Schulfreunde so schnell weg?

Brauche mal kurz ein bisschen Lebenserfahrung:
Ist es normal, dass man keine Schulfreunde mehr hat später? Ist es normal, dass sich nach nur 2 Semestern keine Sau mehr meldet, nicht auf Nachrichten antwortet?
Besonders schade finde ich das bei meinem besten Freund, wir haben jeden Tag in der Schule zusammen verbracht, Freistunden, haben uns viel unterhalten, viel durchgemacht...und jetzt kommt nichts mehr.
Keine SMS wird beantwortet, keine Nachricht bei facebook, kein Anruf, kein Brief.
Ohne, dass etwas vorgefallen ist. 🙁

ich kann nur von mir sprechen, und ja - aus den augen aus dem sinn.

Das ist leider traurige Realität. Ich kann da aus Erfahrung sprechen. Jahrelang super gut befreundet gewesen, alles zusammen gemacht und mit der Zeit hat sich eine Art Distanz eingestellt. Grund bei mir war die Auswanderung einer Freundin. Ganz zu Anfang hat man sich regelmässig über msn ausgetauscht und dann auf einmal wurde der Kontakt reduzierter, obwohl nichts vorgefallen ist. Seit Jahren höre ich mir schon Ausreden wie keine Zeit gehabt, Stress auf Arbeit, kein Kopf fürs Schreiben usw. Ich kann dies nur schwer nachvollziehen wie man der besten Freundin gegenüber sowas äussern kann. Jeder hat mal am Tag ein paar Minuten Zeit. Man ist einfach nicht mehr auf dem Laufenden und selber will man nicht immer hinterherlaufen was zur Folge hat, das man monatelang nichts hört. Dabei leben wir heute in einer modernen Welt mit I-net usw., aber das kann auch keine Freundschaft halten. Heute ist jeder auf sich fixiert, mit seinen Sorgen, seinem eigenen Leben, da haben Freunde keinen Platz schonmal garnicht, wenn man weit auseinander wohnt.

Aus meiner Erfahrung leider auch ein "Ja"!

Nach JEDER Schulform waren die Leute hinterher futsch, niemand hatte mehr Zeit, niemand wollte sich treffen...was komischerweise vorher alles noch ging. So hab ich im Laufe der Zeit den Endruck bekommen dass gerade Kontakte in der Schule mehr oder weniger auf "Nützlichkeit" basieren, hat man die Schulzeit überstanden, wird man weggeworfen...

Aber das ist doch ätzend...
Dann kann ich mir ja schon mal sparen im Studium jetzt Freundschaften aufzubauen, weil die sind ja dann auch wieder weg.

ich denke es hängt auch ein wenig davon ab, wie weit die anderen von einem entfernt wohnen, ob man Gemeinsamkeiten hat (selbes Fitnessstudio etc).

was bringts mir mich mit wem intensiv außeinander zu setzen, der 200 km entfernt wohnt und ich evtl alle 2 Jahre treffe?

Ja, das kann passieren. Meistens liegt es daran, dass man wegzieht und sich dadurch das Umfeld ändert. Man lernt neue Leute kennen, macht neue Erfahrungen...
Ein Stück weit ist das auch normal. Natürlich gibt es immer wieder Leute für die man mal was für zwischendurch war.
Manchmal hat man aber Glück und schafft es mit den Leuten in Kontakt zu bleiben, auch wenn es schwerfällt.

Das liegt einfach auch daran, dass man sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr viel zu erzählen hat. Ich hatte früher eine Clique, wir waren fest zusammengeschweißt, unzertrennliche Freunde, weiblich und männlich. Bei einer ist die Bindung sofort abgebrochen (die war aber sowieso nicht "mittendrin"), mit einer gab es unversöhnlichen Streit und als ich dann meine Ausbildung machen durfte (also nach Probezeit) haben sich die Anderen langsam distanziert, was aber auch mein Fehler war. Ich war nach der Arbeit oft viel zu kaputt, um noch was unternehmen zu wollen. Naja, meine beste Freundin von damals hat mich lange Zeit gesucht, haben uns zufällig über einen gemeinsamen Bekannten wiedergefunden. Sie hat ihn gefragt, ob er mich kennt... die Stadt ist ja klein. 😉 Wir haben uns getroffen und festgestellt, dass wir mittlerweile in verschiedenen Welten leben. Sie kann mit meinem Leben nichts anfangen, und ich kann mit ihrem nichts anfangen. So ist das, ein Kommen und ein Gehen. Menschen entwickeln sich weiter und verändern sich, andere bleiben stehen oder entwickeln sich in eine völlig konträre Richtung. Schade eigentlich, aber so ist das Leben. Ich behalte meine Freunde von damals in bester Erinnerung, es war eine klasse Zeit. Ich glaube, erst wenn man "stehen bleibt" und gefestigt im Leben ist, werden es auch die Freundschaften sein.

Ostergesetz meinte:

Aber das ist doch ätzend...
Dann kann ich mir ja schon mal sparen im Studium jetzt Freundschaften aufzubauen, weil die sind ja dann auch wieder weg.

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Das ist aber doch auch Blödsinn, das wäre ja ein wenig so, als würdest du dir die Nase abhacken damit dir die nie einen Schnupfen holst. 😛

Lass doch die Kontakte einfach auf dich zukommen und sieh nicht jeden sofort als "ewigen Lebensfreund" an sondern locker als "Lebensabschnittsfreund"? Es ist nun einmal so dass Menschen kommen und gehen, alles ändert sich...

Ostergesetz meinte:

Brauche mal kurz ein bisschen Lebenserfahrung:
Ist es normal, dass man keine Schulfreunde mehr hat später? Ist es normal, dass sich nach nur 2 Semestern keine Sau mehr meldet, nicht auf Nachrichten antwortet?
Besonders schade finde ich das bei meinem besten Freund, wir haben jeden Tag in der Schule zusammen verbracht, Freistunden, haben uns viel unterhalten, viel durchgemacht...und jetzt kommt nichts mehr.
Keine SMS wird beantwortet, keine Nachricht bei facebook, kein Anruf, kein Brief.
Ohne, dass etwas vorgefallen ist. 🙁

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Ja das ist normal. Zumindest hab ich die gleiche Erfahrung machen müssen. Der Kontakt bricht einfach irgendwann ab, dann vergeht Zeit und man lebt sich auseinander. Ich hab mal alte Schulkameraden kontaktiert, die ich 6 - 7 Jahre nicht gesehen habe, wo der Kontakt völlig abgebrochen war. Wir waren echt dicke miteinander, keiner konnte sich mehr an mich erinnern. Ein Teil antwortete mir auch garnicht mehr. Das ist hart. Man selbst denkt noch an die gute alte Zeit zurück und dein Gegenüber vergisst dich einfach.

Naja.

Velo