Hi, danke für deine Antwort. Ich habe da mit den Mitarbeiter gesprochen die da schon seid 5 Jahren arbeiten. Deren Feedback war eigentlich durchgehend positiv und auch die Arbeitsatmosphäre war super dort.
Ohne jetzt fies sein zu wollen ... aber wenn ich auf mein Gehalt und Job angewiesen wäre (werden wohl die meisten sein, die dort arbeiten?) und die Möglichkeit besteht, dass der Praktikant das Gespräch an die Chefetage weiterträgt (und wenn es nur eine unbedachte Aussage ist), würde ich auf keinen Fall sagen "Nee, macht keinen Spaß hier zu arbeiten. Ich mache das nur wegen dem Geld. Ist ein Scheißladen hier.", wenn ich an meinem Gehalt und Job hänge.
Ich kenne mehrere Leute, die bei Fastfoodketten gearbeitet haben. Der Job ist unglaublich kräftezehrend auf Dauer, finde ich. Du hast Schichtarbeit, musst alles fix und auf Zack erledigen und bist aber trotzdem immer absolut ersetz- und austauschbar. Manchmal hast du dann echt mit agro Kunden zu tun, welchen mit vielen Sonderwünschen und wenn du Pech hast, sind sie besoffen und wollen sich noch schnell, bevor sie weiterziehen oder nach Hause gehen, die Mägen mit Fastfood füllen. Das sind Fakten, die kann man nicht von der Hand weisen - kannst du damit leben? 10, 20, 30 Jahre?
Es muss nicht zwangsläufig in jedem Team gemobbt werden, aber dass ein gewisser Konkurrenzdruck besteht, eben wegen dem ganzen Anspruch, in kürzester Zeit und dann noch alles nach Vorschriften erledigt zu bekommen, ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Weil man eben häufig leicht austauschbar ist in dieser Branche. Das gebe ich auch zu bedenken mit. Da wirst du nicht selten zusammengestaucht, weil auch der Gegenüber total gestresst und überreizt ist. Ich selbst als Kundin habe es manchmal mitbekommen, wie ein Mitarbeiter den anderen ziemlich angeblafft hat, nur weil was nicht fix genug ging, oder ein Wunsch nicht beachtet wurde. Auch das ist so ein Fakt, dem du dich in der Branche stellen können solltest: dass mitunter ein rauer Ton herrschen kann, wenn es mal viel Kundschaft gibt und dass es eventuell passieren kann, dass du vor Kunden runtergemacht wirst.
Ich will dir den Beruf nicht schlecht reden - das ist sowieso jedem zum Glück seine Sache, was er beruflich super findet und was nicht - aber du hast da sehr optimistisch geschrieben und scheinst selbst sehr unsicher zu sein. Du hast einen Tag mitbekommen, wie es bei Kentucky Fried Chicken gelaufen ist. Wie würdest du reden, wenn es vielleicht eine Woche wäre? Oder zwei?
Was macht dir an diesem Ausbildungsberuf so viel Freude? Was beinhaltet der, was dir wichtig ist für deinen Arbeitsalltag und deine berufliche Zukunft? Wenn du das eingrenzen kannst, gibt es vielleicht noch andere interessante Optionen für dich, oder du kommst darauf, dass es wirklich nur ein Job in einer Fastfoodkette sein kann, der dir langfristig gefällt.
Wenn es darum geht, Kundenkontakt zu haben, Servicearbeiten zu leisten und Essen zuzubereiten, dann gibt es noch andere Jobmöglichkeiten für dich, die du durchgehen und in einem Praktikum ausprobieren könntest.
Wenn du Abwechslung in diesem Bereich suchst, dann ist ein Job bei einer Fastfoodkette weniger vorteilhaft. Denn da gibt es tatsächlich sehr viele Vorschriften und Regeln. Und Anfangs ist das ganze vielleicht noch spannend, weil man es nicht kennt, die Kollegen gut drauf sind ... aber für mich wäre es ätzend, immer das gleiche nach den gleichen Vorgaben machen zu müssen und zwar ganz genauso, wie es vorgegeben wird, ohne irgendeine Abweichung. Das muss man wirklich mögen. Gehörst du zu dazu? Denkst du, dass dich das dauerhaft auch nicht stören wird?