• Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Schwarm aus der Jugend tot

G

Gast

Gast
Hallo...
Mein heimlicher Schwarm von damals ist vor einigen Tagen auf grausamer Weise ums Leben gekommen. Ich kann es nicht glauben. Ich hatte damals nie den Mut ihn anzusprechen, weil ich nicht grade zu den coolen Kids gehört habe. Wir hatten ewig kein Kontakt aber dennoch habe ich manchmal an ihn gedacht...was er wohl so macht und so...nun ist er tot. Es tut mir so weh wenn ich daran denke wie grauenvoll die letzten Minuten seines Lebens gewesen sein müssen. Es ist wie ein Albtraum. Ich kann nicht aufhören dran zu denken. Es ist als sei ein Teil meiner Vergangenheit ausradiert. Das hatte er nicht verdient! Niemand hat es verdient! Sowas wünscht man echt keinen! Ich hoffe nach all den Schmerzen wird er jetzt an einem besseren Ort sein...voller Frieden und ohne Schmerz... Ich bin so traurig...Er wird niemals wissen wie es ist zu heiraten oder Kinder zu bekommen... Warum nur...
 
Das Warum kann dir niemand beantworten. Sicher ist er jetzt an einem besseren Ort, wo er seinen Frieden hat und es überhaupt keine Rolle spielt, wie lange man gelebt hat, wie man gestorben ist und ob man geheiratet und Kinder hatte.

Wie Letzteres ist, wissen übrigens auch viele andere nicht, die noch unter den Lebenden sind. Ich weiß auch nicht, wie es ist zu heiraten und Kinder zu bekommen, und werde es auch nie erfahren, da ich zu alt dazu bin. Allerdings kenne ich genügend Leute, die in ihrer Ehe mit Säufern, Spielern und Fremdgehern nicht glücklich geworden sind und die mit ihren rauschgiftsüchtigen oder psychisch schwer kranken Kindern auch nur Ärger und Kummer hatten. Wenn man nicht heiratet und keine Kinder hat, bleibt einem möglicherweise auch manches Schlimme erspart. Es ist keineswegs so, dass nur Heirat und Kinder ein erfülltes, glückliches Leben ausmachen.

Stell' dir einfach vor, dass dein Ex-Schwarm jetzt an einem Ort ist, an dem er es so gut hat, wie man es auf Erden gar nicht haben kann. Dort will er nie mehr weg und bedauert auch nichts, was er in seinem irdischen Leben nicht hatte und dass sein Leben nur so kurz war. All das ist im Jenseits irrelevant. Das Paradies findet man ohnehin nicht auf Erden und schon gar nicht in Ehe und Elternschaft.

Ich glaube, wenn mein Jugendschwarm, den ich aus Schüchternheit auch nie anzusprechen gewagt habe, jetzt sterben würde, täte mir das einerseits Leid, andererseits wäre ich im Nachhinein froh, dass aus uns nichts geworden ist. Denn dann wäre ich schon relativ früh Witwe geworden und dann würde mich sein Tod - je nach Qualität der Ehe/Liebesbeziehung - ja noch viel mehr treffen. Hinzu kommt, dass er - im Gegensatz zu deinem Exschwarm - als inzwischen 55-Jähriger schon relativ viel vom Leben gehabt hat: Er bekleidet eine hohe Position in einem sehr angesehenen Beruf, hat vier vermutlich wohlgeratene Kinder und ist (oder war?) verheiratet. Das kann mancher 100-jährige Mensch nicht von sich sagen, der auf ein schweres Leben mit zahlreichen Schicksalsschlägen, Niederlagen und Enttäuschungen zurückblickt.

Es ist traurig und schlimm, dass dein Exschwarm so früh und auf grausame Weise ums Leben gekommen ist, keine Frage. Aber steigere dich trotzdem nicht zu sehr in deine Trauer hinein - du hattest seit Jahren nichts mehr mit ihm zu tun. Wie viele Menschen sterben jeden Tag auf grauenvollste Weise, ohne dass man es verhindern kann! Teilweise ganz kleine Kinder, vielleicht sogar von den eigenen Eltern zu Tode gequält. Und da, wo man es verhindern kann (durch Zivilcourage oder z.B. durch Geldspenden für die Dritte Welt, soweit die eigenen Einkommensverhältnisse es zulassen), da sollte man es tun. Das ist sinnvoller, als über den frühen Tod von Menschen, die man im Grunde kaum gekannt hat, nicht hinwegzukommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ein wesentliches Stück Lebensarbeit, das Unabänderliche zu akzeptieren. Es ist schwer, schmerzhaft und bitter, aber man wächst daran. Eines Tages, wenn man es geschafft hat, trägt es sich erstaunlich gut. Diese einschneidenden, wichtigen Erfahrungen führen einen zu sich selber.

Der Tod ist die Befreiung vom Schicksal. Der Tod schenkt Frieden. Das sage ich mir immer.
 
Hallo Gast,

ich denke, wir können alle eine begründete Hoffnung darauf haben, dass wir nach unserem Tod weiter leben. Eine Seele überdauert ein individuelles Leben.

Ich glaube zwar eher nicht, dass wir unsere lieben Verstorbenen wiedersehen werden, aber dass es für jeden von uns weiter geht. Und das glaube ich aus rationalen Gründen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
B Für den kleinen Fabian aus Güstrow Trauer 8

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.
      Oben