohl gar nicht falsch. Kannst du einen Hoffnungsschimmer noch sehen? Ich wünsche dir das Beste
 
S

Splitterseele

Gast
Was du schreibst, klingt wirklich nicht gut, auch wenn ich deine Gefühle absolut nachvollziehen kann!

Es ist wichtig und sinnvoll, dass du den Kontakt zu anderen Menschen suchst, allerdings kann der Gedankenaustausch im Internet nicht die normale menschliche Kommunikation ersetzen. Auch das Schreiben und Lesen von oder über Probleme steigert nicht unbedingt das eigene Wohlbefinden, was nicht heißen soll, dass es nicht hilfreich sein kann.

Was Menschen Glück und Befriedigung verschafft, sind im Wesentlichen gelungene Herausforderungen und soziale Interaktionen, die beide eine Bestätigung der eigenen Person und somit eine erhöhte Wertschätzung des eigenen Lebens zur Folge haben.

Das Perfide an der Depression ist, dass oftmals erst die niedergeschlagene Stimmung Grund für die Annahme liefert, dass das Leben wertlos sei, was die Stimmung wiederum verschlechtert und ein Auftauchen aus dem Tief erschwert. Wenn du das Tief also überwinden möchtest, musst du für positive Erlebnisse sorgen. Hast du außer deinem Mann noch weitere Freunde? Kannst du dich vielleicht doch zu einer kleinen Aktivität durchringen? Ich weiß, dass dies wirklich alles andere als leicht ist, schließlich habe ich ein ähnliches Problem und es ist mir ebenfalls (noch) nicht gelungen, mir wieder ein Stückchen Lebensfreude zu erkämpfen, dennoch werde ich nicht aufgeben, ehe ich nicht wirklich alles versucht habe.

Was deine Medikamente angeht, die eigentlich dabei helfen sollten, den Teufelskreis ein wenig zu öffnen: Bist du dir sicher, dass sie wirklich den Erwartungen entsprechend wirken? Das ist natürlich in deiner momentanen Krise keine wirkliche Hilfe, da eine Wirkung oftmals erst nach einigen Wochen eintritt, aber vielleicht hilft dir ja ein anderes Mittel besser?

Und denke immer daran, dass du einen Mann hast, der dich liebt und dass dein Leben allein aufgrund dessen nicht wertlos ist!

Wenn alle Stränge reißen sollten, wäre eine Psychiatrieeinweisung keine gute, aber immerhin eine Art "Notlösung".


Ganz liebe Grüße
Splitterseele
 
M

Mayar

Gast
Dieser (Wunsch-)Gedanke, Depris wären immer heilbar (wenn man nur wolle...:rolleyes:) ist nie auszurotten; lerne lieber damit zu leben und mach die Ohren dicht, wenn dir jemand sowas um selbige haut. Um deiner selbst willen, sonst zieht das zusätzlich runter.

Depris können behandelt werden - meist, aber nicht immer. Eine der Voraussetzungen: Man verträgt Medikamente. Tut aber nicht jeder (was natürlich auch von "Besserwissern" oft in Abrede gestellt wird...).

Therapien sind wertvoll, auf jeden Fall. Ich hab auch 5 Klinikaufenthalte und jahrelange ambulante Thera hinter mir.
Aber irgendwann zahlt zum einen eine Kasse mehr den Psychologen (und ein Psychiater bringts da eher nicht so, zumal, wenn - so.o. - er nicht mit Medis arbeiten kann) und der Weg ist zu.
Abgesehen davon, dass er sich auch irgendwann einfach erschöpft.

Bei Depressionen liegt eine Hirnstoffwechselstörung vor; es läuft ein biochemischer Prozess ab, der zu diesem "Loch" führt. Wissenschaftlich erwiesen, aber von der Gesellschaft, die lieber einem Depressionskranken die alleinige Schuld gibt, wenn er nicht wirklich aus diesem Tief heraus kommt, geflissentlich ignoriert.

Paart sich dann die Depression noch mit anderen psychischen Erkrankungen, dann wirds ganz übel und man mutiert zum "Abschaum der Menschheit". Würde man dies so handhaben in Bezug auf physisch Kranke? Ich habs nie erlebt...

Also höre auf dich, auf deine Seele, mach dicht, wenn man dich mit vermeintlich guten "RatSCHLÄGEN" niederknüppeln und damit dich nur sich vom Leibe halten will, such dir die Hilfe, die DIR möglich ist, denn niemand lebt in DEINEM Körper, DEINER Psyche und niemand sonst kann ermessen, was dir gut tut, was dir helfen könnte und ob überhaupt etwas (ab einem bestimmten Punkt muss man meist echt lernen, einfach damit zu leben).

Und wähle die Menschen gut aus, denen du dich anvertraust, um nicht noch mehr verletzt zu werden.

Ich wünsche dir alles Gute!

Mayar
 

Mallora

Neues Mitglied
Liebe Splitterseele

Depressionen können geheilt werden aber nicht alle.
Es gibt sogenannte Behandlungsresistente Depressionen. Nur gib nicht auf.... Es geht oft darum die richtige Therapie für genau Dich zu finden.
Das kann einige Versuche dauern. Und das Hirn ist zwar Lernfähig nur dauern solche Prozesse. lch empfinde meine Arbeit an den Punkten , die helfen können die "Verschaltung" des Hirns zu Verbessern, als schwere Arbeit aber auch wie eine Reise in der schon der Weg bereichernd ist.

Der Weg kann lang sein und oft geht es einen Schritt voran aber auch zwei zurück.
Trotzdem lohnt es sich, die Hoffnung nicht auf zu geben!
 

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